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Arachnophobie , die Angst vor Spinnen, ist eine der am weitesten verbreiteten Ängste. Es gibt Menschen, die Angst bekommen, wenn sie eine Spinne nur sehen. Diese besondere Angst aus dem Unterbewusstsein zu verbannen, kann sehr schwierig sein. Du wirst Spinnen wahrscheinlich nie lieben, du kannst aber lernen, ohne Angst mit ihnen umzugehen.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Sich der Angst vor Spinnen stellen

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  1. In der Regel werden spezifische Ängste behandelt, indem der Betroffene mit dem Objekt seiner Angst konfrontiert wird. Du musst dich der Angst stellen, um sie zu überwinden. [1] Wenn du dich in der Gegenwart von Spinnen unwohl fühlst und Angst vor ihnen hast, dadurch aber keine Panikattacke oder eine unüberwindliche Angst ausgelöst wird, dann kannst du diese Angst womöglich selbst überwinden. [2]
    • Wenn allein der Gedanke an Spinnen bei dir extreme Angst oder eine Panikattacke auslöst, dann solltest du nicht versuchen, dich selbst zu therapieren. Suche einen qualifizierten Psychologen oder Therapeuten auf, der eine Konfrontationstherapie mit dir macht. Diese Art Therapie ist sehr wirksam, was die Bekämpfung dieser Phobien angeht. [3]
  2. [4] Schreibe eine Liste von eins bis zehn, wobei eins die Situation ist, die dir am wenigsten Angst macht (z.B. an Spinnen zu denken) und zehn die, in der du am meisten Angst hättest (z.B. eine Spinne anzufassen). Arbeite die Liste von unten nach oben ab, d.h. versuche zuerst, mit Nummer eins klarzukommen: Denke an Spinnen, bis du wenig oder gar keine Angst mehr dabei empfindest. Geh dann zu Nummer zwei usw., bis du Nummer zehn erreicht hast. Achte darauf, dir während der Schritte ausreichend Unterstützung zu sichern. Ein Beispiel für diese Liste ist:
    • 1. Bilder mit Spinnen betrachten.
    • 2. Videos mit Spinnen betrachten.
    • 3. Eine Spielzeugspinne halten.
    • 4. Spinnen im Zoo ansehen.
    • 5. Im Freien nach Spinnen suchen.
    • 6. Eine Spinne fangen und betrachten.
    • 7. Einen Freund besuchen, der eine Spinne als Haustier hält.
    • 8. Die Spinne bei offenem Terrarium von oben betrachten (wenn das ungefährlich ist).
    • 9. Zusehen, wie der Freund die Spinne füttert.
    • 10. Zusehen, wie der Freund die Spinne hält.
    • Es ist völlig in Ordnung, klein anzufangen. Deshalb hast du diese Angst-Hierarchie geschrieben. Bewerte während deiner Konfrontationstherapie deine Angst von eins bis zehn, wobei eins für wenig und zehn für extrem starke Angst steht. Wenn du feststellst, dass du an einem Punkt zunehmend ängstlich wirst, dann solltest du ggf. einen Schritt zurückgehen (und den vorherigen Schritt wiederholen) oder für kurze Zeit mit der Konfrontation aufhören. Wenn deine Angst zu groß und sie auch bei längerer Konfrontation nicht besser wird, dann könnte sie allgemein schlimmer werden. Sie vorsichtig und suche dir im Ernstfall professionelle Hilfe.
  3. Es ist wichtig, festzulegen, wie viel Zeit du aufbringen willst. Wenn du es nur sporadisch und unregelmäßig probierst, dann wirst du nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Du solltest mindestens eine Stunde, jeweils mehrere Male die Woche dafür einplanen.
  4. Wenn du deine Angst wirklich überwinden willst, dann musst du lernen, mit Spinnen in deiner Gegenwart umzugehen. [7] Es kann hilfreich sein, wenn eine Person anwesend ist, die dich unterstützt, so dass du weniger ängstlich bist. Setze dich neben diese Person, wenn sie ruhig das Spielzeug oder das Bild hervorholt. Versuche, ein paar Sekunden stillzusitzen. Wiederhole diesen Prozess mehrere Male. [8]
    • Versuche, jeden Tag die Zeit mit Spielzeug oder Bild zu verlängern. Wenn du dich sicher oder wohl genug fühlst, versuche, das Bild oder das Spielzeug zu berühren. Wenn du das geschafft hast, verlängere die Zeit, in der du Kontakt zu Bild oder Spielzeug hast.
    • Sobald du dich an das Ansehen der Spinnenbilder gewöhnt hast, erhöhe das Unbehagen und sieh dir Spinnenvideos an oder halte die Spielzeugspinne. Denke daran: Wahrscheinlich ist dir das unangenehm – solange dich das aber nicht völlig aus der Bahn wirft, solltest du weitermachen. [9]
  5. In der Gegenwart einer Spinne solltest du sie nicht automatisch totschlagen wollen oder nach jemandem schreien, es zu tun. Stelle dich ein Stückchen von ihr entfernt und betrachte sie, bis du weniger Angst hast. Dabei solltest du sicher sein, dass es sich um ein ungefährliches Exemplar handelt (und nicht um eine Schwarze Witwe z.B.). Geh dann etwas dichter heran und bleibe eine Weile dort. Geh noch dichter heran, bis du direkt neben oder der Spinne sehr nahe bist. Denke daran, dass sie dir nichts tun kann. Wenn du das regelmäßig machst und dich immer länger in der Nähe der Spinne aufhältst, dann wirst du immer weniger Angst bekommen. [10]
    • Wenn du dir Spinnen im Zoo ansiehst, dann erhöht das wahrscheinlich deine Toleranzschwelle.
    • Du kannst auch im Freien nach Spinnen suchen. Wenn du eine findest, betrachte sie mit etwas Abstand.
  6. Wenn du eine Spinne im Haus findest, versuche sie mit einem Glas zu fangen und sieh sie dir an. Bei der Bekämpfung der Angst kann das nahe Betrachten einer Spinne sehr hilfreich sein. [11] Guck dir die Spinne an und bleibe in ihrer Gegenwart, bis du dich wohl und sicher fühlst. Du kannst sogar mit ihr sprechen! Auch wenn das merkwürdig klingt, deine Angst wird möglicherweise abnehmen, wenn du mit der Spinne kommunizierst.
    • Du kannst die Spinne auch im Freien wieder aussetzen. Sieh, wie sie wegläuft und denke daran, dass du viel mehr Kontrolle über das Leben der Spinne hast, als sie über dein Leben.
  7. Fasse eine ungefährliche Spinne an, wenn du dich damit wohlfühlst. Du könntest versuchen, eine nicht aggressive Spinne anzufassen. Du kannst auch in eine Zoohandlung gehen und darum bitten, eine zu halten.
    • Wenn du einen Freund hast, der eine Spinne als Haustier hält, bitte ihn, die Spinne mit geöffneter Terrariumabdeckung betrachten zu dürfen – vorausgesetzt, dass das ungefährlich ist. Sieh zu, wie dein Freund die Spinne füttert und anfasst. Du kannst auch darum bitten, die Spinne halten zu dürfen.
  8. Wenn du exzessive Angst vor Spinnen hast, die dein normales Leben beeinträchtigt, dann brauchst du wahrscheinlich professionelle Hilfe. Es gibt verschiedene Arten von Therapien, die bei Spinnenphobien wirksam sind. Am häufigsten wird die kognitive Verhaltenstherapie angewandt, zu der Konfrontation und systematische Desensibilisierung gehören. [12] [13]
    • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) verändert dein Denken (über Spinnen), um deine Gefühle (Angst) und dein Verhalten (Spinnen zu meiden) zu verändern. KVT zielt u.a. darauf ab, Gedanken zu ersetzen, die deine Angst vor Spinnen verstärken. Wenn du z.B. denkst: „Diese Spinne will mich verletzen.“, dann denkst du: „Diese Spinne interessiert sich nicht für mich. Sie ist harmlos.“ Der Therapeut hilft dir bei diesem Prozess, so dass du KVT selbst anwenden kannst, um automatische Gedanken zu hinterfragen.
    • Konfrontationstherapie ist die Psychotherapieform, für die es die meisten wissenschaftlichen Belege gibt. Es gibt aber auch alternative Behandlungen wie Biofeedback, Entspannungstechniken, Meditation, Achtsamkeitstraining und die Erhöhung der Stresstoleranz. [14]
    • Wenn deine Spinnenphobie sehr stark ist, dann kann sie auch mit Medikamenten behandelt werden, z.B mit Antidepressiva (Zoloft®, Prozac®), Krampflösern (Lycria®) oder Angsthemmern (Xanax®). [15]
    • Du kannst auch bei deiner Krankenkasse nach qualifizierten Ärzten in deiner Gegend fragen.
    • Du kannst dir auch verschiedene Apps gegen Angstzustände herunterladen. [16]
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Deine Angst verstehen und anders über Spinnen denken

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  1. [17] Bestimmte Studien gehen davon aus, dass die Angst vor Spinnen Teil unserer Evolution und eine erlernte Eigenschaft ist. [18] Wenn deine Angst vor Spinnen allerdings dein Leben stark beeinträchtigt und normale Tätigkeiten unmöglich macht, dann hast du wahrscheinlich eine Phobie, die normalerweise nur mit professioneller Hilfe überwunden werden kann.
  2. Die Angst vor Spinnen kann eine Reaktion auf eine negative Situation sein, die du mit Spinnen assoziierst und aufgrund der du eine Angst vor Spinnen entwickelt hast. [19] Deshalb solltest du herausfinden, woher deine Angst vor Spinnen kommt. Sobald du deine angsterfüllten Gedanken verstehst, kannst du damit beginnen, sie in positivere, realistischere umzuwandeln.
    • Sprich mit einem vertrauten Freund, einem Familienmitglied oder einem Therapeuten, um die Ursachen für deine spezifische Angst vor Spinnen zu verstehen. Ist eine Spinne auf dir herumgekrabbelt, als du kleiner warst? Hast du eine Geschichte gehört, in der eine Spinne jemanden getötet hat? Hast du dich in deine Angst hineingesteigert? Erinnere dich daran, wann die Angst zuerst auftauchte, dann kannst du von diesem Ausgangspunkt beginnen.
  3. Es ist entscheidend, dass du deine Gedanken bezüglich der Spinnen änderst, um deine Angst zu überwinden und dich angesichts der Tiere wohler zu fühlen. [20] Finde heraus, welche Spinnen in deiner Gegend gefährlich sind und wie sie aussehen. Es gibt nur sehr wenige Spinnen in einigen Ländern, die wirklich tödlich sind. An anderen Orten der Welt gibt es gefährlichere Arten. Für die meisten gefährlichen Arten gibt es in den Krankenhäusern deiner Gegend Möglichkeiten der Behandlung.
    • Du solltest wissen, dass Spinnen mehr Nutzen als Schaden bringen. Denn sie bekämpfen Schädlinge, die eine größere Bedrohung darstellen, weil sie z.B. Krankheiten verbreiten. Außerdem ist der Biss für die Spinne die allerletzte Verteidigungsstrategie.
    • Du kannst auch Filme oder Bücher für kleine Kinder sehen oder lesen, die von Spinnen handeln.
    • Nimm dir die Zeit, die Schönheit dieser Kreaturen zu würdigen. Sieh dir Dokumentarfilme an und lerne mehr über die Tiere.
    • Zeichne eine glückliche, nicht bedrohliche Spinne auf ein Blatt Papier. Stelle dir vor, dass sie deine Freundin sein will. Sprich mit der Spinne auf dem Papier; stelle ihr Fragen, auf die du die Antwort kennst. Tue aber so, als würde sie mit dir sprechen. Auf diese Weise findest du Spinnen vielleicht freundlicher.
  4. Oft haben wir falsche Informationen, was die Gefahren von Spinnen angeht. Die Spinnen im Haus sind z.B. meist harmlos. Sie können deine Haut nicht durchstechen. [21] Dazu kommt, dass Spinnen Menschen normalerweise nicht absichtlich angreifen. Sie beißen nur, um sich selbst zu verteidigen und sind antisoziale Arachnida, die in Ruhe gelassen werden wollen.
  5. Angesichts von Menschen verstecken sich Spinnen meist, sie fliehen oder machen gar nichts. [22] Sie können auch nicht gut sehen, erschrecken aber schnell bei lauten Geräuschen oder Erschütterungen. [23] Spinnen wollen uns keine Angst machen. Manchmal sind sie aber neugierig und wollen sehen, wer du bist. Abhängig von deiner Reaktion statten sie dir vielleicht nur einen kleinen Besuch ab. Wenn du aber panisch reagierst und versuchst, sie zu töten, dann verteidigt sie sich ggf.
  6. Spinnen gibt es fast überall und sie sind oft nicht zu vermeiden. Es gibt sie auf jedem Kontinent, mit Ausnahme von der Antarktis. Dass es überall Spinnen gibt, heißt nicht automatisch, dass du jeder einzelnen begegnest. Bewahre dir einen vernünftigen Blickwinkel. Zudem kommt, dass Spinnen dafür sorgen, dass es in deinem Haus weniger andere Insekten und Schädlinge gibt. Ohne Spinnen würden wir bis zum Hals in Insekten stecken!
  7. Ein Aspekt der kognitiven Verhaltenstherapie ist, deine automatischen, negativen Gedanken durch positive Selbstgespräche zu beeinflussen. [24] Wenn du Angst vor einer Spinne hast, dann könntest du dir sagen: „Die Spinne ist harmlos. Ich fürchte mich nur vor ihrem Aussehen.“ Oder du könntest dir immer wieder sagen, dass Spinnen keine Bedrohung darstellen.
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Tipps

  • Hab Geduld, wenn du die Angst vor Spinnen überwinden willst. Ängste und Phobien sind nicht leicht zu bewältigen und es braucht eine Weile, es zu tun. Akzeptiere, dass eine gewisse Angst vor Spinnen natürlich ist und das ganze Leben ein Teil von dir sein wird.
  • Wenn du jemandem helfen willst, seine Angst vor Spinnen zu überwinden, dann achte darauf, dass derjenige sich wohlfühlt. Versuche nicht, demjenigen Angst zu machen, sondern denke daran, dass dieser Mensch dir vertraut. Wenn du etwas sagst oder tust, das dieser Person Angst macht, dann kannst du die Phobie verschlimmern.
  • Sage dir und anderen, dass du Spinnen magst/liebst. Das ist ein Trick, um dich selbst zu überzeugen, dass du Spinnen magst oder zumindest die Angst vor ihnen loswerden willst.
  • Spinnen können beängstigend sein. Denke aber daran, dass die Spinne wahrscheinlich mehr Angst vor dir hat, als du vor ihr.
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Warnungen

  • Glaube nicht, dass Spinnen wirklich so sind, wie sie in Horrorfilmen oder -geschichten dargestellt werden! Spinnen betrachten Menschen nicht als Beute oder versuchen, sie zu jagen.
  • Es gibt gefährliche Spinnen. Geh vorsichtig mit ihnen um, auch wenn du keine Angst vor ihnen hast. Ein winziger Spinnenbiss kann gefährliche Auswirkungen haben, wenn du mit der falschen Spinne spielst. Deshalb solltest du wissen, welche giftigen Spinnen es in deiner Gegend gibt. Lerne auch, wo sich diese Spinnen normalerweise aufhalten. Die „Schwarze Witwe“ z.B. ist leicht zu erkennen und man findet sie häufig dort, wo sich Müll befindet und an dunklen Stellen.
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