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Dopamin ist das Glücks-, Motivations- und Belohnungshormon in unserem Gehirn. Erhöhst du deine Dopaminempfindlichkeit, kann sich das erheblich auf deinen Alltag auswirken und deine Motivation, dein Gedächtnis, dein Verhalten, deine Wahrnehmung, deine Aufmerksamkeit, deinen Schlaf, deine Stimmung, deine Lernfähigkeit und deine sportlichen Leistungen positiv beeinflussen. Bevor du versuchst die Empfindlichkeit deiner Dopaminrezeptoren zu steigern, ist es wichtig, dass du verstehst, wie Dopamin funktioniert und welche Maßnahmen effektiv sind.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Dopamin verstehen

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  1. In unserem Gehirn befinden sich fast 86 Milliarden Neuronen. Ihre Kommunikation miteinander findet über Neurotransmitter statt. Das sind chemische Substanzen, die von den Nervenzellen ausgeschüttet werden. Die Ausschüttung von Dopamin steht mit vielen Verhaltensweisen des Menschen im Zusammenhang. So beeinflusst es unter anderem unser Spaßbedürfnis, unsere Motivation und unsere Abhängigkeiten. [1]
    • Es beeinflusst unsere Stimmung, unsere Lernbereitschaft, unseren Schlaf, unsere Aufmerksamkeit, unser Gedächtnis, unsere Bewegungsabläufe und unsere Wahrnehmung. Eine Dopaminfunktionsstörung (um sie von einer Dopamindesensibilisierung zu unterscheiden) ist die Ursache für verschiedene Krankheiten. Die wohl bekannteste unter ihnen, die Parkinson-Krankheit, wird durch das Absterben Dopamin bildender Zellen hervorgerufen.
    • Nur wenige Neuronen produzieren Dopamin und die, die es tun, kommen nur sehr selten in unserem Gehirn vor. Andere Organe wie beispielsweise die Nieren, die Bauchspeicheldrüse und die Zellen des Immunsystems nutzen ebenfalls Dopamin. Da dieses Dopamin aber nicht durch die Blut-Hirn-Schranke ins Hirn gelangt, ist es nur örtlich wirksam. Obwohl Dopamin häufig mit den Verhaltensweisen des Menschen assoziiert wird, ist es doch weit im Tierreich verbreitet und kommt sogar in Pflanzen vor.
  2. Dopamin kann als „Motivationshormon“ bezeichnet werden. Es steigert deinen Tatendrang, deine Aufmerksamkeit und deine Konzentration. Es hilft dir dabei, deine Zukunft zu planen und verhindert, dass du dich von äußeren Einflüssen ablenken lässt, damit du deine Ziele erreichen kannst. Es gibt dir dieses „Ich habe es geschafft!“-Gefühl, wenn du etwas erreicht hast, das du dir vorgenommen hast. Es gibt dir den Willen mit anderen zu konkurrieren und ist für den Nervenkitzel verantwortlich, den du in all deinen Lebensbereichen verspürst – egal, ob geschäftlich, beim Sport oder in der Liebe. [2]
    • Zusätzlich ist Dopamin für dein Belohnungssystem verantwortlich. Es ruft in dir Gefühle wie Freude, Glück oder Euphorie hervor. Ist deine Dopaminempfindlichkeit gering, bist du unkonzentriert, unmotiviert, träge und kannst sogar in Depressionen verfallen. Dopamin ist so entscheidend für unsere Motivation, dass bei einem Experiment überstimulierte Mäuse, die Motivation zu Essen verloren hatten. Erschreckender Weise würden sie aufgrund ihrer niedrigen Empfindlichkeit sogar verhungern, obwohl ihnen genügend Essen zur Verfügung stehen würde.
  3. Desensibilisierung bezieht sich auf einen langfristigen Rückgang in der Dopaminsignalübertragung und der D2-Rezeptoren. Eine schwache Lustausprägung oder Desensibilisierung ist wahrscheinlich eine der am besten untersuchten Veränderungen im Gehirn, die auf eine Abhängigkeit oder eine abhängige Verhaltensweise schließen lässt. Das wichtigste physiologische Merkmal der Desensibilisierung des Belohnungskreislaufs ist ein Rückgang der Dopamin-Signalübertragung. Eine Desensibilisierung kann eine Reihe von Ursachen haben. Dazu gehören unter anderem:
    • 1: Rückgang an Dopamin-D2-Repeptoren. Hat ein Mensch zu wenig D2-Rezeptoren, reagiert er weniger sensibel auf das vorhandene Dopamin und erfreut sich damit weniger an seinen Erlebnissen.
    • 2: Rückgang der Dopamin-Basiswerte. Ein niedrigerer Dopamin-Pegel führt dazu, dass die betroffene Person stets nach Befriedigungsmöglichkeiten sucht und dazu immer aufregendere Tätigkeiten unternimmt oder immer stärkere Drogen einnimmt.
    • 3: Abgestumpfte Reaktion auf Dopamin bei normalen Tätigkeiten. Normalerweise steigt der Dopamin-Pegel in Reaktion auf belohnende Tätigkeiten. Wenn die zuverlässigste Quelle für Dopamin eine Sucht ist, verlangt der Körper nach einer immer häufigeren Befriedigung. Das ist unter anderem der Grund, warum Menschen mit der Zeit eine Pornosucht entwickeln.
    • 4: Rückgang der CRF-1-Rezeptoren, die dazu dienen, den Dopamin-Pegel im Striatum (Gehirnareal) zu erhöhen.
    • 5: Verlust an grauer Hirnsubstanz, die zum Belohnungssystem gehört, was mit einem gleichzeitigen Verlust der Dendriten einhergeht. Daraus folgt, dass weniger Nervenbahnen und Synapsen zur Verfügung stehen. Eine im Jahr 2014 durchgeführte Studie zeigte einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang grauer Hirnsubstanz und exzessivem Pornokonsum auf.
    • 6: Rückgang an Opioiden oder an Opioid-Rezeptoren.
    • Sowohl der zweite als auch der dritte Punkt können mit erhöhten Dynorphin-Werten zusammenhängen. Dynorphin hemmt das Dopamin und schwächt bestimmte Übertragungswege (Glutamat), über die Signale an das Belohnungsystem übertragen werden sollen. Eine Desensibilisierung ist sehr komplex und kann viele Ursachen haben, zudem ist dieses Gebiet noch nicht vollständig erforscht.
  4. Hast du eine niedrige Dopaminempfindlichkeit, wird deine Lebensfreude gering sein. Du wirst nur wenig Energie und Motivation haben und von Substanzen wie Kaffee, Zucker und anderen Substanzen abhängig sein, die dich durch den Tag bringen. Ein niedriger Dopaminspiegel oder eine niedrige Empfindlichkeit tritt oft zusammen mit psychischen Krankheiten auf. So können neben Depressionen, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) und bipolaren Störung außerdem Suchtstörungen aller Art auftreten. Im Folgenden haben wir eine Liste mit den am häufigsten auftretenden Symptomen für eine Dopamindesensibilisierung zusammengestellt: [3]
    • Mangelnde Motivation
    • Müdigkeit
    • Gleichgültigkeit
    • Prokrastination
    • Unfähigkeit, Freude zu empfinden
    • Geringe Libido
    • Unfähigkeit, zu anderen Menschen eine Verbindung aufzubauen
    • Schlafprobleme
    • Stimmungsschwankungen
    • Hilfslosigkeit
    • Gedächtnisverlust
    • Konzentrationsschwierigkeiten
    • Unfähigkeit, Aufgaben zu erfüllen
    • Neigung zu selbstzerstörerischen Verhaltensweisen und Abhängigkeiten
  5. Wie eine Desensibilisierung entsteht? Wenn man zu viel Schönes macht. Mit Dopamin fängt das alles an. Ist Dopamin für eine zu lange Zeit zu hoch, führt das dazu, dass die Nervenzellen ihre Empfindlichkeit für das Hormon verlieren. Wenn jemand laut schreit und nicht aufhören will, hältst du dir bestimmt auch die Ohren zu, oder? Wird Dopamin die ganze Zeit ausgestoßen, halten sich die empfangenden Nervenzellen die „Ohren“ zu, indem sie die Anzahl der Dopamin-(D2)-Rezeptoren reduzieren. [4]
    • Die Desensibilisierung fängt schon mit natürlichen Belohnungsabläufen an wie das Essen von Junkfood. Wie schnell sie eintritt, hängt davon ab, wie oft du Junkfood isst und wie anfällig dein Gehirn dafür ist.
    • Wie viel zu viel ist, hängt von den Änderungen im Gehirn und nicht von äußeren Einflüssen ab. Da Menschen unterschiedlich sind und anders auf Reize reagieren, kann keine allgemeine Aussage darüber getroffen werden, dass zu viel Drogen, eine zu hohe Kalorienaufnahme oder zu viel Pornokonsum die Ursache für deine Desensibilisierung sind.
    • Ein untypisch hoher Dopaminspiegel ist nicht unbedingt die Ursache für eine Desensibilisierung. Es gibt viel mehr Raucher als Kokain-Abhängige, obwohl Kokain für eine viel höhere Hormonausschüttung verursacht. Viele kleine Dopaminschübe trainieren das Gehirn besser als seltene, intensivere Schübe.
    • Der Dopaminpegel muss auch nicht durchgehend im oberen Bereich sein, damit eine Desensibilisierung entsteht. Vergleichen wir mal das übermäßige Essen, das zu einer Fettleibigkeit führt mit dem Rauchen. Beide verursachen eine Verringerung der Dopaminrezeptoren, jedoch braucht man weitaus weniger Zeit zum Essen als zum Rauchen.
    • Das Überschreiben natürlicher Befriedigungsmechanismen könnte der Schlüssel dafür sein, wie auf natürliche Weise Desensibilisierung verursacht wird. Menschen die zu viel Essen oder sich zu oft Pornos anschauen ignorieren die Stopp-Signale, die ihnen ihr Gehirn sendet. Das führt dazu, dass sie keine „Befriedigung“ mehr verspüren und immer weiter konsumieren.
  6. Wenn wir sagen, ein Gericht, ein Nahrungsergänzungsmittel oder eine Tätigkeit erhöht Dopamin, hört sich das so an, als würde neues Dopamin hergestellt werden. Das ist zwar häufig so, aber nicht immer der Fall. Manchmal verändert sich nicht die Dopaminmenge, sondern das Dopamin wird besser umgesetzt. Viel eher passiert eines der folgenden Dinge: [5]
    • Mehr Dopamin wird produziert
    • Die Spaltung von Dopamin wird verlangsamt
    • Mehr Dopamin gelangt in den Kreislauf
    • Mehr Dopaminrezeptoren werden gebildet
    • Bereits vorhandene Dopaminrezeptoren reagieren besser
  7. Gibst du deinem Gehirn Zeit, um sich wieder auf natürliche Glücksreize anzupassen, kannst du dein Gehirn „neu starten“ und es empfindlicher für Dopamin machen. Daraus resultiert eine höhere Motivation, Tatendrang, Zufriedenheit und Energie.
    • Dazu wirst du für mindestens 30 Tage auf dopaminerge (Dopamin ausschüttende) Tätigkeiten verzichten müssen, um die Empfindlichkeit deines Gehirns vollständig zurückzusetzen. Anschließend solltest du deine Dopaminempfindlichkeit aufrechterhalten, indem du Sachen machst, die dich auf eine gesündere Weise belohnen.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Maßnahmen ergreifen

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  1. Möchtest du deine Dopaminempfindlichkeit erhöhen, solltest du auf bestimmte Lebensmittel verzichten. Ungesunde Lebensmittel wie Kartoffelchips, Süßigkeiten und Kekse machen dich kurzfristig glücklich, aber sind schädlich für deinen Körper und dein Gehirn. Vermeide Junkfood, Süßigkeiten und verarbeitete Desserts. Das sind konzentrierte Kalorienquellen, die deinem Gehirn nur etwas vorgaukeln und zu einer hohen Dopaminausschüttung führen. [6]
    • Auch zu viel gesättigte Fettsäuren verringern deine Dopaminempfindlichkeit. Forscher haben festgestellt, dass das Essen von Zucker zu einer hohen Dopaminausschüttung führt. Allerdings handelt es sich dabei um einen ungesunden Dopaminschub, der eher an den bei einer Drogenabhängigkeit erinnert als an den von normalem Essen. Schlussendlich führt der Konsum von zu viel Zucker zu einer Desensibilisierung. Auch wenn es verführerisch sein mag, solltest du nicht stattdessen zu künstlichen Süßungsmitteln greifen. Süßungsmittel wie Aspartam sind sogar dafür bekannt den Serotoninspiegel im Gehirn zu senken. Serotonin ist ein weiterer wichtiger Neurotransmitter, der für unsere Stimmung verantwortlich ist.
  2. Laut Studien schaut man in Deutschland täglich über drei Stunden Fernsehen. Auf die Woche gerechnet sind das ganze 21 Stunden. Auch wenn viele Menschen fernsehen um zu entspannen, kann diese Freizeitbeschäftigung schnell zu einem Zeitschlucker oder einer Sucht werden. Das moderne Fernsehen versucht dich mit immer neuen Inhalten in den Bann zu ziehen, damit es dir schwerfällt damit aufzuhören. [7]
    • Willst du mit dem Fernsehen aufhören, solltest du mit der Zeit immer weniger fernsehen, ganz mit dem Fernsehen aufhören oder deine Zeit etwas anderem widmen.
  3. Die Internetsucht ist ein immer größer werdendes Problem, das viele Leute negativ beeinflusst. Die psychologische Forschung beobachtet einen wachsenden Trend, der sich in einem süchtig machenden Verhalten dem Internet gegenüber äußert. So sollen die Internetnutzer ähnliche Stimmungshochs verspüren, wie spielsüchtige oder kaufsüchtige Menschen. Da es sich um eine Quelle für neue und spannende Inhalte handelt, solltest du die Zeit beschränken, die du im Internet verbringst. Während du das Internet nutzt, lass dich nicht ablenken und versuche nicht zu viel Zeit auf Seiten zu verbringen, auf denen du nicht zwangsläufig sein musst. Distanziere dich vom Internet und verbessere deine psychische und soziale Gesundheit. [8]
  4. Hier ist etwas worüber du beim nächsten Mal nachdenken solltest, wenn du dich nach etwas Süßem sehnst: Vielleicht bist du nicht nur eine Naschkatze, sondern hast eine Sucht entwickelt, die du nur mit mehr Süßem befriedigen kannst. Untersuchungen des menschlichen Gehirns haben bestätigt, dass die vorübergehende Einnahme von Zucker, das Gehirn auf ähnliche Weise beeinflusst wie Drogen. Zucker – so allgegenwärtig er auch sein mag – erfüllt die Kriterien für süchtig machende Substanzen und schadet besonders denjenigen, die sehr viel davon zu sich nehmen. Er beeinflusst unser limbisches System, den Teil des Gehirns, der mit unserer emotionalen Kontrolle in Verbindung steht. [9]
    • Vorübergehender Zuckerkonsum kann auch zu Veränderungen im Verhalten oder der Neurochemie, die den Auswirkungen von Drogenmissbrauch ähneln. [10]
  5. Hierbei handelt es sich um einen Schlüsselaspekt zur Zurücksetzung deiner Dopaminkanäle. Schaffst du davon loszukommen, wird es dir auch in anderen Bereichen deines Lebens weiterhelfen. Pornographie und Nacktbilder setzen eine enorme Menge an Dopamin frei. Kombiniert mit Masturbation ist das einer der extremsten Stimuli, auf die du je stoßen wirst. Alles andere wird dir im Vergleich dazu völlig langweilig vorkommen. Gutes Essen, das Erreichen von Zielen und echte Frauen/Männer verlieren ihren Reiz. Die meisten Leute halten es nicht einmal eine Woche aus, ohne zu masturbieren oder sich pornographische Inhalte anzuschauen. Verbannst du diese beiden künstlichen Quellen für Dopamin aus deinem Leben, wird dein Gehirn stark davon profitieren. [11]
  6. Viele Substanzen können eine potenzielle Droge darstellen und wenn du häufig zur Entspannung etwas einnimmst (egal ob legal oder illegal), dann wirst du womöglich eine geringere Motivation bei dir feststellen. Drogen können den Dopaminspiegel anheben, indem sie die Menge des aufgenommenen Dopamins verringern oder die Menge an freigesetztem Dopamin erhöhen. Drogen sind derart wirksam und stimulierend, dass sie den Dopaminpegel auf über 1200 % relativ zum Normalwert erhöhen können. [12]
    • Wenn du süchtig nach einer Droge bist, könnte es dir unmöglich erscheinen davon loszukommen. Aber egal in welcher Situation du dich befindest, mit genügend Ausdauer und Geduld kannst du deine Sucht überwinden. Frage dich zunächst einmal, warum du aufhören willst. Das wird dir dabei helfen, während des Entzugs standhaft zu bleiben. Stell anschließend einen guten Plan auf und suche in Selbsthilfegruppen und bei Beratungsstellen nach Unterstützung, um dein drogenloses Leben zu beginnen. [13]
  7. Videospiele gaukeln dir vor etwas zu erreichen und locken mit Belohnungen, weshalb sie so süchtig machend sind. Mit dem Videospielen aufzuhören kann sehr schwer sein, schaffst du es aber, dich von davon zu distanzieren, wirst du deinem Gehirn eine angenehme Pause geben. [14]
  8. Alkohol wirkt sich auf die Rezeptoren für die Neurotransmitter GABA, Glutamat und Dopamin aus. Die Wirkung von Alkohol an den Rezeptorstellen für GABA und Glutamat zeigt sich in den physiologischen Auswirkungen, die mit dem Trinken von Alkohol im Zusammenhang stehen. Dazu zählen unter anderem die Verlangsamung von Bewegungen und vom Gesprochenen. Würde sich der Alkohol nur auf die GABA- und die Glutamat-Rezeptoren auswirken, würde wohl niemand auf die Idee kommen, welchen zu trinken. Vielmehr hängt die Lust auf Alkohol mit dem Einfluss auf die Dopaminrezeptoren zusammen und das Glücksgefühl, das dabei hervorgerufen wird. Fahr deinen Alkoholkonsum herunter und profitiere von einer ausgeglicheneren Psyche und den Vorteilen der Nüchternheit. [15]
  9. Viele Menschen lassen sich dazu verführen, Sachen zu kaufen, ohne dass sie sie brauchen. Dem Rausch und der Freude, die einem der Kauf von neuen Sachen beschert, ist nur schwer zu widerstehen. Hast du völlig die Kontrolle über deine Kaufentscheidungen verloren, wäre es wohl an der Zeit alle Bankkarten loszuwerden und nur mit einer kleinen Menge an Bargeld unterwegs zu sein. Verbringe deine Freizeit lieber draußen an der frischen Luft und lerne etwas Neues, anstatt einkaufen zu gehen. [16]
  10. Social Media kann dein Leben positiv beeinflussen, da es dir erlaubt, dich mit alten Freunden zu vernetzen und wichtige Momente deines Lebens mit anderen zu teilen. Gehst du allerdings nicht wachsam damit um, kann die Nutzung schnell zur Sucht werden und ein Zeitschlucker sein, der deine Arbeit und deine Beziehungen negativ beeinflusst
    • Mittlerweile weiß man, dass die Nutzung von Social Media einen Anstieg des Dopaminspiegels verursachen kann; die Ausschüttung von Dopamin wird durch unvorhersehbare, kleine Informationsbrocken und Belohnungssignale begünstigt, auf dessen Verbreitung sich die sozialen Netzwerke spezialisiert haben. Durch die Dopaminfreisetzung fällt es Leuten so schwer mit der Nutzung von Social Media aufzuhören. [17]
  11. Musik kann verschiedene Emotionen und Gedanken hervorrufen und große Stimmungs- und Energieschwankungen verursachen. Sie kann dabei helfen, die eigene Kreativität, Produktivität und Stimmung zu verbessern. Mit all den positiven Auswirkungen auf unser geistiges Wohlbefinden, ist es nicht überraschend, dass Musik häufig zu exzessiv gehört wird. Wegen der nahezu endlosen Songauswahl, vergisst man schnell wieviel Zeit man mit dem Musikhören verbringt. Hörst du ständig Musik, kann das deine Dopaminempfindlichkeit mit der Zeit negativ beeinflussen. Selbst wenn du nicht süchtig bist, kann dir die Reduzierung des Musikkonsums dabei helfen, dein Emotionsgleichgewicht wiederzufinden und das Gehirn darauf zu trainieren, Emotionen auch ohne musikalische Unterstützung zu erleben. [18]
  12. YouTubes Algorithmus wurde entwickelt, um mithilfe deines Videoverlaufs, deine Interessen zu verarbeiten und vorherzusagen, welche Videos dir gefallen könnten. Die Website wurde so nutzerfreundlich wie möglich aufgebaut und ermöglicht den reibungslosen Übergang von einem Video zum nächsten. In seinem Kern handelt es sich um eine Unterhaltungsplattform mit starkem Suchtpotenzial. Idealerweise solltest du weniger Zeit auf YouTube verbringen und wenn du vorhast die Plattform dennoch zu benutzen, achte darauf, nicht von einem Video zum nächsten zu klicken, sondern nur die Videos anzuschauen, die du im Vorfeld ausgewählt hast. [19]
  13. Nehmen wir Koffein zu uns, fühlen wir uns wacher und wachsamer. Trinken wir für einen längeren Zeitraum zu viel davon, kann das unserer Gesundheit und unserem Gehirn schaden. Koffein gibt uns einen unnatürlichen Energieschub und kann bei einem Missbrauch die Empfindlichkeit unserer Adenosin- (Neurotransmitter, der mit unserer Wachheit zusammenhängt) und Dopaminrezeptoren verringern. Mit dem Trinken von Kaffee aufzuhören, um Körper und Geist von den Höhen und Tiefen des Koffeinkonsums zu befreien, kann schwierig sein. Allerdings verspüren die meisten Leute bereits nach kurzer Zeit den positiven Effekt, den ein Leben frei von Koffein bietet. [20]
    • Koffein ist eine Droge und wie es bei allen Drogen so ist, wirst du dich bei einem Entzug an deinen Plan halten müssen und dich auf mögliche Entzugserscheinungen sowie einen starken Abfall deiner Energiereserven einstellen müssen.
    • Die Einschränkung deiner Koffeineinnahme gilt unter Forschern und Ärzten als effektive Maßnahme, um deine Dopaminempfindlichkeit wieder zu erhöhen.
    • Zu viel Koffein verursacht eine erhöhte Dopaminkonzentration in unserem Gehirn, ähnlich wie es bei der Einnahme von Kokain der Fall ist.
  14. Tatsächlich gibt es im Internet zahlreiche Artikel, die den Stoizismus als Lebensweise anpreisen. Alle künstlichen Glückmacher lassen uns auf Dauer abstumpfen. Um die Homöostase (Gleichgewicht) aufrechtzuerhalten, wird die Anzahl an Dopaminrezeptoren bei der Freisetzung einer überschüssigen Dopaminmenge reduziert, sodass wir zukünftig mehr Dopamin benötigen, um das gleiche Glücksniveau zu erreichen. Folglich empfinden wir unser Dasein als deprimierend und schlussendlich fehlt uns die Motivation, dem alltäglichen Leben nachzugehen. [21]
    • Nachforschungen ergaben, dass die zeitliche Verzögerung sofortiger Belohnung zu einem nachhaltig höheren Dopaminspiegel führt, auch wenn sich die Dopaminkonzentration kurzfristig erhöht, wenn man nachgibt.
    • Ein exzessiver Lebensstil führt nur dazu, dass man sich immer weiter in den Abgrund stürzt.
    • Um eine ausgewogene Dopaminempfindlichkeit zu erreichen, sollte man ein Gleichgewicht zwischen stoischer Lebensweise und dem gelegentlichen Nachgeben finden. Sich eine Auszeit zu genehmigen, um seine Dopaminempfindlichkeit zu normalisieren, indem man von „schnellen Kicks“ Abstand hält, ist ebenfalls empfehlenswert.
    • Es geht darum, etwas Sinnvolles zu tun (an etwas Bedeutendem zu arbeiten/zu lernen) und nicht davon auszugehen, dass man eine sofortige Belohnung braucht. Natürlich sollte man nicht vergessen sich ab uns zu eine Auszeit oder einen Nachtisch zu genehmigen.
    • Viele Dinge in unserem Leben nehmen wir als selbstverständlich wahr, ohne es zu merken. Strebe danach, eine Person zu sein, die sich ihren eigenen Respekt erarbeitet und nicht der kurzfristigen Vergnügung zum Opfer fällt, die uns nur an uns selbst zweifeln lässt.
  15. Wenn du dir nicht deine eigenen Quellen schaffst, die dich mit Zufriedenheit und einer natürlichen Lebensfreude erfüllen, wirst du zwangsläufig wieder zu unmittelbar befriedigenden Verhaltensmustern und Tätigkeiten zurückkehren. Durch ein Hobby kannst du deine Interessen außerhalb deines Berufsfelds erforschen. Du kannst kreativ sein und viele verschiedene Sachen ausprobieren. Baust du dir sinnvolle Quellen der Zufriedenheit (verzögerte Befriedigung) auf und ersetzt sie durch leere Quellen (sofortige Befriedigung), kannst du deine Lebensqualität erheblich steigern.
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Tipps

  • Besuche die Website YourBrainOnPorn , um zu sehen, wie schädlich der Einfluss von Pornographie auf dein Gehirn sein kann.
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