PDF download PDF herunterladen PDF download PDF herunterladen

Experten sind sich einig, dass die durch ein Virus ausgelösten Masern vor allem eine Kinderkrankheit sind. [1] Sie waren früher sehr verbreitet, werden aber heute aufgrund einer möglichen Impfung immer seltener. In anderen Teilen der Welt sind die Masern noch präsenter und sie können ernste Folgen für kleine Kinder unter fünf Jahren mit einem schwachen Immunsystem haben und sogar tödlich enden. Forscher sagen, wenn man die häufigsten Anzeichen und Symptome erkennt und früh genug medizinische Hilfe in Anspruch nimmt, kann man dieses Risiko erheblich reduzieren. [2]

Teil 1
Teil 1 von 2:

Erkenn die wichtigsten Anzeichen und Symptome

PDF download PDF herunterladen
  1. Das am leichtesten zu identifizierende Anzeichen der Masern sind die kleinen Pocken, die ein paar Tage nach dem Husten, den Halsschmerzen und der laufenden Nase auftreten. Der Ausschlag zeigt sich in vielen kleinen, roten und in dichten Ansammlungen auftretenden Flecken und Beulen. Einige davon sind leicht erhöht, aber aus einiger Entfernung sehen sie meist wie große, flache Flecken aus. [3] Kopf und Gesicht sind zuerst betroffen, vor allem sieht man den Ausschlag anfänglich hinter den Ohren und am Haaransatz. Über die nächsten Tage breitet er sich dann auf Hals, Arme und Oberkörper und die Beine herunter bis zu den Füßen aus. Bei den meisten Menschen juckt er nicht, aber bei empfindlicher Haut kann es zu Irritationen kommen.
    • Erkrankte Personen fühlen sich meist am ersten oder zweiten Tag nach Auftreten des Ausschlags am schlechtesten, danach dauert es etwa eine Woche, bis sie wieder vollständig gesund sind. [4]
    • Kurz nach dem Auftreten des Ausschlags steigt das Fieber oft sehr stark an und kann 40 Grad oder mehr erreichen. In diesem Stadium kann medizinische Hilfe notwendig werden.
    • Viele Menschen entwickeln auch kleine, gräulich-weiße Flecken im Mund (an den Innenseiten der Wangen), die man Koplik-Flecken nennt. [5]
  2. Masern beginnen typischerweise mit eher unspezifischen Symptomen wie Abgeschlagenheit und leichtem bis moderatem Fieber. [6] Erscheint dein Kind schlapp, hat keinen Appetit und leichtes Fieber, könnte es eine Viruserkrankung haben. Die meisten Viruserkrankungen beginnen jedoch ähnlich, deshalb ist leichtes Fieber kein eindeutiger Indikator für Masern.
    • Die normale Körpertemperatur liegt bei etwa 37 Grad, von Fieber spricht man bei Kindern ab einer Temperatur von 38 Grad. [7] Fieber über 40 Grad ist ein Fall für einen Arzt.
    • Ein digitales Thermometer, auch tympanisches Thermometer genannt, ist eine schnelle und einfache Art, bei Kindern Fieber zu messen.
    • Die Masern haben eine Inkubationszeit von etwa 10 bis 14 Tagen, erst dann zeigen sich erste Symptome.
  3. Kurz nach Auftreten des leichten bis moderaten Fiebers sollten sich auch die anderen Symptome der Masern bei deinem Kind zeigen. Hartnäckiger Husten, Halsschmerzen, eine laufende Nase und tränende Augen (Bindehautentzündung) sind typisch in den frühen Stadien der Masern. [8] Diese relativ milden Symptome können nach Einsetzen des Fiebers zwei bis drei Tage anhalten. Aber auch sie sind noch kein eindeutiges Zeichen, dass dein Kind wirklich die Masern hat - auch andere virale Infektionen wie Erkältungen oder die Grippe können damit einhergehen.
    • Die Masern werden von dem hochansteckenden Paramyxovirus ausgelöst. Es wird über Tröpfchen in der Luft oder Oberflächen übertragen und vermehrt sich in Hals und Nase der infizierten Person.
    • Du kannst es dir zum Beispiel einfangen, indem du deine Finger in Mund oder Nase steckst oder dir die Augen reibst, nachdem du eine kontaminierte Oberfläche berührt hast. [9] Auch wenn dich jemand anhustet oder anniest, kann er dich anstecken.
    • Eine infizierte Person ist etwa acht Tage lang ansteckend - vom Einsetzen der Symptome bis zum vierten Tag des Ausschlags (siehe weiter unten).
  4. Für Menschen, die vollständige Serie von Impfungen bekommen haben, besteht so gut wie kein Risiko für eine Ansteckung, andere Gruppen von Menschen hingegen haben ein erhöhtes Risiko. Das größte Risiko besteht für Menschen, die die Serie an Impfungen nicht abgeschlossen haben, unter Vitamin A-Mangel leiden oder an Orte reisen, an denen die Masern sehr verbreitet sind (dazu gehören etwa Afrika und Teile Asiens). [10] Auch Menschen mit einem schwachen Immunsystem und Kinder unter einem Jahr sind anfällig, letztere vor allem deshalb, weil sie noch nicht geimpft werden können.
    • Meist wird ein kombiniertes Präparat verimpft, das gleichzeitig vor Mumps und Rubella schützt. Deshalb nennt man es MMR-Impfung.
    • Menschen, die gleichzeitig eine Immunglobulin-Behandlung und die MMR-Impfung bekommen, haben ein erhöhtes Risiko, an den Masern zu erkranken.
    • Vitamin A hat antivirale Eigenschaften und ist besonders wichtig für die Gesundheit der Schleimhäute in Nase, Mund und Augen. Bekommst du zu wenig Vitamine, steigt dein Risiko, dir die Masern einzufangen und schwerere Symptome zu entwickeln.
    Werbeanzeige
Teil 2
Teil 2 von 2:

Hol dir medizinische Hilfe

PDF download PDF herunterladen
  1. Stellst du irgendwelche der beschriebenen Symptome an dir oder deinem Kind fest, mach einen Termin zur Untersuchung beim Hausarzt oder Kinderarzt. Seit etwa einem Jahrzehnt sind die Masern recht selten geworden, deshalb kann es sein, dass sehr junge Ärzte nicht viel Erfahrung mit dem typischen Ausschlag haben. Jeder erfahrene Arzt wird jedoch sofort den Ausschlag und vor allem die Koplik-Flecken in den Wangen zuordnen können, soweit sie auftreten.
    • Im Zweifel kann ein Bluttest letzte Gewissheit geben, ob ein Ausschlag Symptom der Masern ist. [11] Im Labor wird das Blut dafür auf IgM-Antikörper untersucht, die dein Körper produziert, um gegen das Virus anzukämpfen.
    • Außerdem kann eine Viruskultur aus Sekret der Nase, des Rachens oder, bei Vorhandensein von Koplik-Flecken, der Wangen angelegt und untersucht werden.
  2. Es gibt keine spezifische Therapie gegen die Masern, aber man kann die Symptome lindern. Bisher nicht immunisierte Menschen (auch Kinder) können noch 72 Stunden nach Kontakt mit dem Paramyxovirus die MMR-Impfung erhalten. Dann kommt es unter Umständen gar nicht erst zu Symptomen. [12] Da jedoch die Inkubationszeit oft 10 Tage oder mehr beträgt, bevor überhaupt milde Symptome auftreten, ist es unwahrscheinlich, dass du früh genug von einer möglichen Infektion erfährst - es sei denn, du kommst an einen Ort, an dem offensichtlich viele Menschen erkrankt sind.
    • Immunbooster gibt es zum Beispiel für schwangere Frauen, kleine Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem, die mit den Masern oder anderen Viren in Berührung kommen. Die Behandlung umfasst eine Injektion mit Antikörpern, Immunglobulin, die im Idealfall innerhalb von sechs Tagen nach Kontakt mit dem Virus gegeben werden sollte, damit die Symptome mild bleiben.
    • Das Immunglobulin und die MMR-Impfung sollten auf keinen Fall zur gleichen Zeit verabreicht werden.
    • Um Schmerzen und Unwohlsein und das leichte Fieber im Zusammenhang mit Masern zu lindern, eignen sich Acetaminophen, Ibuprofen und Naproxen. Gib Kindern oder Jugendlichen kein Aspirin, um das Fieber zu senken. Aspirin ist zwar grundsätzlich für Kinder ab drei Jahren zugelassen, aber es kann das Reyes-Syndrom, eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, bei Kindern mit Grippe- oder Windpocken auslösen, die leicht mit den Masern verwechselt werden kann. Gib Kindern lieber Acetaminophen, Ibuprofen oder Naproxen.
  3. Auch wenn sie potenziell tödlich sein können (vor allem in Entwicklungsländern), sind schwere Fälle der Masern sehr selten und erfordern keine medizinische Hilfe, solange das Fieber nicht über 40 Grad steigt. Die potenziellen Komplikationen sind jedoch oft schlimmer als die eigentliche Viruserkrankung. [13] Häufig auftretende Komplikationen durch die Masern sind etwa bakterielle Ohrenentzündungen, Bronchitis, Laryngitis, Pneumonie (viral und bakteriell), Enzephalitis (Hirnschwellung), Komplikationen in einer Schwangerschaft und verminderte Blutgerinnungsfähigkeit.
    • Hast du nach Abklingen der Masern andere Symptome oder lassen die Symptome nicht nach, geh unbedingt zum Arzt.
    • Hast du Vitamin A-Mangel, solltest du deinen Arzt um eine Injektion bitten, um die Schwere der Masernerkrankung zu lindern und Komplikationen zu vermeiden. Die medizinische Dosis liegt bei etwa 200.000 internationalen Einheiten (IU) für zwei Tage. [14]
    Werbeanzeige

Tipps

  • Weniger häufige und schwere Symptome der Masern sind Schnupfen, geschwollene Augenlider, Lichtempfindlichkeit, Muskelschmerzen und Gliederschmerzen.
  • Das Schließen der Augen oder eine Sonnenbrille können in diesem Fall Linderung verschaffen. Fernsehen und Monitore sollten für einige Tage tabu sein.
  • Vorbeugende Maßnahmen sind eine Impfung und Isolation - halt dich von Menschen fern, die das Virus verbreiten könnten.
Werbeanzeige

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 4.036 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige