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Die Nabelschnur ist während der Schwangerschaft die Verbindung der Mutter zu ihrem Baby. [1] Sie tritt in den späteren Bauchnabel des Babys ein und ist mit 50 cm Länge und 2 cm Durchmesser bei einem ausgewachsenem Baby relativ lang und dick. Das Blut fließt durch eine einzelne Vene bzw. zwei Arterien vom Baby zur Plazenta und wieder zum Baby zurück. Der Nabelschnurstumpf trocknet nach der Geburt allmählich aus, das Gewebe wird hart und er fällt innerhalb von zwei bis drei Wochen gänzlich ab. Frisch gebackene Eltern haben die Möglichkeit, die Nabelschnur ihres Babys selbst abzutrennen. [2]

Methode 1
Methode 1 von 4:

Die Nabelschnur im Krankenhaus abklemmen und abschneiden

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  1. Einige Eltern entscheiden sich dazu, Nabelschnur und Plazenta solange am Baby zu belassen, bis beides auf natürliche Weise abfällt.
    • Dies kann jedoch recht umständlich sein, weshalb die meisten Eltern die Nabelschnur kurz nach der Geburt durchtrennen (lassen), da sie sich bei dem Gedanken nicht wohl fühlen, ihr Baby zusammen mit der Plazenta herumtragen zu müssen.
    • Wenn du das Blut deines Babys einer Blutbank spenden möchtest, dann muss die Nabelschnur jedoch umgehend durchtrennt werden. Sie verfügt über keinerlei Nerven (wie dies z.B. bei Haaren der Fall ist), von daher spüren weder Baby noch Mutter den Schnitt.
  2. Das ist gängige Praxis, denn dadurch wird eine sofortige Untersuchung des Babys ermöglicht. Dies ist insbesondere bei Frühgeborenen unumgänglich.
  3. Hierbei handelt es sich um eine neuere Methode, bei der die Nabelschnur frühestens nach 1 bis 3 Minuten nach der Geburt abgeklemmt wird. [3]
    • Viele Ärzte sind der Ansicht, dass ein verzögertes Abklemmen dem natürlichen Prozess näher kommt und zudem den Blutkreislauf des Babys während des Verlassens der Gebärmutter unterstützt.
    • Bei der Geburt befindet sich sowohl in der Plazenta als auch in der Nabelschnur noch eine signifikante Menge Blut. Wird das Abklemmen verzögert, so kann das Blut in den Blutkreislauf des Babys zurückfließen. Dabei handelt es sich oftmals um mehr als 1/3 der gesamten Blutmenge im Körper des Babys. [4]
    • Wie auch beim sofortigen Abklemmen, sollte sich der Körper des Babys leicht unterhalb des Körpers der Mutter befinden, damit das Blut leichter zum Baby zurückfließen kann.
  4. Bei reifen Neugeborenen hat sich das verzögerte Abklemmen während der ersten drei bis sechs Lebensmonate positiv in weniger Blutarmut und Eisenmangel ausgewirkt. In einigen Fällen war jedoch eine Lichttherapie zur Behandlung von Neugeborenengelbsucht notwendig. [5]
    • Bei Frühgeborenen mit verzögerter Abklemmung verringert sich das Risiko einer intraventrikulären Blutung bzw. von Blutungen in die Hirnventrikel (Hirnhöhle) um 50 %.
    • Eine verzögerte Abklemmung der Nabelschnur sollte den Mutter-Kind-Hautkontakt jedoch nicht beeinträchtigen.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Zuhause abklemmen und abtrennen

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  1. Das Durchtrennen der Nabelschnur ist eine simple Prozedur, für die man Folgendes benötigt:
    • Eine antibakterielle Lösung.
    • Sterile Chirurgenhandschuhe, falls verfügbar.
    • Ein sauberes Baumwollpad oder (vorzugsweise) sterilen Verbandmull.
    • Eine sterile Klemme oder einen Streifen textiles Nabelschnurpflaster.
    • Ein steriles, scharfes Messer oder eine sterile Schere.
  2. Sollte sich die Nabelschnur um den Hals deines neugeborenen Kindes gewickelt haben, dann lege deinen Finger leicht darunter und ziehe sie anschließend sanft über den Kopf des Babys. Spanne sie dabei jedoch nicht zu stark an.
    • Während der ersten Atemzüge deines neugeborenen Babys, das heißt, einige Sekunden nach der Geburt, wird der Plazenta mehr und mehr Blut entzogen. Das bedeutet, dass innerhalb von 5 bis 10 Minuten nach der Geburt die Plazenta kaum noch Blut enthält, da sie nicht mehr durchblutet wird.
    • Der Blutfluss durch die Nabelschnur hat aufgehört, wenn kein Nabelschnurpuls mehr vorhanden ist (ähnlich dem Puls am Handgelenk oder Hals).
  3. steriles Nabelschnurpflaster. Plastikklemmen findest du als Bulkware im Internet, einzelne Klemmen sind jedoch nicht so leicht zu finden. [6]
    • Die Klemmen sind zwar sehr sicher, allerdings auch sperrig und sie verfangen sich leicht in der Kleidung.
    • Wenn du steriles Nabelschnurpflaster verwenden möchtest, dann sollte dies mindestens 0,3 cm breit sein. Die Pflaster kannst du im Internet in verschiedenen Längen kaufen.
  4. Abbindschnüre. Diese können über die Nabelschnur gestülpt und zusammengezogen werden.
    • Beachte jedoch, dass einige Marken eine zusätzliche Ausrüstung benötigen, damit die Abbindschnüre an der Nabelschnur zu befestigt werden können.
    • Keine zusätzliche Ausrüstung benötigt zum Beispiel der AGA-Nabelschnurring.
  5. Zur Not kannst du auch andere textile Materialien, wie Baumwollschnur verwenden. Koche das Material jedoch vor Verwendung immer erst in Wasser.
    • Verwende, wenn möglich, keine festen Materialien wie Zahnseide, da diese bei zu festem Abbinden, die Nabelschnur zerreißen könnten.
  6. Achte jedoch darauf, dass sie durch zu starkes Abbinden nicht zerrissen wird.
  7. Der zweite Knoten sollte noch etwas weiter entfernt vom Baby angebracht werden, d.h. in einem Abstand von etwa fünf Zentimetern zum ersten Knoten.
    • Denke daran, dass, auch wenn der Nabelschnurpuls kurz nach der Geburt stoppt, trotzdem eine signifikante Blutung auftreten kann, wenn die Nabelschnur nicht richtig abgeklemmt oder abgebunden wurde.
  8. Schnüren sterilisierst. Dazu kannst du Betadin oder Chlorhexidin verwenden.
    • Dieser Schritt sollte insbesondere dann durchgeführt werden, wenn die Geburt in einer öffentlichen oder unhygienischen Umgebung erfolgt ist.
  9. Die Nabelschnur ist zäher als sie aussieht und fühlt sich wie Gummi oder Knorpel an.
    • Wenn die Klinge oder Schere nicht steril ist, reinige sie gründlich mit Seife und klarem Wasser und tauche sie dann für 2 bis 3 Minuten in Alkohol (70% Ethanol oder Isopropylalkohol) ein.
  10. Der Verbandmull verringert das Risiko des Abrutschens.
  11. Halte die Nabelschnur während des Durchtrennens fest in der Hand oder zwischen den Fingern, damit ein sauberer Schnitt erfolgen kann.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Die Pflege des Nabelschnurstumpfes

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  1. Es kann in den ersten Tagen mit einem Schwamm abgewaschen werden.
    • Das Risiko einer Unterkühlung stellt für das Baby, insbesondere in den ersten Lebenstagen, ein größeres Risiko dar als eventuelle Probleme mit dem Nabelschnurstumpf.
  2. Trockne sie dann vor Berühren des Stumpfes gut ab, da dieser trocken gehalten und so lange wie möglich der Luft ausgesetzt sein sollte.
  3. Auch sollte er nicht durch schmutzige Substanzen kontaminiert werden. Achte darauf, dass der Nabelschnurstumpf sauber bleibt, decke ihn jedoch andererseits nicht zu fest mit Verband ab.
  4. Mediziner sind sich nach wie vor nicht einig, ob die Verwendung von topischen, antibakteriellen Lösungen auf Nabelschnurstümpfen tatsächlich das Risiko einer Infektion reduziert. Da Nabelschnurinfektionen jedoch ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen, empfehlen viele Ärzte nach wie vor die Sterilisierung mit einem Antiseptikum.
    • Wirksame und leicht verfügbare antibakterielle Lösungen sollten einen Dreifachfarbstoff sowie Chlorhexidin enthalten. Jodtinktur und Povidon-Jod sind hingegen weniger wirksam.
    • Alkohol (Ethanol und Isopropylalkohol) sollte vermieden werden. Die antibakterielle Wirkung von Alkohol ist nur kurz und kann für das Baby schädlich sein. Weiterhin besteht die Gefahr, dass der Trocknungsprozess, der üblicherweise 7-14 Tage beträgt, um ein oder zwei Tage verzögert wird.
  5. bei jedem Windelwechsel über einen Zeitraum von mindestens 3 Tagen. Behandle dabei lediglich den Stumpf und vermeide weitgehendst den Kontakt mit der den Nabelstumpf umgebenden Haut.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Das Nabelschnurblut auffangen

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  1. Das Blut kann bereits kann während der Geburt gesammelt werden.
    • Mit dem Nabelschnurblut werden Stammzellen gelagert, die für eine mögliche Behandlung deines oder eines anderen Kindes eingesetzt werden können.
    • Noch sind die Krankheiten, die mit Nabelschnurblut behandelt werden können, begrenzt und selten. Mit fortschreitender medizinischer Wissenschaft jedoch, könnte die Verwendung von Nabelschnurblut zur Behandlung von bestimmten Krankheiten in Zukunft wahrscheinlicher werden.
  2. Es stimmt nicht, dass diese Methode die Option des Nabelschnurblut-Bankings ausschließt. [7]
    • Selbst nach der Übertragung von Plazentablut auf das Baby kann, falls gewünscht, zusätzliches Blut aus der Plazenta zur Lagerung gewonnen werden.
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