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Die Schlauchtasche ist eine Hautfalte, die den Schlauch (Penis) des Pferdes ähnlich wie eine Vorhaut schützt. Smegma oder andere schleimige Sekrete können sich in der Schlauchtasche ansammeln. In der freien Wildbahn würde die übermäßige Produktion der Sekrete durch den Geschlechtsakt reguliert. Als Haus- und Nutztiere in Obhut des Menschen kommt es aber häufig dazu, dass sich die Sekrete ansammeln und kleine harte Steinchen, auch Bohnen genannt, in der Schlauchtasche oder nahe der Harnröhrenöffnung am Schlauch bilden. Nicht jedes Pferd hat mit diesem Problem zu kämpfen, und es wird hitzig debattiert, ob man die Schlauchtasche reinigen sollte oder nicht. Egal ob du rein vorsorglich die Schlauchtasche deines Pferdes reinigen willst, oder ob du wegen einer Entzündung diese Pflegemaßnahme ergreifen musst, du solltest in Absprache mit deinem Tierarzt die Schlauchtasche deines Pferdes in regelmäßigen Abständen reinigen. Bei einem Wallach (einem kastrierten, männlichen Pferd) sollte dies etwa jedes halbe Jahr gemacht werden; bei einem Hengst (einem unkastrierten, männlichen Pferd) etwa einmal im Jahr. [1] Die Geschlechtsteile eines männlichen Pferdes sind sehr sensibel; deshalb solltest du sehr behutsam vorgehen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Sich entscheiden, ob man die Schlauchtasche eines Pferdes reinigen sollte oder nicht

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  1. Die Befürworter der Schlauchpflege betonen, dass das Waschen der Intimhygiene dient und sich dadurch die Risiken für eine Infektion verringern lassen. Smegma ist ein idealer Nährboden für Bakterien. Wie viel Sekret sich bildet und wie hoch die Risiken für eine Infektion sind, ist zwar von Pferd zu Pferd verschieden. Aber ein Überschuss dieser Sekrete kann bei jedem Pferd zu Hautirritationen und Entzündungen führen. In der Folge davon schwillt die Schlauchtasche an, was die Fortpflanzungsfähigkeit, oder die Fähigkeit, Wasser zu lassen, nachteilig beeinflussen kann. Einige Pferdebesitzer berichten auch davon, dass das überschüssige Smegma Fliegen anzieht, die Krankheiten übertragen können.
  2. Viele Fachleute behaupten, dass sich der Schlauch eines Pferdes von selbst reinigt, und dass das Waschen schädlich sein könnte. Durch das Waschen kann die natürliche Hautflora zerstört oder der Schlauch versehentlich verletzt werden. Es gibt aber auch Stimmen, die behaupten, dass es nicht nötig ist, den Schlauch eines Wallachs zu reinigen, da er kastriert ist und sich deshalb nicht mehr so viel Smegma bei einem Wallach bilden kann. [2]
  3. Egal welcher Meinung du folgst, schlussendlich solltest du diese Thematik mit deinem Tierarzt erörtern. Wenn es darum geht, dich zu entscheiden, ob du die Schlauchtasche deines Pferdes reinigen solltest oder nicht, musst du deine individuelle Situation und die besonderen Bedürfnisse deines Pferdes in Betracht ziehen. Bei manchen Pferden bildet sich einfach mehr Smegma, und einige haben mehr mit Steinchen zu kämpfen, die die Harnröhre blockieren können. Dies kann mit Fehlfunktionen der Drüsen oder mit Hormonstörungen zusammenhängen. Einige der Steinchen lösen sich auf ganz natürliche Weise, andere sitzen hartnäckig fest. Wenn diese nicht entfernt werden, kann dies schnell gefährlich für dein Pferd werden, und im schlimmsten Fall müssen diese sogar operativ entfernt werden. [3]
Teil 2
Teil 2 von 3:

Sich vorbereiten

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  1. Schneide sie so kurz wie möglich und feile mögliche scharfe Kanten ab. Da der Schlauch eines Pferdes sehr empfindlich ist, musst du die Möglichkeit ausschließen, dem Pferd an diesen empfindlichen Stellen Kratzer zuzufügen. Denke immer daran, dass ein Pferd ausschlagen und treten könnte, wenn etwas in seiner Intimregion geschieht, das ihm Unbehagen bereitet. Dabei könntest du dich oder dein Pferd schwer verletzen.
  2. Verwende keine dicken Haushalts- oder Gartenhandschuhe. Auch wenn dir das unanständig erscheinen mag, ist es viel wichtiger, dass dein Fingerspitzengefühl erhalten bleibt. Du musst spüren können, wo sich Ansammlungen von Smegma oder kleine Klümpchen befinden. [4]
  3. Dein Helfer kann die Zügel halten, wodurch dein Pferd an einer Stelle stehen bleibt und in eine bestimmte Richtung blickt. Er kann das Pferd auch striegeln, um es zu beruhigen, während du die Drecksarbeit erledigst. Wenn dir kein Helfer zur Hand gehen kann, solltest du das Pferd sicher und fest an einer geeigneten Stelle anbinden.
  4. Dies hilft dir dabei, die Bewegungen deines Pferdes zu registrieren, sodass du dich schnell aus der Gefahrenzone bringen kannst, falls dein Pferd nach dir treten sollte. Viele Pferdebesitzer und Tierärzte berichten auch davon, dass Pferde sich sicherer fühlen, wenn eine Person, der sie vertrauen, eine Hand auf ihren Rücken legt. [5]
  5. Du stehst am sichersten, wenn du mit deiner Hüfte in der Nähe der Vorderbeine des Pferdes stehst. Da Pferde mit ihren Hinterbeinen treten, solltest du so weit wie möglich von ihnen weg stehen. [6]
  6. Da du einen Wasserschlauch benötigst und auch verhindern möchtest, dass dein Pferd auf deine Füße tritt, brauchst du viel Platz um dich herum - der Stall wäre vielleicht eine Option. Zwänge dich und dein Pferd aber nicht in eine kleine Box. Dort kannst du dich überhaupt nicht rühren. [7]
Teil 3
Teil 3 von 3:

Die Schlauchtasche reinigen

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  1. Arbeite dich vom Bauch bis zu seinem Schlauch vor, sodass sich das Pferd nicht erschrickt. Verwende wenn möglich lauwarmes Wasser. Heißes oder kaltes Wasser ist unangenehm für ihn. Das Ziel ist es, Dreck und andere Verunreinigungen von der Außenseite der Schlauchtasche abzuspülen. Entsorge den Schwamm nach der Benutzung. [8]
  2. Gib etwas Gleitgel auf deine Hand und die Schlauchtasche, oder verwende ein spezielles Schlauchpflegepräparat. Um das Smegma und die Steinchen zu entfernen, sollte der ganze Bereich gut eingeschmiert werden. Die Schmiere macht das Prozedere auch für dein Pferd angenehmer und nicht so schmerzvoll. [9]
  3. Wische sanft mit einem weichen Schwamm oder einem Wattepad um die Schlauchtasche herum. Entferne dabei Smegma, Dreck und andere Fremdkörper, die sich dort angesammelt haben. Spüle den Dreck mit lauwarmem Wasser ab, während du wischst. Schrubbe aber nicht zu stark. Wische mit Schwamm oder dem Pad in kreisförmigen Bewegungen über die Schlauchtasche. [10]
  4. Ziehe sie so weit wie möglich zurück, bevor du deine Hand einführst. Die Schlauchtasche lässt sich aber höchstens drei bis fünf Zentimeter zurückschieben. Dadurch wird die Schlauchtasche kleiner und sie lässt sich somit besser reinigen. Aber nicht alle Pferde sind davon begeistert. Wenn du das aber regelmäßig machst, wird sich dein Pferd bald an die Behandlung gewöhnen und sich nicht mehr dagegen wehren. [11]
  5. Es ist meist rostbraun. Das ist aber völlig normal. Das Smegma und andere getrocknete Ausscheidungen bilden häufig kleine Fetzen und lassen sich gut mit der Hand abziehen. Entferne so viel wie möglich davon und spüle den Dreck mit viel lauwarmem Wasser ab. [12]
  6. Urinsteine) in der Harnröhrenöffnung ertasten kannst. Wenn du welche finden kannst, dann pule sie von der Eichel. Manche bezeichnen diesen Vorgang scherzhaft auch als „Bohnenernte“. Du brauchst deinen Finger noch nicht einmal bis zum ersten Knöchel in die Harnröhre einführen, um die Steinchen zu erspüren. Unter normalen Umständen sollten sich noch tiefer in der Harnröhre keine Steinchen mehr befinden. Falls doch, müssen diese operativ entfernt werden. [13]
  7. Überprüfe, ob dein Pferd Schwielen hat, ob normalerweise rosafarbene Bereiche am Penis gräulich erscheinen, oder ob er Wunden hat. Solltest du Derartiges bemerken, solltest du dein Pferd dem Tierarzt vorstellen. Diese Auffälligkeiten können ein Zeichen von unsachgemäßer Schlauchpflege sein, können aber auch auf Ernährungsprobleme, oder auch auf bakterielle oder virale Vorgänge hindeuten. [14]
  8. Wenn du Seife verwendet hast, solltest du darauf achten, sämtliche Seifereste gut abzuwaschen. Diese könnten sonst selbst Probleme wie Hautirritationen hervorrufen. [15]
  9. Du musstest dir gerade deine Hände ganz schön dreckig machen. Wasche deine Hände und Unterarme daher mehrmals mit einer starken, antibakteriellen Seife. [16]

Was du brauchst

  • Ein männliches Pferd.
  • Latexhandschuhe.
  • Einen Eimer und einen weichen Schwamm oder einen Wasserschlauch.
  • Lauwarmes Wasser.
  • Optional: Seife. Du kannst spezielle Produkte zur Schlauchpflege benutzen, milde Shampoos ohne Parfüm und Bleichmittel, Kernseife, oder auch Babytücher.

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