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Nach der Geburt kannst du einen starken Ausfluss erwarten, der aus Blut, Gewebe und Bakterien besteht, was als "Wochenfluss" bezeichnet wird. Dieser Blutverlust ist total normal und sollte einer starken Menstruationsblutung ähneln. Du kannst dir sicher sein, dass deine postpartalen Blutungen normal sind, wenn du verstehst, was du zu erwarten hast, wann du zum Arzt gehen solltest und wie du die Symptome einer postpartalen Hämorrhagie erkennst (eine seltene, jedoch gravierende Erkrankung).

Methode 1
Methode 1 von 3:

Verstehen, was du zu erwarten hast

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  1. In der ersten Woche nach der Geburt wirst du starke, hellrote Blutungen haben. In dieser Zeit kann es ebenfalls sein, dass du kleine bis mittelgroße Blutklumpen Bestandteil dieser Blutungen sind. [1]
    • Während dieser ersten Phase der postpartalen Blutungen wirst du vermutlich alle drei Stunden eine neue Binde brauchen. [2]
    • Es kann ebenfalls sein, dass du einen bis zwei große Blutklumpen (ca. münzgroß) und mehrere kleinen Klumpen (ca. so groß wie eine Weintraube) ausscheidest. [3]
    • Wenn du einen Kaiserschnitt hattest, kannst du erwarten, dass deine Blutungen noch ein wenig stärker sein werden. [4]
    • Du solltest bemerken, dass sich die Farbe deines Wochenflusses nach ca. zwei bis vier Tagen nach der Geburt ein wenig ändert.
  2. In den ersten drei bis zehn Tagen wird dein Wochenfluss eine kräftige rote Farbe aufweisen (die nach ca. vier Tagen ein wenig heller wird). Nach drei bis zehn Tagen sollte sich die Farbe von rot auf pink verändert haben. Nach weiteren Tagen wird dein Wochenfluss braun werden und schließlich eine gelblich-weiße Farbe aufweisen. [5]
  3. Du wirst für ca. drei bis zehn Tage nach der Geburt starke Blutungen haben und auch in den nächsten Wochen (bis zu sechs Wochen nach der Geburt) solltest du einen weiteren leichten bis mittelstarken Ausfluss haben. Diese Blutungen werden langsam abklingen und auch die Farbe des Blutes wird sich ebenfalls in dieser Zeit aufhellen. [6]
    • Wenn du stillst, kann es sein, dass sich deine Blutungen oder deine Krämpfe ein wenig verstärken. Durch das Stillen zieht sich deine Gebärmutter ein wenig zusammen, weswegen dies völlig normal ist.
    • Wenn du durch Hormone verhütet hast, kann es sein, dass du nach sechs Wochen Schmierblutungen bekommst. Sprich mit deinem Arzt darüber.
  4. Wenn du verstehst, was mit deinem Körper nach der Geburt passiert, wirst du dir weniger Sorgen machen. Nach der Geburt trennt sich die Plazenta von deiner Gebärmutter und die Blutgefäße, mit denen die Plazenta mit deiner Gebärmutter verbunden waren, bluten in deine Gebärmutter hinein. Nachdem die Plazenta ausgestoßen wurde, zieht sich deine Gebärmutter weiterhin zusammen, was zu einem Ausfluss von Blut, Gewebe, Flüssigkeiten und Bakterien führt. Wenn sich die Gebärmutter zusammenzieht, werden auch die Blutgefäße geschlossen. Kurz gesagt reinigt sich deine Gebärmutter in den ersten sechs Wochen nach der Geburt selbst und bringt sich wieder in einen Normalzustand. [7]
    • Während der Schwangerschaft steigt die Blutmenge in deinem Körper um bis zu 50% an, damit dein Körper für den Blutverlust, der sich nach der Geburt ereignet, gut gewappnet ist.
    • Wenn du während der Geburt einen Einriss oder einen Dammschnitt hattest, kann es sein, dass du auch an dieser Stelle blutest.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Wissen, wann du zum Arzt gehen musst

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  1. Einige kleine bis mittelgroße Blutklumpen sind normal und zu erwarten. Wenn du jedoch Blutklumpen bemerkst, die größer als ein Golfball sind, solltest du zum Arzt gehen. [8]
  2. Eine Möglichkeit um herauszufinden, wie stark deine Blutungen sind, besteht darin, darauf zu achten, wie oft du deine Binden wechselst. Gehe zum Arzt, wenn du eine (oder mehr) Binden pro Stunde während drei oder mehr aufeinanderfolgenden Stunden brauchst. [9]
    • Die Verwendung von Tampons wird während dieser Zeit nicht empfohlen, da dadurch Bakterien in die Vagina gelangen können.
    • Deine Blutungen sollten in den ersten Tagen am stärksten sein und sich dann langsam abschwächen. Sprich mit deinem Arzt, wenn die Blutungen nicht nachzulassen scheinen.
  3. In den ersten Tagen nach der Geburt sollten deine Blutungen eine sehr hellrote Farbe aufweisen. Nach ca. vier Tagen sollte sich die Farbe weiter aufhellen. Sprich mit deinem Arzt, wenn die Farbe deiner Blutungen nach mehr als vier Tagen immer noch hellrot ist. [10] [11]
  4. Wenn dein Blut faulig oder unangenehm riecht, könnte dies ein Anzeichen für eine postpartale Infektion sein (dein Wochenfluss sollte denselben Geruch wie Menstruationsblut haben). Rufe deinen Arzt an, wenn dein Blut einen fauligen Geruch hat. [12]
    • Eine postpartale Infektion wird oft durch starke Schmerzen oder Fieber über 38°C begleitet.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Eine postpartale Hämorrhagie erkennen

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  1. Eine postpartale Hämorrhagie (PPH) ist eine seltene, jedoch gravierende Krankheit, die ca. vier bis sechs Prozent aller Frauen nach der Geburt betrifft. Dadurch ist es wichtig, dass du sowohl die Risikofaktoren als auch die Symptome für eine postpartale Hämorrhagie erkennst. [13]
  2. Du hast ein erhöhtes Risiko für eine postpartale Hämorrhagie, wenn du vorher bereits Beschwerden mit deiner Gebärmutter oder deiner Plazenta hattest oder wenn du an Erkrankungen gelitten hast, die mit der Gerinnungsfähigkeit deines Blutes in Verbindung stehen. [14]
    • Zu den Erkrankungen der Gebärmutter gehören Gebärmutter-Atonie, Gebärmutter-Inversion sowie eine Ruptur der Gebärmutter.
    • Zu den Erkrankungen der Plazenta gehören Plazentalösung, Placenta praevia, Placenta accreta/increta/percreta.
    • Zu den Blutgerinnungsstörungen gehören das Willebrand-Jürgens-Syndrom sowie eine disseminierte intravasale Koagulopathie. Außerdem erhöht sich dein Risiko, wenn du Gerinnungshemmer einnimmst (Warfarin, Enoxaparin, etc.).
  3. Eine Vielzahl von weiteren Faktoren kann dein Risiko für eine postpartale Hämorrhagie erhöhen. Denke daran, dass keiner dieser Faktoren besagt, dass du eine postpartale Hämorrhagie erleiden wirst (zudem ist diese Erkrankung selten. Es handelt sich dabei nur um Anzeichen dafür, dass in deinem Fall ein erhöhtes Risiko besteht. [15] Du kannst ein erhöhtes Risiko für eine postpartale Hämorrhagie haben, wenn in deinem Fall folgende Faktoren zutreffen:
    • Fettleibigkeit
    • Lange Wehen (mehr als zwölf Stunden)
    • Notfall-Kaiserschnitt
    • Anämie
    • Präeklampsie oder hoher Blutdruck
    • Postpartale Hämorrhagie bei einer früheren Geburt
    • Infektionen der Gebärmutter (Endometritis)
  4. Eine postpartale Hämorrhagie tritt meistens am ersten Tag nach der Geburt auf. Es ist jedoch ebenfalls möglich, dass eine postpartale Hämorrhagie bis zu zwei Wochen nach der Geburt eintritt. Es ist äußerst wichtig, dass eine postpartale Hämorrhagie sofort behandelt wird. Aus diesem Grund solltest du sofort deinen Arzt kontaktieren, wenn du die folgenden Symptome aufweist: [16] Symptoms include:
    • Starke Vaginalblutungen, die nicht abklingen oder aufhören
    • Abfall des Blutdrucks oder Schocksymptome (verzerrte Sicht, Schüttelfrost, feuchte Haut, sehr schneller Herzschlag, Benommenheitsgefühle, extremer Schwindel oder Ohnmahct)
    • Blasser Teint
    • Schwellungen und Schmerzen in der Nähe der Vagina und/oder des Dammes
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