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Musik wird erst durch das Zusammenspiel mehrerer Töne interessant. In der Musiktheorie nennt man den Zusammenklang von mindestens drei Tönen einen Akkord, oder auch Mehrklang. Akkorde werden anhand ihres Klangcharakters in Dur- und Moll-Akkorde unterteilt. Akkorde gehören zum unentbehrlichen Rüstzeug eines jeden Pianisten, und sie sind wirklich leicht zu spielen. Im folgenden Artikel stellen wir dir die Dur-Akkorde vor und zeigen dir, wie man sie spielt. Also, nichts wie ran an die Tasten!

Teil 1
Teil 1 von 3:

Grundlagen

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  1. Ein Akkord besteht aus drei oder mehr Tönen. Komplexe Akkorde können aber auch aus mehr Tönen bestehen. Ein Zusammenklang aus zwei Tönen nennt man dagegen Intervall. [1]
    • Die hier vorgestellten Akkorde werden alle aus drei Tönen aufgebaut: Dem Grundton, der großen Terz und der reinen Quinte. [2]
  2. Der Ton, der dem Dur-Akkord seinen Namen gibt, ist der Grundton. In der Grundstellung des Akkords ist dies zugleich der unterste Ton.
    • In C-Dur ist C die Tonika, und der darauf errichtete Dreiklang (C‑E‑G) ist der Hauptklang der Tonart C-Dur.
    • Spiele den Grundton mit dem Daumen deiner rechten Hand, bzw. mit dem kleinen Finger deiner linken Hand.
  3. Der zweite Ton in einem Dreiklang liegt eine große Terz über dem Grundton. Dieses Intervall der großen Terz bestimmt den hellen, strahlenden Charakter eines jeden Dur-Akkords. Die große Terz liegt vier Halbtöne über dem Grundton. Der Name Terz leitet sich vom lateinischen „tertia“ her, was „Dritte“ bedeutet. Eine Terz ist also der dritte Ton, den man in einer Dur- oder Molltonleiter spielt.
    • In einem C-Dur-Dreiklang ist E die Terz. E liegt vier Halbtöne über dem Grundton. Auf der Klaviatur kannst du die Halbtöne ganz einfach zählen (Cis, D, Dis, E).
    • Spiele die Terz in beiden Händen jeweils mit dem Mittelfinger. [3]
    • Spiele Grundton und Terz zusammen, und versuche so, ein Gehör für das Terzintervall zu entwickeln.
  4. Die höchste Note eines Dur-Dreiklangs in Grundstellung ist die Quinte. In einer Dur- oder Molltonleiter ist die Quinte der fünfte Ton. Während ein Zweiklang noch förmlich „in der Luft schwebt“, vervollständigt die Quinte einen Akkord klanglich, und es ergibt sich so ein vollerer Klang. Die Quinte liegt sieben Halbtöne über dem Grundton, oder eine kleine Terz (drei Halbtöne) über dem Terzton [4] .
    • In einem C-Dur-Dreiklang ist G die Quinte. Vom Grundton C aus zählst du sieben Halbtonschritte nach oben (Cis, D, Dis, E, F, Fis, G), bzw. drei Halbtonschritte vom Terzton E (F, Fis, G).
    • Spiele die Quinte mit dem kleinen Finger deiner rechten Hand, bzw. mit dem Daumen deiner linken Hand.
  5. Klanglich macht es beispielsweise keinen Unterschied, ob man ein Dis oder Es spielt, da man aufgrund der modernen gleichstufigen Stimmung des Klaviers dieselbe Taste für diese Töne spielt. Daher sind auch die Dreiklänge, die man auf diesen Tönen aufbaut, identisch. Ein Dis-Dur-Dreiklang klingt genauso und wird genauso gespielt wie ein Es-Dur-Dreiklang.
    • Ein Es-Dur-Dreiklang wird aus den Tönen Es‑G‑B gebildet. Ein Dis-Dur-Akkord besteht aus den Tönen Dis‑Fisis‑Ais. Klanglich ergeben sich aufgrund der gleichstufigen Stimmung moderner Klaviere überhaupt keine Unterschiede zwischen diesen Tönen.
    • Die Umdeutung solcher Töne, die auf einer Klaviatur auf derselben Taste liegen, nur andere Bezeichnungen tragen, nennt man „enharmonische Verwechslung“.
    • Weiter unten im Artikel werden einige häufig vorkommende enharmonische Verwechslungen aufgeführt. Sonst werden aber nur die geläufigsten Akkord-Bezeichnungen gebraucht.
  6. Um ein Klavierstück gut spielen zu können, ist es wichtig, dass du immer auf die richtige Handstellung achtest, selbst wenn du nur Dreiklänge einübst.
    • Halte deine Finger locker, natürlich und leicht gekrümmt, als wolltest du eine Apfelsine halten. Die Fingerkuppen sollten dabei etwa in einem 45° Winkel zu den Tasten stehen [5] .
    • Nutze das Gewicht deiner Arme und nicht allein die Kraft deiner Finger beim Spielen [6] .
    • Spiele mit den Fingerkuppen. Das gilt möglichst auch für den Daumen und den kleinen Finger, die man ganz gern mal vernachlässigt und flach auf die Tasten legt.
    • Achte auch darauf, dass deine Fingernägel nicht zu lang sind, ansonsten hört man beim Spielen das Klackern der Fingernägel auf den Tasten.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Akkorde spielen

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    Spiele den Akkord mit drei Fingern. Der Fingersatz ist dabei 1‑3‑5, d.h. du spielst den Dreiklang mit dem Daumen, Mittelfinger und kleinen Finger deiner rechten Hand. Der Zeigefinger und der Ringfinger können auf den Tasten ruhen, sollten aber auf keinen Fall eine der Tasten niederdrücken.
    • Setze deine Finger nach jedem gespielten Akkord einen Halbton höher, um den nächsten Akkord zu spielen.
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    Spiele den Des-Dur-Dreiklang. Er ist aus den drei Tönen Des‑F‑As aufgebaut. Des ist der Grundton, F die Terz (4 Halbtöne über Des), As die Quinte (7 Halbtöne über Des). Des-Dur kann enharmonisch umgedeutet werden in Cis-Dur. Rufe dir noch einmal ins Gedächtnis, dass man statt „Des“ genauso gut auch „Cis“ schreiben könnte. Dasselbe gilt auch für die anderen Töne. F kann enharmonisch umgedeutet werden als Eis, und As kann als Gis benannt werden. Sowohl für den Cis-Dur-Akkord als auch den Des-Dur-Akkord spielst du deshalb die gleichen Töne.
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    Spiele den Fis-Dur-Dreiklang. Er besteht aus den Tönen Fis‑Ais‑Cis. Fis ist der Grundton, Ais die große Terz (vier Halbtöne über Fis), Cis ist die Quinte (sieben Halbtöne über Fis). Enharmonisch umgedeutet wird aus diesem Akkord der Ges-Dur-Dreiklang, der mit den Noten Ges-B-Des geschrieben wird. Erinnere dich noch einmal daran, dass man Fis auch als Ges schreiben kann, Ais als B und Cis als Des. Letztendlich spielst du beide Akkorde aber mit denselben Tasten.
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    Spiele den As-Dur-Dreiklang. Er besteht aus den Tönen As‑C‑Es. As ist dabei der Grundton, C die große Terz (vier Halbtöne über As) und Es die Quinte (sieben Halbtöne über As). Der Akkord kann enharmonisch umgedeutet werden als Gis-Dur-Dreiklang (Gis‑His‑Dis). As kann als Gis bezeichnet werden, C als His und Es als Dis. Die Tasten, die du für diese Dreiklänge spielst, sind jedoch identisch. Es ändert sich nur die Bezeichnung der Töne.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Üben, üben, üben

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  1. Sobald du jeden einzelnen Akkord ohne Probleme spielen kannst, spiele alle Akkorde nacheinander in Halbtonschritten. Spiele zuerst den C-Dur-Dreiklang, dann den Des-Dur-Dreiklang, dann den D-Dur-Dreiklang, usw., bis du eine Oktave höher wieder bei C-Dur angelangst.
    • Mache diese Übung zuerst nur mit einer Hand. Sobald du mit einer Hand geläufiger geworden bist, spiele mit beiden Händen gleichzeitig.
    • Achte auf falsche Töne. Die Intervalle zwischen den einzelnen Akkorden bleiben immer gleich. Sollte sich der Klangcharakter eines Akkords auf einmal anders anhören, dann überprüfe, ob du die richtigen Töne getroffen hast.
  2. Bei einem Arpeggio erklingen die Töne nicht gleichzeitig wie bei einem Akkord, sondern nacheinander. Um ein C-Dur-Arpeggio zu spielen, schlage zuerst mit dem Daumen C an, dann mit dem Mittelfinger E, und schließlich mit dem kleinen Finger G.
    • Sobald du die Handbewegung für das Arpeggio beherrschst, versuche, die Noten legato, d.h. gebunden, zu spielen, sodass die Töne in der Tonfolge des Arpeggios nicht abgehackt klingen, sondern ohne akustisch wahrnehmbare Unterbrechung sanft ineinander übergehen .
  3. Die Umkehrung eines Dreiklangs besteht aus denselben Tönen wie der Akkord in seiner Grundstellung. Die einzelnen Töne sind lediglich anders geschichtet. Die Grundstellung des C-Dur-Akkords beispielsweise ist C‑E‑G. In seiner ersten Umkehrung wird der unterste Ton (hier: C) oktaviert gespielt, d.h. eine Oktave höher. Die erste Umkehrung sieht also folgendermaßen aus: E‑G‑C. Bei der zweiten Umkehrung wird der jetzt unten liegende Ton (hier: E) wieder oktaviert. Für die zweite Umkehrung ergibt sich also folgender Aufbau des Dreiklangs: G‑C‑E [7] .
    • Spiele auf jedem Ton der Tonleiter einen Dur-Dreiklang und alle seine Umkehrungen.
  4. Wenn du schon ohne Probleme Dur-Akkorde erkennen und spielen kannst, kannst du ja mal versuchen, ob du bereits ein Stück spielen kannst, für das nur Akkordsymbole als Begleitung notiert sind. Identifiziere die Dur-Akkorde, die du bereits kennst und eingeübt hast, und spiele sie.
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Tipps

  • Es ist ganz normal, dass am Anfang noch nicht alles so klingt, wie du dir das erhoffst. Fehler gehören zum Lernprozess einfach dazu. Aber mit der Zeit wirst du besser werden. Übung macht den Meister!
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