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Mit Software wie Outlook und Thunderbird erscheint einem das Versenden von E-Mails wie Magie. Nun ja, zumindest so lang, bis deine E-Mail einmal nicht den Empfänger erreicht. Wie kann man herausfinden, was beim Senden einer E-Mail wirklich passiert? Eine Möglichkeit ist es, über den Server für ausgehende E-Mails eine Test-E-Mail mit Telnet zu versenden, einem winzigen Programm, welches bereits auf deinem Computer installiert ist. Damit kannst du Fehlermeldungen aufschnappen, die dir ein E-Mail Client nicht mitteilt.
Vorgehensweise
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Hole dir Telnet. Wenn du Mac OS oder Windows XP verwendest, ist deine Version von Telnet bereits einsatzbereit. Unter Windows vista, 2008 server, 7, 8.1 oder 10 musst du Telnet erst aktivieren, bevor du es nutzen kannst.
- Windows Vista, 2008 server, 7 und 8.1: Gehe ins Startmenü und klicke auf Systemsteuerung. Klicke auf Programme und wähle “Windows-Features aktivieren oder deaktivieren.” Eine Liste mit Windows-Features wird aufgerufen. Scrolle hinunter, bis du “Telnet-Client” findest und aktiviere diesen, indem du ein Häkchen setzt. Klicke anschließend auf “OK.” [1] X Forschungsquelle
- Windows 10: Klicke mit der rechten Maustaste auf das Startmenü und wähle Programme und Features. Klicke im linksseitigen Menü auf “Windows-Features aktivieren oder deaktivieren”. Es wird sich eine Liste öffnen, in der du ein Häkchen neben “Telnet-Client” setzt und dann “OK” klickst.
-
Öffne das Terminal. Es gibt hier Unterschiede zwischen Mac und Windows.
- Alle Windows-Versionen: Drücke ⊞
Win
+ R
, tippe
cmd
ein und drücke dann ↵ Enter . - Mac: Navigiere im Finder zu “Programme” und dann “Dienstprogramme.” Doppelklicke auf das Symbol “Terminal”. [2] X Forschungsquelle Du kannst Terminal auch öffnen, indem du es ins Launchpad eingibst und darauf klickst.
- Alle Windows-Versionen: Drücke ⊞
Win
+ R
, tippe
-
Öffne eine Telnet Verbindung. Tippe
telnet mail.server.com 25
ein. "mail.server.com" steht hierbei für den Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) Server deines E-Mail-Anbieters (beispielsweise smtp.gmail.com) und 25 ist die Portnummer, die von dem SMTP Server verwendet wird.- Du solltest eine ähnliche Antwort wie "220 mail.server.com” erhalten.
- Die meisten Mail-Server verwenden den Port 25, manche Netzwerkadministratoren legen SMTP aber auf einen anderen Port, beispielsweise 465 (ein sicherer Port) oder 587 (für Microsoft Outlook Nutzer) [3] X Forschungsquelle . Wende dich für den korrekten Port an deinen Administrator (oder überprüfe die Accountinformationen).
- Falls du eine Fehlermeldung wie "Cannot connect to host on port 25" erhältst, Port 25 aber auf jeden Fall korrekt ist, liegt vielleicht gerade ein Problem mit dem Mail-Server vor.
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Begrüße den Server. Die restlichen Schritte sind sowohl unter Windows als auch Mac identisch. Tippe
HELO yourdomain.com
ein, wobei yourdomain.com für den Domainname steht, über den du E-Mails versendest. Beachte, dass HELO hier nur mit einem L geschrieben wird. Drücke ↵ Enter .- Du solltest eine ähnliche Nachricht wie "250 mail.server.com Hello yourdomain.com pleased to meet you" erhalten.
- Falls du keine Antwort oder eine Fehlermeldung erhältst, probiere es mit
EHLO
anstelle vonHELO
. Manche Server ziehen diese Schreibweise vor.
-
Gib die “Kopfzeile” des Absenders ein. Tippe
mail from: you@server.com
, verwende dabei deine eigene E-Mail-Adresse. Achte darauf, nachmail from:
ein Leerzeichen zu setzen. Drücke ↵ Enter .- Du solltest eine ähnliche Nachricht wie "250 Sender OK” erhalten.
- Falls du eine Fehlermeldung erhältst, überprüfe noch einmal, ob du eine E-Mail-Adresse verwendest, die mit der Domainadresse des Servers übereinstimmt. Beispielsweise kann es sein, dass du über den Server keine E-Mails mit deiner yahoo.de Adresse senden kannst.
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Gib die E-Mail-Adresse des Empfängers ein. Tippe
rcpt to: friend@friendsdomain.com
, bei der E-Mail-Adresse sollte es sich hierbei um die des tatsächlichen Empfängers handeln. Drücke ↵ Enter .- Du solltest eine ähnliche Nachricht wie "250 OK – MAIL FROM you@yourdomain.com " erhalten.
- Falls du eine Fehlermeldung erhältst, ist die E-Mail-Adresse, die du erreichen möchtest, vielleicht gesperrt.
-
Schreibe deine Nachricht. Du musst ein paar Befehle eingeben, um die Nachricht zu formatieren und abzuschicken.
- Tippe
data
und drücke ↵ Enter . - Tippe in der nächsten Zeile
subject: test
und drücke zwei Mal ↵ Enter . Ersetze “test” durch den gewünschten Betreff. - Gib deine Nachricht ein. Wenn du fertig bist, drücke ↵ Enter .
- Gib einen einfachen . ein, um die Nachricht zu beenden und drücke dann ↵ Enter . Du solltest Benachrichtigung darüber erhalten, dass deine Nachricht akzeptiert oder eingereiht wurde. Die Formulierung der Nachricht unterscheidet sich von Server zu Server.
- Falls du irgendeine Fehlermeldung erhältst, notiere dir diese und kontaktiere damit deinen E-Mail-Anbieter.
- Tippe
-
Tippe
quit
, um Telnet zu beenden. Drücke ↵ Enter .Werbeanzeige
Tipps
- Die hier aufgeführten Telnet Befehle funktionieren mit jeder beliebigen Telnet-Software, sogar unter Linux.
- Manche E-Mail-Clients verschieben über diese Methode versandte E-Mails in den Spam-Ordner des Empfängers. Wenn du diese Methode verwendest, um deinen Account zu testen, überprüfe daher den Spam-Ordner der Zieladresse, um deine Testnachricht zu finden.
- Einige Mailanbieter (wie Hotmail) verweigern den Versand von E-Mails über Telnet. [4] X Forschungsquelle
- Du kannst über Telnet auch deine E-Mails abrufen.
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Warnungen
- Diese Methode zu verwenden, um illegale oder belästigende Nachrichten zu verschicken, könnte dich schnell in Schwierigkeiten bringen. Systemadministratoren überwachen ihre Outbound-Mail-Server sehr genau.
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Was du brauchst
- Den Telnet Client
- Die Adresse eines Mail-Servers, über den man E-Mails übermitteln kann.
- Eine gültige E-Mail-Adresse.
Referenzen
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