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Hühnerzüchter nutzen das Schieren oder Durchleuchten von Eiern, um festzustellen, ob die Eier befruchtet sind und sich zu Küken entwickeln werden. Das Schieren hilft auch dabei, unbefruchtete oder abgestorbene Eier zu erkennen. Dazu wird das Ei so beleuchtet, dass das Innere sichtbar wird. Dieser Artikel erklärt Dir, wie man ein Ei richtig durchleuchtet.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Warum Du schieren solltest

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  1. Wenn Du Eier zuhause ausbrüten möchtest, solltest Du kontinuierlich beobachten, wie sich die Eier entwickeln. Ohne die Eier zu schieren ist das aber sehr schwierig oder sogar unmöglich. Das Schieren eines Eis bedeutet dabei nichts anderes, als das Ei mit einem hellen Licht zu durchleuchten, so dass Du den Inhalt und somit sein Entwicklungsstadium erkennen kannst.
    • Solltest Du gerade erst anfangen, Eier zuhause auszubrüten, wirst Du zunächst keinen 100%igen Schlupferfolg haben. Manche Eier werden unbefruchtet sein, andere werden irgendwann während des Brutprozesses absterben.
    • Es ist wichtig, dass Du unbefruchtete und abgestorbene Eier erkennen und baldmöglichst aussortieren kannst. Sie können leicht Fäulnisgase bilden und platzen, was nicht nur furchtbar stinkt, sondern in einem Brutkasten auch zur Verschmutzung der anderen Eier mit Bakterien führen kann.
  2. Zum Schieren der Eier benötigt man nicht unbedingt eine spezielle oder teure Ausstattung. Im Prinzip genügt eine helle Lampe (je heller, desto besser) mit einer Öffnung, die kleiner als der Durchmesser der Eier ist, die man durchleuchten will. Das Wort „schieren“ stammt übrigens aus dem Niederdeutschen und bedeutet nichts anderes als durchleuchten. Du musst Deiner Eier außerdem in einem möglichst dunklen Raum schieren, damit Du das Innere gut erkennen kannst.
    • Du kannst Dir auch eine spezielle Schierlampe zulegen, die Du bei einem Händler für Geflügelzuchtbedarf oder auch Online bekommen kannst. Diese sehen normalerweise wie kleine Taschenlampen aus und sind entweder Batteriebetrieben oder mit einem Kabel versehen.
    • Du kannst Dir auch eine Schierlampe selber basteln, indem Du eine 60 Watt Glühbirne in einer alten Kaffeedose befestigst und dann ein etwa 2,5 cm großes Loch oben in die Dose bohrst. Eine andere Möglichkeit wäre, eine größere, sehr helle Lampe zu nehmen und einfach ein Stück Karton mit einem 2,5 cm großen Loch mittig darüberzulegen. [1]
    • Eine etwas höher technologisierte, aber auch teurere Option zum Eier schieren ist ein Gerät namens Ovascope. Es hat einen rotierenden Ständer, auf den man das Ei legt. Das Ei wird dann von einer Kappe bedeckt, die jegliches Umgebungslicht ausblendet. Dann kannst Du das Ei durch ein Okular betrachten, welches das Ei auch ein wenig vergrößert, damit das Innere leichter zu untersuchen ist. [2]
  3. Du kannst Deine Eier auch schon direkt schieren, bevor Du sie in den Brutkasten legst. Allerdings wirst Du wohl nichts erkennen, geschweige denn zwischen guten und schlechten Eiern unterscheiden können, aber Du bekommst einen Eindruck davon, wie unentwickelte Eier aussehen, und damit kannst Du Deine Eier später vergleichen.
    • Es bietet sich auch an, nach winzigen Sprüngen in der Schale zu schauen, die man mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann. Durch solche Sprünge oder Risse können Bakterien in das Ei eindringen und die Entwicklung des Embryos schädigen. Wenn Du ein Ei mit gesprungener Schale findest, sortiere es nicht sofort aus, aber beobachte in den nächsten Tagen, wie sich der Sprung und der Embryo im Ei weiterentwickelt.
    • Obwohl manche Leute ihre Eier während des Brütens jeden Tag schieren, empfiehlt es sich, bis etwa zum 7. Tag zu warten. Das hat zwei Gründe.
      • Nummer 1: Eier sind temperaturempfindlich und sie jeden Tag aus dem Brutkasten zu nehmen und wieder reinzulegen könnte die Entwicklung des Kükens negativ beeinflussen, besonders in diesem frühen Stadium.
      • Nummer 2: Die Eier werden sich vor dem 7. Tag noch nicht sonderlich weit entwickelt haben und es ist daher schwierig, zwischen guten und schlechten Eiern zu unterscheiden.
    • Nach dem Schieren am 7. Tag solltest Du die Eier bis etwa zum 14. Tag in Ruhe lassen. Dann kannst Du noch einmal alle Eier prüfen, bei denen Du vorher nicht sicher warst, und alle aussortieren, die keine Anzeichen eines Embryos zeigen. [3]
    • Du solltest Deine Eier nach dem 16. oder 17. Tag nicht mehr schieren, da die Eier so kurz vor dem Schlupf nicht mehr bewegt oder sogar gedreht werden sollten. Außerdem sind die Küken dann schon so weit entwickelt, dass sie das ganze Ei ausfüllen und Du sowieso nicht mehr viel sehen kannst. [4]
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Die Eier schieren

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  1. Watermark wikiHow to Eier durchleuchten auch genannt schieren
    Richte Dir einen Platz zum durchleuchten der Eier in einem dunklen Raum in der Nähe des Brutkastens ein. Nimm ein Ei heraus und halte es über die Lampe. So machst Du es richtig:
    • Halte das dicke Ende des Eis (wo sich die Luftblase befindet) direkt an die Lampe. Halte das Ei mit Deinem Daumen und Zeigefinger am spitzen Ende fest. Kippe das Ei leicht zur Seite und drehe es, bis Du das Innere am besten erkennen kannst.
    • Markiere jedes Ei, das du durchleuchtet hast und schreibe jeweils auf, was Du siehst. So kannst Du Deine Ergebnisse immer schön miteinander vergleichen, und die Fortschritte in der Entwicklung festhalten.
    • Versuche die Eier zügig zu durchleuchten, aber nicht so hastig, dass Du eines fallen lassen könntest. So lange die Eier innerhalb von 20 oder 30 Minuten wieder im Brutkasten liegen, wird der Brutprozess durch das Schieren nicht beeinflusst. Eine Glucke verlässt ihr Gelege während des Brütens auch immer mal wieder für eine kurze Weile.
    • Braune oder gefleckte Eier sind nicht so einfach zu schieren, da die dunkle Schale unter dem Licht nicht so transparent wird.
  2. Solche Eier erkennst Du folgendermaßen:
    • Ein sichtbares Netz an Blutgefäßen, dass sich von der Mitte des Eis nach außen verteilt (Spinnennetz).
    • Mit einer schwachen Lampe wirst Du vielleicht gerade mal die helle untere Hälfte des Eis (wo die Luftblase liegt) und die dunkle obere Hälfte (wo sich der Embryo entwickelt) erkennen können.
    • Mit einer guten Schierlampe wirst Du den Umriss des Embryos in der Mittel des Spinnennetzes sehen können. Wahrscheinlich sogar auch seine Augen, sie sind die dunkelsten Punkte im Ei.
    • Wenn Du Glück hast, siehst Du auch, wie der Embryo sich bewegt! [3]
  3. Hierbei hat der Embryo irgendwann während des Brütens aufgehört, sich weiterzuentwickeln, aus welchen Gründen auch immer. Manche sterben ab, weil die Temperatur oder Feuchtigkeit nicht richtig eingehalten wurden, andere sind Bakterien zum Opfer gefallen, und wieder andere haben vielleicht einfach schlechte Gene.
    • Das Hauptmerkmal eines abgestorbenen Eis ist der sogenannte Hexenring. Ein Hexenring ist ein deutlicher roter Ring, der auf der Innenseite der Schale sichtbar ist. Er entsteht, wenn der Embryo abstirbt und die Blutgefäße sich von ihm zurückziehen und gegen die Schale legen. [1]
    • Andere Anzeichen für ein abgestorbenes Ei sind die Entwicklung von Blutpunkten im Ei. Allerdings sind diese dunklen Flecken im frühen Entwicklungsstadium nicht einfach von einem gesunden Embryo zu unterscheiden.
    • Wenn Du 100% sicher bist, dass das Ei abgestorben ist (ein Hexenring ist ein ziemlich sicheres Anzeichen dafür), dann solltest Du das Ei sofort aussortieren, um zu verhindern, dass es verfault und eventuell im Brutkasten platzt.
  4. Solche Eier erkennst Du folgendermaßen:
    • Das Ei sieht genauso aus, wie als Du es zum ersten Mal durchleuchtet hast, noch bevor Du es in den Brutkasten gesetzt hast.
    • Das Innere des Eis sieht klar aus, hat keine dunklen Flecken, Blutgefäße oder Hexenringe. [5]
  5. Wenn Du Dir unsicher bist, ob Du ein unbefruchtetes oder abgestorbenes Ei gefunden hast, sortiere es noch nicht sofort aus, sonst riskierst Du, ein gesundes Ei wegzuschmeißen.
    • Mache Dir Notizen, bei welchen Eiern Du Dir nicht sicher bist, und setze sie dann in den Brutkasten zurück. Es lohnt sich immer, ihnen noch eine Chance zu geben.
    • Überprüfe die zweifelhaften Eier noch einmal am 14. Tag. Sollten dann immer noch keine eindeutigen Anzeichen für die Entwicklung eines Embryos zu sehen sein oder hat sich ein Hexenring ausgebildet, kannst Du die Eier entsorgen. [3]
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Tipps

  • Obwohl das Schieren von Eiern hauptsächlich bei der Hühnerzucht verwendet wird, kann man es auch für die Eier von Enten, Gänsen, Perlhühnern und sogar Papageien nutzen!
  • Schau hier in einer wikiHow-Anleitung nach, wie man Hühnereier erfolgreich schlüpfen lässt.
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Warnungen

  • Unbefruchtete Eier, die schon im Brutkasten gelegen haben, sind nicht essbar. Sie sind nicht mehr frisch und könnten Dich sehr krank machen. [5]
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Was du brauchst

  • Helle Taschenlampe

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