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Es ist sehr aufregend, sich ein neues Piercing stechen zu lassen. Allerdings musst du das Piercing sauber und hygienisch halten, wenn du sichergehen willst, dass dein Nabelpiercing deine Erscheinung schön ergänzt. Damit dein Piercing gesund bleibt, musst du lediglich während der Heilung für eine regelmäßige Reinigung sorgen und gleichzeitig bestimmte Reizstoffe meiden, die eine vernünftige Heilung beeinträchtigen könnten.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Sich um dein neues Nabelpiercing kümmern

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  1. Informiere dich gründlich darüber, wo du ein renommiertes Piercingstudio mit gut ausgebildeten Profi-Piercern findest. Frage Freunde oder Familienmitglieder, wo sie sich haben piercen lassen und ob sie das Studio empfehlen würden. [1] Du solltest keine Kompromisse machen, was die Qualität des Studios oder des Piercers angeht. Je professioneller das Studio und je erfahrener die Angestellten, desto weniger wahrscheinlich bekommst du Probleme oder eine Entzündung. Ein professioneller Piercer sollte dich auch beraten, was Größe, Schmuck und andere Fragen angeht, die ggf. auftauchen, wenn du dir das Piercing stechen lässt.
    • In einem sicheren und renommierten Studio bekommst du oft ausschließlich hochwertigen Schmuck für das Piercing. Dieser Schmuck besteht aus chirurgischem Edelstahl, Titan, nickelfreiem 14-Karat (oder mehr), reinem Weiß- oder Gelbgold oder Niobium – um nur ein paar Materialien zu nennen. [2]
    • Ein professioneller Piercer sticht dich mit einer Hohlnadel und nicht mit einer Nadelpistole. Wenn ein Studio eine Nadelpistole fürs Piercing verwenden will, geh woanders hin. Nadelpistolen können die Haut stark verletzen und verursachen häufiger Infektionen.
  2. Wasche dir die Hände gründlich mit antibakterieller Seife und Wasser, bevor du es mit den Fingern anfasst. [3] Schmutz und Hautfett können von den Fingern auf das Piercing übertragen werden (das eine offene Wunde ist) und so zu einer Infektion führen.
    • Du solltest dir auch gründlich die Nägel reinigen und Schmutz darunter entfernen. Dieser Schmutz könnte sonst auch in die Wunde gelangen und bei Berührung zu einer Infektion führen.
  3. Tauche ein Wattestäbchen in warmes Wasser und entferne Schorf und Krusten, die sich am Piercing gebildet haben. Sei dabei sehr vorsichtig und versuche, den Schmuck dabei möglichst wenig zu bewegen. Wasche dann dein Piercing in der Dusche mit antibakterieller Seife. Gib einfach etwas Seife auf die Fingerspitzen und massiere sie ca. 20 Sekunden auf das Piercing. [4] Spüle dir danach alle Seifenreste in der Dusche gründlich ab. Steig aus der Dusche und trockne dein Piercing lieber mit einem Papiertuch als mit einem Badehandtuch.
    • Du solltest das Piercing zweimal täglich mit Seife waschen. Du kannst Schorf aber auch mit einem Wattestäbchen entfernen, das du in Seifen- oder Salzwasser getaucht hast. Reinige das Piercing aber nicht häufiger als dreimal täglich mit einem Wattestäbchen, denn das wäre zu viel.
    • Du solltest auch besser duschen als baden. In der Dusche hast du einen gleichmäßigen Strahl mit sauberem Wasser, während das Wasser in der Badewanne steht und sich mit Schweiß, Schmutz und Resten von Badeprodukten mischt.
    • Du solltest dein Piercing auch besser mit einem Papierhandtuch trocknen, denn die sind sauber und zum Wegwerfen. [5] In Badehandtüchern können hingegen Feuchtigkeit und Bakterien stecken.
    • Vermeide möglichst, dein Piercing beim Duschen hin und her zu drehen. Zu starke Bewegungen können zu Reizungen und Blutungen führen.
  4. Gib einen viertel Teelöffel Salz in ca. 250 ml kochendes Wasser. Lass das Wasser abkühlen, so dass es warm und angenehm auf der Haut ist. Gib die Mischung in ein kleines Glas, lehn dich nach vorn (so dass dein Bauch in rechten Winkel zum Glasrand ist), stülpe das Glas vorsichtig über den Bauchnabel und halte es fest, wenn du dich hinlegst. Lass das festgesaugte Glas mit Salzwasser mindestens einmal täglich 10 – 15 Minuten auf dem Piercing einwirken. [6] Das Salzwasser ist sehr effektiv bei der Bekämpfung von Bakterien und der Entfernung von Schorf.
    • Du kannst dir auch eine warme Salzwasserkompresse mit einem gefalteten Papierhandtuch machen. Ebenso eignet sich ein steriles Salzwasserspray aus Apotheke oder Drogerie.
  5. Einige Piercingprofis sind der Meinung, dass sich die Einnahme von Vitamin C, Zink oder Multivitaminen positiv auf die Heilung von Bauchnabelpiercings auswirkt. [7] Die Heilung kann auch gefördert werden, wenn Vitamin D durch Sonneneinstrahlung produziert wird. [8]
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Reizungen des Piercings vermeiden

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  1. Natürlich gilt das nicht, wenn du das Piercing mit sauberen Händen reinigst. Du solltest damit aber nicht spielen, daran drehen oder ziehen oder es unnötig anfassen. [9]
    • Wenn du das Piercing zu oft anfasst (insbesondere mit ungewaschenen Händen), dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Wunde aufgeht und blutet oder sich infiziert.
  2. Der erste Schmuck sollte während des Heilungsprozesses ( 6 – 12 Monate) an Ort und Stelle bleiben. [10] Wenn du den Schmuck entfernst, bevor die Wunde vollständig verheilt ist, dann könnte sich die Öffnung schließen. Das wiederum erschwert das erneute Einsetzen von Schmuck und kann wehtun.
    • Diese zusätzliche Irritation könnte auch zu einer stärkeren Vernarbung führen und den natürlichen Heilungsprozess des Körpers verlangsamen.
  3. Salben und Cremes verhindern, dass dein Piercing an die Luft kommt und „atmen“ kann. Sie halten die Luft ab und schließen die Feuchtigkeit im Piercing ein und somit mögliche Bakterien. [11] Auch wenn diese Salben antibakteriell wirken, können sie den Heilungsprozess stören und zu einer Infektion führen.
    • Scharfe Reiniger wie Wasserstoffperoxid und Franzbranntwein eignen sich ebenfalls nicht. Diese Desinfektionsmittel können die Zellen abtöten, die der Wundheilung dienen.
    • Benutze auch keine Lösung, die Benzalkoniumchlorid (BZK) enthält, denn auch diese kann die Wundheilung stören. [12]
    • Vermeide ebenso andere Öle, Lotionen, Sonnencremes oder Make-up am Piercing. Sie könnten deine Wunde verstopfen und eine Infektion verursachen.
  4. Einengende Kleidung könnte das Piercing aufgrund der Reibung und der fehlenden Belüftung reizen. Tage lockere, atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle und vermeide möglichst synthetische Materialien. [13]
    • Pass auch besonders auf, wenn du dich um- oder ausziehst. Wenn du dich zu schnell oder zu unvorsichtig ausziehst, dann könntest du mit deinen Sachen am Piercing hängen bleiben und die Wunde aufreißen.
    EXPERTENRAT

    Jef Saunders

    Experte für Piercings
    Jef Saunders arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Piercer. Er ist der Koordinator für Public Relations der Association of Professional Piercers (APP), einer internationalen gemeinnützigen Organisation, die sich der Aufgabe widmet, die Öffentlichkeit über wesentliche Sicherheit für die Gesundheit und Körperpiercings zu informieren und er unterrichtet Piercing für Fakir Intensives. 2014 wurde Jef in den Vorstand der Association of Professional Piercers gewählt. 2015 erhielt er die Auszeichnung des Vorsitzenden der APP von Brian Skellie.
    Jef Saunders
    Experte für Piercings

    Unser Experte stimmt zu: Vermeide das Tragen enger Materialien oder Kleidung, die beim Sitzen oder Stehen reibt oder zieht. Diese können neue Piercings reizen. Die meiste Alltagskleidung ist kein Problem, aber viele Uniformen sind ein Problem. Du willst auch sicherstellen, dass du beim Sitzen nicht hängen bleibst, da dies dazu führen kann, dass der Schmuck in der Kleidung reibt oder sich sogar im Stoff verfängt.

  5. Ebenso wie du eher duschen als baden solltest, solltest du dich auch von Schwimmbecken oder anderen Wasseransammlungen hüten. Wasser in Pools, Jacuzzis, Seen und Flüssen sollte im ersten Jahr nach einem frischen Piercing vermieden werden. [14]
    • Das ist so, weil all diese Wasserquellen zu einem längeren Kontakt mit deinem Piercing führen, wobei dieses Wasser Stoffe enthalten kann, die zu Infektionen führen.
  6. Schlafe die ersten Wochen mit einem frischen Piercing auf dem Rücken oder der Seite. So vermeidest du unangenehmen Druck auf dem Piercing, das noch frisch und empfindlich ist, der entstehen würde, wenn du auf dem Bauch schlafen würdest. [15]
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Mit Komplikationen umgehen

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  1. Wenn bei deinem Nabelpiercing Komplikationen auftreten, dann solltest du zuerst auf die Symptome achten, um herauszufinden, worum es sich handelt. Achte darauf, ob irgendwelcher Ausfluss austritt, wie weh es tut, ob Schwellungen oder Rötungen auftreten oder ob die Stelle anders aussieht (ob sich Beulen bilden, der Schmuck seine Position verändert, das Loch um das Metall unnormal groß wird usw.). Je nachdem, welche Symptome auftreten, könnte es sich um eine einfache Reizung, eine Infektion oder eine allergische Reaktion auf das Metall handeln. [16]
    • Je schwächer die Symptome, desto wahrscheinlicher handelt es sich um eine leichte Reizung. Je stärker die Symptome, desto wahrscheinlicher handelt es sich um eine Infektionen oder eine allergische Reaktion.
  2. Wenn dein Piercing normal heilt und du aus Versehen daran gezogen oder darauf geschlafen hast bzw. es mit Poolwasser oder Kosmetika irritiert hast und du nun leichte Beschwerden hast, dann handelt es sich wahrscheinlich um eine leichte Reizung. [17] Dein Bauchnabel ist ggf. auch gereizt, wenn der Schmuck zu fest oder zu lose sitzt und sich entweder zu viel bewegt oder zu stark in die Haut einschneidet. Bei einem gereizten Piercing treten leichte Beschwerden und leichte Symptome einer Reizung auf. Dazu zählen leichte Schwellungen und Rötungen sowie leichte Beschwerden (ohne starke Schmerzen und Ausfluss). Behalte deine Reinigunsprozedur mit Salzwasser bei und behandle dein Piercing als wäre es ganz frisch. [18]
    • Du könntest auch eine kalte Kompresse auflegen (ein in Wasser getränktes kleines Tuch oder Handtuch). Sie lindert etwaige Beschwerden.
    • Lass den Schmuck im Piercing. Wenn du den Schmuck entfernst, dann könnte das die Wunde noch mehr reizen.
    • Bei Fragen solltest du dich an deinen Piercer wenden. Am besten gehst du im Studio vorbei, so dass er einen Blick auf dein Piercing werfen kann.
  3. Es ist normal, dass nach einem frischen Piercing leichte Beschwerden, kleine Blutungen oder Hämatome auftreten. Du solltest aber auf Anzeichen für eine Infektion achten. Wenn sich ein Bauchnabelpiercing entzündet, dann treten dort meist starke Schwellungen und Rötungen auf. [19] Die Stelle fühlt sich ggf. warm an oder sendet Hitze aus. Es kann auch grüner, gelber oder grauer Ausfluss austreten, der faulig riecht. Bei einem infizierten Bauchnabelpiercing kann auch Fieber auftreten.
    • Suche möglichst bald einen Arzt auf, wenn du eine Infektion deines Piercings vermutest. Wenn du diesbezüglich unsicher bist, kannst du auch deinen Piercer fragen, ob die Symptome normal sind oder ob sie Anzeichen einer Infektion sind.
    • Entferne den Schmuck nicht, wenn du eine Infektion vermutest. Sonst könntest du die Infektion verschlimmern und es könnte dazu führen, dass sich die Öffnung des Piercings schließt, so dass Wundflüssigkeit u.ä. nicht abfließen kann.
  4. So eine Reaktion kann innerhalb von Stunden oder Tagen nach dem Stechen eines Piercings auftreten. Dabei handelt es sich in der Regel um eine allergische Reaktion des Körpers auf das Metall des Schmucks. Nickel führt bei Piercings oft zu allergischen Reaktionen. Symptome dafür sind Juckreiz um die gepiercte Stelle, der zu rotem Ausschlag wird, ausstrahlende Hitze, ein erweitertes Piercingloch sowie Schwellungen und Entzündung um die betroffene Stelle. [20] Bei einer allergischen Reaktion kann die Haut um den Schmuck herum auch fester oder lockerer werden.
    • Bei einer allergischen Reaktion wird der Schmuck häufig abgestoßen. Die Haut versucht, den Kontakt mit dem Material zu reduzieren. Das führt dazu, dass sich das gestochene Loch weitet.
    • In diesem Fall solltest du sofort deinen Piercer informieren, damit er den Schmuck austauschen kann. Du kannst auch zum Hausarzt gehen, um die Wunde behandeln zu lassen. Eventuell müssen dir Antibiotika verschrieben werden. [21]
  5. Wenn die Symptome anfangs leicht sind oder du glaubst, dass sich erste Anzeichen einer Infektion zeigen, dann kannst du ein paar Hausmittel ausprobieren, bevor du zum Arzt gehst. Ein paar beruhigende Mittel sind:
    • Kompressen . Wie bereits erwähnt, können sowohl warme als auch kalte Kompressen die Beschwerten eines gereizten Piercings lindern. Eine warme Kompresse, die in eine Salzlösung getaucht und ausgewrungen wurde, kann dazu beitragen, die Stelle zu reinigen und gleichzeitig die Blutzirkulation zu fördern (heilende weiße Blutkörperchen). [22] Eine kalte Kompresse kann das Wärmegefühl eines gereizten Piercings lindern.
    • Kamillenteeauflagen . Gib einen Teebeutel Kamillentee in eine Tasse mit kochendem Wasser. Warte, bis sich der Tee abkühlt (ca. 20 min.). Tauche dann einen Wattebausch in den Tee und weiche damit das gereizte Piercing ca. fünf Minuten ein. [23] Wiederhole das mindestens einmal pro Tag, wenn erwünscht.
      • Du könntest aus dem Tee auch Eiswürfel machen und sie verwenden, um gegen Schmerzen, Reizungen und Schwellungen vorzugehen.
    • Schmerzmittel . Wenn die gepiercte Stelle wehtut, dann kannst du dagegen frei verkäufliche Schmerzmittel einnehmen. Halte dich am besten an nicht steroidale Entzündungshemmer.
  6. Im Zweifelsfall solltest du immer deinen Hausarzt aufsuchen. Wenn die Schmerzen trotz strenger Hygienemaßnahmen und Hausmitteln nicht besser werden, dann solltest du dir professionelle Hilfe holen. Das gilt besonders bei starken Schmerzen oder Schwellungen, Ausfluss oder Blutungen.
    • Wenn bei dir eine Infektion oder eine allergische Reaktion auftritt, dann kann dir dein Arzt Antibiotika verschreiben, um die Heilung zu fördern.
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Tipps

  • Verwende nur Reiniger und Sprays, die dir vom Piercer empfohlen werden.
  • Verwende nur so viel Wasser, wie du mit einem Papierhandtuch aufsaugen kannst. Nachdem du die Stelle vorsichtig abgetupft hast, könntest du einen Föhn benutzen, um das Piercing zu trocknen. Stelle den Föhn auf kalt, damit du die Haut nicht zu sehr erwärmst oder sogar verbrennst.
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Warnungen

  • Lass dich nur piercen, wenn du weißt, wie du ein Piercing pflegen musst.
  • Du musst deinem Piercer unbedingt sagen, ob du allergisch auf unechten Schmuck, Cremes, Sprays oder sogar Latex (wie auf die Latexhandschuhe) reagierst.
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