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Kaninchen sind sehr intelligente, soziale Tiere, die einfach trainiert werden können. Leider gelingt das vielen Menschen nicht, weil sie entweder den falschen Ansatz wählen oder nicht genug Zeit dafür aufbringen. Wenn du eine stärkere Bindung zu deinem Kaninchen aufbauen und es trainieren willst, dann musst du nur damit anfangen und loslegen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Das Verhalten deines Kaninchens verstehen

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  1. Kaninchen sind sehr intelligent und reagieren gern auf Anreize. Das heißt, dass das Tier nicht besser kooperiert, wenn es bestraft (geschlagen oder angeschrien) wird. Wenn du Anreize richtig einsetzt, dann werden die meisten Kaninchen darauf aber entsprechend positiv reagieren.
    • Meist wird Futter als Anreiz verwendet. Du kannst dein Kaninchen aber auch mit Spielzeug belohnen.
    • Kaninchen sind Beutetiere. Deshalb fliehen sie und verstecken sich meist, wenn sie Angst haben. Wenn das geschieht, dann musst du vor dem Training herausfinden, wie sie sich wohler und sicherer fühlen.
  2. Kaninchen können nicht gut erkennen, was direkt vor ihrer Nase passiert. Die Augen stehen am Kopf weit auseinander, deshalb sehen sie seitlich und weiter weg besser als nah.
    • Ein Kaninchen setzt eher Geruchssinn und Schnurrhaare ein, um sich in der unmittelbaren Umgebung zu orientieren. Deshalb musst du Leckerli direkt unter seine Nase und Schnauze halten.
    • Du bemerkst ggf., dass das Kaninchen die Kopfhaltung ändert, wenn du dich näherst. So versucht es, dich besser zu sehen. So macht es auch ein Mensch mit Zweistärkengläsern, der Brille und Augen in die richtige Position bringt.
    • Kaninchen sind Beutetiere. Deshalb müssen sie Raubtiere aus der Ferne erkennen, damit sie rechtzeitig fliehen und sich in Sicherheit bringen können. [1] Deshalb solltest du deinem Kaninchen gestatten, dich zu sehen und zu riechen, bevor du es berührst. Auf diese Weise kann es erkennen, dass du kein Raubtier und deshalb keine Gefahr bist.
  3. Kaninchen reagieren auf Freundlichkeit und werden zu tollen Gefährten, die positiv auf dich und deine Stimme reagieren, wenn du sie gut behandelst. Zwar muss dich das Tier fürs Training respektieren – das klappt aber am besten, wenn es sich geliebt und wohl in deiner Gegenwart fühlt.
    • Nicht alle Kaninchen werden gern gestreichelt. Manche mögen es aber so sehr, dass Streicheln ein besserer Anreiz als Futter ist. Nimm dir viel Zeit, um das Tier zu streicheln und ihm seine Grundbedürfnisse zu erfüllen, damit es sich sicher und wohl bei dir fühlt.
    • Halte dein Kaninchen nie an den Ohren! Tu deinem Kaninchen nie weh. Gehe sanft und freundlich mit deinem flauschigen Freund um. Dann wird das Tier positiv auf das Training reagieren.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Bringe deinem Kaninchen bei, auf Kommandos zu reagieren

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  1. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, solltest du jeden Tag ein wenig Zeit fürs Training einplanen. Zwei oder drei kurze Sitzungen von jeweils fünf bis zehn Minuten sorgen dafür, dass dein Kaninchen den Spaß am Lernen behält. [2]
  2. Training funktioniert über Anreize, deshalb solltest du einen Anreiz finden, auf den das Tier am besten reagiert. Wenn du nicht weißt, was dein Kaninchen am liebsten mag, probiere verschiedene Dinge aus. Du kannst einmal am Tag neues Futter in kleinen Mengen anbieten, um Verdauungsprobleme zu vermeiden und sehen, wie das Tier darauf reagiert. Nimmt es das Futter nicht an, dann eignet es sich nicht. Wenn es aber sofort losknuspert, dann hast du einen Anreiz gefunden.
    • Wenn du unsicher bist, ob bestimmtes Futter gesund für dein Kaninchen ist, frag deinen Tierarzt (der sich mit Kaninchen auskennt). Gib dem Tier nur Gemüse, Grünzeug oder Obst.
    • Wenn dein Kaninchen nicht an Obst oder frisches Grünzeug gewöhnt ist, dann gib ihm die ersten Wochen nur wenig davon, um Durchfall oder Verdauungsprobleme zu vermeiden. [3]
    • Dein Kaninchen mag wahrscheinlich Blaubeeren, Grünkohl oder Möhren (kleine Stückchen) als Leckerli. [4]
  3. Bereite das Trainingsgelände oder die Situation vor, in dem/der das Tier ein gewünschtes Verhalten zeigen soll. Wenn du deinem Kaninchen z.B. beibringen willst, auf Zuruf auf deinen Schoß zu springen, stelle es zuerst in die Nähe der Couch. Wenn du willst, dass es nachts in seine Kiste springt, trainiere es zur richtigen Zeit und achte darauf, dass die Kiste dort steht, wo sie normalerweise ist.
  4. Fange mit etwas Einfachem an. Überlege dir genau, was du deinem Kaninchen beibringen willst. Teile dann die Aufgabe in kleinere Schritte auf und belohne das Tier, wenn es einen neuen Schritt gelernt hat. Sobald das Kaninchen die Aufgabe regelmäßig und selbstbewusst erledigt, gib der Aufgabe einen Namen.
  5. Wenn das Tier Männchen macht als ob es betteln würde, sobald du deine Hand über seinen Kopf hältst, belohne es sofort mit einem Leckerli. So bestärkst du es, auf „Mach Männchen!“ zu reagieren. Die Belohnung muss innerhalb von zwei bis drei Sekunden nach dem gewünschten Verhalten erfolgen.
    • Wenn das Kaninchen vor der Belohnung etwas anderes macht, dann belohnst du das falsche Verhalten.
    • Wenn das Kaninchen auf Zuruf kommen soll, beginne das Training, indem du das Tier in deine unmittelbare Nähe setzt. Wenn es zu dir kommt, belohne es. Sei beständig, damit dein felliger Freund versteht, warum er belohnt wird.
    • Du musst immer dieselben Kommandos verwenden, z.B. „Sitz! (Name des Tiers)“, „Mach Männchen (Name des Tiers)“. Nur so kann dein Kaninchen lernen, was du von ihm willst und die Kommandos mit einer Belohnung verbinden.
    • Lobe das Tier, während du das Leckerli gibst: z.B. „Gut sitz gemacht!“
  6. Wenn du dem Kaninchen etwas Neues beibringen willst, dann darfst du keine Belohnung auslassen. Du musst darauf achten, dass du das Tier gründlich konditionierst.
    • Wenn du das Kaninchen an ein Geschirr gewöhnen willst, beginne damit, es dafür zu belohnen, wenn es über das Geschirr am Boden läuft, an ihm riecht oder es berührt. Arbeite darauf hin, das Geschirr auf den Rücken des Tiers zu legen und es zu belohnen, wenn es stillhält. Belohne das Kaninchen danach dafür, wenn du ein Vorderbein anheben darfst und arbeite darauf hin, das Bein in die entsprechende Stelle im Geschirr zu stecken. Belohne das Tier und mache langsam weiter. Erschrecke oder zwinge das Kaninchen nicht. Sobald du das Geschirr anlegen kannst, sollte das Tier es ein paar Minuten tragen, bevor du es wieder abnimmst. Trainiere dann weiter und lass das Tier die Leine durchs Haus ziehen, bevor du sie in die Hand nimmst.
  7. Viele Menschen benutzen Klicker, um die Assoziation zu verstärken. [5] Klicke jedes Mal, wenn du das Kaninchen fütterst. So assoziiert das Tier das Klicken mit Futter. Beim Training zeigt das Klicken dem Tier dann an, dass es ein Leckerli bekommt.
    • Du musst sofort klickern, wenn das Tier das gewünschte Verhalten zeigt. So versteht das Kaninchen, wofür es belohnt wird. Sofort nach dem Klicken musst du dem Tier jedes Mal ein Leckerli oder eine andere Belohnung geben – selbst, wenn du aus Versehen klickerst. So lernt das Tier, dass das Klicken für eine Belohnung steht und es wird versuchen, diese Belohnung zu bekommen.
  8. Wenn dein Kaninchen eine Fähigkeit erlernt hat, solltest du damit beginnen, ihm die Leckerlis weniger häufig zu geben. Gib ihm einmal eine Belohnung, das nächste Mal nicht. Oder belohne es nur ab und zu. Nach einer Weile brauchst du gar keine Leckerlis mehr.
    • Ab einem gewissen Zeitpunkt solltest du das Tier nur noch mit Streicheln oder Spielzeug belohnen und Futter nur noch gelegentlich einsetzen, um das Verhalten beizubehalten.
    • Kaninchen werden gern sanft auf dem Kopf gestreichelt. Streichle das Tier nicht am Körper, das ängstigt es. Sei geduldig und mache langsam, um deinem Kaninchen keine Angst zu machen.
  9. Von Zeit zu Zeit muss dein Kaninchen eine Fähigkeit neu erlernen. Das heißt, dass du wieder mit Anreizen arbeiten musst. Scheue dich nicht davor.
    • Während des Trainings darfst du nie mit dem Kaninchen schimpfen. Bestrafe es nicht, schreie es nicht an oder sage währenddessen „Nein!“. Das ist kontraproduktiv und führt nur dazu, dass das Tier Angst bekommt und langsamer lernt.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Dem Kaninchen beibringen, auf Toilette zu gehen

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  1. Normalerweise wählt ein Kaninchen einen bestimmten Platz im Käfig, um Kot und Urin abzusetzen. Du kannst es zu deinem Vorteil nutzen, dass es wiederholt dieselbe Stelle benutzt.
  2. Das ermuntert das Kaninchen, die Toilette zu benutzen. Wenn du etwas von der schmutzigen Streu entfernt hast, solltest du den Rest des Käfigs reinigen.
  3. Es gibt Kaninchentoiletten, die in Käfigecken passen. Du kannst aber auch eine rechteckige Version benutzen, die groß genug ist. Wenn du sie richtig positionierst, dann sollte das Tier weiter dieselbe Stelle benutzen – nur diesmal innerhalb der Toilette.
    • Du kannst natürlich auch eine größere Toilette verwenden, wenn das Kaninchen auch außerhalb des Käfigs herumhoppelt.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Mit einem aggressiven Kaninchen umgehen

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  1. Es kann passieren, dass dein Kaninchen die Regeln in deinem Zuhause bestimmen will. Du kannst nicht dieselbe Art Unterwerfung wie von einem Hund erwarten. Dein Kaninchen muss dich aber respektieren, wenn du es trainieren willst.
    • Kaninchen zeigen oft ihre Dominanz, indem sie dich unangemessen kneifen oder beißen, um dich zu vertreiben oder um dich zu veranlassen, deinen Sitzplatz aufzugeben. In diesem Fall solltest du einen kurzen, lauten und schrillen Schrei ausstoßen und dein Kaninchen entweder auf den Boden setzen (wenn es zu dir hinaufgesprungen ist) oder es hochnehmen und es aus dem Weg schaffen (wenn es schon auf dem Boden ist). Mach das bestimmt, aber sanft. Du willst das Tier ja nicht verletzen und ihm keine Angst vor dir machen. Es soll nur verstehen, dass du hier das Sagen hast. Wenn dein Kaninchen das Verhalten nicht ändert, setze es für eine Auszeit in den Käfig.
  2. Nähere dich dem Kaninchen zuerst ruhig, denn es soll ja nicht ängstlich auf dich reagieren. Halte dich mit dem Tier auf dem Boden auf. Lass dort ein paar Leckerlis herumliegen. Belohne das Kaninchen, wenn es näher kommt. Lege deine Hand ab. Wenn das Kaninchen zu dir kommt und nicht ängstlich ist und nicht versucht, dich zu beißen, streichle ihm für ein paar Sekunden das Köpfchen.
    • Wenn du nicht zurückweichst und nicht dem Fluchtreflex nachgibst, wenn das Kaninchen dich angreift, dann lernt es, dass es dich mit diesem Verhalten nicht einschüchtern kann. [6]
    • Du darfst ein Kaninchen nie schlagen. Weder du noch deine Hände sollten für etwas anderes als Futter und Vergnügen, z.B. Streicheln des Köpfchens, stehen.
    • Wenn du Angst hast, verletzt zu werden, trage lange Hosen, Schuhe, lange Ärmel und Handschuhe, um dich im Notfall vor Bissen zu schützen. [7]
  3. Einer Veränderung im Verhalten, inklusive Aggressivität, sollte nachgegangen werden, um auszuschließen, dass eine Erkrankung die Ursache dafür ist. [8] Gehe zu einem Tierarzt, der sich mit Kaninchen auskennt, um z.B. Schmerzen als Ursache für das Fehlverhalten auszuschließen.
    • Hormone können das Verhalten eines Kaninchens ebenfalls beeinflussen. Territoriale Aggressivität kann z.B. durch Kastration reduziert werden.
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Tipps

  • Wenn das Kaninchen quiekt und quängelt, wenn du es hältst, dann setze es vorsichtig wieder auf dem Boden ab, damit es sich nicht verletzt. Halte es sicher, damit das Kaninchen sich keine Sorgen um seine Sicherheit macht.
  • Du kannst auch das Buch „Kaninhop“ von Friedel Hillebrecht lesen, um mehr über Kaninchentraining zu erfahren.
  • Wenn du ein unruhiges oder nervöses Kaninchen halten willst, wickle es in ein Handtuch oder eine Decke ein. So wird es sich ein wenig beruhigen.
  • Gehe mit deinem kleinen Freund sanft und verständnisvoll um. Das Tier hat gerade eine wichtige Veränderung in seinem kurzen Leben durchgemacht. Es wurde von der Mutter getrennt, was schon schwierig genug ist. Deshalb darfst du ihm das Leben nicht noch schwerer machen.
  • Dein Kaninchen sollte dich riechen können oder dich gut kennen, wenn du es trainieren willst.
  • Gehe nicht grob mit einem Kaninchen um. Du könntest ihm leicht die Knochen brechen. Wenn es aufgeregt ist, dann will es sich ggf. herauswinden und könnte sich dabei selbst verletzen.
  • Benutze während des Trainings oder Spaziergängen keine Leine. Viele Kaninchen sind deshalb gestorben. Der Hals eines Kaninchens ist sehr empfindlich und könnte brechen, wenn sie sich herauswinden wollen.
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Warnungen

  • Enthalte einem Kaninchen nie Futter vor, um es fürs Training hungrig zu machen. Es sollte immer frisches Heu oder Gras und sauberes Wasser geben. Sonst tust du deinem Kaninchen nur weh.
  • Vermeide, dein Kaninchen während des Trainings zu überfüttern und gib ihm keine ungesunden Leckerlis. Sei besonders vorsichtig mit vorgefertigten Leckerlis für Kaninchen. Viele dieser Leckerlis sind ungesund – besonders in großen Mengen.
  • Du darfst ein Kaninchen unter keinen Umständen schlagen. Du könntest dich und das Tier ernsthaft verletzen.
  • Erwarte nicht, dass dein Kaninchen jedes Mal tut, was du willst. Selbst ein perfekt trainiertes Kaninchen macht ab und zu nicht, was man von ihm verlangt. Werde nicht wütend und mach dir keine Sorgen, dass das Training nicht funktioniert. So lange dein Kaninchen meist das tut, was du willst, ärgere dich nicht über die Momente, wenn es einmal keine Lust hast. Es ist schließlich nur ein Tier.


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Referenzen

  1. http://www.crossroadsrabbitry.com/do-rabbits-have-good-vision/
  2. http://www.clickerbunny.com/article_clickerbunny.htm
  3. http://www.clickerbunny.com/rabbit_feeding.htm
  4. http://www.veterinarypartner.com/Content.plx?P=A&S=0&C=0&A=3337
  5. http://www.clickerbunny.com/
  6. http://rabbit.org/faq-aggression/
  7. Sharon L. Crowell-Davis, Behavior Problems in Pet Rabbits, Journal of Exotic Pet Medicine, Volume 16, Issue 1, January 2007, Pages 38-44, ISSN 1557-5063
  8. Sharon L. Crowell-Davis, Behavior Problems in Pet Rabbits, Journal of Exotic Pet Medicine, Volume 16, Issue 1, January 2007, Pages 38-44, ISSN 1557-5063
  9. http://www.rabbit.org/

Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Um mit deinem Kaninchen zu trainieren, brauchst du seine Lieblingsleckerli und einen geeigneten sicheren Ort, etwa auf dem Boden bei seinem Käfig. Wenn dein Kaninchen dann macht, was du willst, belohne es sofort mit einem Leckerli. Wenn es jedes Mal richtig reagiert, kannst du ein verbales Kommando wie „Sitz!“ oder „Hoch!“ hinzufügen, wenn es den Trick macht. Gib ihm weiter Leckerli, bis es fast immer richtig reagiert. Ersetze dann langsam das Futter durch Lob.

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