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Katzen aller Formen und Größen sind gern im Freien. Um weder die Katze noch andere Wildtiere zu gefährden, sollte die Katze am besten im Freien beaufsichtigt an einer Leine oder im Geschirr geführt werden. Es gibt zwar Geschirre in verschiedenen Größen – für eine pummelige Katze sind sie aber ggf. nicht groß genug. Kein Problem, denn du kannst verschiedene Geschirr-Arten selbst herstellen. Wenn du lieber nicht selbst etwas basteln willst, dann könntest du auch ein Geschirr für einen kleinen oder mittelgroßen Hund kaufen.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Eine Katzenjacke machen

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  1. Miss sie an drei Stellen: den Umfang des Halses, an den Schultern (nicht am Hals, wo ein Halsband sitzen würde), die Länge zwischen dem Hals bis zur Mitte des Brustkorbs (in gerade Linie) und den Umfang der Brust um die Mitte des Brustkorbs herum. [1] Wenn du dir die drei Maße vorstellst, dann hast du zwei Kreise (einer größer als der andere) und eine gerade Linie zwischen den beiden Kreisen.
    • Sagen wir, die drei Messungen sind 20 cm, 15 cm und 40 cm, wobei die 20 cm und die 40 cm die beiden Kreisumfänge sind.
  2. Bei der Katzenjacke handelt es sich im Wesentlichen um eine Weste mit einem Ring auf dem Rücken, um die Leine zu befestigen. [2] Anstelle eines Reißverschlusses oder von Knöpfen, wie es bei einer Jacke für Menschen wäre, wird Klettband verwendet. Damit können leichte Veränderungen in der Größe der Katze justiert werden. Außerdem sorgt das Klettband dafür, dass die Katze die Weste nicht verliert, auch wenn sie an der Leine zieht. Du kannst online ein Schnittmuster finden und herunterladen [3] oder selbst eins anfertigen. Dazu brauchst du die Maße deiner Katze, Papier, einen Bleistift, ein Lineal oder Messband und ggf. einen Radiergummi. Die Katzenjacke besteht aus zwei Teilen. Da aber beide Teile dieselbe Form und Größe haben, musst du nur ein Teil aufmalen.
    • Das Papier sollte mindestens so breit sein wie deine größte Messung plus ein paar Zentimeter und so lang wie die Längenmessung plus ein paar Zentimeter. Bei unserem Beispiel muss das Papier mindestens 44 cm lang und 22 cm breit sein, damit das Schnittmuster darauf passt. Alternativ kannst du auch zwei Papierstücke nehmen, die du zusammenklebst. Du brauchst für das Schnittmuster kein Spezialpapier, sondern kannst es auf ein Stück Zeitung, die Rückseite eines Posters oder etwas Ähnliches zeichnen.
    • Form und Design der Jacke können deinen Wünschen entsprechen. Es ist aber wichtig, dass jeder Abschnitt, den du an deiner Katze gemessen hast, dieselbe Größe auf dem Schnittmuster hat. Da du Klettband an den beiden Kreisen anbringen wirst, die um die Katze herumgehen, musst du sicherstellen, dass diese Laschen sich überlappen, damit beide Teile des Klettbands sich berühren.
  3. 0,6 cm Saum dem Schnittmuster hinzu. Damit du den Stoff groß genug zuschneidest, musst du ca. 0,6 cm außen hinzufügen. Das sorgt für den nötigen Abstand zwischen dem äußersten Stoffrand und den Stichen. [4]
    • Wenn das Schnittmuster fertig ist, schneide es aus und probiere es der Katze an. Wenn irgendein Abschnitt nicht passt, zeichne ihn neu und probiere ihn erneut.
  4. Für die Jacke brauchst du genug Stoff für außen und fürs Innenfutter für die Größe deiner Jacke. Du brauchst auch Material zum Verstärken, Nylonband, einen D-Ring, Garn (farblich zum Stoff passend) und Klettband zum Aufnähen. [5]
    • Wenn du willst, kannst du normalen Stoff als Futter verwenden. Dann brauchst du genug Stoff, für jeweils zwei Teile aus jedem Abschnitt deines Schnittmusters.
    • Du kannst jede Art Stoff benutzen, wobei sich leichte Baumwolle allerdings einfacher nähen lässt und Baumwolle gibt es in großer Auswahl und in vielen Farben. Eine Alternative für die Außenseite der Jacke könnte Fleece sein, den es auch in vielen Farben gibt. In diesem Fall könntest du satinartiges Material als Futterstoff benutzen.
    • Mit Verstärkungsmaterial wird der Stoff in der Regel verstärkt und stabilisiert. Das ist bei deiner Jacke nicht zwingend notwendig. Außer du hast das Gefühl, dass deine Stoffart verstärkt werden muss. Wenn du Verstärkungsmaterial verwenden willst, dann sollte es dasselbe Gewicht wie dein Stoff haben oder weniger. Wenn du Baumwolle benutzen willst, dann könntest du z.B. leichten Vließ verwenden. Bei Fleece, der sich dehnt, brauchst du wahrscheinlich eine gewobene Einlage. [6]
    • Das Nylonband muss mindestens so lang sein wie das gerade, lange Mittelstück, das du an der Katze gemessen hast. Idealerweise sollte es zu der Farbe des Stoffes passen.
    • Die Dicke des Bandes kannst du dir aussuchen, je nachdem, was dir gefällt, was zum Stoff passt und wie dick deine Katze ist. Je dicker das Band, desto schwerer ist es mit einer normal starken Nadel einer Nähmaschine auf die Jacke zu nähen.
    • Der D-Ring sollte mindestens so weit sein, dass das Nylonband hindurch passt. Wenn du z.B. einen D-Ring gekauft hast, der 1,25 cm weit ist, dann sollte das Nylonband auch 1,25 cm breit sein und umgekehrt.
  5. Für die Jacke brauchst du eine Nähmaschine, ein Bügeleisen, Maßband, eine Schere und Stecknadeln. [7] Du findest Maßband, Schere und Stecknadeln in einem Näh-/Stoffgeschäft. Wenn du weder Bügeleisen noch Nähmaschine hast, frage eine Freundin, ob du dir diese Dinge borgen kannst.
    • Du kannst die Jacke auch mit der Hand nähen, wenn du an keine Nähmaschine kommst. Dann wird die Jacke aber wahrscheinlich nicht so stabil.
  6. Lege den Stoff flach auf den Tisch, so dass der Fadenverlauf von oben nach unten (z.B. vertikal) vor dir liegt. Stecke das Schnittmuster auf dem Stoff mit Stecknadeln fest. Schneide den Stoff mit einem zusätzlichen Saum von ca. 0,6 cm aus. [8]
    • Tipp: Du kannst den Stoff, den Futterstoff und das Verstärkungsmaterial auch in einem Schritt aufeinander legen und zusammen auf dem Schnittmuster feststecken.Wenn die drei Schichten zu dick sind (so dass die Stecknadeln schwer hindurchgehen), dann musst du es einzeln machen.
  7. Denke daran, dass du eine Ober- und Unterseite (in diesem Fall eine Innen- und Außenseite) hast, die du linksherum zusammennähen musst. Lege deine Stoffteile richtig hin und nähe am Rand des Stoffes entlang, bis auf ca. 10 cm am Hals entlang. Dort wird der Stoff auf rechts gedreht. [9] Wenn alle Teile zusammengenäht und auf rechts gedreht sind, nähe die ca. 10 cm Lücke mit der Hand zusammen.
    • Alternativ zum Verstärkungsmaterial kannst du die Innenseite der Jacke auch mit Wattierung füllen. Dann wirkt die Jacke etwas bauschiger. Wenn du dann am Schluss sich kreuzende Nähte außen hinzufügst, dann bekommst du eine Steppjacke!
  8. Das Nylonband muss dort auf die Rückseite der Jacke genäht werden, wo sich die Wirbelsäule der Katze später befindet. Bevor du das tust, musst du das Band durch den D-Ring ziehen, so dass die runde Seite nach außen zeigt. Da dieser Teil sehr stabil sein muss, solltest du das Nylonband mit der Nähmaschine auf die Jacke nähen.
    • Denke daran, dass Nylonband recht dick sein kann. Wenn du sehr dickes Band verwenden willst, achte darauf, dass du eine entsprechend dicke Nadel in der Nähmaschine hast.
  9. Mit dem Klettband werden die beiden kreisförmigen Teile um die Katze herum befestigt. Du bekommst Klettband in jedem Näh-/Stoffgeschäft. Achte aber darauf, dass das Klettband nicht selbstklebend ist. Es ist zwar technisch möglich, selbstklebendes Klettband aufzunähen, der Klebstoff gelangt jedoch auf die Nadel und kann das Innere der Nähmaschine ruinieren. [10]
    • Denke daran, dass die beiden Laschen, die um deine Katze herumgehen, sich überlappen müssen. Ein Teil des Klettbandes muss auf der Innenseite der Lasche liegen und das andere auf der Außenseite.
    • Wenn du eine erfahrene Näherin bist, dann kannst du die Jacke auch mit etwas Anderem als Klettband verschießen, z.B. mit Knöpfen, einem Reißverschluss, Haken usw.
  10. Sie sollte fest verschlossen sein, es sollten aber immer noch jeweils zwei Finger in die kreisförmigen Teile hineinpassen. Lass die Katze das Geschirr eine Weile im Haus tragen, damit sie sich daran gewöhnen und damit angeben kann. Wenn sie soweit ist, befestige eine Leine am D-Ring und bringe deine Katze nach draußen, damit sie etwas Sonne und frische Luft bekommt.
    • Nicht alle Katzen kommen sofort mit einer Jacke oder einem Geschirr klar. Es gibt Methoden, um deiner Katze das Tragen eines Geschirrs beizubringen. Achte aber auf die Grenzen deiner Katze. Wenn diese Trainingsmethoden nicht funktionieren oder deine Katze wirklich gestresst und aufgebracht ist, dann solltest du aufhören und einen Tierarzt aufsuchen, bevor du weitermachst.
    • Die Katze sollte die Jacke kennenlernen. Lege sie vor ihr hin, damit sie daran schnuppern kann. Gib ihr dabei Leckerlis, so dass sie positive Dinge (wie Leckerli) damit verbindet und keine Angst bekommt. [11]
    • Lege die Jacke über die Katze, verschließe sie aber nicht. Gib ihr dabei Leckerli, damit sie gute Laune behält. Mach das ein paar Mal, bis das Tier nicht mehr allzu nervös wirkt.
    • Nachdem die Katze sich daran gewöhnt hat, dass ihr etwas auf dem Rücken liegt, lege das Geschirr an und verschließe es. Gib ihr auch dabei Leckerli und lobe sie. Einige Katzen laufen einfach herum, als sei nichts geschehen. Andere kämpfen gegen die Jacke an und tun so, als könnten sie sich nicht bewegen. Lasse das Geschirr eine Weile an oder solange, bis die Katze zu aufgebracht ist. Wiederhole das mehrere Male, wobei du die Zeiten verlängerst, in denen die Katze das Geschirr trägt.
    • Wenn du glaubst, dass deine Katze soweit ist, bringe die Leine an und trage die Katze ins Freie und lass sie herumlaufen. Du solltest deine Katze im Freien immer beaufsichtigen.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Ein Geschirr aus Paracord knüpfen

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  1. Miss sie an drei Stellen: den Umfang des Halses, an den Schultern (nicht am Hals, wo ein Halsband sitzen würde), die Länge zwischen dem Hals bis zur Mitte des Brustkorbs (in gerade Linie) und den Umfang der Brust um die Mitte des Brustkorbs herum. [12] Wenn du dir die drei Maße vorstellst, dann hast du zwei Kreise (einer größer als der andere) und eine gerade Linie zwischen den beiden Kreisen.
    • Sagen wir, dass die drei Messungen sind 20 cm, 15 cm und 40 cm, wobei die 20 cm und die 40 cm die beiden Kreisumfänge sind.
  2. Für ein Paracord-Geschirr brauchst du zwei Plastikschnallen, mehrere Packungen Paracord (Fallschirmleine), eine Schere und eine Kerze. [13] Für unsere Beispielmaße brauchst du mindestens 515 cm Leine.
    • Bei den Plastikschnallen sollte es sich um sog. „Sicherheitsschnallen“ handeln, die sich seitlich öffnen. Im Fachhandel oder im Internet findest du eine große Auswahl dieser Sicherheitsschnallen.
  3. Weil viel Paracord für das Nähen/Knoten gebraucht wird, sollte es siebenmal so lang sein, wie deine Messung. [14] Wenn der Umfang 40 cm ist, dann sollte das Stück Leine also 280 cm lang sein.
  4. Zünde eine Kerze an und halte die Enden der Leine in die Flamme, so dass sie genug schmelzen, um gut versiegelt zu sein – in etwa so wie die Enden von Schnürsenkeln. [15] Das Verschmelzen der Enden sorgt dafür, dass sich die Leine zukünftig nicht auflöst oder ausfranst.
    • Verschweiße nicht die beiden Enden der Leine miteinander.
  5. Falte die Leine genau in der Mitte (so dass du jeweils zweimal 140 cm hast). Befestige einen Teil der Schnalle am Ende des gefalteten Paracords (nicht an dem Ende, das aus zwei Teilen besteht), indem du die Schlaufe der Leine etwa 3,8 – 5 cm an der Schnalle hindurchziehst und dann die beiden losen Enden durch die Schlaufe führst und sie festziehst. [16]
  6. Beginne an dem Ende, an dem du die Schnalle angebracht hast und knote mit dem Kobra-Knoten bis du etwa ein Viertel der 140 cm erreicht hast. [17]
    • Eine Anleitung, wie man einen Kobra-Knoten knotet, findest du hier .
  7. Bei diesem Beispiel ist dieses Teil 20 cm lang, so dass du 140 cm Paracord brauchst. Verschweiße beide Enden der Leine mit der Kerze. Falte das 140 cm lange Paracord in der Mitte (bei 70 cm). Befestige die zweite Schnalle am Ende mit der Schlaufe. Verknote das Seil mit dem Kobra-Knoten, bis du ungefähr ein Viertel der Gesamtlänge der 70 cm erreicht hast. [18]
  8. Lege das Schulterteil vor dir rechts auf den Tisch und das Brustteil nach links. Alle vier losen Enden der Schnur sollten aus den teilweise geknoteten Enden zu sehen sein. Lockere die linken Schlaufen der letzten Knoten am Schulterteil und die rechten Schlaufen der letzten Knoten des Brustteils. [19]
  9. Dieser Abschnitt sollte ca. 15 cm lang sein, wenn er fertig ist. Mit sieben multipliziert, sollte das Paracord eine Länge von 105 cm haben. Verschweiße beide Enden mit der Kerze. Falte die Leine in der Hälfte, so dass jede Seite 50,5 cm hat. Verwende dieselbe Methode wie bei den vorherigen Teilen, um die Schnalle zu befestigen. Befestige das Ende mit der Schlaufe an den gelockerten Knoten des Schulterteils. [20]
  10. Verknote die gesamte Länge dieses Abschnitts des Seils mit dem Kobra-Knoten. [21] Höre nicht bei einem Viertel auf. Befestige das Ende dieses Abschnitts mit dem Brustteil, wo du die Knoten gelockert hattest.
  11. Nimm die restlichen Leinen beider Teile und knote sie mit dem Kobra-Knoten zusammen. [22] Befestige die Gegenstücke beider Schnallen an den Enden der beiden kreisförmigen Teile.
  12. Lege der Katze das Geschirr an, um zu sehen, ob es ihr passt. Gestatte der Katze, sich an ihr neues Geschirr zu gewöhnen und bringe sie dann an die frische Luft.
    • Du kannst die Leine direkt am Paracord im Mittelteil befestigen oder du kannst dort mit Hilfe des Kobra-Knotens einen D-Ring anbringen.
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Tipps

  • Fallschirmleine (auch „Paracord“) gibt es in vielen Läden, z.B. Baumärkten, Handarbeits- oder Armeeläden sowie bei Online-Händlern wie Amazon.
  • Nicht alle Katzen gehen sofort gern an der Leine oder im Geschirr. Sie müssen trainiert werden, um an der Leine oder im Geschirr zu laufen. Es ist aber möglich. [23]
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Warnungen

  • Wenn deine Katze bis jetzt nie im Freien war, frage beim Tierarzt nach, welche zusätzlichen Impfungen sie braucht, wenn sie ins Freie geht. Auch wenn die Katze beaufsichtigt und an der Leine gehalten wird, könnte sie trotzdem Mäusen oder Fledermäusen begegnen, die Krankheiten will Tollwut auf die Katze übertragen könnten.


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