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Ein Motorrad anschieben ist eine Technik, die angewandt wird, um den Motor zu starten. Dabei wird ein Gang eingelegt, während man das Motorrad vorwärts schiebt. Diese Technik sollte jeder Motorradfahrer beherrschen, um das Motorrad zu starten, wenn die Batterie leer ist oder der Motor nicht durchdreht. Im Folgenden kannst du lernen, wie du ein abgestorbenes Motorrad wieder zum Leben erwecken kannst.
Vorgehensweise
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Überprüfe, ob es nicht andere Gründe gibt, die verhindern, dass der Motor deines Motorrades anspringt. Bevor du versuchst, das Motorrad anzuschieben, kann es dir viel Zeit ersparen, wenn du schnell die verschiedenen möglichen Probleme überprüfst, bei denen ein Anschieben nicht helfen würde. So brauchst du beispielsweise nur eine Sekunde, um dich zu vergewissern, ob das Motorrad nicht anspringt, weil du kein Benzin mehr hast – wirf einfach einen Blick auf die Tankanzeige. Nachfolgend findest du eine kurze Checkliste, die du abhaken solltest, bevor du das Motorrad anschiebst – sollte eine der Möglichkeiten nicht zutreffen, ist dies wahrscheinlich der Grund, warum dein Motorrad nicht anspringt:
- es ist Benzin im Tank
- der Benzinhahn ist geöffnet (trifft mehr auf ältere Motorräder zu)
- der Ständer ist oben
- der Leerlauf ist eingelegt
- der Anlassschalter steht auf „ein“
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Lege den ersten oder zweiten Gang ein. Beim Anschieben ist es wichtig, dass ein niedriger Gang eingelegt ist. Bei den meisten Motorrädern ist der zweite Gang derjenige, bei dem das Anschieben am leichtesten ist, jedoch ist es normalerweise auch im ersten Gang möglich. In seltenen Fällen wird es sogar leichter sein, das Motorrad im ersten Gang zu schieben.
- Normalerweise ist es einfach festzustellen, ob sich ein geparktes Motorrad im Leerlauf befindet. In diesem Falle lässt es sich leicht vorwärts schieben. Der Leerlauf ist die einzige Getriebestellung die es erlaubt, das Motorrad vorwärts zu bewegen, ohne die Kupplung ziehen zu müssen. Um ein Motorrad mit Schaltgetriebe vom Leerlauf in den ersten Gang zu schalten, musst du die Kupplung ziehen und den Fußhebel für das Getriebe nach unten drücken. Zum Einlegen des zweiten Ganges musst du die Kupplung ziehen und den Fußhebel nach oben drücken.
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Halte den Kupplungshebel gezogen und beginne, das Motorrad zu schieben. In der Regel wird empfohlen, dabei eine Geschwindigkeit von etwa 8 km/h zu erreichen, um den Motor erfolgreich zu starten. Dies macht es erforderlich, dass du eine entsprechend freie Strecke vor dir hast, bevor du beginnst. Auch solltest du auf reichlich Raum zu beiden Seiten achten, für den Fall, dass du die Kontrolle verlierst, nachdem der Motor angesprungen ist.
- Du kannst die erforderliche Anschubgeschwindigkeit einfacher erreichen, wenn du das Motorrad bergab schiebst. In diesem Falle solltest du dich aber auf das Motorrad setzen, anstatt es anzuschieben. Du solltest in diesem Falle auch besonders vorsichtig sein, dass du nicht die Kontrolle verlierst.
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Lass die Kupplung kommen und betätige den Starter. Sobald du ausreichend Geschwindigkeit erreicht hast, lass die Kupplung los und drücke gleichzeitig auf den Starterknopf. Gib auch etwas Gas. Sobald der Motor anspringt, ziehe wieder die Kupplung, um zu verhindern, dass sich das Motorrad selbständig macht.
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Bringe den Motor mit dem Gashebel mehrfach auf höhere Umdrehungszahlen. Da der Motor nun läuft, willst du natürlich nicht, dass er sofort wieder abwürgt. Bringe den Motor bei gezogener Kupplung auf mittlere Drehzahlen, so dass er nicht gleich wieder stehenbleibt.
- Den Motor auf höhere Drehzahlen zu bringen bewirkt auch, dass die Batterie wieder geladen wird, sollte diese der Grund dafür gewesen sein, dass er nicht starten wollte.
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Fahre los. Sobald du den Motor zum Laufen gebracht hast, ist es unwahrscheinlich, dass er wieder abstirbt, es sei denn, du stellst ihn ab oder würgst ihn absichtlich ab. Sollte die Batterie leer gewesen sein, wird sie durch das Herumfahren für einige Zeit wieder aufgeladen und verhindert so die Notwendigkeit, das Motorrad das nächste Mal wieder anschieben zu müssen.
- Bevor du den Motor wieder abstellst, stelle sicher, dass du die Ursache dafür, dass er nicht anspringen wollte, beseitigt hast. Notfalls wirst du dein Motorrad in eine Werkstatt bringen müssen, um die Batterie oder das Kraftstoffsystem überprüfen zu lassen. Sollte deine Batterie beispielsweise alt und nicht mehr leistungsfähig sein, ist es wahrscheinlich am besten, dir in der nächsten Werkstatt eine neue zu besorgen.
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Tipps
- Anschieben bergab geht am besten und erfordert die geringste Kraft. Motorräder sind schwer!
- Falscher Stolz ist hier nicht angebracht! Frage genau aufgrund des Gewichtes wenn immer möglich Aussenstehende oder Passanten um Hilfe! Deiner Gesundheit zuliebe!
- Je schneller du schiebst und je höher der eingelegte Gang ist, desto einfacher wird es sein, den Motor zum Anspringen zu bringen.
- Sollte das Anschieben nicht helfen und du nicht genügend Erfahrung mit Motorrädern haben, bringe dein Motorrad in eine Werkstatt und lass es dort überprüfen.
- Als Faustregel gilt: Motorräder bis 250 ccm im ersten Gang anschieben, über 250 ccm sollte der zweite Gang verwendet werden. Es gibt nichts Ärgerlicheres, als wenn Du Dein Motorrad mit viel Kraftaufwand in Fahrt gebracht hast und das Hinterrad in ersten Gang dann aufgrund des hohen Widerstandes des Motors einfach blockiert -> Erfahrungswert
- Um das Gewicht auf das Hinterrad zu vergrössern und damit ein Blockieren des Rades im Moment des Einkuppelns zu vermeiden, kannst Du, sobald Du die maximale Schiebe-Geschwindigkeit erreicht hast, auf den Sattel springen. Lasse die Kupplung in diesem Fall dann "springen", sobald das Motorrad einzufedern beginnt. Vorsicht : Dieses Manöver sollte nur von wirklich erfahrenen Fahrern durchgeführt werden, da so die Gefahr, das Rad "zu verlieren", noch grösser ist und empfiehlt sich nur, wenn Du auf Dich allein gestellt bist!
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Warnungen
- Trage immer einen Helm.
- Versuche dies nicht auf vielbefahrenen Straßen.
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Dinge, die du benötigst
- ein Motorrad
- einen Helm
- einen Hügel (optional)
- einen externen Helfer (optional)
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