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Ein traditionelles Tipi ist ein geräumiges und stabiles Zelt, in dem mehrere Leute Unterschlupf finden und in dem man sogar ein Feuer machen kann. [1] Es eignet sich für heißes und kaltes Wetter und wenn du einmal die notwendigen Komponenten beisammen hast, lässt es sich sehr leicht auf- und abbauen und bewegen, weswegen es für ein nomadisches Leben besonders gut geeignet ist. Wenn du selbst ein Tipi bauen willst – ob aus Spaß, als hübsches Accessoire für deinen Garten oder tatsächlich als alternative Wohnstruktur -, findest du hier eine Anleitung dafür.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Besorg die notwendigen Materialien

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  1. Traditionell wurden mit Tipis mit gegerbten Büffelhäuten oder anderen Tierfellen, die wasserabweisend und geschmeidig sind, eingeschlagen. Da man heutzutage nicht mehr an jeder Ecke Büffelhaut bekommt, werden Tipis mittlerweile eher mit Leinenplanen gebaut. In kleineren Tipis kann man nicht so gut Feuer machen. Wenn du also schon eins baust, ist es empfehlenswert, es gleich ein wenig größer zu gestalten.
    • Für ein Tipi in einer komfortablen Größe brauchst du etwa 5 mal 10 Meter Stoff.
  2. Die beiden wichtigsten Komponenten eines Tipis sind die Hülle (der Stoff) und die Stützpfähle, die etwa einen Meter länger sein sollten als dein Stoff breit ist. Für ein richtig stabiles Tipi brauchst du ungefähr zwölf Stück davon. Je glatter das Holz ist, desto besser ist es. Im Idealfall sollten die Pfähle etwa den Durchmesser einer Getränkedose haben und aus Küstenkiefer bestehen.
    • Am einfachsten bekommst du solche Pfähle im Handel. Du kannst natürlich auch einen Baum fällen , aber dann musst du peinlichst genau darauf achten, dass du dich im Rahmen der Legalität bewegst, und das kann manchmal ganz schön kompliziert sein. Kauf deine Pfähle sicherheitshalber einfach im Holzhandel, dann sind sie nicht nur legal sondern auch garantiert stabil.
    • Um die Pfosten auf die Benutzung vorzubereiten, solltest du raue Stellen mit Taschenmesser und Schmirgelpapier glätten und das Holz mit einer Mischung aus gleichen Teilen Leinöl und Terpentin bestreichen. So stellst du sicher, dass deine Pfähle gut vor Umwelteinflüssen geschützt sind und viele Jahre halten werden.
  3. Wenn du keine fertige Tipi-Hülle gekauft hast, musst du sie dir selbst aus deiner Stoffbahn zuschneiden. Am besten geht das, wenn du das Muster vorher auf den Stoff überträgst, aber der grundsätzliche Schnitt ist ein Halbkreis, halb so breit wie lang, mit Einkerbungen an beiden Enden der flachen Seite des Halbkreises und mit Laschen an der Mitte der flachen Seite, die als Rauchklappen dienen, sowie einem Loch für die Tür. [2] Du musst genug Stoff aufheben, damit du auch noch eine Tür zuschneiden kannst, die du verschließen kannst, wenn du dich in deinem Tipi aufhältst.
  4. Synthetisches Seil ist nicht so gut geeignet, da es rutschiger ist als Naturseil und daher nicht so gut hält.
    • Außerdem ist es gut, wenn du etwa 12 bis 15 Heringe hast, um den unteren Teil des Zeltstoffes am Boden abzustecken, sowie alle Materialien für ein Feuer. Wenn du ein authentisches Tipi haben willst, besorg dir echte Stacheln vom Stachelschwein, um den offenen Teil der Hülle zusammenzustecken.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Stell den Rahmen auf

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  1. Das Gerüst beginnt mit einem einfachen Dreifuß aus Pfählen. Leg zwei davon flach auf den Boden, genau nebeneinander, und einen weiteren darüber, sodass sich ein spitzer Winkel von ziemlich genau 30 Grad ergibt. Die beiden Pfähle nebeneinander werden deine Eckpfeiler, der kreuzende Pfeiler wird der Türpfeiler.
    • Damit die Maße alle stimmen, solltest du den Stoff ausbreiten und die Pfeiler darauf zusammenbinden. Die Spitzen der beiden Grundpfeiler sollten in der Mitte des Stoffes liegen und in die Mitte der flachen Seite zeigen. Darauf legst du dann den anderen Pfeiler, sodass das Ende auf der runden Seite des Halbkreises etwa 1/3 des Abstandes von der Kante entfernt ist. So sollte sich ein Winkel von etwa 30 Grad ergeben.
  2. Benutz etwa zwei Meter deines Seils, um die Stäbe mit einem Mastwurfknoten zusammenzubinden. Du solltest auf der kurzen Seite etwa 1,5 Meter übrig haben und etwa 11,5 Meter auf der langen Seite. Schneide das Seil nicht ab! Wickle das kurze Ende mehrmals um die Pfähle und binde mit dem übrigen Seil einen weiteren Mastwurfknoten. Der Rest wird später noch nützlich sein. Leg es nur so lange aufgewickelt an die Seite, sodass es nicht im Weg ist.
  3. Richte die Pfähle an der Stelle auf, an der später das Tipi stehen soll, indem du vom zusammengebundenen Ende her am Seil ziehst. Ein paar Helfer sollten am unteren Ende der Pfähle stehen und dafür sorgen, dass sie dort bleiben, wo sie hingehören. [3]
    • Momentan sollte es mehr so aussehen, als stünde das Gerüst auf zwei Beinen. Wenn es seinen Scheitelpunkt erreicht, solltest du die beiden Pfeiler, die nebeneinander gelegen haben, etwa etwa der Meter voneinander entfernen. Das werden die „hinteren Ecken“ des Tipis, während der vor der Pfeiler der Türpfeiler wird. Das Gebilde sollte nicht perfekt symmetrisch aussehen, sondern eher wie ein gleichschenkliges Dreieck. Die hinteren Stangen sollten als Grundgerüst für den Türpfeiler fungieren, wobei der Abstand zwischen den Eckpfeilern und dem Türpfeiler jeweils etwa 30 cm größer sein sollte als zwischen den Eckpfeilern selbst.
    • Vergewissere dich, dass alle drei Pfähle stabil stehen, indem du dich mittig darunter stellst und an dem Seil ziehst.
  4. Den stabilsten Pfahl solltest du als Hebestange an die Seite legen. Dann legst du die restlichen Stangen an, indem du dich gegen den Uhrzeigersinn um das Grundgerüst herum bewegst, wobei du direkt zur Rechten des Türpfeilers anfangen solltest. Die Seiten zwischen Türpfeiler und den Eckpfeilern solltest du mit jeweils fünf Stangen auffüllen. Die „Rückseite“ zwischen den beiden Eckpfeilern bekommt vier Stangen plus die Hebestange.
    • Lass in der Mitte und an der Rückseite des Tipis Platz für die Hebestange. Auf dieser Seite sollten vier Stangen stehen, mit einer Lücke in der Mitte für die Hebestange. Diese wird später verwendet, um die Hülle um das Tipi zu wickeln.
    • Stabilisiere jede Stange mit deinem Fuß am Boden, sodass sich eine Bogenform von den Eckpfeilern bis hin zum Türpfeiler ergibt. Lehn das obere Ende der Stange sanft in das V, das die beiden Eckpfeiler an der Spitze des Tipis bilden.
    • Der Abstand zwischen den Pfählen sollte gleichmäßig etwa jeweils einen Meter betragen.
  5. Wickle das lange Ende des Seils etwa vier Mal um die Verbindungsstelle aller Pfähle herum. Den Rest des Seils kannst du dann einfach an einem der Eckpfeiler herunterhängen lassen.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Zieh die Hülle auf

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  1. Der Stoff sollte auf dem Boden ausgebreitet sein. Leg die Stange in die Mitte der Hülle, sodass die Spitze in die Mitte der flachen Seite des Halbkreises zeigt. Wenn du das Zelttuch bereits vorgeschnitten gekauft hast, sollte es eine kleine „Hebestangenklappe“ in der Mitte des Stoffes geben, mit dem du den Stoff an dem Pfahl befestigst.
    • Es ist wichtig, dass du den Stoff sehr fest an die Hebestange anbindest. Wenn der Zeltstoff nur ein paar Zentimeter auf der Hebestange verrutscht, wird das Zelttuch Falten werfen und das Tipi wird ungleichmäßig und instabil und verliert außerdem leicht wertvolle Wärme. Damit der Stoff ganz sicher nicht verrutschen kann, hämmere einen etwa 2,5 cm langen Nagel durch den Knoten und die Falte für die Hebestange.
  2. Während der Stoff noch auf dem Boden liegt und nun da deine Hebestange befestigt ist, roll den Stoff in Richtung des Pfahles auf. Wickle den Stoff nach und nach auf wie du eine Flagge falten würdest, so dass sich der Stoff leicht entrollen kann, wenn du die Hebestange aufrichtest.
    • Heb das komplette Paket in die Luft und stell es in die Lücke, die du an der Rückseite für die Hebestange gelassen hast.
  3. Wenn der Pfahl steht, kannst du den Stoff um den Rahmen herum von der hinteren Seite bis zum ursprünglichen Türpfeiler abwickeln. Achte darauf, dass die Rauchklappen nach außen zeigen und binde sie zusammen. Nun sollte das Tipi fast fertig aussehen. [4]
  4. Die meisten fertig gekauften Tipis werden bereits Löcher in den Öffnungsklappen haben, aber wenn du deinen Stoff selbst zugeschnitten hast, wirst du noch Löcher in den Zeltstoff pieksen und die offenen Seiten des Stoffs zusammenstecken müssen.
    • Stacheln von Stachelschweinen funktionieren gut und wurden auch traditionell benutzt, aber kleine Holzstifte sind haltbarer und leicht zu bekommen. Du wirst sie überall dort kaufen können, wo es auch die Pfähle aus Küstenkiefer gibt.
  5. Es ist klug, den Stoff mit klassischen Heringen aus Metall im Boden zu fixieren, damit bei starkem Wind kein Gleitschirm aus deinem Tipi wird. Wenn du hineingehen willst, befestige die Tür an der Außenseite und du bist bereit für ein echtes Prärie-Abenteuer.
    • Wenn du in deinem Tipi Feuer machen willst, musst du die Rauchklappen öffnen, sonst staut sich die Hitze im Tipi und du riskierst einen Brand. Setz an der Türseite des Tipis Heringe, an denen du die Seile befestigen kannst, wenn du die Klappen geöffnet hat, damit sie nicht von allein wieder zuklappen können, während das Feuer brennt.
    • Sei sehr vorsichtig, wenn du bei kaltem Wetter ein Feuer machen willst. Es wird dich prima wärmen und dein Zelt wird in kürzester Zeit kuschelig warm sein, aber achte darauf, dass du das Feuer zentral unter den Rauchklappen platzierst und es jederzeit im Auge behältst.
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Was du brauchst

  • 12 bis 15 Pfähle aus Küstenkiefer
  • 5 mal 10 Meter Zelttuch oder eine vorgefertigte Tipi-Hülle
  • Holzpinne oder andere Pinne, um den Stoff zu befestigen
  • 15 Meter Hanf- oder Strohseil
  • Scharfes Messer oder Beil
  • Maßband

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