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Ein Vivarium ist ein geschlossenes, lebendes Ökosystem, das Flora und Fauna enthält, die in der Regel tropischer Natur sind. Richtig gemacht, kann es dein Wohnzimmer mit lebendiger Schönheit bereichern! Bevor du dein Vivarium baust, entscheide dich für eine Tierart, die du zeigen möchtest und schaffe dann die passende Umgebung für sie. Lege gesunde, gut drainierende Schichten als Bodenbedeckung aus. Kaufe und installiere dann Feuchtigkeits-, Heiz- und Beleuchtungssysteme. Danach kannst du geeignete Pflanzen und Mikrofauna hinzufügen, um dein Vivarium zu vervollständigen.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Deine Lieblingstiere und das Gehege auswählen

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  1. Die Auswahl der Tierart ist die größte Herausforderung bei der Einrichtung und Unterhaltung eines Vivariums. Wenn du dein Vivarium auf eine einzige Tierart beschränkst, machst du es dir viel einfacher. [1]
    • Nur erfahrene Vivarienbauer, die wissen, wie man außergewöhnlich große Gehege einrichtet und pflegt, sollten mehr als eine Art in einem einzigen Vivarium halten.
    • Sprich mit anderen Terrarianern, um Empfehlungen für die Wahl der Arten zu bekommen.
    • Gute Arten sind unter anderem Kornnattern, Bartagamen, Pfeilgiftfrösche, Affenfrösche, Anolis, Geckos, Pygmäenchamäleons, Grüne Baumpythons und Smaragdbaumboas. [2]
  2. Baue dein Vivarium immer so, dass es zu deiner gewählten Tierart passt, nicht andersherum. Auf diese Weise kannst du den idealen natürlichen Lebensraum für diese Art so weit wie möglich nachbilden. Im Gegenzug kann die von dir ausgewählte Spezies ein gesünderes und glücklicheres Leben im Vivarium führen. [3]
    • Informiere dich online und frage bei Vivariumsexperten nach, um den idealen Lebensraum für deine ausgewählte Art zu planen.
  3. In den meisten Fällen ist Glas die beste Option für ein Vivarium. Es hilft bei der Feuchtigkeits- und Temperaturkontrolle und ist großartig für die Beobachtung im Inneren. Wenn du jedoch eine leichtere Option brauchst, wähle ein Vivarium aus robustem Kunststoff. [4]
    • Die ideale Größe des Geheges hängt von der jeweiligen Art ab. In den meisten Fällen solltest du jedoch ein Becken im Bereich von 190 – 380 Liter anstreben. Ein Glasbecken in diesem Größenbereich kann 50 - 200 Euro kosten.
    • Käfige eignen sich nicht so gut, da es schwierig ist, die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Inneren zu halten.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Schichten zum Vivariumboden hinzufügen

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  1. Besorge dir im Zoofachhandel oder online eine bestimmte Drainageschicht fürs Vivarium. Oft besteht diese aus kleinen, leichten Plastikpellets oder Kugeln. Gieße eine sechs bis sieben Zentimeter dicke Schicht auf den Boden des Geheges. [5]
    • Auf diese Weise wird überschüssiges Wasser im Gehege in diese untere Schicht abfließen und eine Übersättigung der darüber liegenden Erdschichten verhindern.
    • Du kannst stattdessen auch Aquarienkiesel verwenden, die das Terrarium aber wesentlich schwerer machen.
  2. Kaufe etwa zwölf PVC-Rohrverbinder, die eine zylindrische Form haben und etwa sieben Zentimeter lang sind. Stelle sie aufrecht hin und verteile sie auf dem Boden des leeren Geheges. Schneide sie dann zurecht und lege dann eine einzelne Lage Eierkistenmaterial auf die aufrechten Rohre. [6]
    • Eierkistenmaterial ist normalerweise aus Pappkarton, der etwa zwei Zentimeter dick ist. Es besteht aus einem Gitter aus hohlen Quadraten. Du bekommst es online, in Baumärkten oder einigen Tierhandlungen.
    • Die Rohre dienen als Pfeiler, die einen Spalt zwischen dem Boden des Geheges und der Unterseite des Materials der Eierbox bilden. Überschüssiges Wasser versickert in diesem Hohlraum.
  3. Wähle ein Siebmaterial, das Wasser und Luft durchlässt, aber feine Schmutzpartikel blockiert. Du kannst Unkraut blockierendes Gartengewebe verwenden, wenn du möchtest. Aber es ist besser, ein speziell für Vivarien hergestelltes Abschirmungsmaterial zu kaufen. Du findest es online oder im Zoofachhandel. [7]
    • Die Wahl des Mesh-Materials ist besonders wichtig, wenn du Mikrofauna (winzige Organismen, die helfen, das Vivarium sauber zu halten) in das Gehege einbringst. Vivariumspezifische Gewebe lassen sie durch, während Landschaftsgewebe es möglicherweise nicht tun.
    • Das Mesh-Material wird in Rollen geliefert, die du mit einer Schere zuschneiden kannst.
    • Wenn du kein Mesh-Material verwendest, das speziell für Vivarien geeignet ist, achte darauf, dass es als ungiftig gekennzeichnet ist.
  4. Verwende nicht einfach Blumenerde, Kompost, Kokosfasern oder irgendein anderes Material. Suche stattdessen online und berate dich mit sachkundigen Freunden, was das beste Substratmaterial für dein spezielles Vivarium ist. Lege sechs bis sieben Zentimeter deines gewählten Substrats oben auf das Abschirmgewebe. [8]
    • Eines der gebräuchlichsten Vivariumsubstrate wird "ABG-Substrat" genannt und enthält folgende Mischung: zwei Teile Baumfarnfasern, einen Teil Torf (oder in einigen Fällen Kokosfasern), einen Teil Holzkohle, einen Teil Sphagnum und zwei Teile Orchideenrinde.
    • Obwohl du das Substrat selbst mischen kannst, ist es einfacher, vorgemischtes Substrat online oder im Zoofachhandel zu kaufen.
    • Einzelstoffsubstraten (wie Blumenerde) fehlt die Nährstoffvielfalt und die unterschiedliche Textur, die ein gesundes und einladendes Substrat für Pflanzen und Tiere in einem Vivarium schaffen.
  5. Verwende für die oberste Schicht deines Terrarienbodens "Laubstreu", d.h. getrocknete Blätter von tropischen Pflanzen. Du kannst Laubstreu bei Händlern kaufen, die Substratmaterialien für Vivarien verkaufen. [9]
    • Einige Terrarianer verwenden aus ästhetischen Gründen lieber Moos als oberste Schicht. Laubstreu gibt jedoch ein natürlicheres Aussehen und bietet Schatten und Versteckmöglichkeiten für die Tiere im Inneren des Geheges. Du kannst auch eine Kombination aus Moos und Laubstreu verwenden, falls gewünscht.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Die Umgebung vervollständigen

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  1. Einige Terrarianer mögen einen natürlich aussehenden Hintergrund an die Rückwand des Terrariums. In vielen Fällen wird dazu mit Silikonkleber ein Stück Hartschaum aufgeklebt, das wie Felsen, Baumäste usw. aussieht. Solche Hintergrundmaterialien bekommst du in der Regel im Fachhandel. [10]
    • Du kannst auch selbst Hintergrundmaterialien aus Hartschaum zuschneiden und dekorieren. Erkundige dich bei anderen Terrarianern, welche Materialien du am besten verwenden kannst und wie du dabei vorgehen solltest.
    • Ein Hintergrund kann helfen, mechanische Geräte (für Beleuchtung, Heizung, Feuchtigkeit etc.) zu verbergen, die hinter dem Gehege platziert werden.
  2. Die meisten Arten, die für ein Vivarium geeignet sind, benötigen eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60%, oft sogar über 75%. Erkundige dich bei Vivarienausrüstern, um das beste Feuchtigkeitsregulierungssystem für deine Terrarienbewohner und Gehegeeinrichtung zu finden. [11]
    • Zu deinem Setup können z.B. ein Feuchtigkeitsüberwachungsgerät und ein Sprühnebelgerät gehören, um bei Bedarf Feuchtigkeit hinzuzufügen.
    • Um die richtige Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten, kannst du einen Deckel verwenden, der teilweise aus Glas und teilweise aus Fliegengitter besteht. In den meisten Fällen hilft ein Deckel, der zu 75% aus Glas und zu 25% aus Fliegengitter besteht, die Luftfeuchtigkeit von 60 - 75% im Inneren zu halten.
    • Vielleicht möchtest du auch ein Abflusssystem für das Vivarium kaufen und installieren. PVC-Rohre können dir dabei helfen, den Feuchtigkeitsgehalt schnell zu reduzieren. In den meisten Fällen reicht es jedoch aus, die Luftfeuchtigkeit manuell zu regulieren, indem du die Menge der Abdeckung auf dem Deckel des Terrariums erhöhst oder reduzierst.
  3. Es gibt zahlreiche Heizungsoptionen für Terrarien. Normalerweise ist es am besten, eine Kombination aus verschiedenen zu verwenden, um die richtige Balance im Gehege zu erhalten. Stelle sicher, dass du die idealen Luft- und Oberflächentemperaturen für deine gewählte Spezies kennst. Verwende thermostat- und timergesteuerte Heizelemente, um die die Temperaturen im richtigen Bereich zu halten. [12]
    • Du könntest z.B. Heizlampen verwenden, um die richtige Lufttemperatur aufrechtzuerhalten und eine Heizmatte unter dem Becken, um eine höhere Oberflächentemperatur in einem Bereich des Beckens zu erzeugen. So schaffst du einen Bereich zum Sonnenbaden für deine ausgewählte Art.
    • Wie bei der Kontrolle der Luftfeuchtigkeit ist auch die richtige Temperaturkontrolle entscheidend. Lass dich von Experten beraten, um die richtige Ausrüstung für dein Terrarium zu finden.
  4. Aus ästhetischen Gründen ist es am besten, eine Beleuchtung im Bereich von 5000-6500 Kelvin zu verwenden, was im mittleren Bereich der Skala von warm bis kalt liegt. In Bezug auf die Lichtintensität kann man ein Vivarium kaum zu hell für die Gesundheit der Lebewesen darin machen. Wähle also eine Beleuchtung, mit der du gut alles im Vivarium sehen kannst. [13]
    • Vergewissere dich immer, dass du einen Timer verwendest, um die Beleuchtung in einem Tag-Nacht-Rhythmus zu halten. Achte auch darauf, dass es ausreichend Schatten gibt - durch Pflanzen, Laubstreu und andere Materialien im Inneren des Terrariums - so dass die Tiere im Inneren von der Beleuchtung profitieren können, wenn sie es wünschen.
    • Wie auch bei der Feuchtigkeits- und Temperaturregelung sollte sich ein Anfänger von Experten beraten lassen und ein Beleuchtungssystem im Fachhandel kaufen. Baue nur dann dein eigenes Beleuchtungssystem, wenn du wirklich genau weißt, was du tust.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Das Vivarium mit Leben füllen

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  1. Du möchtest vielleicht dein Vivarium mit 20 oder sogar 30 verschiedenen Pflanzenarten füllen, um es optisch interessant zu machen. Allerdings kann ein Vivarium auf diese Weise schnell überladen aussehen. Außerdem ist es einfacher, ein Gehege zu pflegen, in dem nur etwa acht bis zwölf verschiedene Pflanzenarten vorkommen. [14]
    • Wähle Pflanzen aus, die sowohl für die Umweltbedingungen in deinem Vivarium als auch für die gewünschten Arten für dein Vivarium geeignet sind.
    • Überlege dir, eine vorselektierte Pflanzenmischung von einem Händler für Vivarienbedarf zu kaufen. Das ist einfacher, als die Pflanzenmischung einzeln zu kaufen.
    • Befolge die Anweisungen für jede Pflanzenart oder Pflanzenmischung, um die Pflanzen zu pflanzen und zu pflegen. In den meisten Fällen musst du nur sehr wenig tun, wenn sich die Pflanzen im Terrarium etabliert haben.
  2. Die meisten Terrarianer wollen ein Gehege einrichten, das praktisch ein sich selbst erhaltender Lebensraum ist. Um das zu erreichen, ist die Mikrofauna - winzige Tiere, die gern Dinge wie Kot, verfaulte Blätter und Schimmel fressen - unerlässlich. Die häufigsten Mikrofauna-Optionen für Vivarien sind Springschwänze und Asseln. [15]
    • Die Mikrofauna bekommst du im Vivarienfachhandel oder online. Füge einfach die empfohlene Menge zum Gehege hinzu, sobald die richtige Umgebung hergestellt ist.
    • Solange die richtigen Umgebungsbedingungen aufrechterhalten werden, wird sich die Mikrofauna um sich selbst kümmern. Dass heißt, du brauchst das Vivarium nicht zu reinigen, solange alles darin gesund ist.
    • Sollten jedoch Pflanzen erkranken oder eines deiner Tiere an einer möglichen Infektion Desinfiziere alles, was gerettet werden kann und ersetze alles, was nicht gerettet werden kann. Errichte dann den Lebensraum neu.
  3. Bevor du dein erstes Tier oder jedes weitere Lebewesen in das Vivarium setzt, solltest du es drei Wochen lang isolieren und beobachten, ob es Anzeichen für Krankheiten aufweist. So kannst du verhindern, dass unerwünschte Bakterien oder Krankheiten in das geschlossene Ökosystem gelangen. [16]
    • Baue für die Quarantänezeit ein kleineres Gehege mit Umgebungsbedingungen, die dem Vivarium so ähnlich wie möglich sind. Im Fachhandel erhältst du Hilfe für die Einrichtung einer richtigen Quarantänestation.
    • Kontrolliere die Tiere in der Quarantäne regelmäßig und achte auf Krankheitsanzeichen bei dieser Tierart. Setze sie nicht in das Vivarium ein, wenn sie mögliche Krankheitsanzeichen zeigen.
  4. Die ersten drei bis sieben Tage sind in der Regel die kritischsten, was die Anpassung der jeweiligen Art angeht. Achte auf Anzeichen von Krankheit oder Stress und entferne alle Tiere, die krank zu sein scheinen. [17]
    • Die Bedürfnisse der vielen vivarientauglichen Arten sind sehr unterschiedlich. Daher ist es schwierig, mehr als sehr allgemeine Pflegehinweise zu geben. Stelle sicher, dass du genau weißt, was deine Tiere brauchen, was Dinge wie Nahrung, Wasser, Umgebungsbedingungen, Gesellschaft und so weiter angeht. Du solltest versuchen, all diese Bedürfnisse im Vivarium zu erfüllen.
    • Mit der richtigen Einrichtung kann ein Vivarium über Jahre hinweg die Flora und Fauna in einem realistischen Lebensraum zeigen!
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Was du brauchst

  • Glasgehege
  • Schichtmaterial für die Drainage
  • Fliegengitter
  • Vivariensubstrat-Mischung
  • Laubeinstreumischung
  • System zur Erhaltung der Feuchtigkeit
  • Heizungskontrollsystem
  • Beleuchtungskontrollsystem
  • Pflanzenmischung, die fürs jeweilige Habitat geeignet ist
  • Mikrofauna
  • Tierarten, die fürs Habitat geeignet sind
  • Festes Material aus Hartschaum (optional)
  • PVC-Rohre und Eierkisten für den "doppelten Boden" (optional)

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