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Hast du zu Hause ein freies Zimmer oder möchtest du aus deiner Zweitimmobilie das Beste herausholen? Denkst du darüber nach, dein Haus zimmerweise zu vermieten? Als Vermieter könntest du dein Einkommen sicher aufbessern, das kann jedoch auch eine komplexe Herausforderung sein. Du musst wissen, welche Verantwortung du juristisch als Vermieter hast und wie ein vernünftiger Mietvertrag aussieht. Außerdem musst du das Zimmer vorbereiten und dafür werben und dann den richtigen Mieter finden.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Gesetzliche Rahmenbedingungen

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  1. Erkundige dich, ob deine Stadt eine Vermietung zulässt. Es könnte sein, dass du eine Genehmigung brauchst, um an Fremde zu vermieten oder dass die Anzahl der Personen begrenzt ist, an die du vermieten darfst. Achte darauf, diese Vorgaben einzuhalten.
    • In North Bay, Ontario, z.B. brauchst du eine Genehmigung zum Vermieten. Die gilt zwei Jahre, kostet 300$ und es gehören Inspektionen dazu.
    • Du findest die gesetzlichen Vorgaben wahrscheinlich auf der Webseite deiner Stadt oder in der Bibliothek, wo du eine Bibliothekarin danach fragen kannst.
  2. Auch für die Vermietung eines Zimmers gelten gesetzliche Bestimmungen. Welche das sind, erfährst du durch eine Recherche im Internet, z.B. auf der Homepage deiner Stadt. Achte darauf, diese Gesetze einzuhalten.
    • Informationen dazu findest du z.B., wenn du im Internet „www.meinestadt.de“ und dann deine Stadt eingibst.
    • Die gesetzlichen Grundlagen können sich je nach Bundesland und Stadt unterscheiden. In den USA in Kalifornien gilt z.B. ein sog. „Standard der Bewohnbarkeit“. Dazu zählt z.B. der Zugang zu einer Toilette, eine Gas- oder Elektroheizung und ein privates, sauberes, gut belüftetes Zimmer sowie ein funktionierendes Schloss und natürliche Beleuchtung durch ein Fenster oder Oberlicht. [1]
    • Wenn du bestimmte Voraussetzungen zur Vermietung nicht einhältst, dann hat dein Mieter das Recht, einen Teil der Miete zurückzuhalten. [2]
  3. Das ist ein juristisches Dokument, in dem die Vermietung für eine bestimmte Zeit festgelegt wird. Dieser Vertrag kann auch für kürzere Vermietungen gelten (z.B. 30 Tage) und er kann sich automatisch verlängern. Außerdem kann der Vermieter die Bedingungen angemessen und schriftlich kündigen. [3]
    • Beschreibe den Mietgegenstand im Vertrag. Dazu zählt die Adresse, das spezifische Zimmer (z.B. „das kleine, blaue Zimmer im zweiten Stock“ oder „das Schlafzimmer im ersten Stock“) und welche Zimmer als Gemeinschaftsräume gelten.
    • Benenne die Miete und wann sie gezahlt werden soll (monatlich oder wöchentlich) und wann sie fällig ist (z.B. am 1. des Monats oder jeden Freitag). Du solltest auch über eine Kaution nachdenken, die du auch benennen musst.
    • Achte auf einen vernüftgien Mietpreis, dieser sollte nicht zu hoch sein. Auch hier gibt es gesetzliche Bestimmungen in eingehalten werden sollten. Mehr Informationen findet man im Internet durch sogenannte Marktmietspiegel. [1]
    • Führe auch auf, ab welchem Datum die Miete überfällig ist und welche Gebühr du dafür verlangst. Wenn du es zulassen willst, dass dein Mieter anstelle der Miete arbeitet, z.B. den Rasen mäht, Essen kocht oder babysittet, dann solltest du das auch benennen.
    • Die Kündigungsfristen sollten auch im Vertrag stehen. Spezifiziere z.B., ob monatlich gekündigt werden kann oder ob längere Kündigungsfristen gelten. Schreibe auch auf, wann der Mieter einziehen oder den Raum nutzen kann.
  4. Liste diese Regeln in einem extra Schreiben zum Mietvertrag auf. So stellst du sicher, dass deinem Mieter klar ist, was du von ihm erwartest und was er darf und was nicht. Diese Regeln sollte er unterschreiben, anerkennen und einhalten.
    • Du solltest auch aufschreiben, ob du dem Mieter das Rauchen im Haus gestattest oder ob es bestimmte Raucherecken gibt. Gestattest du es überhaupt, dass jemand auf deinem Grundstück raucht?
    • Alkoholkonsum ist ein weiteres Problem. Darf dein Mieter überall im Haus Alkohol trinken oder nur in seinem Zimmer? Willst du deinem Mieter den Konsum von Alkohol auf deinem Grundstück gestatten?
    • Auch der Umgang mit Haustieren oder Gästen sollte geregelt werden. Wie stehst du zu Besuch deines Mieters? Was ist mit Übernachtungsgästen? Darf dein Mieter ein Haustier haben, z.B. ein Hund oder eine Katze?
    • Kläre die Nutzung von Gemeinschaftsräumen. Gibt es zeitliche Einschränkungen, was Kochen oder Waschen angeht? Darf dein Mieter z.B. zu jeder Zeit Wäsche waschen oder mitten in der Nacht kochen bzw. immer im Wohnzimmer fernsehen?
  5. Die Details einer Vermietung und eines Mietvertrages können komplex sein. Mit einem Anwalt stellst du sicher, dass du alle rechtlichen Bedingungen einhältst und dass du ein rechtlich bindendes Dokument erstellt hast.
    • Eine allgemeine rechtliche Beratung sollte ausreichen, um die Bedingungen der Vermietung festzulegen. Es gibt aber auch spezielle Anwälte für Mietrecht.
    • Um einen Anwalt zu finden, sieh im Telefonbuch oder Internet nach. Suche z.B. nach „Anwalt für Mietrecht + deine Stadt“.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Dich auf Mieter vorbereiten

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  1. Wichtig bei deinem Unternehmen ist, wo dein Mieter bleiben soll. Die naheliegende Wahl wäre ein ungenutztes Zimmer, du solltest aber noch andere Faktoren in Betracht ziehen.
    • Achte darauf, wie nah das Zimmer an deinem oder Familienzimmern liegt. Wenn du z.B. oben drei Schlafzimmer hast und eins unten, dann solltest du das unten vermieten. So bekommst du ein bisschen mehr Privatsphäre.
    • Überlege auch, wie das Zimmer zum Bad liegt. Du bekommst mehr Miete für ein Zimmer mit eigenem Bad, aber dazu musst du ggf. auf eins für dich verzichten. Wäge deine eigene Privatsphäre gegen die gewünschte Miete ab.
    • Denke gut über den Zugang nach. Wie nahe wird dein Mieter am Eingang sein? Du solltest ein Zimmer nahe an einer Eingangstür vermieten, so dass das Kommen und Gehen dich und deine Familie nicht stört.
  2. Du kannst wöchentlich oder monatlich vermieten. Aber wie legst du die Höhe fest? Das hängt zum großen Teil vom örtlichen Wohnungsmarkt ab. Du musst eine Reihe von Dingen in Betracht ziehen. [4]
    • Achte darauf, wie viel Miete für vergleichbare Zimmer in deiner Gegend genommen wird. Wenn es eine Uni in der Gegend gibt, dann kann man dir dort ggf. sagen, wie viel ein durchschnittliches Zimmer kostet. Falls nicht, sieh in Zeitungen oder online nach, was andere nehmen.
    • Ziehe Größe des Hauses, Größe des Zimmers und die Anzahl der anderen Bewohner in Betracht.
    • Die Ausstattungsmerkmale haben Einfluss auf die Miete. Dazu zählen die Art, Anzahl und Nutzung gemeinsamer Räume wie Wohnzimmer, Freizeitzimmer, Wellness oder Swimmingpools sowie Wasser, Elektrizität, Kabel- oder Internetanschluss. Außerdem zählen Zugang zur Küche, Waschküche oder eigenem Bad.
    • Die Nähe zu einer Universität, Geschäften und/oder örtlichen Attraktionen erhöhen meist die Miete. Vielleicht gibt es z.B. eine ständige Nachfrage von Studenten, die Wohnraum suchen, so dass du mehr verlangen kannst. Vermietungen in der Nähe von Geschäftsbezirken oder mit gutem Verkehrsanschluss erzielen auch höhere Mieten ebenso wie Zimmer in der Nähe von Strand, Naturschutzgebiet oder See.
  3. Unabhängig davon, wie sauber dein Zuhause und das zu vermietende Zimmer sind, du musst ein paar Dinge überprüfen, bevor du einen Mieter suchst. Genauer gesagt, musst du alles putzen, nachrüsten oder vielleicht sogar Reparaturarbeiten durchführen.
    • Leere das Zimmer. Entferne alle persönlichen Dinge, Dekorationen, Wandschmuck und Möbel. Dazu zählt ggf. auch ein begehbarer Kleiderschrank.
    • Reinige Wände, Decke, Scheuerleisten und Zierleisten. Verwende flüssiges Spülmittel oder eine Handseife und heißes Wasser und reinige damit gründlich den Innenraum mit Tuch oder Schwamm.
    • Reinige alle Steckdosen, Lampen und Schalter. Entferne alle Glühlampen und Glaskörper von der Decke oder den Wänden. Reinige die Lampen mit deinem bevorzugten Glas- oder Allzweckreiniger, ersetze dann Glühlampen und setze die Glaskörper wieder ein. Lass alles gründlich trocknen. Wische alle Schalter und Schaltflächen mit einem Desinfektionsmittel wie Bleiche ab.
    • Reinige die Türen. Verwende dazu Seife und Wasser und desinfiziere sowohl Türknauf und alle Klinken.
    • Erledige alle erforderlichen Reparaturen an Wänden, Schranktüren, Decken, Lampen oder Fenstern. Dazu zählt das Auffüllen von Löchern, die Reparatur schief hängender oder schwer zu öffnender Türen, das Festziehen von Schrauben und Ersetzen von nicht vorhandenen Scheuerleisten oder Bodenfliesen/Dielen.
    • Reinige den Boden. Du solltest Teppich staubsaugen und feucht reinigen und alle anderen Bodenbeläge fegen und wischen.
    • Wähle Möbel für das Zimmer. Achte darauf, dass diese Möbel sauber und in gutem Zustand sind, dass sie zu den anderen Dingen im und generell gut in den Raum passen, so dass ausreichend Platz bleibt, um sich zu bewegen. Wähle stabile, aber günstige Stücke, da diese Möbel ggf. stark abgenutzt werden.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Das Zimmer vermieten

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  1. Inseriere dort, wo du am ehesten einen Mieter oder Mitbewohner findest, der zu dir passen würde. Sei so spezifisch wie möglich, beschreibe z.B. die Möblierung, welche Rechte und sonstigen Ausstattungsmerkmale es gibt und welche Art Mieter du suchst. Überlege dann, wo du das Zimmer anbieten willst. [5]
    • Sieh dir die Zeitungen von örtlichen Hoch- oder Fachschulen an. Wenn du einen jüngeren Mieter suchst, dann solltest du Anzeigen dort schalten oder dich direkt an die Veröffentlichungen der jeweiligen Wohnungsbehörde wenden.
    • Du kannst auch in Veröffentlichungen von Kirchen oder Gemeindezentren inserieren, wenn du einen älteren Mitbewohner suchst. Weit verbreitete Zeitungen eignen sich auch.
    • Websites wie Immowelt, Immobilienscout24 oder Ebay-Kleinanzeigen haben auch Suchfunktionen für Mieter und Vermieter.
    • Du könntest auch Fotos oder sogar ein Video einstellen. Potentielle Mieter reagieren wahrscheinlich eher, wenn sie genau wissen, was sie erwartet. [6]
  2. Wahrscheinlich wird mehr als ein potentieller Mieter sich melden und du hast die Wahl. Erledige die grundlegenden Dinge, denn du möchtest ja einen Mieter, der gut zu dir, deiner Familie, deinem Lebenswandel und vielleicht sogar zu deinen Werten passt. Dazu solltest du dir die Bewerber gut ansehen.
    • Bitte um einen Einkommensbescheid. Das könnte eine aktuelle Abrechnung sein, die Belege auf der Einkommenssteuer aus dem Vorjahr oder ein Beleg des Arbeitgebers über Gehalt oder Lohn.
    • Bitte um Referenzen. Versuche, einen Eindruck vom Charakter und der Persönlichkeit des Mieters zu bekommen. Wenn die Person schon einmal zur Miete gewohnt hat, bitte um die Kontaktinformationen des Vermieters. Falls nicht, bitte um die Namen von zwei oder drei Professoren, Arbeitgebern oder Freunden, die Auskunft erteilen würden.
    • Plane ein Gespräch. Setze dich mit jedem Bewerber zusammen und besprich Grundstück, Zimmer, Hausregeln, Arbeit und Arbeitszeiten des Bewerbers, seine Hobbys und all das, was dir bei der Entscheidung hilft.
  3. Gegen eine Gebühr findest du ggf. einen solchen Service, der dir diese Bürde abnimmt und für dich das Anbieten des Zimmers und die Auswahl der Mieter übernimmt. Wenn du wenig Zeit hast oder nicht das ganze Jahr dort lebst, dann könnte das hilfreich sein.
    • Einige Dienste wie Immobilienscout24 übernehmen in deinem Auftrag dein Mietangebot und beraten dich, was Miete, Reinigung, Haustiere und sogar Treffen angeht. [7]
    • Sei auf Gebühren vorbereitet. Du solltest dir auch im Klaren darüber sein, dass solche Dienste in kleineren, dörflicheren Gegenden meist weniger verbreitet sind.
  4. Wenn du einen Mieter gefunden hast, dann solltest du ihn den Mietvertrag lesen und unterzeichnen lassen. Bitte ihn, auch die Hausregeln anzusehen und zu unterschreiben. Füge die Hausregeln zum Mietvertrag hinzu und gib dem Mieter eine Kopie beider Dokumente.
    • Im Mietvertrag steht, wann ein Mieter einziehen oder sein Zimmer „in Besitz“ nehmen darf. Plane die Übergabe. Du kannst den Schlüssel entweder vorab übergeben oder ein Treffen für den Tag des Umzugs vereinbaren.
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Tipps

  • Es ist nützlich einem potentiellen Mieter auf einem Blatt mitzuteilen, was er vor einer Vermietung abzugeben hat. Dazu gehören meist eine Bewerbung, der Einkommens-/Steuerbescheid, die Mietschuldenfreiheitserklärung und oft der aktuelle Schufa-Eintrag sowie bei Mietabschluss der unterzeichnete Mietvertrag. So weiß der Bewerber, was er zu tun hat. Du kannst auch eine Frist setzen, in der ein Bewerber diese Unterlagen zu liefern hat.
  • Wenn dich Bewerber anrufen, dann solltest du auf häufig gestellte Fragen antworten können. Du könntest dir auch aufschreiben, was der Bewerber beim ersten Besuch mitbringen sollte (z.B. die Bewerbung und die Kaution).
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Warnungen

  • In einigen Ländern musst du das Zimmer vorab inspizieren lassen, bevor du es vermieten darfst. Frage deinen Anwalt oder die örtliche Wohnungsbehörde, ob das nötig ist.
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