PDF herunterladen PDF herunterladen

Wenn du gerade ein kleines Kätzchen bekommen hast, merkst du vielleicht, dass es ein bisschen hyperaktiv ist. Katzen, ob klein oder groß, jagen in der Natur nachts, deshalb ist nachtaktives Verhalten im Grunde genommen normal. Junge Katzen haben jedoch besonders viel Energie und vielen frischgebackenen Katzenbesitzern geht es wie frischgebackenen Eltern – sie machen nachts kaum ein Auge zu. Es gibt jedoch die ein oder andere Möglichkeit, ein Kätzchen dazu zu bringen, ruhiger zu werden und nachts zu schlafen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Etabliere feste Rituale zur Schlafenszeit

PDF herunterladen
  1. Es ist ganz normal, dass Katzen den größten Teil des Tages verschlafen, vor allem wenn sie sehr jung sind. Sind sie dann jedoch mal wach, strotzen sie nur so vor Energie. Lass dein Kleines seine Nickerchen machen, stell aber auch Kratzbaum, Spielzeug und Klettergelegenheiten zur Verfügung, damit es sich austoben kann, wenn es ausgeschlafen hat. [1] Ist die Katze tagsüber gelangweilt, wird sie abends und nachts umso mehr aufdrehen.
    • Versteck die aufregendsten interaktiven Spielzeuge, wenn du nicht aktiv mit dem Kätzchen spielen willst. Wenn du Spielzeug auf dem Boden liegen lässt, wird die Katze irgendwann das Interesse daran verlieren. [2] Lass jedoch keine Spielzeuge mit langen Bändern oder Schnüren liegen, denn diese könnten gefährlich werden. [3]
    • “Rätsel“ sind super, um Katzen zu beschäftigen. Dabei müssen sie zum Beispiel einen Behälter öffnen, um an ein Leckerchen zu kommen. [4]
  2. Katzen sind zur Dämmerung besonders aktiv, nicht die ganze Naht hindurch. [5] Wenn du jeden Abend etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen noch ein bisschen mit deiner Katze spielst und tobst,hilfst du ihr, sich mit ihrem Rhythmus an deinen anzupassen.
    • Du kannst sogar einen kleinen Kampf anzetteln, zum Beispiel mit einem Spielzeug an einer Schnur, einem Tischtennisball oder einem Laserpointer. Beweg die Spielzeuge kontinuierlich, damit dein Kätzchen seine Beute verfolgen, jagen, sich anschleichen und sich schließlich darauf stürzen kann. [6]
    • Weck das Kleine bei Bedarf auf. Das sollte nicht allzu oft notwendig sein, das Kätzchen wird bald lernen, dass Abende zum Spielen da sind und Nächte zum Schlafen. [7]
  3. Das solltest du am besten tun, bevor dem Kätzchen langweilig wird. Spiel zunächst etwa fünf Minuten lang etwas ruhiger mit ihm, damit es nicht mehr ganz so wild ist. Finde eine klare Art, dem Kleinen zu signalisieren, dass die Jagd vorbei ist, etwa indem du es die Rangelei um ein besonders umkämpftes Spielzeug gewinnen lässt. [8]
    • Wird dein Kätzchen gegen Ende der „Spielzeit“ hyperaktiv, lenk es mit einem weniger aufregenden Spielzeug ab, um es etwas runterzubringen.
  4. Das Abendessen sollte proteinreich sein und sicherstellen, dass der Tagesbedarf der Katze an Nährstoffen damit für den aktuellen Tag gedeckt ist. [9] In Freiheit jagen Katzen, fressen und schlafen dann. Eine Routine aus Spielen und Füttern ahmt dieses Muster optimal nach.
    • Wenn deine Katze morgens früh nach Futter miaut, solltest du das Abendessen bis ganz kurz vor dem Schlafengehen nach hinten schieben und die Katze nicht schon während des Abends füttern. [10] So verkürzt sich das Intervall zwischen den Mahlzeiten.
  5. Lass das Kätzchen dir bei deiner ganz normalen Abendroutine zusehen. So lernt es, welche Aktivitäten signalisieren, dass es jetzt Schlafenszeit ist, und kann sich entsprechend anpassen.
  6. Schalte das Licht aus und bring das Kleine ins Bett. Zu diesem Zeitpunkt sollte es hoffentlich ausgepowert sein. Ist es das noch nicht, kannst du es noch ein wenig kuscheln und knuddeln oder ihm entspannende „Musik für Katzen“ aus einer Playlist vorspielen. Wiederhol diese Routine jeden Tag, dann sollte die Katze sich bald an deinen Rhythmus gewöhnen.
    • Es liegt in der Natur von Katzen, dass sie gern aus erhöhten Positionen heraus beobachten, was im Haus vor sich geht. Ein hoch gelegener Platz eignet sich deshalb am besten zum Schlafen, solange dein Kätzchen schon alt genug ist, um ihn problemlos allein erklimmen zu können.
    Werbeanzeige
Teil 2
Teil 2 von 3:

Werd mit einer nachtaktiven Katze fertig

PDF herunterladen
  1. Dir gefällt sicher die Idee, die ganze Nacht mit deinem Kätzchen zu kuscheln, aber du solltest es erst zu dir ins Schlafzimmer lassen, wenn es ein bisschen ruhiger geworden ist und sich an deinen Schlafrhythmus angepasst hat.
    • Wenn es Schlafenszeit ist, schließ die Schlafzimmertür und lass die Katze nicht mehr herein. Sie wird vielleicht eine Weile lang maunzen oder an der Tür kratzen, aber solange du dieses Verhalte nicht mit Aufmerksamkeit belohnst, sollte es bald aufhören. [11]
    • Gibt dein Kätzchen doch gar nicht auf, kannst du eine Vorrichtung bauen, um sie von der Tür fernzuhalten. Kleb doppelseitiges Klebeband vor der Tür auf den Boden oder leg einen Teppichschutz aus Vinyl mit den Knubbeln nach oben vor die Tür. [12]
  2. Manchmal wecken Kätzchen ihre Besitzer auf, weil sie die Wärme ihrer Mutter und ihrer Geschwister vermissen. Wenn deine Katze zu dir ins Bett kriechen will, wärm ihre Decke kurz im Trockner auf, bevor du sie allein lässt. [13]
  3. Manchmal nerven hyperaktive Katzen besonders deshalb, weil sie sich mit ihren lärmenden Spielzeugen beschäftigen. Räum diese weg, um dem Kleinen deutlich zu machen, dass es jetzt Schlafenszeit ist. Kann das Kätzchen dennoch nicht schlafen, gib ihm anderes Spielzeug, das nicht rappelt, quietscht oder klingelt. [14]
    • Wenn du genug Platz dafür hast, kannst du die Spielzeuge für die Nacht in einem anderen Raum bereitlegen. Dort sollte es ansprechende Ablenkung für das Kätzchen geben, etwa ein leises Radio oder einen lautlosen Fernseher oder wenigstens ein Fenster, vor dem ab und zu ein Auto fährt. [15]
  4. Wenn du einer aufgedrehten Katze Aufmerksamkeit schenkst, wird sie damit sicher nicht aufhören. Im Gegenteil: Schafft deine Katze es, dich so lange zu nerven, dass du nachgibst und mit ihr spielst, sie fütterst oder ihr irgendwie deine Aufmerksamkeit zuteil werden lässt, wird sie dich umso häufiger nerven, weil sie gelernt hat, dass du irgendwann darauf reagierst! Es kann die ersten paar Nächte hart sein, aber wenn du deine Katze ignorierst, wird sie irgendwann lernen, dass du nicht rund um die Uhr zu Diensten stehst. [16]
    • Das ist zwar nicht die schnelle Lösung, die du dir vielleicht erhofft hast, aber es ist wichtig für eure gemeinsame Zukunft. Dein Kätzchen muss lernen, dass es dich nicht zu jeder Tageszeit herumbossen kann, wenn ihm nach Futter oder Spielen zumute ist.
  5. Das mag zunächst kontraproduktiv erscheinen, aber wenn Ignorieren überhaupt nichts bringt, nimm das Kleine auf den Arm und knuddle es. Es wird von diesem Zuviel an Aufmerksamkeit wahrscheinlich nicht sonderlich angetan sein, was dir zugute kommt. Die Katze lernt, dass sie nicht das gewünschte Ergebnis erreicht, wenn sie dir auf die Nerven geht, ohne dass du sie dafür irgendwie bestrafen müsstest. [17]
  6. Katzen haben kürzere Schlafzyklen als Menschen. Selbst wenn deine Katze mit dir zusammen schlafen geht, wird sie vermutlich viel früher wieder aufwachen und nach Frühstück oder Aufmerksamkeit verlangen. Das Schlimmste, was du in diesem Fall machen kannst, ist nachzugeben und aufzustehen. Tust du das einmal, trainiert deine Katze im Nullkommanichts dich . Stell stattdessen schon abends sicher, dass etwas Futter im Napf ist, damit deine Katze fressen kann, bevor du aufstehst. [18]
    • Besorg einen Futterautomaten, der in bestimmten Intervallen Futter ausspuckt. Wenn deine Katze weiß, dass jeden Morgen um sieben Futter im Napf ist, wird sie dich nicht nerven, sondern wird brav vor ihrem Napf sitzen, bis Futter herauskommt.
    • Wenn deine Katze nachts lautstark nach Futter verlangt, kannst du den Futterautomaten auch so einstellen, dass er nachts nochmal eine Mahlzeit ausgibt. Stell den Timer jedoch jede Nacht zehn Minuten weiter vor, bis deine Katze sich daran gewöhnt hat, morgens zu fressen. [19]
    Werbeanzeige
Teil 3
Teil 3 von 3:

Lass dir von einem Tierarzt helfen

PDF herunterladen
  1. Wenn das bisher nicht geschehen ist, kann es zur Hyperaktivität beitragen. Die meisten Tierärzte sagen, dass man Katzen bedenkenlos schon ab einem Alter von sechs bis acht Wochen kastrieren lassen kann, solange sie wenigstens ein Kilo wiegen. [20] Durch die Sterilisation lassen sich einige Verhaltensweisen verhindern, tagsüber und nachts: [21]
    • Weibliche Katzen können schon mit vier Monaten rollig werden. Dann machen sie laute, ungewöhnliche Geräusche, reiben sich an Menschen und Gegenständen und wollen unbedingt nach draußen.
    • Nicht kastrierte Kater sind meist aktiver und lauter als kastrierte. Außerdem markieren nicht kastrierte Kater häufiger Möbel oder verhalten sich aggressiv.
  2. Katzen können auch durch Krankheiten Schlafstörungen bekommen, ebenso wie Menschen. Zeigt deine Katze irgendwelche dieser Symptome, lass sie von einem Tierarzt untersuchen:
    • Wenn dein Kätzchen die ganze Nacht hindurch miaut, kann das auch Ausdruck von Schmerzen sein.
    • Ist deine Katze fast de ganzen Tag lang und dann auch noch in der Nacht aktiv, kann das auf Schlafstörungen hinweisen. Die meisten Babykatzen schlafen bis zu 20 Stunden am Tag! [22]
    • Plötzliche Hyperaktivität bei einer zuvor gelassenen Katze kann auf eine Erkrankung der Schilddrüse hinweisen, auch wenn das bei jungen Katzen sehr selten ist. [23] Das lässt sich beim Tierarzt durch einen Bluttest feststellen und im Zweifel mit täglichen Medikamentengaben behandeln. [24]
  3. Diese Produkte sollen die Pheromone nachahmen, die Katzen normalerweise aus den Drüsen in ihrem Gesicht absondern, wenn sie sich an etwas reiben, um es als „bekannt“ zu markieren. Leider gibt es nicht viele gute Studien zu den synthetischen Varianten. Du kannst sie aber - ohne Erfolgsgarantie - ausprobieren, um zu sehen, ob deine Katze darauf reagiert. [25]
    • Homöopathische Beruhigungsmittel und „pflanzliche“ Wirkstoffe“ entbehren jeglicher wissenschaftlicher Grundlage.
    Werbeanzeige

Tipps

  • Eine Art, ein Kätzchen beschäftigt zu halten und den Tag über gut auszupowern, ist, einen Spielkameraden zu adoptieren. [26] Kleine Katzen kommen meist sehr gut miteinander klar, wenn sie sich im jungen Alter kennenlernen, aber die ersten paar Tage musst du sie eventuell dennoch in getrennten Räumen schlafen lassen. Lass dich von einem Tierarzt oder anderen Spezialisten beraten, wenn dein Kätzchen mishandelt wurde oder aggressive Verhaltensweisen zeigt.
  • Wenn du einen Garten hast, stell ein Vogelhaus als „Katzenfernsehen“ auf oder öffne wenigstens die Vorhänge, damit das Kätzchen sehen kann, was draußen vor sich geht. [27]
Werbeanzeige

Warnungen

  • Trainier dein Kätzchen auf keinen Fall mit irgendeiner Art von körperlicher Bestrafung. Tiere reagieren gar nicht gut auf Bestrafungen und verstehen meist gar nicht, warum sie bestraft werden. Wenn dir dein Kätzchen auf die Nerven geht, bring es in ein anderes Zimmer, in dem es sich eine Weile lang mit sich selbst beschäftigen kann.
  • Die meisten Katzen sind laktoseintolerant und man sollte ihnen keine Kuhmilch geben. Willst du deinem Kätzchen Milch geben, musst du eine spezielle Katzenmilch kaufen.
Werbeanzeige

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 30.648 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige