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Hast du jemals mit einem Fremden oder auch einem engen Freund zusammengewohnt, nur um herauszufinden, dass ihr nicht zusammenleben könnt? Es kann schwer sein, mit anderen Menschen zusammenzuleben, vor allem, wenn jede Person aus anderen Lebensumständen kommt und ihre eigenen Vorstellungen davon hat, wie sie leben möchte. Die meisten Menschen müssen an einem gewissen Punkt lernen, mit den Herausforderungen umzugehen, die ein Mitbewohner mit sich bringt. Hier ist eine Liste mit Vorschlägen, die dir helfen sollen, deinen Wohnraum harmonisch zu teilen.
Vorgehensweise
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Finde einen guten Mitbewohner. Es kann verlockend sein, einen Mitbewohner auf Basis seiner Freundlichkeit auszuwählen, aber es ist besser für dich, wenn du ihn auf Basis seiner Lebenskompatibilität auswählst. Vergleiche seine täglichen Angewohnheiten mit deinen:
- Wie sieht die Mietvergangenheit der Person aus?
- Hat dieser Mitbewohner genug Geld, um die Rechnungen zu bezahlen?
- Ist er Frühaufsteher oder eine Nachteule?
- Welche Raumtemperatur empfindet er als angenehm?
- Wie lange sieht er fern?
- Welche Lautstärke bevorzugt diese Person (z.B. Fernsehen auf voller Lautstärke oder leises Lesen)?
- Was sind die politischen oder religiösen Ansichten des Mitbewohners? Sind sie eher liberal oder konservativ?
- Wann sollte sich der Mitbewohner Sorgen machen, falls er zu einer bestimmten Zeit nicht zuhause ist? Wartest du bis zum Morgen, bis du Anrufe tätigst oder schickst du bereits ein Suchteam, wenn sie 15 Minuten zu spät von der Arbeit oder Schule kommen?
- Welche Haushaltsarbeiten erledigt er am liebsten? Wenn seine Lieblingsaufgaben vielleicht die sind, die du ungern machst, kannst du einfach deine Lieblingsaufgaben erledigen und die, die du nicht magst, ignorieren.
- Spricht er über seine Gefühle oder behält er diese für sich?
- Ist er besonders empfindlich bei Düften und/oder Gerüchen? Das könnte deine Entscheidung der Reinigungsprodukte beeinflussen und du musst vielleicht deine Laufschuhe nach dem Besuch im Fitnessstudio verstecken.
- Ist er gegen irgendetwas allergisch? (z.B. Erdnüsse, Parfum, Milch, Mehl, Schimmelpilz, Rauch.)
- Wie dreckig oder sauber hält diese Person ihren Raum? Versteht sie, dass es wichtig ist, das Geschirr zu spülen und den Müll rauszubringen?
- Raucht er oder nimmt er irgendwelche anderen Freizeitdrogen?
- Was für eine Persönlichkeit hat diese Person, ist sie extrovertiert oder introvertiert?
- Dekoriert er gerne oder interessiert ihn das nicht? Welchen Dekorationsgeschmack hat er?
- Welche Art von Musik und Fernsehshows gefällt ihm? Und, was viel wichtiger ist, bevorzugt er laute Musik und lautes Fernsehen?
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Teile deine Erwartungen offen mit. Setze Grenzen und halte an ihnen fest. Das gilt für Essen, Kleidung, Besitztümer, laute Aktivitäten, das Benutzen von Gemeinschaftsräumen, Partys, Ruhezeiten, der Zuständigkeit fürs Putzen und so weiter.
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Respektiert die Privatsphäre und den eigenen Raum des jeweils anderen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn ihr euch eine kleine Wohnung teilt. Macht klare Abgrenzungen zwischen deinen Sachen und den Sachen deines Mitbewohners. So bist du nur für deine eigenen Dinge verantwortlich. Du musst immer fragen, bevor du dir etwas „leihst“, egal ob es belanglos ist oder nicht. Achte auf jeden Fall gut auf die ausgeliehenen Dinge.
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Führe deine Verpflichtungen aus. Wenn du sagst, du putzt die Küche, zahlst deinem Mitbewohner deinen Anteil der Miete oder Leistungen zurück, oder rufst euren Vermieter wegen einer Reparatur an, dann mach dies auch.
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Bereite dich auf Kompromisse vor. Nicht jeder möchte seinen Alltag so gestalten wie du. Du kannst von deinem Mitbewohner nicht verlangen, sich zu ändern, wenn du nicht bereit bist, dich selbst zu ändern.
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Räume deine Sachen auf. Das bedeutet nicht, dass du ein Ordnungsfanatiker sein musst, aber lasse nicht dein dreckiges Geschirr tagelang in der Spüle, deine Sachen im Wohnzimmer stehen oder hinterlasse keine Berge an Wäsche überall im Schlafzimmer, vor allem nicht, wenn du es dir mit deinem Mitbewohner teilst. Versucht, euch auf ein Minimum des Sauberkeitsgrades zu einigen, das ihr alle einhaltet.
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Respektiere die Schlafgewohnheiten deines Mitbewohners. Wenn du eine Nachteule bist, sei leise und mach die Lichter aus, sobald dein Mitbewohner ins Bett gegangen ist, sodass du ihn nicht störst. Wenn du früh ins Bett gehst, ärgere dich nicht darüber, dass dein Mitbewohner lange aufbleibt, aber versuche gleichzeitig einen Weg zu finden, ungestört schlafen zu können. Dasselbe gilt für das Aufstehen am Morgen.
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Verbringe Zeit mit deinem Mitbewohner. Sag hallo und tschüss, frage nach seinem Tag und zeige Interesse an seinem Leben. Die Person kennenzulernen, mit der du zusammenlebst, hilft dir dabei, ihre Ansicht zu verstehen und erlaubt es ihnen, deine zu verstehen. Außerdem wird es einfacher, mit Problemen umzugehen, die du mit der Person hast, wenn du bereits ein gutes Verhältnis mit ihr aufgebaut hast. Versuche eine Zeit auszumachen, zu der ihr mindestens einmal in der Woche etwas zusammen unternehmt. Mache so oft wie möglich etwas Nettes für deinen Mitbewohner -- mache sein Bett, backe Cookies für ihn oder biete ihm an, ihn zu fahren, wenn er kein Auto hat.
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Bleib flexibel. Verstehe, was im Leben deines Mitbewohners vorgeht und komme ihm entgegen. Wenn deinem Mitbewohner eine wichtige Prüfung bevorsteht, solltest du vermutlich leise sein und ihn lernen lassen. Wenn dein Mitbewohner beschäftigt und gestresst von seinem Job ist, gib ihm Zeit und Platz, um zu entspannen. Würdest du von deinem Mitbewohner nicht die gleiche Rücksicht bekommen wollen?
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Kommuniziert. Wie in jeder Beziehung, bedarf es einiger Arbeit, wenn man mit jemandem zusammenlebt. Kommunikation ist der Schlüssel zu einer gut funktionierenden, langzeitigen, oder auch kurzzeitigen Beziehung. Wenn ein Problem auftaucht, ist es besser, gleich darüber zu reden, als zu versuchen, es zu ignorieren und es schlimmer werden zu lassen. Wenn ihr einfach nicht offen kommunizieren könnt und die ganze Zeit Spannung zwischen euch ist, finde einen neuen Mitbewohner. Der Stress ist es einfach nicht wert. Ihr wärt vielleicht bessere Freunde, wenn ihr entscheidet, getrennt zu leben.
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Teilt oder entscheidet, was ihr teilen werdet. Entscheidet, wie viel Inhalt im Kühlschrank in Ordnung und was zu viel ist. Entscheidet, ob eine gemeinsame Telefonleitung ausreichend ist, wenn eine Person viel Zeit mit Telefonieren verbringt. Wenn du dir etwas borgst, sag deinem Mitbewohner Bescheid und ersetze es (wenn nötig).
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Teilt Verantwortlichkeiten auf: Wenn dein Mitbewohner gut kochen kann und du nicht, lass ihn kochen und kümmer du dich um das Geschirr. Es könnte außerdem eine gute Idee sein, einen Hausarbeitsplan aufzustellen, wo jeder abwechselnd das Bad putzen, Müll entsorgen muss, etc.Werbeanzeige
Tipps
- Denk daran, dass wenn du einen Mitbewohner bekommst, es erstens eine Geschäftsvereinbarung und zweitens eine Freundschaft ist. Wenn du einen Raum mietest, einen Raum teilst oder ein Zuhause besitzt, denk immer daran, dass der Mitbewohner den Platz zum Leben genauso braucht, wie du sein Geld für die Miete oder die Hypothek. Es ist egal, ob du der Mieter oder der Eigentümer bist. Wenn du ihn nicht als Mitbewohner brauchst oder er keinen Wohnplatz, ist die Vereinbarung hinfällig. Wenn entweder du ihn nicht brauchst, er deinen Raum nicht braucht oder ihr beide nichts von gleicher Bedeutung voneinander braucht, ist die Vereinbarung nichtig. Von gleicher Bedeutung ist der Deal – der Austausch von Geld für einen Platz zum Leben für x Tage. Wenn du einen besseren Kandidaten findest, nimmst du ihn. Wenn dir nicht gefällt, wo du wohnst, verlässt du diesen Wohnraum und suchst einen anderen.
- Gehe sicher, dass alle Mitbewohner die Bedeutung von Kompromissen und gegenseitigem Respekt verstehen. Das Mietezahlen allein macht noch keinen guten Mitbewohner aus. Respektiert des Anderen Raum genauso wie Möbel, Geschirr, Essen, etc.
- Manchen hilft es, eine „Mitbewohnervereinbarung“ zu erstellen, in der Regeln festgelegt werden, denen jeder zustimmen kann. Das ist ein guter Weg sicherzustellen, dass jeder die Regeln und seine Verantwortlichkeiten für die Wohnung kennt. Gib jedem eine unterschriebene Kopie und bewahre es auf.
- Kontrolliere den Lärm, den du machst. Höre Musik mit Kopfhörern und gehe in einen anderen Raum, wenn du telefonierst. Wenn du einer lauten Aktivität nachgehen möchtest, ist es gut, wenn du vorher deinen Mitbewohner fragst.
- Gestalte deine Regeln nicht zu streng. Das Leben ist kurz, manchmal solltest du beschließen, dass es dir ganz einfach egal ist. Dreckige Fenster verletzen niemanden. Ein zerbrochener Teller ist nichts, wofür du eine Freundschaft beenden solltest.
- Lade deinen Mitbewohner ein dich zu begleiten, wenn du ausgehst. (Außer du gehst zu einem Date)
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Warnungen
- Schreie oder brülle deinen Mitbewohner nicht an. Wenn ihr befreundet seid, könnte das die Freundschaft zerstören. Vergiss nicht, die meisten Menschen lieben nicht bedingungslos und werden nicht freundlich auf Wut- oder Zornausbrüche reagieren, und es wird das Problem vermutlich nur noch schlimmer machen.
- Sei vorsichtig beim Verleihen von Geld. Kleine Beträge sind meistens kein Problem, aber lass es nicht außer Kontrolle geraten.
- Vergiss nicht, dass nicht jeder dazu bestimmt ist, zusammenzuleben, egal wie gut eure Freundschaft vielleicht ist.
- Obwohl du flexibel und entgegenkommend sein solltest, lass dich von deinem Mitbewohner nicht an der Nase herumführen. Sei durchsetzungsfähig bei dem, was du möchtest.
- Gehe niemandem auf die Nerven. Das ist ein todsicherer Weg, deinen Mitbewohner zu verärgern.
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