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Ein guter Zuhörer ist in der Lage, die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen. Durch gutes Zuhören entwickelst du mehr Verständnis und Empathie. Du wirst auch kontaktfreudiger, da du deine Kommunikationsfähigkeit verbesserst. Gutes Zuhören versetzt dich in die Lage, die Probleme eines anderen Menschen besser zu verstehen und zu lernen, welche Worte du benutzen solltest und welche nicht. Zuhören (und zu verstehen) scheint einfach zu sein. Es aber gut zu machen, besonders wenn du anderer Meinung bist, erfordert Mühe und viel Übung. Wenn du lernen willst, ein guter Zuhörer zu sein, dann lies diesen Artikel und leg los!
Vorgehensweise
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Versetze dich in die Lage deines Gesprächspartners. Es passiert schnell, dass man nur an sich selbst denkt und daran, welchen Einfluss das Gesagte auf dich hat. Beim aktiven Zuhören solltest du das nicht tun. Du solltest dich stattdessen öffnen und das Problem aus Sicht deines Gesprächspartners sehen. Du kannst davon ausgehen, dass du das Problem viel schneller durchschaust, wenn du dich wirklich in die Lage des anderen versetzt. Als guter Zuhörer fällt es dir auch leichter, dich mit jemandem anzufreunden, da du mehr über denjenigen erfährst.
- Denke daran, dass du aus gutem Grund zwei Ohren und einen Mund hast. Das heißt, dass du mehr zuhören als sprechen solltest. Zuhören ist sinnvoller als Reden. Wenn du jemandem zuhörst, nimm aktiv an der Konversation teil. Stelle Augenkontakt her, damit der andere weiß, dass du dich wirklich für das Gesagte interessierst (das gilt auch, wenn das nicht der Fall ist, denn es ist höflich). Gute Zuhörer sind bessere Beobachter. Deshalb denken sie gründlicher nach und zeigen mehr Verständnis. Achte darauf, wirklich zuzuhören und nichts anderes dabei zu machen. Versuche, dich vollständig auf deinen Gesprächspartner einzulassen und dich nicht ablenken zu lassen. Achte drauf, nur mit dieser Person Augenkontakt zu halten und nicht mit den Augen abzuschweifen.
- Versuche nicht, die Person sofort zu beurteilen oder sofort mit einer Lösung ums Eck zu kommen. Nimm dir besser die Zeit, zuzuhören und die Situation aus der Sicht des anderen zu betrachten. Denke daran, wie du dich fühlen würdest, wenn dich jemand im Stillen abschätzt. Das hilft dir dabei, diesem Menschen wirklich zuzuhören anstatt dir eine Meinung zu bilden, bevor du die jeweilige Situation wirklich verstanden hast.
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Vergleiche die Erfahrung dieses Menschen nicht mit deinen eigenen. Es stimmt nicht, dass ein guter Zuhörer sich dadurch auszeichnet, dass er seine Erfahrung mit der des Gesprächspartners vergleicht. Wenn derjenige über einen Todesfall in der Familie spricht, dann kannst du etwas Weises sagen. Sage aber bitte nicht: „Genauso ist es mir auch gegangen...“. Das könnte als beleidigend oder unsensibel empfunden werden. Das gilt besonders, wenn du etwas sehr Schwerwiegendes mit einer weniger bedeutenden Erfahrung deines Lebens vergleichst. Wenn du z.B. die Scheidung der Person mit deiner dreimonatigen Beziehung gleichsetzt, dann könnte das beim anderen für Unbehagen sorgen.
- Du denkst vielleicht, dass diese Herangehensweise hilfreich ist. Diese Denkweise ist allerdings sehr beschränkt, so dass der andere ggf. das Gefühl bekommt, dass du überhaupt nicht zuhörst.
- Sage nicht andauernd „Ich“ oder „mir“. Denn das würde darauf hinweisen, dass du mehr an dich denkst und weniger an die Lage des anderen.
- Wenn die Person allerdings weiß, dass du etwas Ähnliches erlebt hast, dann bittet sie dich vielleicht um deine Meinung. In diesem Fall kannst du sie kundtun. Tue aber nicht so, als ob eure Erfahrungen identisch wären. Das könnte so wirken, als ob du fälschlicherweise etwas annimmst, um hilfreich zu erscheinen.
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Versuche nicht, sofort zu helfen. Einige Menschen glauben, dass sie während des Zuhörens schon darüber nachdenken müssen, wie sie eine schnelle und einfache Lösung für ein Problem liefern können. Es ist aber besser, das Gesagte für bare Münze zu nehmen und sich Zeit zu nehmen, um nach einer Lösung zu suchen – und das auch nur, wenn der andere diese Art Hilfe überhaupt will. Wenn du panisch über schnelle Lösungen nachdenkst, dann kannst du nicht wirklich zuhören.
- Konzentriere dich besser darauf, das Gesagte wirklich aufzunehmen. Erst dann bist du in der Lage, eine echte Hilfe zu sein.
- Limitiere Ablenkungen. In unserer Gesellschaft gibt es so viele Ablenkungen. Wir hören ständig so viele Geräusche, dass es eine Herausforderung ist, jemandem wirklich zuzuhören. Als guter Zuhörer musst du Ablenkungen während des Gesprächs limitieren – sei es Fernseher, Telefon oder Unterbrechungen. Du musst dir das wirklich vornehmen, wenn du jemandem zuhören willst.
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Zeige Sympathie. Zeige deine Anteilnahme, indem du an den richtigen Stellen nickst, damit der andere merkt, dass du zuhörst. Sage auch ab und zu etwas wie „ja“, wenn der andere um Zustimmung bittet (das hörst du an der Stimme) oder „wow“, wenn derjenige über etwas Tragisches oder eine schlimme Erfahrung spricht. Damit signalisierst du, dass du nicht nur zuhörst, sondern auch aufpasst. Sage diese Wörter an den passenden Stellen und sprich sie sanft, damit du nicht anmaßend wirkst oder den anderen unterbrichst. Zeige deine sensible Seite und tröste den anderen, falls nötig. Viele Leute wollen allerdings auch kein Mitleid. Deshalb solltest du jemanden trösten, ohne dich dabei in ein besseres Licht zu stellen.
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Erinnere dich an das Gesagte. Wichtig für einen guten Zuhörer ist, dass du dir merkst, was der andere dir erzählt hat. Wenn die Person dir über ihre Probleme mit ihrem besten Freund Jake erzählt, den du noch nie getroffen hast, dann kannst du dich zumindest an seinen Namen erinnern. Dann kannst du dich namentlich auf ihn beziehen und erweckst so den Eindruck, dass du die Situation besser verstehst. Wenn du dich nicht an Namen, Details oder wichtige Ereignisse erinnerst, dann klingst du nicht wie ein guter Zuhörer.
- Du musst dich nicht bis ins kleinste Details an alles erinnern. Wenn du aber andauernd nachfragen musst oder vergisst, wer wer ist, dann wirkst du in der Tat nicht wie ein guter Zuhörer. Du musst dir nicht alles bis ins Kleinste merken, dein Gesprächspartner sollte aber auch nicht das Gefühl haben, dass er alles tausendmal wiederholen muss.
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Halte dich auf dem Laufenden. Eine weitere wichtige Eigenschaft eines guten Zuhörers ist, dass er darüber hinausgeht, lediglich eine Konversation zu haben und dann nie wieder daran zu denken. Wenn du echtes Interesse zeigen willst, dann solltest du dich beim nächsten Mal erkundigen, wie es um das Problem bestellt ist. Du kannst demjenigen sogar eine Nachricht schicken oder ihn anrufen, um nachzufragen. Wenn es sich um etwas Schwerwiegendes wie eine Scheidung, eine Arbeitssuche oder Gesundheitsprobleme handelt, dann könnte es sogar nett sein, dich zu erkundigen – auch, wenn du nicht darum gebeten wurdest. Fühle dich aber nicht vor den Kopf gestoßen, wenn du keine Reaktion darauf bekommst. Akzeptiere die Entscheidung und signalisiere, dass du immer bereit bist, denjenigen zu unterstützen.
- Die Person, mit der du gesprochen hast, ist vielleicht gerührt, dass du nach dem Gespräch noch an sie denkst und sogar nachfragst, wie es ihr ergangen ist. Damit erreichst du eine neue Stufe als guter Zuhörer.
- Selbstverständlich ist es ein Unterschied, ob man nachfragt oder nervt. Wenn derjenige mit dir darüber gesprochen hat, dass er kündigen will, dann solltest du ihm wahrscheinlich nicht jeden Tag eine Nachricht schicken und fragen, ob er es schon getan hat. Sonst würdest du unnötig Druck ausüben und damit für Stress sorgen. Das wäre keine Hilfe.
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Du solltest wissen, was du bleiben lassen solltest. Das ist beinahe genauso wichtig, wie zu wissen, was du tun solltest. Wenn du möchtest, dass dein Gesprächspartner dich ernst nimmt und dich für respektvoll hält, dann solltest du folgende Dinge vermeiden:
- Unterbrich denjenigen nicht mittendrin.
- Verhöre den anderen nicht. Stelle besser vorsichtig Fragen, wenn es nötig ist (z.B. in Pausen oder wenn der andere still ist).
- Versuche nicht, das Thema zu wechseln – selbst, wenn es dir etwas unangenehm ist.
- Sage nicht: „Das ist nicht das Ende der Welt.“ oder „Morgen früh wird es dir besser gehen“. Das macht das Problem der Person klein und sorgt dafür, dass sie sich mies fühlt. Halte Augenkontakt, damit derjenige merkst, dass du interessiert bist und zuhörst.
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Schweige anfangs. Das mag logisch und banal klingen, aber das größte Hindernis beim Zuhören ist, dem Drang zu widerstehen, impulsive Gedanken auszusprechen. Das gleiche gilt, wenn Menschen falsche Empathie ausdrücken, indem sie über ähnlich gemachte Erfahrungen sprechen. Beide Bauchentscheidungen können hilfreich sein. Meist werden sie aber zu viel gebraucht und somit letztendlich missbraucht.
- Stelle deine eigenen Bedürfnisse hintan und warte geduldig darauf, dass dein Gesprächspartner seine Gedanken auf seine Art und in seiner Geschwindigkeit darlegt.
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Versichere deinem Gesprächspartner, dass er auf deine Vertraulichkeit setzen kann. Wenn derjenige dir etwas recht Privates oder Wichtiges erzählt, dann solltest du ihm klarmachen, dass er dir vertrauen kann und du nichts weitererzählst. Sage demjenigen, dass er sich darauf verlassen kann, dass das Gesagte unter euch bleibt und dass dein Wort gilt. Wenn die Person sich nicht sicher ist dass sie dir vertrauen kann, dann wird sie sich wahrscheinlich nicht öffnen. Du solltest aber auch niemanden drängen, sich dir anzuvertrauen. Das könnte demjenigen unangenehm sein oder ihn wütend machen.
- Natürlich solltest du dich daran halten, wenn du jemandem Verschwiegenheit zusicherst. Außer es handelt sich um Umstände, die dagegen sprechen – wenn derjenige z.B. Selbstmordabsichten hat und du dir große Sorgen machst. Wenn man dir generell nicht vertrauen kann, dann wirst du allerdings nie ein guter Zuhörer.
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Sei ermutigend, wenn du sprichst. Es ist wichtig, in angemessenen Abständen empathisch zu reagieren, damit dein Gegenüber nicht denkt, dass du überhaupt nicht zuhörst. Du solltest die wichtigsten Punkte "zusammenfassen und umformulieren" oder "wiederholen und ermutigen". So verläuft ein Gespräch flüssig und dein Gesprächspartner ist weniger gehemmt. Das solltest du tun:
- Wiederholen und ermutigen: Wiederhole Teile dessen, was gesagt wurde. Gib gleichzeitig positives Feedback, um zu ermutigen. Du könntest z.B. sagen: „Ich verstehe, dass es dir keinen Spaß gemacht hat, die Schuld zu bekommen. Das wäre mir auch so gegangen“. Sei aber vorsichtig mit dieser Methode und wende die empathische Reaktion nur ab und zu an. Wenn du übertreibst, kommst du möglicherweise herablassend herüber.
- Zusammenfassen und umformulieren: Es ist sehr sinnvoll, das Gesagte zusammenzufassen und mit deinen eigenen Worten wiederzugeben. Das zeigt dem Gesprächspartner, dass du wirklich zugehört und es verstanden hast. Es gibt deinem Gegenüber auch die Möglichkeit zu korrigieren, wenn du etwas Falsches annimmst oder verstanden hast.
- Achte darauf, mit deiner Bemerkung viel Raum zu lassen, z.B. „Vielleicht liege ich falsch, aber...“ oder „Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.“ Diese Methode ist besonders hilfreich, wenn du merkst, dass du frustriert wirst oder wenn deine Aufmerksamkeit nachlässt.
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Stelle sinnvolle und Kraft spendende Fragen. Stelle keine bohrenden Fragen und dränge den anderen nicht in die Enge. Die Fragen sollten deinen Gegenüber eher befähigen, seine eigenen Schlussfolgerungen bezüglich des Problems zu ziehen. Das kann dazu beitragen, dass dein Gesprächspartner von allein eine Lösung findet, ohne dass du ihn bewertest oder bedrängst. Daran solltest du denken:
- Nachdem du empathisch zugehört hast, kannst du nun zum Kraft spendenden Hören übergehen: Formuliere deine Frage um. Sage z.B. „Du fandest es nicht lustig, die Schuld zu bekommen. Ich verstehe aber nicht, warum du dich beschuldigt fühlst. Man hat dir doch nur gesagt, etwas auf andere Art zu machen.“
- Wenn du die Frage so formulierst, dann muss dein Gegenüber direkt auf dein mangelndes Verständnis reagieren. Im Zuge der Antwort sollte dein Gesprächspartner von einer emotionalen Reaktion zu einer logischeren und konstruktiveren Reaktion übergehen.
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Warte darauf, dass derjenige sich öffnet. Während des Prozesses, deinen Gesprächspartner zu einer konstruktiveren Antwort zu ermutigen, muss ein aktiver Zuhörer immer geduldig bleiben. Denn nur so kann dein Gegenüber seinem Gedankenfluss, seinen Gefühlen und Ideen folgen. Am Anfang geschieht das ggf. noch tröpfchenweise und es braucht eine Weile, bis der Damm bricht. Wenn du zu früh Druck ausübst und zu viele, persönliche und bohrende Fragen stellst, dann erreichst du vielleicht das Gegenteil. Dann fühlt sich die Person womöglich in die Ecke gedrängt und möchte keine weiteren Informationen geben.
- Bleibe geduldig und versetze dich weiter in die Lage deines Gesprächspartners. Manchmal hilft es, sich vorzustellen, warum sich dein Gegenüber in so eine Lage gebracht hat.
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Unterbrich nicht, um deine eigenen Gedanken und Gefühle über das Gesagte auszudrücken. Warte besser, bis dein Gegenüber dich um deine Meinung bittet, bevor du den Fluss des Gesprächs unterbrichst. Aktives Zuhören bedeutet, dass du deine eigene Meinung temporär beiseite schiebst und geduldig auf eine passende Pause im Gespräch wartest. In dieser Pause kannst du das Gesagte zusammenfassen oder empathisch zustimmen.
- Wenn du denjenigen zu früh unterbrichst, dann wird er frustriert und ist nicht in der Lage, deine Reaktion völlig aufzunehmen. Die Person wird ihren Teil unbedingt zu Ende erzählen wollen, d.h. dass du ein Ärgernis und eine Ablenkung bist.
- Gib keine direkten Ratschläge (außer, du wirst darum gebeten). Lass deinen Gesprächspartner die Situation zu Ende erzählen und ihren eigenen Weg finden. Das gibt euch beiden Kraft. Auf diese Weise führt das Gespräch am ehesten zu einem sinnvollen Wandel und zu mehr Verständnis, sowohl bei dir als auch beim Gegenüber.
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Bestärke deinen Gesprächspartner. Wie auch immer die Konversation endet, lass deinen Gegenüber wissen, dass du gern zugehört hast und gern „Klagemauer“ warst. Lass ihn wissen, dass du bereit bist, das Gespräch fortzusetzen, wenn er es möchte – dass du aber diesbezüglich keinen Druck ausüben wirst. Bestätige noch einmal, dass das Gespräch unter euch bleibt. Selbst wenn dein Gegenüber in einer furchtbaren Lage ist und ein „Alles wird gut“ total unangebracht ist, kannst du ihm sagen, dass du für ihn da bist.
- Du kannst deinem Gesprächspartner auch auf Hand oder Knie klopfen, ihm einen Arm um die Schulter legen oder anderweitig beruhigend berühren. Mache, was in der Situation angemessen ist. Du solltest bei der Berührung aber keine Grenzen überschreiten.
- Biete an, bei Lösungen zu helfen, zu denen du in der Lage bist, für die du Zeit und Expertise hast. Erwecke aber keine falschen Hoffnungen. Wenn du nur dazu in der Lage bist, als aktiver Zuhörer zu dienen, dann solltest du das ganz klar sagen. Das ist an und für sich bereits eine sehr wertvolle Hilfe.
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Wenn du einen Rat gibst, denke daran, dass er möglichst neutral und nicht zu sehr von deinen eigenen Erfahrungen geprägt sein sollte. Überlege, was das Beste für die Person ist und denke weniger daran, was du getan hast – auch, wenn das hilfreich sein könnte.Werbeanzeige
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Stelle Augenkontakt her. Der ist beim Zuhören sehr wichtig. Wenn du bei deinem Freund den Eindruck erweckst, dass du desinteressiert und abgelenkt bist, dann öffnet er sich vielleicht nie wieder. Als guter Zuhörer solltest du Augenkontakt mit deinem Gegenüber halten. Wenn jemand mit dir spricht, fokussiere dessen Augen direkt, so dass er sicher weiß, dass du jedes einzelne Wort aufsaugst. Selbst, wenn dich das Thema nicht interessiert, solltest du zumindest respektieren und wirklich zuhören, was der andere zu sagen hat. Starre nicht in die Gegend.
- Konzentriere Augen, Ohren und Gedanken auf deinen Gesprächspartner und werde ein guter Zuhörer. Denke nicht darüber nach, was du als nächstes sagen willst. Konzentriere dich vollkommen darauf, was der andere sagt. (Denke daran, dass es nicht um dich geht).
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Schenke deinem Gegenüber deine volle Aufmerksamkeit. Wenn du ein guter Zuhörer sein willst, dann musst du einen zugänglichen körperlichen und geistigen Raum schaffen. Beseitige jegliche Ablenkung und übertrage deine gesamte Aufmerksamkeit auf das Gesagte. Stelle alle Kommunikationsmittel (inklusive Handys) ab und sorge dafür, dass ihr ungestört reden könnt. Wenn ihr euch Auge in Auge gegenüber steht, beruhige deinen Geist und höre dem anderen aufmerksam zu. Zeige demjenigen, dass du hilfreich bist.
- Wähle einen Ort, an dem ihr ungestört seit und an dem niemand sonst deine Aufmerksamkeit verlangen könnte. Wenn ihr in ein Café geht, achte darauf, dich nur auf dein Gegenüber zu konzentrieren und dich nicht von anderen, interessanten Menschen ablenken zu lassen, die kommen und gehen.
- Wenn ihr an einem öffentlichen Ort wie einem Restaurant oder Café redet, dann solltet ihr euch nicht neben einen laufenden Fernseher setzen. Selbst, wenn du der Person deine volle Aufmerksamkeit schenken willst, kann es verführerisch sein, kurz mal zum Fernseher zu sehen. Das gilt besonders, wenn gerade deine Lieblingsmannschaft spielt.
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Ermutige deinen Gesprächspartner durch Körpersprache. Durch Nicken signalisierst du, dass du das Gesagte verstehst und ermutigst deinen Gegenüber weiterzumachen. Ahme Haltungen, Gesten und Bewegungen deines Gesprächspartners nach (ohne sie zu simulieren), so dass der andere sich entspannen und weiter öffnen kann. Versuche, deinem Gegenüber direkt in die Augen zu sehen. So zeigst du nicht nur, dass du zuhörst sondern echtes Interesse am Gesagten.
- Du kannst deinen Gesprächspartner auch ermutigen, indem du ihm deinen Körper zudrehst. Wenn du dich abwendest, wirkt das, als könntest du es kaum abwarten, wieder zu verschwinden. Wenn du deine Beine z.B. übereinander schlägst, mache das zum Gegenüber hin und nicht von ihm weg.
- Verschränke auch nicht die Arme vor der Brust. Sonst wirkst du reserviert oder skeptisch, selbst, wenn das nicht der Fall ist.
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Höre aktiv zu, um dein Interesse zu bekunden. Beim aktiven Zuhören ist der gesamte Körper und das Gesicht involviert – sowohl von dir als auch deines Gegenübers. Du kannst still sein und gleichzeitig klarmachen, dass du an jedem Wort hängst, das gesagt wird. So kannst du als aktiver Hörer das beste aus der Situation machen:
- Deine Worte : Du musst nicht alle fünf Sekunden „aha“, „ok“ oder „hmm“ sagen, das wäre nervig. Du kannst hier und da etwas Ermutigendes sagen, um zu zeigen, dass du aufmerksam bist. Wenn dein Gesprächspartner dir wirklich wichtig ist, dann bist du sicher aufmerksam und hilfst bei der Bewältigung seines Problems, wenn es eines gibt.
- Dein Gesichtsausdruck : Sieh interessiert aus und begegne dem Blick deines Gegenübers von Zeit zu Zeit. Überfordere ihn nicht, indem du ihn intensiv anstarrst. Zeige aber Freundlichkeit und Offenheit bezüglich des Gesagten.
- Lies zwischen den Zeilen : Achte immer auf das, was nicht gesagt wird und auf Hinweise auf die wahren Gefühle deines Gesprächspartners. Betrachte seinen Gesichtsausdruck und seine Körpersprache, um so viele Informationen wie möglich zu bekommen – auch nonverbale. Überlege dir, welche Geistesverfassung bei dir zu solchem Gesichtsausdruck, zu solcher Körpersprache oder Lautstärke führen würden.
- Sprich ungefähr auf demselben Energieniveau wie dein Gegenüber. So versteht er, dass du die Botschaft verstehst und er nichts wiederholen muss.
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Erwarte nicht, dass derjenige sich sofort vollständig öffnet. Hab Geduld und sei bereit, einfach nur zuzuhören, ohne Ratschläge zu erteilen.
- Wiederhole das Gesagte, um die wahre Bedeutung zu bestätigen. Manchmal sind Worte mehrdeutig. Um sicherzugehen, dass es keine Missverständnisse zwischen euch gibt, solltest du wiederholen, was der andere gesagt hat. Dann weiß derjenige, dass du zugehört hast und ihr beide, dass ihr dasselbe meint.
- Ziehe die Umstände in Betracht. Wenn es sich um eine sehr sensible Person handelt, versuche es nicht mit liebevoller Strenge.
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Tipps
- Manche Menschen hören nicht zu, um zu verstehen, sondern um zu antworten. Denke immer daran in erster Linie zu verstehen.
- Beseitige alles, was dich ablenkt. Das heißt, stelle dein Handy aus, sieh nicht aus dem Fenster oder spiele mit einem Stift herum.
- Stelle dir vor, dass du hinterher ein Quiz zum Thema beantworten musst. Das hilft, aufzupassen und dich auf die wichtigsten Dinge zu konzentrieren und auf Details zu achten.
- Je schwieriger das Zuhören wird, desto wichtiger wird es.
- Wenn du beruflich Karriere machen und sinnvolle Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen willst, dann ist es sehr wichtig, ein guter Zuhörer zu sein.
- Gib nie „tolle Ratschläge“ (außer, man bittet dich darum). Die meisten Menschen wollen, dass man ihnen zuhört und wünschen keine Vorträge.
- Wenn jemand mit dir über seine Probleme spricht, heißt das nicht notwendigerweise, dass er Hilfe von dir erwartet. Derjenige möchte wahrscheinlich nur einen Zuhörer.
- Plappere nicht jeden Satz Wort für Wort wie ein Papagei nach. Das nervt.
- Wenn du darüber nachdenkst, was du als nächstes sagen willst, während die andere Person redet, dann hörst du nicht zu. So beschneidest du deine Fähigkeit zu helfen.
- Vereinfache Dinge nicht. Mach keine Kommentare wie „Tausende Menschen haben dieses Problem, mach dir deshalb keine Sorgen.“
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Warnungen
- Sprich nicht viel, wenn dein Gesprächspartner dir etwas für ihn sehr Wichtiges sagen will. Derjenige vertraut dir so sehr, dass er dir etwas Wichtiges erzählt. Wenn du denjenigen auf irgendeine Weise nicht respektierst oder zeigst, dass er dich nicht wirklich interessiert (selbst, wenn du es unabsichtlich tust), dann glaubt dein Gesprächspartner vielleicht, dass er dir nichts mehr anvertrauen kann. Das könnte eure Freundschaft beschädigen oder die Wahrscheinlichkeit einer Freundschaft einschränken. Wenn das Thema demjenigen sehr wichtig ist, dann solltest du auf den Gesichtsausdruck des anderen achten und dementsprechend reagieren und möglichst zustimmen.
- Selbst, wenn die erzählte Geschichte „zu lang“ ist, um dein Interesse aufrecht zu halten, versuche trotzdem zuzuhören. Wahrscheinlich wirst du für dein Zuhören geschätzt. Auf diese Weise wird die Bindung zwischen euch beiden gestärkt.
- Stelle Augenkontakt her. Wenn du dem anderen nicht in die Augen siehst, dann hat er ggf. das Gefühl, dass du nicht zuhörst.
- Wenn du merkst, dass du über eine Antwort nachdenkst, während der anderen noch spricht, dann hörst du nicht wirklich zu. Warte möglichst, bis der andere fertig ist, um zu antworten. Mach deinen Kopf frei und fange noch einmal von vorn an.
- Versuche, deinen Geist zu öffnen und dem Gesprächspartner deine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Das gelingt dir, indem du dich aufs Gespräch konzentrierst, als ob dein Leben davon abhängen würde.
- Sag nicht einfach: „Aha, ja“ oder nicke nur. Das wirkt, als seist du zu abgelenkt, um wirklich Interesse zu zeigen und zuzuhören.
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