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Ein Interview mit jemandem zu führen, kann Spaß machen und sehr informativ sein, wenn du weißt, wie man es richtig macht. Für ein tolles persönliches Interview musst du dich jedoch gut vorbereiten, optimal auf den anderen eingehen und genau die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt stellen. Wir verraten dir hier, wie du ein absolut großartiges Interview führst, das sich für euch beide natürlich anfühlt, dabei aber gleichzeitig deine Zielsetzung nicht aus den Augen verliert.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Bereite dich auf das Interview vor

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  1. Du solltest so viel wie möglich über deinen Interviewpartner wissen, damit du gut vorbereitet in das Interview gehen kannst und es unter Kontrolle behalten kannst. Finde also möglichst viele relevante Informationen zu der Person, und suche auch nach Aufnahmen von früheren Interviews. So bekommst du einen ersten Eindruck vom Charakter deines Interviewpartners und kannst den Stil deines Interviews gezielt auf die Person abstimmen
  2. Du solltest bei der Vorbereitung des Interviews bereits eine klare Vorstellung davon haben, was du damit bezweckst. Willst du deinen Lesern einfach einen besseren Einblick in das Privatleben deines Interviewpartners geben, möchtest du einen bestimmten Aspekt der Karriere desjenigen diskutieren, oder interessiert dich seine Meinung zu einer bestimmten politischen Frage? Was auch immer deine Zielsetzung ist, du solltest deine Frage so auswählen, dass sie diese Zielsetzung unterstützen.
    • Je klarer du dir selbst über deine Ziele bist, desto fokussierter wirst du auch das eigentliche Interview führen können, und du verringerst das Risiko, dass du vom Thema abschweifen könntest.
  3. Deine Fragen sollten möglichst flexibel und offen sein, und du solltest für jede mögliche Antwort zwei oder drei Folgefragen im Ärmel haben, damit das Gespräch nicht ins Stocken gerät. Hier sind einige grundsätzliche Regeln für die Vorbereitung von Interviewfragen: [1]
    • Stelle keine Fragen, die dein Gegenüber einfach mit ja oder nein oder in weniger als drei Worten beantworten kann.
    • Stelle Fragen, die deinem Gesprächspartner erlauben, ins Plaudern zu kommen.
    • Stelle immer nur eine Frage nach der anderen. Wenn du deinen Gesprächspartner mit Fragen bombardierst, überforderst du ihn.
    • Stelle Fragen, die für deine Zielsetzung relevant sind. Das ist ein besonders wichtiger Punkt. Bei deinen Fragen selbst kannst du gerne kreativ werden, aber sie sollten deinem Zweck dienlich sein.
    • Stelle keine Fragen, die so allgemein sind, dass dein Interviewpartner nicht weiß, was er darauf antworten soll. Du solltest deine Frage gezielt genug formulieren, damit der andere weiß, welche Art von Antwort du von ihm erwartest.
  4. Ja, du hast richtig gelesen. Du solltest selbst den Smalltalk für den Beginn des Interviews vorbereiten. Auch wenn du eigentlich nur übers Wetter oder den Verkehr sprichst, du solltest wissen, wie du deinen Einstieg gestaltest, damit sich dein Gesprächspartner von der ersten Minute an mit dir wohlfühlt. [2]
    • Wenn du etwas darüber weißt, was dein Interviewpartner gerne in seiner Freizeit macht oder welche Hobbys er hat, kannst du ja „rein zufällig“ auf diese Themen kommen. Jeder Mensch fühlt sich sofort wohler, wenn er über etwas sprechen kann, das er mag und womit er sich auskennt, ganz besonders wenn es eigentlich nichts mit dem Interview zu tun hat.
  5. Wenn du mit einem Recorder arbeitest, vergewissere dich vorher doppelt und dreifach, dass er funktioniert und voll aufgeladen ist, und dass du ihn richtig bedienen kannst. Du willst dein Interview schließlich nicht schon ruinieren, bevor es überhaupt angefangen hat.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Führe das Interview

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  1. Achte auf eine herzliche und offene Körpersprache, wenn du deine Interviewpartner begrüßt, ihm die Hand gibst und dich vorstellst. Erzähle demjenigen ein bisschen von dir selbst und zeige, dass du nur ein ganz normaler Mensch bist, der eben ein Interview führt, kein einschüchternder und aufdringlicher Paparazzo. Erkläre bestmöglich, wenn auch knapp, wer du bist und warum du dieses Interview führen willst.
    • Nachdem du dich vorgestellt hast, kannst du noch einige Details bezüglich des Interviews klären – wie lange es etwa dauern wird, ob du am Ende noch Zeit für ein lockeres Gespräch haben wirst, einfach alles, was dein Interviewpartner wissen sollte, bevor ihr anfangt.
  2. Das ist der wichtigste Punkt überhaupt, bevor du in das eigentliche Interview einsteigst. Nachdem du dich vorgestellt hast, werde durch etwas Smalltalk mit deinem Gegenüber warm, mach ein paar unverfängliche Witze, schau der anderen Person in die Augen und achte auf eine offene Gestik. Wenn du nicht der Typ bist, der beim Sprechen groß gestikuliert, halte deine Hände und Arme entspannt an den Seiten. Deine Körperhaltung sollte offen und dem anderen zugewandt sein, ohne dabei in seinen persönlichen Bereich einzudringen und ihm zu nahe zu kommen.
    • Bevor du mit dem eigentlichen Interview beginnst, solltest du deinem Gesprächspartner danken, dass er sich Zeit für dich genommen hat.
    • Wenn ihr euch im Büro oder Zuhause deines Interviewpartners trefft, schau dich nach Dingen wie Fotos, Bildern, Souvenirs und ähnlichem um. Solche Dinge stellt man aus oder hängt sie auf, weil man darauf stolz ist. Suche dir einen Gegenstand aus und stelle ein paar einfache Fragen dazu, dann kannst du wahrscheinlich zusehen, wie sich der andere dir öffnet.
    • Wenn derjenige zu dir ins Büro oder nachhause gekommen ist, sorge dafür, dass alles so angenehm wie möglich gestaltet ist. Biete eine bequeme Sitzgelegenheit an, achte darauf, dass ihr ungestört bleibt, stelle Kaffee, Tee und vielleicht ein paar Snacks bereit. Je mehr sich dein Interviewpartner willkommen und zuhause fühlt, desto besser wird das Interview laufen.
  3. Halte dabei Augenkontakt und höre aufmerksam zu. Rattere deine Fragen nicht verkrampft herunter, indem du sagst „Also, meine erste Frage ist... Meine zweite Frage ist...“. Lass es sich wie ein ganz natürliches Gespräch anfühlen, nicht wie ein Verhör.
  4. Sag nicht alle zwei Sekunden völlig übertrieben Aha! oder Mhm , sondern nicke ab und zu und konzentriere dich wirklich genau auf das, was der andere zu sagen hat. Denke nicht über seine letzte Antwort nach und suche nicht nach deiner nächsten Frage. Wenn deine Gedanken abschweifen, wird dein Interviewpartner das merken. [3]
    • Achte auf wichtige Worte oder Formulierungen, die dein Gegenüber benutzt. Vielleicht inspirieren sie dich zu ganz neuen Fragen, auf die du bisher noch gar nicht gekommen warst.
    • Wenn du aufmerksam zuhörst, wirst du auch früher bemerken, wenn der andere abschweift, und dann kannst du ihn behutsam wieder aufs eigentliche Thema zurück lotsen.
    • Wenn dein Gegenüber etwas sagt, was du einfach nicht verstehst, hab keine Angst nachzufragen. Es ist besser, Dinge gleich richtigzustellen, als ein anhaltendes Missverständnis zu riskieren.
  5. Dominiere das Gespräch nicht. Zwar kann es dem anderen helfen, sich wohler mit dir zu fühlen und sich zu öffnen, wenn er auch etwas über dich erfährt, aber du solltest nicht mehr als etwa zehn bis zwanzig Prozent der Redeanteile haben. Letztlich willst du ja schließlich die andere Person interviewen, und nicht so viel wie möglich über dich selbst sprechen.
    • Lass dich von pausen und kurzen Phasen des Schweigens nicht verunsichern. Lass dein Gegenüber ruhig einen Moment nachdenken, bevor du etwas sagst, um das Gespräch wieder in gang zu bringen.
  6. Sitze seine anfängliche Nervosität und seine vorgefertigten Antworten aus und stochere so lange vorsichtig nach, bis du an die Persönlichkeit hinter der Fassade herankommst und etwas Nützliches und Informatives, vielleicht sogar Überraschendes aus ihm herausbekommst. Du willst dein Interview schließlich mit neuen Informationen und neuen Erkenntnissen zu der Person und ihren Ideen und Ansichten beenden, nicht mit Floskeln. [4]
    • Wenn du das Gefühl hast, dass aus der Person einfach nichts Vernünftiges herauszubekommen ist, dann formuliere deine Fragen um oder finde einen anderen Angriffspunkt, bis du deinen Interviewpartner aus seinem Schneckenhaus locken kannst.
  7. Behalte immer deinen Fragenkatalog und deine ursprünglichen Fragen im Hinterkopf. Deine Fragen sollten sich nicht wie eine Checkliste lesen, und du kannst sie ruhig ein wenig umformulieren, damit sie sich besser ins Gespräch einflechten lassen, aber du solltest auf jeden Fall deine Zielsetzung im Auge behalten. Wenn du bemerkst, dass dein Interviewpartner abschweift oder deine eigentlichen Fragen absichtlich oder unabsichtlich ignoriert, dann schubse ihn sanft wieder in die richtige Richtung.
    • Wenn die Person nicht wirklich ausführlich auf eine Frage antwortet, kannst du sie etwas umformulieren und den Interviewten so vielleicht auf den richtigen Weg bringen: „Können Sie mir vielleicht anhand eines Beispieles verdeutlichen, was Sie meinen?“
  8. Der andere sollte zwar die meisten Redeanteile haben, aber du solltest dir von ihm auf keinen Fall das ganze Interview aus der Hand nehmen lassen. Du musst aufpassen, dass du in der Position des Fragenstellers und Regisseurs des Interviews bleibst, ohne zu offensichtlich dominant dabei zu sein. Wenn dein Gesprächspartner hingegen so viel erzählt, dass du mit deinen Fragen kaum dazwischen kommst, oder wenn er sogar von sich aus Fragen zu stellen beginnt, solltest du ihn höflich aber bestimmt wieder in die richtige Richtung steuern.
    • Bleibe unbedingt immer professionell. Werde nicht ungehalten, wenn jemand versucht, das Interview an sich zu reißen, sondern bleibe ruhig und gefasst. So bekommst du die Kontrolle wesentlich besser zurück, als wenn du dich jetzt künstlich aufregst.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Schließe das Interview ab

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  1. Sage bloß nicht „So, jetzt fallen mir keine Fragen mehr ein“ oder „Ich denke das war es dann...“. Das würde wahrscheinlich eine unangenehme Pause nach sich ziehen und so wirken, als wärst du nicht in der Lage, ein intelligentes Gespräch aufrecht zu erhalten. Sage stattdessen „So, damit hätten wir jetzt die Themenbereiche abgedeckt, die ich mit Ihnen besprechen wollte. Aber bevor wir zum Ende kommen, wollen Sie vielleicht noch etwas sagen oder ein Thema ansprechen, das Ihnen am Herzen liegt?“ Dadurch fühlt sich der Interviewte wie in einem gleichberechtigten Gespräch und weniger wie in einem Frage-Antwort-Spiel. [5]
  2. Du solltest dich aufrichtig bei deinem Gesprächspartner für seine Zeit und die Geduld bedanken, mit der er deine Fragen beantwortet hat. Achte darauf, dass auch dein Ton und deine Körpersprache sagen, dass du diesen Dank ernst meinst. Lass dich nicht sofort von allen möglichen Dingen ablenken, kaum dass das Interview vorbei ist. Sei weiterhin warm und offen, auch wenn du den Recorder bereits ausgeschaltet oder dein Notizbuch weggelegt hast.
  3. Je nachdem, wie gut euer Verhältnis war und wie gut das Interview gelaufen ist, kannst du sogar noch eine Dankeskarte oder Mail schreiben. Damit gibst du demjenigen zusätzlich das Gefühl, dass du es zu schätzen weißt, dass er sich Zeit genommen hat.
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Tipps

  • Halte dein Interview in der Spur. Wenn du merkst, dass ihr vom Thema abweicht, ist es völlig okay, dass du das Gespräch wieder in die richtige Richtung lenkst.
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