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Um neue Gummis aufzuziehen, brauchst du etwas Durchhaltevermögen, haushaltsübliches Werkzeug und gar nicht mal so viel Kraft. Du solltest pro Reifen außerdem etwa zwei Stunden Zeit mitbringen. Je nach Reifen und Felge kann der Prozess auch wesentlich kürzer dauern - manche schaffen es in weniger als zehn Minuten. Denke auch daran die Ventile auszuwechseln, da diese mit der Zeit porös werden können. Ersatzteilhändler verlangen dafür nicht mehr als zwei Euro und dieser simple Schritt kann unter Umständen Leben retten.

Was du brauchst

  • Nageleisen (oder Montierhebel)
  • Eisenstange (oder Radschlüssel/zweites Nageleisen/Montierhebel)
  • schwerer Hammer
  • Zange
  • Seil (oder Spanngurt oder dritte Hand)
  • Spülmittel
  • (destilliertes) Wasser
Methode 1
Methode 1 von 2:

Das alte Gummi demontieren

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    Lasse Luft ab. Mit einem spitzen Gegenstand wie deinem Autoschlüssel kannst du den Ventilstift nach unten drücken und den Druck entweichen lassen. Dies kann einige Minuten dauern. Glaube mir: Nach dem ersten Reifen freust du dich über den sanften Luftstoß und die kleine Verschnaufpause.
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    Bereite dein Schmiermittel vor. Mische dazu Spüli und (destilliertes) Wasser im Verhältnis 1:3. Wo immer gleich Reibung entsteht, kannst du dieses Wundermittel einsetzen
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    Drehe den Reifen auf die Innenseite. Gib das Schmiermittel in die Fuge und massiere es mit deinen Füßen ein. Je nach Vorliebe kannst du das heute Abend mit deinem/r Partner*in wiederholen. Konzentriere dich nun aber auf das Gummi unter deinen Sicherheitsschuhsohlen.
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    Löse nun das Gummi von der Felge. Nimm dazu die Gabelseite des Nageleisens und hämmere es in die Fuge. Sobald du auf die Felge stößt, richte die Stoßrichtung vertikaler aus, sodass du entlang der Felge nach unten schlägst. Wiederhole diesen Schritt jeweils im Abstand von 15-20 Zentimetern einmal oder mehrmals ringsherum, bis du das Gummi soweit nach unten drücken kannst, dass Seifenblasen entstehen.
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    Je nach Körpergewicht kann sich das Gummi schon lösen, wenn du dich mit den Fersen dicht an der Felge auf das Gummi stellst und wieder etwas herumwatschelst. Anderenfalls kannst du die Flache Seite des Nageleisens zwischen deinen Fersen in die Fuge stemmen und dich mit deinem Gewicht darauf stützen, sodass dein Gewicht nun recht gleichmäßig über die gesamte Hälfte des Reifens verteilt ist. Sollte es dann immer noch nicht flutschen, hilft mehr Schmiermittel.
    • Wiederhole diesen Schritt nun für die Außenseite des Reifens.
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    Ziehe das Gummi über die Außenseite des Reifens. Nimm dazu die flache Seite des Nageleisens und hebele das Gummi über den Felgen. Stelle deinen Fuß darauf ab und fixiere eine dünnere Eisenstange an dieser Stelle mit einem Seil, sodass du das Nageleisen herausnehmen kannst und das Gummi in dieser Position bleibt. Du kannst dir hierfür die Spalten oder Löcher in der Felge zunutze machen.
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    Links und rechts bildet sich eine kleine Spalte, in die du das Nageleisen stecken kannst. Hebele auch hier das Gummi über die Felge.
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    In der Regel sollte das schon ausreichen, um das Gummi mit der Hand über die Felge zu stülpen.
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    Stemme die Felge aus dem Gummi. Drehe den Reifen wieder auf die Rückseite. Beachte nun, dass die Felge in der Mitte eine Vertiefung hat. Lege eine Seite des Gummis in diese Vertiefung und stemme die andere Seite mit dem Nageleisen nach oben.
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    Wenn du nicht mit zwei Montierhebeln arbeitest, nimm eine Eisenstange wie den Radschlüssel zur Hand und fixiere ihn so, dass du daneben mit dem Nageleisen neu zum Hebeln ansetzen kannst.
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    Fixiere deine zweite Eisenstange. Auch hier sind die Löcher oder Speichen in der Felge wieder sehr nützlich. Gib anschließend etwas von deinem Schmiermittel an die Stellen, wo Felge und Gummi aneinander reiben.
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    Löse die Felge nun aus dem Gummi. In den meisten Fällen kannst du sie nun relativ einfach mit einer Hand nach oben herausziehen.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Ein neues Gummi montieren

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    Entferne das alte Ventil. Schmiere anschließend das neue etwas mit Spüliwasser ein und ziehe es von innen durch das Ventilloch.
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    Nein, der Händler hat dir kein zu großes Ventil verkauft - Dass man hierzu Kraft aufwenden muss, ist gewollt. Eine Zange kann deinen Griff verstärken.
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    Schmiere die Ränder des neuen Gummis ein.
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    Drücke die Felge mit der Innenseite nach oben in das Gummi. Dehne das Gummi gegebenenfalls seitlich etwas mit dem Nageleisen auf.
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    Drehe den Reifen um. Schaue wieder zuerst, dass das Gummi an der Unterseite in der Einbuchtung der Felge liegt. Drücke mit deiner neu erlernten Massagetechnik das Gummi nach unten, bis du nicht mehr weiterkommst. Nimm wieder etwas Schmiermittel für die Reibepunkte zur Hand. Es folgt nun für leichte Menschen ein kleines Workout, denn sie müssen fehlendes Körpergewicht mit kräftigen Stößen ausgleichen. Dazu presst du deine Ferse so fest du kannst nach unten und drückst gleichzeitig das Nageleisen mit der flachen Seite leicht schräg auf das Gummi - direkt am Reibepunkt. Deine andere Ferse verhindert das Verrutschen des Gummis. Hierbei machen lediglich wenige Zentimeter Mühe, da das letzte Viertel wieder fast von alleine reinflutscht.
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    Pumpe nun den Reifen auf. Falls du keinen Kompressor zuhause hast, kannst du dich mit deinem Reifen zur nächsten Tankstelle fahren lassen (oder das Ersatzrad aufziehen und selbst fahren).
    • Mit einer Fahrradpumpe (wie auf dem Bild) geht es auch. Da hier die Luft allerdings langsamer einströmt als sie gegebenenfalls durch kleine Lücken wieder entweicht, musst du ein Paar Methoden probieren, um die Lücken zu schließen. Vielleicht heißt das, dass du dich auf den aufrecht stehenden Reifen setzen und ihn in dieser Position soweit aufpumpen musst, bis das Gummi nach außen gewandert ist. Da das letzte Stück immer mit einem kleinen Knall in Position flutscht, kann eine Fahrradpumpe in seltenen Fällen durch den entstehenden Überdruck Schaden nehmen. Diese Methode ist daher lediglich für den Notfall geeignet.
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