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Eine Klassendiskussion zu führen, kann den Schülern dabei helfen, durch gegenseitigen Austausch mehr über ein bestimmtes Thema zu erfahren. Wenn du jedoch der Diskussionsleiter bist, bist du dir vielleicht unsicher, wie du die Konversation in Gang halten und die ganze Klasse miteinbeziehen kannst. Wenn du in der Situation bist, dass du einen Kurs in der Schule oder auf der Uni abhalten musst oder wenn du dich einfach für alternative Lernmethoden interessierst, dann bist du jetzt auf dem richtigen Weg, um zu lernen, wie man eine anregende Diskussion leitet, auch wenn das zuerst ein Stück harte Arbeit und Anstrengung erfordert.
Vorgehensweise
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Stelle eine Frage, die ein produktives Gespräch anregt. Die besten Fragen sind weder zu offen noch zu begrenzt. “Ja oder Nein”-Fragen bringen eine Diskussion zum Stillstand und breite “Wie denkst du über das Heiraten?” Fragen haben auch eine Tendenz, die Schüler zu entmutigen. Die besten Fragen sind offen genug, um mehrere mögliche richtige Antworten zu haben, aber auch begrenzt genug, um Leuten den Weg in die Diskussion zu erleichtern und sie zum Reden zu motivieren.
- Wenn ihr über Romeo und Julia sprecht, könntest du mit der Frage beginnen: “In welcher Hinsicht irrt sich der Pater in seinem Rat an Romeo?” Diese Frage führt die Schüler in eine produktive Richtung, ohne ihnen die Antworten vorzugeben.
- Wenn du den Schülern ein paar Diskussionsfragen gibst, die sie vor der Stunde vorbereiten sollen, gibt ihnen das auch mehr Zeit, um überlegte Beiträge zur Diskussion zu leisten.
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Sei vorbereitet. Als der Diskussionsleiter solltest du die Stunde mit mehreren “großen” Fragen eröffnen. Sei bereit, die nächste Frage zu stellen, wenn die Diskussion abstirbt, wenn die Leute mehr Stoff zum Nachdenken brauchen. Je besser vorbereitet du dich fühlst, wenn du die Klasse betrittst, desto sicherer wirst du wirken. Wenn du mit deinen Ideen und in deiner Herangehensweise sicher wirkst, ist es auch wahrscheinlicher, dass dich die Schüler respektieren und dass sie mitarbeiten.
- Es kann hilfreich sein, den Schülern einen Zettel mit Fragen zu geben, die ihr besprechen werdet oder diese an die Tafel zu schreiben. Manche Schüler lernen leichter und denken besser nach, wenn sie die Fragen vor sich haben. Das kann auch für dich ein hervorragendes Hilfsmittel sein.
- 2-5 gute Fragen sollten für eine 2-stündige Diskussion ausreichen. Es ist auch gut, 2 oder 3 kleinere “Unterfragen” für jede der Hauptfragen zu haben. Du solltest jedoch mindestens 1,5 mal so viel Material vorbereiten, wie du denkst, dass du brauchen wirst, nur für den Fall, dass die Schüler an dem Tag besonders zurückhaltend sind oder falls eine Fragerichtung doch nicht so produktiv ist, wie du dir erhofft hast.
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Stelle klare Richtlinien für die Diskussionsteilnahme auf. Wenn du möchtest, dass die Diskussion gut anfängt, solltest du deine Schüler genau wissen lassen, was von ihnen erwartet wird. Wenn du möchtest, dass die Schüler frei sprechen, ohne aufzuzeigen, dann sage das; wenn die Schüler vor dem Sprechen aufzeigen sollen, dann stelle das klar. Wenn es andere Dinge gibt, die sie wissen sollten -- zum Beispiel, wie man andere Schüler auf respektvolle Weise anspricht, wie man persönliche Vorurteile in den eigenen Antworten vermeidet oder wenn es bestimmte Ausdrücke gibt, die verwendet oder vermeidet werden sollten, dann erkläre auch diese Erwartungen von Anfang an, so dass deine Schüler stark beginnen.
- Es kann den Schülern auch helfen, beim Thema zu bleiben, wenn du ihnen einen Zettel aushändigst, auf dem steht, was sie tun und was sie lassen sollten.
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Stelle einen gemeinsamen Bezugsrahmen her. Es ist für die Schüler und für dich wichtig, etwas zu haben, bei dem vor Beginn der Diskussion alle mitreden können. Das kann die Leseaufgabe für die Stunde an jenem Tag sein, eine neue Geschichte oder ein Gedicht, das du mitbringst, ein kurzer Videofilm oder auch ein Kunstwerk. Die Schüler und du sollten etwas haben, das ihr alle gelernt und durchdacht habt, damit die Diskussion in Gang kommen kann und damit du dich auf konkrete Details beziehen kannst, anstatt in Allgemeinheiten zu verfallen. [1] X Forschungsquelle
- Mache klar, was du unter Vorbereitung verstehst. Wenn du die Schüler nicht motivierst, ihre Hausübung zu machen oder wenn du keine Sanktionen für Schüler hast, die unvorbereitet erscheinen, dann ist es weniger wahrscheinlich, dass sie mit frischen, anregenden Ideen in die Stunde kommen.
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Zeige Begeisterung für das Thema. Eine Art, um sicherzustellen, dass die Diskussion gut läuft, ist gleich von Anfang an deine Begeisterung für das Thema zu zeigen. Wenn du eine engagierte Körpersprache hast, aufmerksam und energisch bist und zeigst, wie das Thema dein Leben und das Leben der Schüler berührt, dann ist es viel wahrscheinlicher, dass die Schüler mitgerissen werden. Wenn sie das Gefühl haben, dass du müde oder apathisch bist oder die Diskussion einfach hinter dich bringen willst, dann ist es auch weniger wahrscheinlich, dass sie sich dafür interessieren. [2] X Forschungsquelle
- Selbst wenn ein Thema auf den ersten Blick nicht fasziniert, versuche nicht, die Enttäuschung abzuschwächen, indem du sagst: “Ich weiß, das ist jetzt nicht sonderlich spannend…” Zeige ihnen stattdessen, dass es ein wichtiges Thema ist und die Schüler werden mitgehen.
- Manchmal kann es helfen, zu zeigen, das etwas Implikationen für die echte Welt hat, um deine Schüler dafür zu interessieren. Wenn du zum Beispiel ein historisches Ereignis durchnimmst, dann könntest du die Stunde mit einem Zeitungsartikel über ein Ereignis mit ähnlichen Themen oder Hintergründen beginnen -- wie zum Beispiel aktuelle Proteste gegen Diskrimination in Beziehung zu den Rassenunruhen der 1960er. Das kann hilfreich sein, um das Interesse der Schüler aufrecht zu erhalten.
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Definiere die Schlüsselbegriffe. Eine gute Art, um die Diskussion zu beginnen, ist einige Schlüsselworte zu definieren, die für deine Schüler während der Diskussion hilfreich sein könnten. Wenn du zum Beispiel eine Stunde über Gedichtinterpretation abhältst, könntest du Simile, Metapher, Allusion oder andere literarische Begriffe besprechen, die essenziell für Lyrik sind. Wenn alle deine Schüler das Gefühl haben, dass sie auf einer Ebene sind und vor dem Diskussionsbeginn eine starke Grundlage haben, dann werden sie sich viel sicherer fühlen und sich lieber beteiligen. [3] X Vertrauenswürdige Quelle Yale University Weiter zur Quelle
- Selbst wenn du das Gefühl hast, dass du die Dinge ein bisschen vereinfachst, ist es besser, alle vor Diskussionsbeginn auf derselben Ebene zu haben, als dann ein paar Schüler zu verlieren, wenn die Diskussion richtig in Gang kommt. Manche Schüler sind vielleicht zu schüchtern, um zuzugeben, dass sie einige der einfachen Begriffe nicht ganz verstehen und es ist wichtig, diese zu erklären, bevor du weitermachen kannst.
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Präsentiere dich selbst gut. Um eine sinnvolle Diskussion zu leiten, musst du dich selbst als einen Experten und eine Autorität zum Thema präsentieren. Du solltest eine selbstsichere Körpersprache haben, aufrecht stehen, Augenkontakt halten und den Schülern zeigen, dass ihr das zusammen machen müsst. Gleichzeitig solltest du aber nicht so tun, als ob du perfekt wärst und alle Antworten wüsstest, da die Schüler dann weniger bereit wären, sich zu beteiligen.
- Tue nicht so, als ob du absolut alles wüsstest und zeige den Schülern, dass du genauso wissbegierig bist wie sie.
- Sei ehrlich enthusiastisch über die Ideen deiner Schüler, um Begeisterung für das Thema zu wecken.
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Behalte eine sichere und respektvolle Atmosphäre bei. Wenn du deine Schüler zur Teilnahme ermutigen willst, solltest du ihnen eine sichere Umgebung bieten, in der sie das tun können. Du musst klar machen, dass die Gedanken aller Schüler Respekt verdienen und dass in deiner Stunde niemand verurteilt wird. Niemand sollte sich wegen seiner Gedanken und Meinungen wertlos fühlen müssen. Du solltest die Schüler respektvoll behandeln und für ihre Teilnahme belohnen, ihnen aber nie das Gefühl geben, dass ein Gedanke dumm, sinnlos oder einfach falsch ist.
- Wenn ein Schüler gemein zu einem anderen Schüler ist, sprich das Problem direkt an, anstatt die Diskussion weitergehen zu lassen; wenn du nichts sagst, wird es so aussehen als ob es für die Schüler in Ordnung ist, gemein zu einander zu sein.
- Ermutige Schüler zum Reden, anstatt sie zu unterbrechen. Mache die Teilnahme an der Diskussion spannend für sie, anstatt sie zu verunsichern.
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Finde Argumente. Teile nicht einfach deine Gefühle oder Meinungen mit, ohne diese zu untermauern. Wenn ihr Romeo und Julia besprecht und jemand behauptet: “Der Pater sollte Romeo nie einen Rat gegeben haben!”, dann frage ihn oder sie, warum das so ist und diskutiere mögliche Gründe, die für oder gegen diese Behauptung sprechen. Verwende das “Vor- und Nachteile”-Modell; finde Gründe für eine Position, und argumentiere dann dagegen. Welche Schlussfolgerung würde sich in einem Gerichtssaal besser halten? Das kann zu sinnvollen Ergebnissen führen, ohne den Schülern das Gefühl zu vermitteln, dass ihnen die Antworten vorgegeben werden.
- Hilf den Schülern dabei, ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn das Ziel der Diskussion einfach ist, ihnen die “richtige” Lösung näherzubringen, dann hättest du genauso gut einen Vortrag darüber halten können.
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Gehe vom Bekannten zum Unbekannten. Gute Diskussionen hängen von der Unwissenheit der Teilnehmer ab. Wenn du es schon weißt, wie kannst du etwas lernen? Wenn du das Gefühl hast, dass du eine Frage beantwortet hast, vertiefe sie, um ein neues Rätsel zu finden, das du nicht verstehst oder fahre zum nächsten Interessebereich fort. Wenn du einmal bei etwas angekommen bist, das du und die Gruppe enträtselt haben, dann dringe zu einem neuen, komplizierteren Geheimnis vor. Verwende frühere Diskussionen als einen Anhaltspunkt und gehe immer tiefer.
- Behandle jede neue “Unbekannte” wie ein spannendes Rätsel, das die Schüler zusammen lösen werden. Selbst wenn du es bereits durchgedacht hast, tue so, als ob du mit den Schülern gemeinsam drauf kommen würdest.
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Lenke die verschiedenen Persönlichkeiten. Frage auch insbesonders die ruhigeren Mitglieder, was sie von dem Thema halten; und zügle die unerbittlich redseligen Mitglieder, die andere nicht zu Wort kommen lassen so nett wie möglich. Stelle sicher, dass jeder Teilnehmer zu Wort kommt. Versuche, zu gewährleisten, dass jeder Schüler angehört wird, und dass manche nicht zu oft gehört werden. Mache es so, dass Schüler mit gegensätzlichen Persönlichkeiten nicht in Missverständnisse verwickelt werden und dass alle sich im Großen und Ganzen gut verstehen.
- Sei dir bewusst, was für verschiedene Persönlichkeitstypen in deiner Klasse sitzen und wie diese am besten in einer Gruppendiskussion zurecht kommen. Wenn du zum Beispiel einen Schüler hast, der die Konversation gerne aufsaugt und sich dann am Ende dazu einschaltet, dann erlaube diesem Schüler, sich die Zeit zu nehmen, die er braucht, anstatt ihn zum Reden zu zwingen, wenn er noch nicht bereit ist.
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Schreibe Ideen auf. Eine Technik, um eine produktive Klassendiskussion zu erhalten, ist, die Ideen deiner Schüler während der Diskussion aufzuschreiben. Das kann die Schüler daran erinnern, worüber ihr eigentlich redet und ihnen etwas geben, worauf sie zurückkommen können. Du kannst ihre Ideen in etwas geschliffenerer Form aufschreiben, um die Diskussion damit zu umrahmen. Wenn du das tust, solltest du aber sicherstellen, dass du die meisten Ideen, die vorgebracht wurden, aufschreibst, damit sich nicht manche Schüler entmutigt fühlen, weil du ihre Ideen nicht aufschreibst.
- Du könntest sogar daran denken, einen Schüler als “Schriftführer” zu bestimmen, der an der Tafel steht und die Ideen aufschreibt, wie sie kommen.
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Denke daran, dass es um das Thema geht, nicht um dich. Wenn du eine Gruppendiskussion leitest, fühlst du dich vielleicht unsicher und glaubst, dass es nicht gut läuft, weil die Schüler dich nicht mögen oder respektieren. So eine Denkweise ist nicht konstruktiv und wird nur dazu führen, dass du schlecht über dich selbst denkst, anstatt dich auf das anstehende Thema zu konzentrieren. Wenn deine Schüler nicht gut reagieren oder sich nicht so einbringen, wie du es dir erhofft hättest, dann rufe dir ins Gedächtnis, dass das so ist, weil das Thema vielleicht in einem neuen Licht präsentiert wird, und nicht, weil mit dir etwas nicht stimmt. [4] X Forschungsquelle
- Wenn du einmal aufgehört hast, dich darauf zu konzentrierenen, dass mit dir etwas nicht stimmt, wirst du mehr Freiheit haben, dich dem Diskussionsthema zuzuwenden und das Gespräch so dynamisch wie möglich zu gestalten.
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Teile dir deine Zeit gut ein. Ein wichtiger Aspekt beim Leiten einer Diskussion ist, sicherzustellen, dass die wichtigsten Dinge angesprochen wurden, die du ansprechen wolltest. Wenn die Schüler sich zu sehr an einem Punkt aufhängen, der nicht zentral zur Diskussion ist, dann kannst du das Gespräch auf die wichtigeren Aspekte des Tagesthemas lenken. Wenn du aber merkst, dass deine Schüler eine faszinierende Diskussion über etwas haben, das du gar nicht ansprechen wolltest und sie wirklich voneinander lernen, dann kannst du die Zeit auch dazu verwenden, eine neue Denkrichtung auszuloten. [5] X Vertrauenswürdige Quelle Yale University Weiter zur Quelle
- Zeiteinteilung ist ein wichtiger Teil beim Leiten einer Klassendiskussion. Es ist wichtig, die Schüler auf dem richtigen Kurs zu halten und zu vermeiden, dass die gesamte Stunde dafür drauf geht, über einen unwichtigen kleineren Streitpunkt zu diskutieren.
- Finde einen Weg, um hin und wieder unauffällig auf die Uhr zu schauen. Du möchtest die Schüler dabei nicht nervös machen.
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Hilf den Schülern dabei, einander anzusprechen. Eine Art, um das Gespräch weiterzuführen, ist die Schüler dazu zu bringen, dass sie einander ansprechen, und nicht dich. Solange die Konversation respektvoll und wohlmeinend ist, kann es ihnen helfen, einander kennenzulernen und eine sinnvolle Diskussion ohne Hemmnisse in Gang zu bringen. Wenn du aber merkst, dass diese Technik das Gespräch zu aggressiv oder streitbar werden lässt, dann kannst du die Schüler ein wenig bremsen. [6] X Vertrauenswürdige Quelle Yale University Weiter zur Quelle
- Es kann zu einer dynamischeren, spannenden Diskussion führen, wenn du die Schüler mehr miteinander reden lässt. Sie werden das Gefühl haben, dass sie offener sprechen können, wenn sie miteinander reden, anstatt nur den Lehrer anzusprechen.
- Du musst nur betonen, dass sie das auf eine respektvolle Weise tun sollten, die sich auf die Gedanken des anderen bezieht und nicht auf dessen Person.
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Halte Problemschüler im Zaum. Leider kann schon ein einziger Problemschüler eine ganze Diskussion zerstören. Wenn es einen Schüler in deiner Klasse gibt, der immer unaufgefordert redet, andere dauernd unterbricht, die Ansichten von anderen heruntermacht und dich und die anderen Schüler generell nicht respektiert, dann musst du dieses Problem direkt und so schnell wie möglich ansprechen, damit dieser Schüler die anderen nicht vom Lernen abhält. Du kannst das Problem zuerst in der Klasse ansprechen, und wenn das nicht funktioniert, den Schüler beiseite nehmen und das Problem unter vier Augen mit ihm ansprechen.
- Es gibt viele Arten von Problemschülern. Wenn einer deiner Schüler zum Beispiel unaufgefordert redet, dann betone, wie wichtig es ist, dass er aufzeigt, bevor er redet.
- Wenn du einen Schüler hast, der zu viel redet, dann sage ihm, dass er warten soll, bis mindestens vier andere Leute gesprochen haben, bevor er wieder etwas beiträgt. Auch wenn es harsch klingen mag, kann das den Schülern dabei helfen, sich darauf zu konzentrieren, was die anderen zu sagen haben.
- Wenn du Schüler hast, die abgelenkt sind oder andere Dinge während der Stunde machen, setze sie in die erste Reihe und passe besonders auf sie auf.
- Wenn es ein Problem ist, die Diskussion zu leiten, weil viele Schüler den Text nicht gelesen haben, dann solltest du sie dazu anregen, ihre Hausaufgaben zu machen, indem du ihnen kleine Tests am Anfang der Stunde gibst, die Teilnahme zu einem größeren Prozentteil der Gesamtnote erhebst oder andere Wege findest, um sie für ihre Arbeit verantwortlich zu machen.
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Fasse schon während der Diskussion zusammen. Eine Art, um sicherzustellen, dass alle Schüler auf einer Ebene sind, ist die Klassendiskussion immer wieder zusammenzufassen, während sie in Gang ist. Du kannst es so machen, dass es sich nahtlos anfühlt und nicht wie eine Unterbrechung des Gesprächs. Es kann deinen Schülern auch helfen, ein besseres Verständnis des Gesamtbildes zu bekommen, wenn du die Punkte, die deine Schüler oder du gemacht haben, besonders sorgfältig wiederholst. Lege Wert darauf, die Diskussion alle 20 Minuten oder so zu verlangsamen und neu zu starten -- besonders in einer längeren Stunde-- so dass alle Schüler an Bord bleiben.
- Du kannst andere Schüler bitten, dir dabei zu helfen. Sage etwas wie, “Ok, was haben wir bis jetzt gelernt?” und lasse dir von Freiwilligen helfen.
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Fasse alles zusammen. Wenn die festgesetzte Diskussionszeit um ist oder wenn die Dinge einen natürlichen Endpunkt erreichen, mache eine volle Zusammenfassung von allem, über das ihr gesprochen habt. Entwerte keine Argumente und konzentriere dich darauf, die verschiedenen Ideen unter ein Dach zu bringen, anstatt so zu tun, als ob du den Schülern den einen und einzigen Weg gezeigt hättest, wie etwas zu tun ist. Stelle sicher, dass noch etwas Zeit dafür übrig ist, so dass die Schüler nicht abgelenkt sind und schon ihre Taschen packen wollen.
- An diesem Punkt kann es wirklich praktisch sein, wenn du während der Diskussion Stichwörter auf der Tafel notiert hast. Es macht es leichter, deine Gedanken zusammenzufassen, wenn du etwas hast, worauf du zeigen kannst.
- Du könntest auch versuchen, einen der Schüler die Klassendiskussion zusammenfassen zu lassen. Auf diese Weise fühlen die Schüler sich vielleicht verantwortlicher und involvierter.
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Lasse Platz für Fragen. Du solltest gewährleisten, dass am Ende der Klasse mindestens ein paar Minuten für Fragen übrig bleiben. Du möchtest, dass die Schüler aus der Diskussion mit dem Gefühl gehen, etwas gelernt zu haben, und nicht mit dem Gefühl, völlig verwirrt zu sein. Wenn du wartest, bis die Stunde fast um ist, bevor du fragst, ob es noch Fragen gibt, werden die Schüler viel weniger bereit sein, noch etwas zu sagen, weil sie die Stunde nicht aufhalten oder gar verlängern wollen. Lasse genügend Zeit für Fragen und achte darauf, die Schüler zum Sprechen zu ermutigen, wenn sie verwirrt sind.
- Die Schülerfragen zu beantworten kann auch hilfreich sein, um die Diskussion gründlicher zusammenzufassen.
- Die Fragen der Schüler können dir auch einen Einblick in die Stärken und Schwächen deiner Diskussion geben. Wenn fünf Schüler anscheinend von derselben Sache verwirrt sind, dann könnte der Grund dafür sein, dass du es in der Diskussion nicht gründlich genug durchgegangen bist.
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Lasse sie unbefriedigt zurück. Schließe mit einer ähnlichen Frage, oder einem “Vorschlag für weitere Recherchen.” Das gibt allen Beteiligten etwas, worüber sie bis zum nächsten Mal nachdenken können. Du solltest die Schüler nicht mit dem Gefühl entlassen, dass ihr absolut alles zu dem Thema besprochen habt, dass alles gesagt wurde, das gesagt werden könnte und dass ihr das Rätsel komplett gelöst habt. Stattdessen solltest du das Gespräch auf ein höheres Niveau gebracht haben, den Schülern wichtige Einblicke in das Thema verschafft haben und sie voll Vorfreude auf die nächste Diskussion entlassen.
- Wenn du deine Schüler leicht unbefriedigt entlässt, gibt dir das auch einen logischen Punkt, den du in der nächsten Stunde aufgreifen kannst. Die Schüler werden voller Vorfreude auf eine Weiterführung des Gesprächs in die Stunde kommen und in der Zwischenzeit vielleicht sogar neue Einblicke in das Thema gewonnen haben.
- Überlege, einen kurzen “Check” durchzuführen. Lasse die Schüler darüber sprechen, wie sie zu der Diskussion stehen oder wohin sie als nächstes gehen wollen. Das können sie am Ende der Stunde machen oder auch in einer schriftlichen Umfrage, die sie in den letzten paar Minuten der Stunde ausfüllen.
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Achte darauf, wer an der Diskussion teilgenommen hat und wer nicht, damit du das beim nächsten Mal besser machen kannst. Frage dich nach dem Ende der Diskussion, wer am meisten geredet hat, wer am wenigsten und wer die sinnvollsten Beiträge zur Diskussion geliefert hat. Denke daran, dass am meisten reden nicht unbedingt dasselbe ist wie am meisten beitragen. Wenn du das nächste Mal eine Diskussion leitest, kannst du versuchen, die ruhigeren Schüler auch ein bisschen mehr einzubinden und sicherzustellen, dass alle zu Wort kommen, und sich die Mehrheit nicht von ein paar sehr selbstbewussten Rednern eingeschüchtert fühlt.
- Behalte im Kopf, dass keine Diskussion perfekt ist. Wenn du besser im Leiten von Gruppendiskussionen wirst, wirst du auch besser darin werden, alle Schüler zur Teilnahme zu bewegen.
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Tipps
- Bleibe positiv. Wenn die Diskussion schwierig wird, dann denke daran, dass jeder, der sprechen kann, auch etwas in einer Diskussion lernen und diese genießen kann. Es gibt viele klassische Mittelschulen und selbst Kindergärten, sowie spezielle Erziehungsprogramme mit einem Schwerpunkt auf Diskussionen! Fragen sind motivierend und sich zu unterhalten ist so natürlich wie Atmen, deshalb mache weiter, wenn es schwierig wird!
- Gib dir mindestens eine Stunde, aber denke daran, dass die besten Diskussionen (solche, die neue Fragen aufwerfen und neue Wissensbereiche aufdecken) 3 Stunden oder so brauchen, um sich zu entwickeln und zu entfalten.
- Sokrates war der Meister des Diskussionsleitens. Lerne von jenen, die vor dir kamen.
- Manchmal ist die wichtigste Frage die, die am schwersten zu beantworten ist. “Was ist ein Mensch?” Obwohl es keine zufriedenstellende wissenschaftliche Antwort gibt, die alles beantwortet, ist es dennoch eine relevante Frage. Lasse dich und die Gruppe Themen untersuchen, die euer Interesse wecken, selbst wenn du den “praktischen Wert” noch nicht in Worte fassen kannst. Die besten Diskussionen enden nicht immer mit Zustimmung oder einer Schlussfolgerung. Sie enden vielleicht damit, dass die Unterschiede klar geworden sind und die Beteiligten “sich darauf einigen, sich nicht nicht zu einigen!”
- Es gibt grob zwei Arten von Diskussionen: theoretisch und praktisch. Unterscheide zwischen einem Dialog, der zu der Entdeckung einer Wahrheit führt und einem Dialog, der zu Einigung und Tat führt, und mache allen Beteiligten klar, um welchen es sich handelt!
- Viele Leute haben das Gefühl, dass offene Diskussionen zwischen bereitwilligen Teilnehmern in vagen Unsinn ausarten. Wenn du oder die Gruppe beginnen, das zu fühlen, kann es gut sein, sich zu fragen: “Warum ist das wichtig?” Verwende Zeit darauf, zu entscheiden, bei welchen Themen es wichtig ist, sie weiterzuführen und bei welchen nicht, und dann stürze dich wieder in die Diskussion.
- Bringe noch weitere Aussagen ein. Versuche, eine neue Diskussion in Gang zu bringen, wenn eine schon beendet ist.
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Warnungen
- Erlaube eurer Diskussion, von Punkt zu Punkt zu wandern. Tradition, Erfahrung und die neuesten Forschungsergebnisse zeigen, dass man durch einen Vortrag, der besser organisiert erscheint, weniger langfristig und weniger effizient lernt. Bleib dran!
- Viele Leute werden emotional, wenn ihre Annahmen in Frage gestellt oder ihre Glaubenssätze widerlegt werden. Es ist zu erwarten, dass manche Leute wütend werden oder sich zurückziehen. Um das zu minimieren, bleibe bei Aussagen wie “Ich glaube _____ weil_____” anstatt “Du hast Unrecht,” es sei denn, jemand liegt ganz falsch.
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Was du brauchst
- 2-15 Leute, die Interesse daran haben, durch eine Diskussion zu lernen
- Ein Thema. Bücher sind perfekt, aber es gibt viele mögliche Themenbereiche, wie Filme, geteilte Erfahrungen, aktuelle Geschehnisse, etc.
- Ein Gehirn
- Neugier
- 1-3 Stunden Zeit
Referenzen
- ↑ http://leadership.uoregon.edu/resources/exercises_tips/skills/leading_effective_discussions
- ↑ http://leadership.uoregon.edu/resources/exercises_tips/skills/leading_effective_discussions
- ↑ http://www.yale.edu/graduateschool/teaching/forms/papers/discussion_leading.pdf
- ↑ http://leadership.uoregon.edu/resources/exercises_tips/skills/leading_effective_discussions
- ↑ http://www.yale.edu/graduateschool/teaching/forms/papers/discussion_leading.pdf
- ↑ http://www.yale.edu/graduateschool/teaching/forms/papers/discussion_leading.pdf
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