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Federhauben werden von Ehrenmännern vieler Stämme der Great Plains (östlich der Rocky Mountains) getragen und finden noch heute Gebrauch bei religiösen und kulturellen Zeremonien. Das Tragen der Federhauben von Leuten, die keinem dieser Stämme angehören, ist eine kontroverse Angelegenheit und wird von vielen amerikanischen Ureinwohnern als kulturelle Aneignung gesehen. Wenn du kein Mitglied eines solchen Stammes bist, solltest du in Betracht ziehen, die Federhaube nur daheim als Dekoration zu nutzen anstatt sie selbst zu tragen. Zumindest aber solltest du darauf achten, sie nicht in einem missverständlichen oder respektlosen Kontext zu tragen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Die Federn präparieren

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  1. Traditionell werden hierfür in der Regel Federn vom Fasan, Moorhuhn, Truthahn oder Adler genutzt. [1] Das Recht, solche Federn zu tragen (insbesondere die eines Adlers oder Truthahns) erhält man für gewöhnlich durch mutige Taten. Du solltest daher vielleicht lieber weniger heilige und weiter verbreitete Federn nutzen, z.B. solche, die man im Bastelladen kaufen kann. Lange, feste Federn eignen sich am besten.
    • Die Schwanzfedern von verschiedenen Seiten eines Vogels biegen sich in verschiedene Richtungen. Um eine symmetrische Federhaube zu kreieren, sortiere die Federn nach Links- und Rechts-Biegung und ordne sie auf verschiedenen Seiten der Haube an. [2]
    • Schau dir den Abschnitt über den angemessenen Gebrauch einer Federhaube an, wenn du dich nicht mit dessen Geschichte auskennst.
  2. Wenn die Federn gebogen oder sehr kraus sind, solltest du sie vor der Weiterverarbeitung erst begradigen. Halte die Federn an beiden Enden fest und bewege sie über eine heiße Glühbirne, wobei du sie ab und zu umdrehst. Lass die Feder abkühlen, während du sie gerade ziehst. [3]
    • Du kannst die Feder auch durch den Dampf eines Wasserkochers oder Bügeleisens bewegen oder mit deinem Daumennagel der Länge nach die Feder quetschen. Beide dieser Methoden können jedoch leichter die Feder zerstören, also solltest du vielleicht erst an überschüssigen Federn üben. [4]
    • Bedenke, dass eine leichte Biegung nach links oder rechts gut ist, solange du genügend von beiden Sorten hast, um sie auf der Federhaube passend anzuordnen.
  3. Stutze jede Feder bis sie die Form eines runden Buttermessers hat und mache die weichen Teile der Feder (Federfahne) geschmeidig, indem du sie zwischen deinen Fingerspitzen zusammen drückst und ordnest. Wenn der Schaft bricht, schneide den gebrochenen Teil ab um ein ebenes Ende zu erhalten.
    • Wenn der ungebrochene Teil des Schafts kürzer als 6,4 cm ist, kannst du einen Holzdübel in den Hohlraum stecken, um es leichter an der Federhaube zu befestigen. [5]
  4. Schneide Streifen von etwa 6x10,8mm Länge aus dünnem, steifem Leder. Falte jeden Streifen so, dass er über der Spitze des Federschaftes ein „Sandwich“ ergibt und darunter eine kleine Schlaufe bleibt, durch die man noch eine Schnur ziehen kann. Befestige die Feder mit Kleber am Lederstreifen und lass es vor dem nächsten Schritt trocknen. [6]
    • Wenn du traditionelle Materialien verwenden willst, kannst du die Feder befestigen indem du mit einer Ahle ein Loch hinein stanzt und sie mit einer gewachsten Schnur zusammen bindest. [7]
  5. Schneide rote Filzstücke von 3,8x10,8cm. Wickle jedes Filzstück um die Leder-Ummantelung einer Feder. Lass dabei aber die Schlaufe am Ende unbedeckt. Binde den Filz am oberen und unteren Ende mit einem festen Faden zusammen und trage etwas Kleber auf den Knoten auf um die Haltbarkeit zu verstärken.
  6. In traditionellen Stämmen wurden diese Büschel nur bei besonderen Ehrentaten verliehen. Wenn du dies imitieren willst, klebe eine kleine, rote Daune an das Ende jeder Feder.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Die Fertigung der Federhaube

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  1. Die übliche Basis für eine Federhaube (manchmal auch „Krone“ genannt) ist eine runde Kappe oder Haube aus Leder oder Filz. Du kannst dafür auch einen langen Streifen irgendeines Stoffes nehmen, den der Träger um den Kopf wickeln und am Hinterkopf zusammenbinden kann. [8] Wenn die Federhaube nicht nur Dekoration sein soll, sollte sie so geschnitten sein, dass sie auf den Kopf des Trägers passt und sich von kurz über den Augenbrauen bis über die Ohren erstreckt.
    • Traditionell wurde diese Haube oder dieses Stirnband aus Büffel- oder Reh-Haut gefertigt. [9]
    • Du kannst deine eigene „Krone“ machen indem du ein Stück Leder oder Filz zu einer Kuppel drehst, das überstehende Stück abschneidest und die zwei Enden zusammen nähst.
  2. Ordne die Federn entlang der Haube oder dem Band in regelmäßigen Abständen an. Stanze mit einer Ahle Löcher in den Rand der Kappe oder schneide mit einem scharfen Messer kleine Schlitze hinein. Pro Feder sollten es zwei Löcher sein, eins auf jeder Seite des Schaftes.
    • Die Federn einer Federhaube erstrecken sich üblicherweise von einem Ohr zum anderen und ergeben über der Stirn eine Kurve. Federn können auch einzeln oder in kleinen Gruppen auf der Stirn getragen werden, als ein niedrigeres Statussymbol. [10]
  3. Befestige die Federn an der Kappe, indem du einen gewachsten Lederfaden durch die Löcher der Kappe und die Schlaufen an den Federenden fädelst, genau in der Reihenfolge, in der du sie angeordnet hast. Mach an beiden Enden einen Knoten in den Faden und trage – falls nötig – Kleber auf um ihn zu verstärken.
    • Du kannst stattdessen auch eine starke Stoffschnur nehmen, dies wird aber vermutlich nicht so lange halten.
  4. Im Idealfall sollten die Federn gerade und parallel zueinander stehen, oder kegelförmig nach außen weg gebogen sein. Wenn die Federn sich nicht in die gewünschte Richtung neigen, kannst du zusätzliche Löcher in die Kappe stanzen, auf halbem Weg zwischen Rand und Kuppe. Nähe an dieser Stelle einen zweiten Lederfaden ein um die Federn zu stabilisieren. [11]
  5. Viele Federhauben – aber nicht alle – haben ein verziertes Stirnband, das unterhalb der Haube auf der Stirn des Trägers anliegt. Du kannst solche Bänder bereits fertig in manchen Läden kaufen oder dein eigenes machen indem du farbige Perlen auf einem Leder- oder Filzstreifen fest klebst. Um das Band zu befestigen, nähe es mit einem Lederfaden oder einer dicken Schnur von innen nach außen fest. Nähe dabei mit Löchern, die nicht weiter als 1,25cm auseinander liegen.
    • Ziehe es in Betracht, dieses Band direkt von einem der Stämme der Great Plains zu kaufen um die Ausübenden dieser Tradition zu unterstützen.
  6. Ein weiteres schmückendes Merkmal oder Statussymbol sind Fellstreifen, die an beiden Seiten der Federhaube kurz über den Ohren herabhängen. Traditionell wurden dafür Hermelin-Schwänze verwendet aber lange Streifen aus Hasenfell sind leichter erhältlich. Nähe sie mit dem selben Faden fest, mit dem du auch das zweite Stirnband oder die Federn befestigt hast.
  7. Der Begriff „Rosette“ beschreibt jegliche kreisrunde Dekoration an den Seiten der Federhaube. Diese können aus Perlen, Fell oder weiteren Federn bestehen, die auf eine bestimmte Art zusammen gebunden werden. Diese Rosetten werden üblicherweise mit zusätzlichen Lederbändern befestigt und dienen auch dazu, die Nahtstellen an beiden Seiten zu verdecken.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Die korrekte Verwendung der Federhaube

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  1. Traditionell tragen nur Angehörige der Stämme in der Region der Great Plains Federhauben. In Filmen oder bei Touristen-Veranstaltungen in den USA wurden oft auch andere amerikanische Ureinwohner oder sogar weiße Schauspieler mit Federhauben bekleidet. Dies hat dazu geführt, dass die Federhaube nun weltweit fälschlicherweise mit amerikanischen Ureinwohnern im Allgemeinen assoziiert wird.
    • Die folgenden Stämme sind Beispiele für Stämme, die Federhauben tragen: die Sioux, Crow, Blackfeet, Cheyenne und Plains Cree. [12]
  2. In den Stämmen, die die Federhaube als erste einführten durften nur männliche Stammesvorsteher und Krieger eine Federhaube tragen. Sie wurden und werden noch immer als große Ehre und wichtiges Symbol betrachtet und finden hauptsächlich bei formellen Zeremonien Verwendung. Ähnlich wie eine Militäruniform, eine Krone oder andere Statussymbole werden Federhauben von Leuten aus dieser Kultur nicht zum Spaß gemacht oder getragen; dieses Recht muss man sich erst verdienen.
  3. Wenn du sie nicht als Teil einer von den Stämmen der Great Plains organisierten Zeremonie trägst, werden viele Angehörige dieser Stämme es nicht gerne sehen, wenn du eine Federhaube trägst. Auch Angehörige anderer Stämme könnten daran Anstoß nehmen, da evtl. ihre Verwandten gezwungen wurden, für touristische Zwecke eine solche Haube zu tragen oder Opfer von Vorurteilen und Stereotypen waren. Auch wenn du vielleicht nicht mit der Interpretation der anderen Person übereinstimmst – die Federhaube in einer solchen Situation abzusetzen ist ein Zeichen von Respekt und Höflichkeit.
    • Die Feder eines Adlers gilt manchmal als ein Zeichen ganz besonderer Ehre und ihre Verwendung könnte zusätzlich unsensibel sein. Manche Stämme haben zusätzlich noch andere heilige Federn wie z.B. Eulenfedern, auch wenn diese normal nicht in Federhauben verwendet werden.
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Was du brauchst

  • Ungefähr 30 lange, starke Federn (probiere die eines Truthahns oder Adlerfeder-Imitate)
  • Eine Kappe aus Leder oder Filz oder Stirnbänder
  • Streifen aus dünnem, festem Leder
  • Roten Filz
  • Eine Ahle oder ein scharfes Messer
  • Glühbirne oder eine „Dampfquelle“ (z.B. Wasserkocher)
  • Gewachstes Lederband (min. 64cm)
  • Kleine rote Daunen (optional)
  • Perlen-/federbesetztes Stirnband (optional)
  • Rosetten (optional, siehe Anleitung)
  • Streifen aus Hasenfell (optional)

Tipps

  • Dieser Vorgang kann sehr kompliziert sein. Lass dir reichlich Zeit und sorge dafür, dass du genügend Materialien hast, um das Projekt abzuschließen
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Warnungen

  • Sei dir bewusst, dass das Tragen solchen Kopfschmuckes durch jemanden, der kein Nachfahre amerikanischer Ureinwohner ist, von einigen Angehörigen dieser Stämme als sehr respektlos und beleidigend gesehen wird. Viele beanspruchen solche Symbole als ihr kulturelles Erbe, welches ausschließlich ihnen zusteht. Dies gilt besonders für Federhauben, die nur von Stammesältesten und nach langen Jahren voller würdiger Errungenschaften getragen werden.
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