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Eine Trauerrede, auch Grabrede oder Leichenrede genannt, ist eine Ansprache, die bei einem Gedenkgottesdienst zum Gedenken an den Verstorbenen gehalten wird. Du musst kein begabter Schriftsteller oder Redner sein, um eine tiefempfundene und bedeutsame Trauerrede zu halten, die ausdrückt, was den Verstorbenen ausgemacht hat. Die besten Trauerreden sind kurz und auf den Punkt gebracht – taktvoll, aber auch nicht ohne einen gewissen Sinn für Humor. Befolge einfach diese Schritte, wenn du wissen möchtest, wie du trotz deines schmerzhaften Verlusts eine Trauerrede verfassen und deine Beziehung zu dem Verstorbenen in wenigen Worten beschreiben kannst.


Methode 1
Methode 1 von 2:

Die Trauerrede schreiben

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  1. Wie ernst oder unbeschwert soll die Trauerrede sein? Eine gute Trauerrede muss nicht durchgehend trübsinnig sein, sondern einfach nur angemessen. Manche Verfasser von Trauerreden entscheiden sich für einen ernsten Ton, andere wiederum trauen sich, etwas Humor einfließen zu lassen. Mit Vorsicht genossen kann Humor dabei helfen, die Persönlichkeit des Verstorbenen zu übermitteln und seine liebenswerten Eigenschaften zu verdeutlichen. [1]
    • Teilweise kann der Ton auch davon bestimmt werden, wie der Betreffende gestorben ist. Wenn du eine Trauerrede über einen Teenager schreibst, der frühzeitig aus dem Leben geschieden ist, dann sollte dein Ton etwas ernster sein als bei einer Trauerrede für einen Großvater oder eine Großmutter, die bis in ihre Neunziger ein glückliches Leben geführt haben.
  2. Denke beim Verfassen der Trauerrede an die Familie des Verstorbenen und die Menschen, die ihm nahestanden. Konzentriere dich auf das Positive, bleib aber ehrlich. Wenn der Betreffende schwierig oder übermäßig negativ eingestellt war, dann solltest du dieses Thema lieber meiden oder es nur sanft zur Sprache bringen, z.B. mit: „Er hatte immer wieder mit persönlichen Herausforderungen zu kämpfen.“ Pass auf, dass du nichts sagst, was die Zuhörer beleidigen, schockieren oder verwirren könnte. [2]
    • Du solltest beispielsweise keine Witze oder Kommentare über den Verstorbenen machen, die für die Mehrheit der Anwesenden unverständlich wären.
  3. Selbst wenn dich die meisten Anwesenden kennen, ist es trotzdem wichtig, dass du dich vorstellst. Wenn du mit dem Verstorbenen verwandt bist, dann beschreibe euer Verwandtschaftsverhältnis. Wenn nicht, dann erkläre kurz, wie und wann ihr euch kennengelernt habt. [3]
  4. Obwohl deine Trauerrede nicht wie ein Nachruf klingen und du auch nicht alle Informationen über das Leben des Verstorbenen angeben musst, solltest du doch einige Eckdaten erwähnen. Hierzu gehören Details zu seinem Familienleben, seine beruflichen Errungenschaften sowie Hobbys und Interessen, die ihm besonders wichtig waren. Du kannst diese Informationen einfließen lassen, während du den Verstorbenen rühmst oder Erinnerungen an ihn aufleben lässt. [4]
    • Schreibe dir die Namen seiner Familienmitglieder auf, vor allem von den Menschen, die ihm besonders nahestanden. Am Tag der Trauerfeier könntest du ihre Namen aufgrund der Emotionsflut vergessen. Daher ist es ratsam, sie griffbereit zu haben.
    • Denke daran, das Familienleben des Verstorbenen direkt zu erwähnen – dies wäre für seine Familie gewiss sehr wichtig.
  5. Du solltest seine guten Eigenschaften möglichst nicht einfach nur herunterrattern. Erwähne stattdessen einen bestimmten Charakterzug und veranschauliche ihn dann mit einer Anekdote. Es ist die Geschichte dazu, die den Menschen – und seine Persönlichkeit – zum Leben erweckt. Sprich mit möglichst vielen Menschen aus seinem Umfeld, um ihre Eindrücke, Erinnerungen und Gedanken zu dem Verstorbenen zu hören und schreibe dir möglichst viel davon auf. Suche nach gemeinsamen Themen, die eine Idee vereinen und versuche, dieses Thema dann mithilfe von konkreten Beispielen zu veranschaulichen. [5]
    • Wenn der Verstorbene für seine Liebenswürdigkeit bekannt war, dann sprich zum Beispiel darüber, wie er einem Obdachlosen auf die Beine geholfen hat.
    • Wenn der Verstorbene ein leidenschaftlicher Witzbold war, dann erwähne seinen berühmtesten Aprilscherz.
    • Stelle dir vor, dass sich ein Fremder deine Trauerrede anhört. Würde er sich aufgrund deiner Beschreibungen ein Bild von der Person machen können, ohne sie selbst kennengelernt zu haben?
  6. Umreiße die Trauerrede in groben Zügen, bevor du mit dem Schreiben beginnst. Denke nach und lege dir eine Liste mit all den möglichen Lebensbereichen an, über die du reden möchtest. Hierzu gehören Charaktereigenschaften, Interessen und biografische Informationen. Wenn du bereit zum Schreiben bist, befasse dich mit jedem Bereich in einer logischen Reihenfolgen. Gib deiner Trauerrede Anfang, Mitte und Ende. Vermeide Abschweifungen, sei aber auch nicht herablassend. Du besitzt vielleicht einen hervorragenden Wortschatz, trotzdem solltest du dieses eine Mal nur Worte benutzen, die alle Anwesenden verstehen können. [6]
    • Eine Trauerrede dauert im Durchschnitt etwa drei bis fünf Minuten. Dies sollte ausreichen, um eine bedeutungsvolle Rede über den Verstorbenen zu halten. Bedenke jedoch, dass weniger oft mehr ist. Bei einem so traurigen Anlass solltest du die Geduld der Anwesenden nicht auf die Probe stellen.
  7. Sobald du die Trauerrede verfasst hast und mit deinem Geschriebenen zufrieden bist, solltest du sie engen Freunden oder Familienmitgliedern, die den Verstorbenen gut kannten, zum Lesen geben. Dies ist nicht nur wichtig, um sicherzustellen, dass alles stimmt, sondern auch, um dich zu vergewissern, dass du das Wesen des Verstorbenen gut getroffen hast. Zudem können sie erkennen, ob du etwas Unangemessenen geschrieben oder etwas Wichtiges vergessen hast sowie auch, ob irgendetwas undeutlich oder schwer verständlich ist. [7]
    • Du kannst Freunde und Familienmitglieder auch bitten, deine Trauerrede zu überarbeiten. Zwar muss deine Rede nicht auf Rechtschreibfehler geprüft werden, da kein anderer sie lesen wird, deine Freunde oder Familienmitglied können dir aber helfen, bessere Übergänge zu finden und Wiederholungen umzuschreiben.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Die Trauerrede halten

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  1. Lies den Entwurf der Trauerrede laut vor. Wenn du Zeit und Lust hast, trage sie zur Übung auch jemand anderem vor. Laut vorgelesen hören sich die Worte anders als auf dem Papier an. Wenn du humorvolle Stellen eingefügt hast, dann frage jemanden, ob er sie für angebracht und wirkungsvoll hält. Denke daran, dass das Schreiben zu 90% aus dem Umschreiben besteht. Gehe daher davon aus, dass du dein Werk mehrere Male verändern wirst, bis es glänzt. [8]
    • Das Üben der Trauerrede trägt auch dazu bei, dass du lernst, deine Emotionen zu beherrschen, damit du beim Vortragen nicht vor Rührung die Sprache verlierst.
    • Versuche, die Rede größtenteils auswendig zu lernen oder nur mit Notizen zu arbeiten. Zwar solltest du die Rede bei dir haben für den Fall, dass du den Faden verlierst, deine Worte klingen jedoch aufrichtiger, wenn du sie nicht Satz für Satz vom Papier abliest.
  2. Obwohl du natürlich hoffst, emotional für das Halten der Rede am betreffenden Tag vorbereitet zu sein, solltest du einen engen Freund oder ein Familienmitglied bitten, sich die Trauerrede durchzulesen und für dich einzuspringen, falls du von deinen Emotionen übermannt wirst. Obwohl dies wahrscheinlich nicht notwendig ist, wirst du dich mit dem Wissen, dass im Notfall jemand für dich übernehmen könnte, entspannter fühlen. [9]
  3. Bevor du deine Rede beginnst, solltest du dich selbst beruhigen, indem du dir klarmachst, dass dir die Unterstützung aller Anwesenden gewiss ist. Ein Glas Wasser auf dem Podium stehen zu haben könnte dir helfen, die Fassung zu behalten. Mach dir einfach bewusst, dass jeder deine Mühe zu schätzen weiß und dich für das Verfassen der Trauerrede bewundert. Alles wird gutgehen. [10]
    • Sag zu dir selbst, dass du nicht dort bist, um bei einem Rednerwettbewerb zu gewinnen oder um jemandem zu imponieren. Du bist dort, um deine tiefempfundene Trauer über den Verlust dieser Person zum Ausdruck zu bringen – nicht mehr und nicht weniger.
  4. Trage oder lies die Trauerrede so vor, als würdest du mit Freunden reden. Stelle Blickkontakt her. Mach kurze Pausen. Sprich langsamer, wenn du möchtest. Bau eine Verbindung zu den Anwesenden auf und teile diesen Moment mit ihnen. Du bist nicht zu ihrer Unterhaltung da, sondern einer von ihnen. Du musst nicht förmlich sein, wenn du von geliebten Menschen umgeben bist, die deine Trauer und deinen Schmerz teilen. [11]
    • Denke daran, wie du selbst zu klingen und nicht wie eine stocksteife Version von dir. Du kannst in deinem gewohnten Umgangston sprechen, solange du keine unangemessen Worte oder eine zu saloppe Sprache benutzt, die die älteren Anwesenden verwirren könnte.
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Tipps

  • Die besten Trauerreden sind faktenbezogen, ehrlich und respektvoll. Sprich über den Verstorbenen und sein Leben. Wenn er jung verstorben ist, dann bring deine Trauer darüber zum Ausdruck.
  • Schreibe und sprich in deinen eigenen Worten. Wenn du magst, kannst du deine Trauerrede mit einem Gedicht ergänzen.
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Warnungen

  • Verzichte auf Humor, der unangemessen ist oder einfach nur Lacher erzielen soll. Achte darauf, dass Scherze treffend und taktvoll sind. Bei Zweifeln solltest du lieber auf sie verzichten.
  • Du solltest nicht denken, dass eine Trauerrede die gesamte Lebensgeschichte des Verstorbenen beinhalten muss. Ganz im Gegenteil: Du solltest nicht sein Leben zusammenfassen, sondern die Geschichte über deine Beziehung zu dem Verstorbenen und seinen Einfluss auf dein Leben erzählen.
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