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Katzen können wie jede andere Spezies Herzerkrankungen bekommen. – Aber Katzen können gut die frühen Warnsignale verbergen. Ihr entspannter Lebensstil und der viele Schlaf verbergen Symptome, die bei aktiveren Tieren viel eher auffallen würden. Eine weitere Schwierigkeit bei der Identifizierung einer Herzerkrankung ist die Ähnlichkeit zu Anzeichen und Symptomen bei Lungen- oder Atemwegserkrankungen. Daher ist es wichtig, dass man sehr darauf achtet, Krankheiten bei einer Katze zu erkennen und diese dann sofort mit einem Tierarzt zu besprechen.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Die frühen Anzeichen erkennen

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  1. Wenn ein Herz manchmal richtig arbeitet und manchmal nicht, macht es die Katze lethargisch.
    • Der Grund ist, dass selbst die kleinste Erhöhung der Aktivität, wie gehen oder Treppen steigen, das Kreislaufsystem stärker fordert.
    • Bei unzureichender Durchblutung fühlt sich die Katze benommen, schwindelig und schwach. So lernt die Katze, dass es besser ist, sich nicht zu bewegen, und ruht viel.
  2. Ein weiteres frühes Warnzeichen für eine Herzerkrankung ist es, wenn die Katze schneller atmet, auch wenn sie ruht. Dies ist als erhöhte Atemfrequenz bekannt.
    • Wenn du das Gefühl hast, deine Katze atmet schneller, beobachte sie und zähle die Atemzüge in einer Minute. Wiederhole dies mehrmals, damit du eine brauchbare Zahl erhältst. Diese Information ist sehr wichtig für deinen Tierarzt, da viele Katzen in der Klinik hyperventilieren, wodurch eine genaue Atemfrequenz schwer feststellbar ist.
    • Es ist wichtig, die Normalwerte seiner Katze im gesunden Zustand zu kennen. Deshalb sollte man sich die Atmung, den Puls sowie die Herzschläge pro Minute notieren. [1]

    • Die normale Atemfrequenz einer Katze sind 20-30 Atemzüge pro Minute. Mehr als 35-40 Atemzüge in ruhendem Zustand werden als hoch angesehen, alles über 40 ist anormal.
    • Die Katze atmet schneller, da sich in den Lungen Flüssigkeit angesammelt hat, was den Sauerstoffaustausch über das Lungengewebe ineffizient macht. Um mehr Sauerstoff zu erhalten, muss die Katze mehr Atemzüge nehmen und so den schwachen Sauerstoffaustausch ausgleichen.
  3. Ein anderes Anzeichen für Probleme ist Atmen durch das Maul oder Hecheln. Normalerweise atmen Katzen nicht duch das Maul (außer sie sind sehr gestress oder haben viel gespielt).
    • Atmen durchs Maul ist der Versuch, mehr Sauerstoff in die Lungen zu bekommen, und ein Anzeichen dafür, dass der Sauerstoffaustausch eingeschränkt ist.
  4. Wenn die Katze schwer atmen kann, nimmt sie vielleicht die „Atemnot“-Position ein. Die Katze kauert sich auf dem Bauch zusammen, während ihr Kopf und Hals in einer geraden Linie ausgestreckt sind. Ihre Ellbogen sind von der Brust weggestreckt, damit sich die Brust bei jedem Atemzug so weit wie möglich ausdehnen kann.
  5. Viele Katzen mit Herzproblemen haben nur wenig Appetit. Wenn die Katze schluckt, muss sie mit dem Atmen aufhören. Wenn das Herz Probleme hat und der Katze das Atmen schwerfällt, wird sie fürs Schlucken nicht mit dem Atmen aufhören.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Späte Anzeichen erkennen

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  1. Leider werden die Anzeichen und Symptome immer ernster, je weiter die Herzerkrankung deiner Katze fortschreitet. Eines der späten Anzeichen für eine Herzerkrankung sind Ohnmachtsanfälle. Die Katze fällt dann in Ohnmacht, wenn der Kreislauf nicht genug Blut zum Gehirn leiten kann.
  2. Ein weiteres Anzeichen fortschreitenden Herzversagens sind Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum. Sie entstehen durch Flüssigkeitsveränderungen in den Blutgefäßen, wodurch Flüssigkeit in die Körperhöhlen fließen kann.
  3. Ein weiteres, ernstes Anzeichen für Herzversagen sind Lähmungen der Hinterbeine.
    • In der fortgeschrittenen Phase des Herzversagens entwickeln sich Blutgerinnsel, die sich normalerweise an einem Punkt festsetzen, an dem sich die Hauptarterie zu den Hinterbeinen in zwei aufteilt.
    • Das Gerinnsel blockiert die Zirkulation zu den Hinterbeinen, wodurch sie gelähmt werden.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Deine Katze zum Tierarzt bringen

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  1. Wenn dir eines der oben beschriebenen Symptome auffällt, bring deine Katze für eine Untersuchung zum Tierarzt. Als Teil der Untersuchung wird der Tierarzt das Herz der Katze mit einem Stethoskop abhören und je nachdem, was er findet, die passendenTests vorschlagen.
  2. Um einen Überblick darüber zu erlangen, wie krank die Katze ist, wird der Tierarzt vielleicht darum bitten, dass du die Katze beobachtest, wenn sie in einem Korb oder einer Box ruht.
    • So soll ihre Atmung gemessen werden, während sie so entspannt wie möglich ist, vor dem Stress einer Untersuchung.
    • Der Tierarzt zählt die Atemfrequent und beurteilt auch, wie die Katze atmet.
  3. Bei einer gesunden Katze kann man manchmal schwer sehen, wie die Brust sich nach innen und außen bewegt. Wenn die Katze Probleme beim Atmen hat (wegen einer Herz- oder Lungenerkrankung) bewegt sich die Brust in einer übertriebenen Rein-Raus-Bewegung, die deutlich zu sehen ist.
    • Ein anderer Hinweis auf anormales Atmen ist, wenn der Bauch der Katze sich bei jedem Atemzug nach innen und außen bewegt. Dies ist als „Abdominalatmung“ bekannt und ein Anzeichen dafür, dass die Katze Probleme damit hat, Luft in die Lungen zu bekommen.
    • Es ist wichtig anzumerken, dass Katzen selten wegen einer Herzerkrankung husten. Dies ist anders als bei Hunden, bei denen Husten ein häufiges Anzeichen für Herzprobleme sind. Katzen scheinen Rezeptoren in den Atemwegen zu fehlen, die einen Husten als Folge von Flüssigkeit in der Lunge auslösen.
  4. Dein Tierarzt wird wissen wollen, ob bei deiner Katze schon einmal Herzgeräusche aufgetreten sind.
    • Ein Herzgeräusch bei jüngeren Katzen weist auf eine präexistente Herzerkrankung hin, die sich verschlechtern kann.
    • Aber das Fehlen eines Herzgeräuschs bei einer jungen Katze bedeutet nicht, dass sie später keine entwickeln kann. Wenn eine Katze, die bisher noch keine Herzgeräusche hatte, plötzlich welche entwickelt und Atemprobleme hat, könnte ein neues Herzgeräusch von Bedeutung sein.
  5. Der Tierarzt wird das Herz der Katze abhören, um festzustellen, ob es ein Herzgeräusch gibt, wie laut es ist und um den Herzrhythmus und den Puls festzustellen.
    • Die meisten Katze mit einer Herzerkrankung haben ein Herzgeräusch. Das Geräusch wird durch unruhigen Blutfluss in den Kammern des Herzes verursacht. Krankhafte Vorgänge im Herzen wie etwa verdickte Klappensegel oder verdickte Wände verursachen die Unruhen, die als Geräusch wahrgenommen werden.
    • Während es zwar stimmt, dass eine Herzerkrankung bei Katzen oft mit einem Geräusch in Verbindung steht, ist das Gegenteil nicht wahr. Eine Katze mit einem Herzgeräusch hat nicht unbedingt ein Herzproblem. Die meisten Geräusche sind „harmlos“, was bedeutet, dass sie keine schwerwiegenden Kreislaufprobleme verursachen.
  6. Der Puls ist ein wichtiger Hinweis, ob das Herz Probleme hat oder nicht. Der normale Puls einer Katze sind ca. 120-140 Schläge pro Minute.
    • Es gibt bei dem Wert aber einen gewissen Spielraum, da eine gestresste Katze einen schnelleren Puls hat. In einer Klink sehen Tierärzte einen Puls bis 180 als normal an. Über 180 ist definitiv zu schnell. Dies ist wichtig, da ein krankes Herz ein geringeres Schlagvolumen hat (das Volumen des Blutes, das es mit jedem Schlag herausdrückt, ist geringer als normal).
    • Um den Blutdruck auszugleichen und aufrechtzuerhalten, schlägt ihr Herz schneller (mehr Schläge multipliziert mit einem geringeren Schlagvolumen hält den Kreislauf aufrecht).
  7. Ein anormaler Herzrhythmus ist ein Warnsignal, dass das Herz Probleme hat. Ein gesunder Herzrhythmus fällt unter eines von zwei Mustern.
    • Erstens, die Schläge sind gleichmäßig mit genau dem gleichen Zeitintervall zwischen den einzelnen Schlägen. Zweistens, die Katze hat eine „Sinus-Arrythmie.“ Dies bezieht sich auf eine normale Beschleunigung und Verlangsamung des Herzschlages, der den Atemzügen der Katze angepasst wird.
    • Ein anormaler Puls ist unregelmäßig. Er könnte aus einer Reihe normaler Schläge bestehen, auf die ein unregelmäßiges Muster folgt. Dies entsteht, wenn der Herzmuskeln beschädigt ist und Narbengewebe die elektrischen Signale in der Herzwand stört, die Anweisungen geben, wann die Muskeln sich zusammenziehen und wieder entspannen sollen.
  8. Das Zahnfleich der Katze sollte eine gesunde, rosa Farbe haben, wie unser eigenes. Der Tierarzt überprüft die Farbe des Zahnfleisches nach Anzeichen für Kreislaufprobleme.
    • Wenn das Herz nicht richtig arbeitet und der Kreislauf schwach ist, ist das Zahnfleisch blass oder sogar weiß. Aber dieses Anzeichen gibt es nicht nur bei Herzerkrankungen und das Zahnfleisch kann aufgrund von Anämie oder Schmerzen blass sein.
  9. Der Tierarzt macht vielleicht etwas, das sehr komisch aussieht. Er befeuchtet das Fell am Hals deiner Katze mit Wundbenzin. Er macht dies, um die Kontur der Halsvene zu sehen, die das Blut enthält, das zum Herzen zurückkehrt.
    • Diese Venen verlaufen am Hals entlang und wenn das Herz Probleme hat, sammelt sich Blut hinter dem Herzen und die Halsvene dehnt sich aus.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Deine Katze testen lassen

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  1. Es ist wahrscheinlich, dass weitere Tests nötig sind, um den starken Verdacht auf eine Herzerkrankung zu bestätigen, den Grund dafür festzustellen und die Schwere der Krankheit zu bestimmen.
    • Am häufigsten weren bei der Diagnose eines Herzgeräusches bei Katzen ein spezieller Bluttest (pro-BNP), Röntgenaufnahmen der Brust und ein Echokardiogramm durchgeführt.
  2. Dieser Bluttest misst die Menge der „kardialen Biomarker“ im Blut. Kardiale Biomarker sind Proteine, die aus kranken Herzmuskelzellen freigesetzt werden.
    • Die Ergebnisse werden einer von drei Gruppen zugezählt: Niedrig bedeutet, dass die klinischen Anzeichen der Katze nicht durch eine Herzerkrankung verursacht werden. Normale Werte bedeuten, dass eine Herzerkrankung zu dem Zeitpunkt nicht sehr wahrscheinlich ist. Hoch bedeutet, dass die Katze beträchtliche Schäden an den Herzmuskeln hat.
    • Pro-BNP kann das Herz als Problemursache ausschließen (niedrige Werte) und auch dabei helfen, die Behandlung der Herzerkrankung zu überwachen (hohe Werte sollten sinken, wenn eine erfolgreiche Behandlung begonnen wurde).
  3. Der Tierarzt macht zwei Aufnahmen von der Brust deiner Katze: eine von oben und eine von der Seite. Diese zeigen gemeinsam die Größe und die Form des Herzens.
    • Röntgenaufnahmen können nur begrenzt nützlich sein, denn bei einer der häufigsten Herzerkrankung bei Katzen, hyperthrophe Kardiomyopathie (HKM), verdicken die Muskeln nach innen. Da Röntgenaufnahmen nur die Silhouette des Herzens zeigen und nicht, was im Inneren vorgeht, könnte HKM dabei übersehen werden.
    • Aber mit Röntgenaufnahmen kann man nach Flüssigkeitsmustern in der Lunge schauen, wie einem Lungenödem, das auf ein schwaches Herz hinweisen kann. Man kann zudem andere Erkrankungen wie etwa Asthma oder einen Lungentumor ausschließen.
  4. Dies ist die beste Methode, um eine Herzerkrankung bei einer Katze zu identifizieren und diagnostizieren. Mit dem Herzscan kann man die Herzkammern visualisieren, die Kontraktionen des Herzens beobachten, dem Blutfluss durch das Herz folgen und die Gesundheit der Herzklappen überprüfen.
    • Mit einem Ultraschall kann man auch Probleme wie Flüssigkeit in dem Sack, der das Herz umgibt, erkennen kann, was bei einer Röntgenuntersuchung unentdeckt bleiben kann.
    • Bei einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt auch die Größe der verschiedenen Herzkammern messen. So kann er Berechnungen anstellen, die voraussagen, ob das Herz richtig pumpt oder Probleme hat.
  5. Dazu gehört folgendes:
    • Dicke der Herzkammerwände : Einer der Parameter, die der Tierart misst, ist die Dicke der Herzkammerwände. Bei HKM entsteht eine starke Verdickung, die den Bereich ausfüllt, der sich eigentlich mit Blut füllen sollte.
    • Verhältnis linke Herzkammer:Aorta : Mit dem Bild des Ultraschalls berechnet der Tierarzt die Breite der linken Herzkammer, der Hauptkammer, aus der das Blut durch den Körper gepumpt wird. Die Breite der Aorta wird ebenfall gemessen und das Verhältnis der beiden Maße zueinander wird berechnet. Das Ergebnis dieser Berechnung gibt einen verlässlichen Hinweis darauf, ob die linke Herzkammer geweitet ist oder nicht. Dies ist wichtig, da bei manchen Herzerkrankungen die Herzmuskeln entkräftet und locker werden. Dadurch steigt der Blutdruck in ihnen, wodurch die Herzkammer sich extrem ausdehnt und erweitet.
    • Durchmesserverkürzung : Eine weitere nützliche Berechnung während des Scans ist die Durchmesserverkürzung. Die Breite der Herzkammer wird gemessen, wenn sie ganz entspannt und dann ganz zusammengezogen ist. Das Ergebnis ist eine Prozentzahl, die dann mit Normalwerten einer Tabelle verglichen wird. Durchmesserverkürzungswerte, die über oder unter dem Normalbereich liegen, weisen auf Herzprobleme hin.
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Tipps

  • Symptome wie Hecheln, schnelles Atmen, schlechter Appetit und Ohmacht weisen stark auf ein Problem mit dem Herzen oder der Lunge hin. Um die beiden zu unterscheiden, muss der Tierarzt eine körperliche Untersuchung durchführen und selbst dann sind wahrscheinlich weitere Tests nötig.


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Referenzen

  1. https://mein-katzenblog.de/katze-atmet-schnell/
  2. Cardiorespiratory disease of the dog and cat. Martin & Corcoran. Blackwell Science
  3. Pathophysiology of heart failure: Textbook of Veterinary Internal Medicine. 7th ed. Ettinger & Feldman. WB Saunders.

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