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Eine Hypothese ist eine Aussage über ein Phänomen aus der realen Welt, welches durch Beobachtungen getestet werden kann. Genauer ausgedrückt nennen wir diese Art von Aussage eine Erklärungshypothese . Jedoch kann eine Hypothese auch eine Feststellung sein, die ein in der Natur beobachtetes Muster beschreibt. In diesem Fall spricht man von einer verallgemeinernden Hypothese . [1] [2] Hypothesen können Vorhersagen generieren: Annahmen, bei denen davon ausgegangen wird, dass wenn in einem kontrollierten Experiment die Veränderung einer Variablen zu der Veränderung einer anderen Variablen führt. Jedoch unterstützen viele wissenschaftliche Disziplinen die Theorie, dass eine Hypothese lediglich eine begründete Vermutung ist und sich nicht von einer Prognose unterscheidet. [3] Mehr über diese Misverständnis weiter unten. Viele akademische Bereiche, von den Naturwissenschaften bis zu den Sozialwissenschaften arbeiten mit Hypothesen, um dadurch etwas über die Welt zu lernen und um das Wissen auf einem bestimmten Gebiet zu erweitern. Es ist sehr wichtig, ein Grundverständnis für die Anwendung von Hypothesen zu entwickeln, egal ob du dich als Schüler oder Student mit einer Disziplin beschäftigst, in der mit Hypothesen gearbeitet wird. Mit diesen Anleitungen gelingt dir der Einstieg.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Die Vorbereitung einer Hypothese

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    Wähle ein Thema. Suche ein Thema aus, das dich interessiert und von dem du denkst, es wäre gut, mehr darüber zu wissen.
    • Falls du für schulische Zwecke eine Hypothese aufstellst, wird dir das Thema eventuell auch vorgegeben.
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    Lies existierende Forschungsarbeiten. Trage so viel Informationen wie möglich zu dem ausgewählten Thema zusammen. Du musst ein Experte auf dem Gebiet werden und herausfinden, was bereits bekannt ist zu dem Thema.
    • Konzentriere dich dabei auf wissenschaftliche Arbeiten. Du musst sicherstellen, dass deine Informationen unparteiisch, exakt und lückenlos sind.
    • Du kannst in Fachbüchern, in Bibliotheken oder im Internet wertvolle Informationen finden. Wenn du noch zur Schule gehst, kannst du auch Lehrer, Bibliothekare oder Mitschüler um Hilfe bitten.
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    Analysiere die Literatur. Verbringe ausreichend Zeit damit, alle gesammelten Materialien sorgfältig durchsehen. Schaue auch spezifisch nach noch unbeantworteten Fragen in der Literatur und mache dir Notizen dazu. Dies können großartige Anhaltspunkte dafür sein, welche Gebiete du erforschen könntest.
    • Wenn du dich etwa für die Auswirkungen von Koffein auf den menschlichen Körper interessierst und du bemerkst, dass anscheinend noch niemand den Unterschied der Auswirkungen auf Männer und Frauen untersucht hat, dann wäre das etwas, worüber du deine Hypothese formulieren könntest. Oder wenn du dich für ökologische Landwirtschaft interessierst, dann könntest du beispielsweise feststellen, dass noch niemand die unterschiedlichen Wachstumsraten der Pflanzen unter Verwendung von organischem und mineralischem Dünger verglichen hat.
    • Manchmal kannst du diese unerforschten Gebiete in der Literatur identifizieren, indem du nach Aussagen wie, „es ist nicht bekannt“ Ausschau hältst oder Punkte findest, an denen eindeutig Informationen fehlen.
    • Diese Art von Fragen anzugehen, ist die beste Art, dich hervorzuheben, indem du wichtige Lücken auf deinem Forschungsgebiet schließt.
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    Erstelle Fragen. Nachdem du die Literatur auf deinem Gebiet durchgearbeitet hast, geht es jetzt darum, eine oder mehrere unbeantwortete Fragen zu finden, die du gerne näher erforschen würdest. Dies sind deine Forschungsfragen.
    • Entsprechend der oben genannten Beispiele könntest du dann fragen: „Hat Koffein andere Auswirkungen auf Frauen als auf Männer?“ oder „Beeinflusst organischer Dünger das Pflanzenwachstum auf andere Weise als mineralischer Dünger?“ Der Rest deiner Forschung wird sich darum drehen, diese Fragen zu beantworten.
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    Schaue nach Hinweisen, wie die Antwort lauten könnte. Sobald du deine Forschungsfrage oder -fragen aufgestellt hast, solltest du schauen, ob die bereits existierenden Erkenntnisse und/oder Theorien irgendwelche Anhaltspunkte liefern, die dir erlauben, eine Vermutung darüber abzugeben, wie die Antwort auf deine Forschungsfrage lauten könnte.
    • Wenn du den oben genannten Beispielen folgst und in der Literatur entdeckst, dass es ein Muster gibt, demzufolge einige andere Stimulanzien sich auf Frauen anders auswirken als auf Männer, dann könnte dies ein Anhaltspunkt dafür sein, dass dies auch für Koffein gilt. Ähnlich sieht es aus bei der Frage nach dem organischen Dünger: Wenn du herausgefunden hast, dass organischer Dünger insgesamt zu einer kleineren Pflanzenhöhe führt, könnte dies ein Anhaltspunkt dafür sein, dass dieser auch zu langsamerem Wachstum führt.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Deine Hypothese formulieren

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    Lege deine Variablen fest. Eine verallgemeinernde Hypothese muss eine vermutete Beziehung zwischen zwei Variablen enthalten: einer unabhängigen und einer abhängigen Variablen. Wenn deine Experimente das Muster bestätigen, kannst du dich eventuell dazu entscheiden, einen Grund dafür, warum diese Muster existiert, oder einen Auslöser, der das Muster generiert, vorzuschlagen.
    • Die unabhängige Variable kannst du dir als diejenige vorstellen, die irgendeinen Unterschied oder eine Auswirkung herbeiruft. Im ersten Beispiel wäre die unabhängige Variable das Geschlecht, ob eine Person also männlich oder weiblich ist, im zweiten Beispiel wäre die unabhängige Variable die Art des Düngers, also organisch oder mineralisch.
    • Die abhängige Variable ist diejenige, von der die Auswirkung „abhängt“, der Auslöser sozusagen. Im Beispiel wäre dies der Einfluss des Koffeins beziehungsweise des Düngers.
    • Deine Hypothese sollte im besten Fall nur eine Beziehung beinhalten. Am wichtigsten ist jedoch, dass es nur eine unabhängige Variable gibt. Wenn du mehr als eine hast, wirst du nicht in der Lage sein herauszufinden, welche nun wirklich für die beobachtete Auswirkung verantwortlich ist.
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    Stelle eine allgemeine Hypothese auf. Nachdem du einige Zeit mit deiner Forschungsfrage und den Variablen verbracht hast, kannst du nun deine anfängliche Idee darüber aufschreiben, wie die Variablen zusammenhängen könnten.
    • Mache dir an diesem Punkt keine Sorgen darüber, zu präzise oder detailliert zu sein.
    • Im obigen Beispiel wäre die Hypothese eine Aussage darüber, ob das Geschlecht einer Person einen Einfluss darauf hat, welche Auswirkungen das Koffein hat. Deine Hypothese könnte also schlicht lauten: „Das Geschlecht einer Person hat Einfluss darauf, wie Koffein sich auf ihren Herzschlag auswirkt.“ Bei dem Beispiel mit dem Dünger und Pflanzenwachstum könnte deine Hypothese etwa lauten: „Pflanzen denen unterschiedliche Düngemittel gegeben werden, verzeichnen unterschiedliche Wachstumsraten.“
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    Lege die Richtung fest. Hypothesen können entweder gerichtet oder ungerichtet sein. Eine ungerichtete Hypothese besagt einfach nur, dass eine Variable die andere auf irgendeine Weise beeinflusst, aber sie sagt nichts darüber aus, auf welche Weise dies geschieht. Eine gerichtete Hypothese enthält mehr Informationen über die Natur (oder die „Richtung“) der Beziehung, indem sie genau beschreibt, wie eine Variable die andere beeinflusst.
    • Bei unserem Beispiel wäre die ungerichtete Hypothese: „Es gibt eine Beziehung zwischen dem Geschlecht einer Person und dem Grad, zu dem Koffein die Herzfrequenz erhöht“ und „Es besteht eine Beziehung zwischen der Art des Düngers und der Wachstumsrate einer Pflanze.“
    • Eine gerichtete Hypothese würde bei den selben Beispielen wie folgt lauten: „Bei Frauen kommt es nach dem Konsum von Koffein zu einem stärkeren Anstieg der Herzfrequenz als bei Männern“ und „Pflanzen, die mit mineralischem Dünger behandelt werden wachsen schneller als Pflanzen, welche mit organischem Dünger behandelt werden.“
    • Falls die Literatur irgendeine Grundlage bietet, eine gerichtete Hypothese aufzustellen, dann ist dies auch die bessere Wahl, denn sie liefert mehr Informationen. Besonders in den Naturwissenschaften werden ungerichtete Hypothesen oft als unangebracht erachtet.
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    Werde spezifisch. Sobald du deine grundsätzliche Idee auf Papier gebracht hast, wird es Zeit, an den Feinheiten zu arbeiten. Werde bei deiner Hypothese so exakt wie möglich, damit klar wird, welche Idee du genau testen willst und was einen Hinweis für den Zusammenhang zwischen zwei Variablen liefern würde.
    • Mache wenn nötig spezifische Angaben zur Grundgesamtheiten (der Personen oder Dinge), über die du erhoffst, eine neue Kenntnis zu erlangen. Wenn du zum Beispiel nur an den Auswirkungen von Koffein bei älteren Menschen interessiert bist, dann könnte deine Hypothese lauten: „Frauen im Alter über 65 erfahren einen stärkeren Anstieg der Herzfrequenz nach dem Konsum von Koffein als Männer des selben Alters“ Wenn du nur daran interessiert bist, wie sich der Dünger auf das Wachstum von Tomatenpflanzen auswirkt, könnte deine Hypothese lauten: „Tomatenpflanzen, die mit mineralischem Dünger behandelt werden, wachsen in den ersten drei Monaten schneller als Tomatenpflanzen, die mit organischem Dünger behandelt werden“.
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    Stelle die Nachprüfbarkeit sicher. Deine Hypothese muss einen Zusammenhang zwischen zwei Variablen suggerieren, der in der realen Welt beobachtet oder gemessen werden kann.
    • Du solltest beispielsweise folgende Art von Hypothese vermeiden: „Rot ist schönste Farbe“. Diese Hypothese stellt eine Meinung dar und kann nicht durch Experimente belegt werden. Dagegen ist die verallgemeinernde Hypothese, dass Rot die beliebteste Farbe ist, durch eine Zufallsumfrage nachprüfbar. Solltest du tatsächlich bestätigt finden, dass Rot die beliebteste Farbe ist, könnte die anschließende Frage sein, warum das so ist. Die von dir dafür vorgeschlagene Antwort ist deine Erklärungshypothese .
    • Oft werden Hypothesen in der Form von „Wenn-dann-Aussagen“ formuliert, z.B.: „Wenn man Kindern Koffein gibt, dann erhöht sich ihre Herzfrequenz.“ Diese Aussage ist keine Hypothese. Diese Art Aussage ist lediglich die kurze Beschreibung eines experimentellen Methode, gefolgt von einer Prognose und ist die gebräuchlichste Weise, auf die Hypothesen in der wissenschaftliche Ausbildung falsch dargestellt werden. Eine einfache Art, zur Hypothese und Prognose für diese Methode zu gelangen, ist, sich selbst zu fragen, warum du glaubst, dass sich der Puls eines Kindes erhöht, wenn man ihm Koffein gibt. Deine Erklärungshypothese in diesem Fall könnte sein, dass Koffein ein Anregungsmittel ist. An diesem Punkt schreiben einige Wissenschaftler, was eine Forschungshypothese genannt wird. Dabei handelt es sich um eine Aussage, die sowohl die Hypoyhese, das Experiment als auch die Prognose umfasst: Wenn Koffein ein Anregungsmittel ist und einigen Kindern ein koffeinhaltiges Getränk verabreicht wird, während andere ein koffeinfreies Getränk erhalten, dann wird die Herzfrequenz der Kinder, die das koffeinhaltige Getränk erhalten haben, stärker ansteigen, als die der Kinder, die kein Koffein zu sich genommen haben.
    • Es mag seltsam klingen, aber Forscher suchen selten nach einem Beweis für die Richtigkeit ihrer Hypothese. Vielmehr suchen sie nach Beweisen dafür, dass das Gegenteil ihrer Hypothese unwahrscheinlich ist. Wenn das Gegenteil (Koffein ist kein Stimulans) wahrscheinlich nicht wahr ist, ist die Hypothese (Koffein ist ein Stimulans) wahrscheinlich wahr.
    • Ausgehend vom obigen Experiment, wenn du die Wirkung von Koffein auf die Herzfrequenz von Kindern testen solltest, könnte sich herausstellen, dass die Beweise für deine Hypothese unrichtig sind, was manchmal Nullhypothese genannt wird, wenn sich die Herzfrequenzen beider getesteten Gruppen von Kindern nicht verändert hat und es sonst keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen gab. Wenn du die Wirkung verschiedener Dünger testen willst und sich herausstellt, dass alle Pflanzen gleichmäßig schnell wachsen, dann wäre das Beweis dafür, dass deine Hypothese falsch war. Es ist wichtig, hier anzumerken, dass die Nullhypothese tatsächlich nützlicher wird, wenn Forscher die Signifikanz ihrer Ergebnisse mit Statistiken überprüfen. Wenn Statistiken bei der Überprüfung von Forschungsergebnissen verwendet werden, dann testet der Forscher die Möglichkeit der statistischen Nullhypothese. Beispielsweise, dass es keinen Bezug zwischen den beiden Variablen oder aber, dass es einen Unterschied zwischen zwei Gruppen gibt. [4]
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    Teste deine Hypothesen. Mache deine Beobachtungen oder führe dein Experiment durch. Hoffentlich erlauben dir deine Beweismittel, die Nullhypothese abzulehnen und deine Forschungshypothese zu unterstützen. Allerdings erlaubt dir dein Beweismaterial möglicherweise nicht, deine Nullhypothese abzulehnen, aber das ist in Ordnung. Wieder und wieder zurück ans Zeichenbrett zu gehen und deine Ideen zu verbessern und zu überarbeiten, ist, wie wissenschaftliches Arbeiten wirklich vor sich geht.
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Tipps

  • Wenn du die Literatur durcharbeitest, solltest du nach Forschungen zu ähnlichen Themen suchen und versuchen auf den Ergebnissen anderer Forscher aufzubauen.
  • Sei spezifisch bei deinen Hypothesen, aber nicht so spezifisch, dass deine Hypothese für nichts anderes außerhalb deines Experiments angewandt werden kann. [5] Du solltest auf jeden Fall klar formulieren, was die Grundgesamtheit deiner Hypothese ist, über die du Schlussfolgerungen ziehen möchtest. Niemand wird daran interessiert sein, eine Arbeit zu lesen mit der Hypothese: „Meine drei Mitbewohner werden dazu in der Lage sein, eine unterschiedliche Anzahl an Liegestützen durchzuführen“
  • Lasse deine Gefühle und Gedanken bei der Forschung außen vor. Bei Hypothesen geht es nicht um dich und du solltest daher niemals schreiben „Ich denke,“ oder „Ich glaube,“ oder „Ich fühle,“
  • Vergiss nicht, dass Wissenschaft nicht notwendigerweise ein geradliniger Prozess ist und auf vielerlei Weisen angegangen werden kann [6]
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Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Bevor du eine Hypothese schreibst, überlege dir, welche Fragen zu einem bestimmten Thema noch nicht beantwortet sind und entwickel eine fundierte Einschätzung, wie die Antworten sein könnten. Bestimme dann die Variablen in deinen Fragen und schreibe eine einfache Erklärung, wie sie miteinander in Beziehung stehen könnten. Versuche auf spezifische Voraussagen und Variablen zu fokussieren, wie beispielsweise Alter oder ein Bevölkerungssegment, um deine Hypothese besser nachprüfbar zu machen. Für Tipps, wie du deine Hypothese testen kannst, lies weiter!

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