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Katzen sind äußerst penibel, wenn es darum geht ihr Fell in einem 1a Zustand zu halten. Manchmal können sie es aber übertreiben und sich eine übergroße Menge Haare ausreißen. Das kann dazu führen, dass die Katze ein zerlumpt aussehendes Fell oder sogar kahle Stellen hat. Um eine Katze davon abzuhalten sich das Fell auszureißen, musst du vor allem auf den Grund gehen, warum sie das tut. Die Antwort darauf ist leider nicht immer offensichtlich oder direkt zu erkennen. [1]

Teil 1
Teil 1 von 3:

Untersuchen, ob Allergene aus der Umwelt eine Ursache sind

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  1. Wenn Menschen eine Allergie haben, beispielsweise Heuschnupfen, bekommen sie meist gereizte Augen, eine laufende Nase und sie niesen. Katzen reagieren jedoch anders. Die gängigste Manifestation einer Allergie bei Katzen ist juckende Haut, die wiederrum zu übermäßiger Fellpflege und dem Ausreißen der Haare führt.
    • Ähnlich, wie Menschen allergisch auf Erdnüsse oder Meeresfrüchte sein oder Heuschnupfen bekommen können, kann eine Katze allergisch auf eine Substanz reagieren, während sie mit einer anderen keinerlei Probleme hat.
  2. Beinahe alles in der Umwelt kann ein Allergen sein, wenn die Katze empfindlich darauf reagiert. Häufige Allergene sind Haustaubmilben, Graspollen, Pollen von Bäumen und Flohbisse. [2]
    • Wenn deine Katze allergisch auf Pollen ist, könntest du feststellen, dass ihre übermäßige Fellpflege sich in Jahreszeiten verschlimmert, in denen die Pollen umherfliegen, etwa im Frühling die Pollen der Bäume oder im Sommer die Pollen der Gräser. Es gibt auch große Überschneidungen in den Reaktionen auf viele Pollen, daher ist es möglich, dass deine Katze nur im Winter Erleichterung erfährt, da im Winter wenige Pollen umherfliegen, die eine Reaktion auslösen könnten.
    • Andere Substanzen agieren als Reizstoffe (was ein wenig anders als eine Allergie ist, aber zum gleichen Effekt führt). Das können Dinge wie Sprühdeodorants, Parfums oder Haarspray sein, die in der Nähe der Katze verwendet werden, auf ihrem Fell landen und zu Reizungen führen.
  3. Leider ist es sehr schwierig, das genaue Allergen zu diagnostizieren, auf das die Katze reagiert. Bei Hunden können Bluttests oder Prick-Test auf der Haut durchgeführt werden, diese liefern aber beinahe willkürliche (und sehr unverlässliche) Ergebnisse bei Katzen. [3] Das bedeutet, dass dein Tierarzt zu einer Diagnose kommen wird, indem er andere mögliche Ursachen von Hautreizungen (wie Parasiten, Nahrungsmittelallergien und verhaltensbedingte Ursachen) ausschließen und dann beobachten wird, ob die übermäßige Fellpflege sich durch die Behandlung legt.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Umweltallergien behandeln

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  1. Wenn möglich, dann entferne alle möglichen Ursachen von Allergien und Reizungen. Versprühe in der Nähe der Katze keine Sprays, höre auf Duftkerzen zu verwenden (die Geruch haftet im Fell und kann Fellpflege hervorrufen, um ihn loszuwerden), vermeide Luft Erfrischer und sauge täglich, um die Anzahl der Hausstaubmilben zu minimieren.
    • Die Effektivität dieses Ansatzes könnte eingeschränkt sein, wenn die Katze auf Pollen reagiert. In diesem Fall könnte eine medikamentöse Behandlung notwendig sein.
  2. Der Tierarzt wird zunächst feststellen, ob eine Behandlung nötig ist, oder nicht. Die Medikamente, die zur Linderung des Juckreizes eingesetzt werden, können Nebenwirkungen haben und dein Tierarzt sollte eine gut durchdachte Entscheidung treffen, ob die Vorteile in diesem Fall die Risiken überwiegen.
    • Wenn die Katze ihr Fell ausreißt und die Haut dadurch entzündet, rot, infiziert ist oder Wucherungen auf ihr entstehen, ist eine medikamentöse Therapie angebracht. Wenn es um ein paar Bereiche mit kürzerem Fell geht, dann ist sie es wahrscheinlich nicht. Die Entscheidung sie einzusetzen oder nicht, ist eine, die du in Absprache mit deinem Tierarzt treffen solltest.
    • Bei den hierfür normalerweise eingesetzten Medikamenten handelt es sich um Entzündungshemmer. Kortikosteroide wie Prednisolon sind günstig und effektiv. Eine Katze durchschnittlicher Größe bekommt normalerweise 5 bis 10 Tage lang (abhängig davon, unter einem wie starken Juckreiz sie leidet) eine 5mg Tablette einmal täglich, zusammen oder nach dem Futter und während der Pollensaison die Dosis auf eine Tablette alle zwei Tage reduziert.
    • Wenn möglich, wird die medikamentöse Behandlung den Winter über ausgesetzt. Katzen sind, im Gegensatz zu Menschen oder Hunden, zwar relativ resistent gegenüber den Nebenwirkungen von Steroiden, doch das Risiko umfasst einen erhöhten Durst und Appetit (was zu Gewichtszunahme führt) und sie führen zu einem Erhöhten Risiko Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) auszubilden. Du solltest das individuelle Risiko von Nebenwirkungen bei deiner Katze mit deinem Tierarzt besprechen. [4]
  3. Antibiotika könnten nötig sein, wenn deine Katze Fell ausgerissen hat und die Haut dadurch wund oder infiziert wurde. In diesem Fall könnte die Haut glänzen oder feucht erscheinen, es könnte zu klebrigem Ausfluss kommen oder der Bereich könnte stinken.
    • Du kannst ihr zuhause helfen, indem du den betroffenen Bereich zweimal täglich vorsichtig mit einer Salzwasserlösung badest und die Haut dann trockentupfst. Um eine Salzwasserlösung herzustellen, solltest du einen Kessel Wasser kochen und dann einen Teelöffel normales Tafelsalz in einem halben Liter des zuvor gekochten Wassers auflösen. Bewahre diese Lösung in einem sauberen Behälter auf und tränke jedes Mal einen sauberen Wattebausch damit. [5]
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Andere mögliche Allergene ermitteln und behandeln

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  1. Eine weitere häufige Ursache für Hautreizungen, die in einem Ausreißen des Fells resultieren, ist eine Nahrungsmittelallergie. Wenn die Katze ein Nahrungsmittel frisst, auf das sie allergisch ist, löst dies einen Mechanismus aus, der zu einem starken Juckreiz auf der Haut führt. Diese Allergien beziehen sich normalerweise auf ein bestimmtes Protein in der Ernährung (wie eine Nussallergie bei Menschen).
  2. Die gute Nachricht in Bezug auf Nahrungsmittelallergien ist, dass die Katze *geheilt* werden kann, indem man das allergene Nahrungsmittel meidet, wodurch die Katze keinen Juckreiz mehr verspürt. Doch auch im Falle einer Nahrungsmittelallergie gibt es keinen verlässlichen Labortest. Eine Diagnosestellung erfolgt, indem man der Katze ein allergenarmes oder hypoallergenes Futter verabreicht.
    • Der einfachste Weg, um deiner Katze ein hypoallergenes Futter zu geben, ist mit deinem Tierarzt über ein verschreibungspflichtiges Futter zu sprechen. Futtermittel wie Hills DD, Hills ZD, Hills ZD ultra oder Purina HA werden so hergestellt, dass die Proteinmoleküle zu klein sind, als dass sie physisch Rezeptoren so verbinden könnten, dass eine allergische Reaktion ausgelöst wird.
    • Die Alternative ist all das Futter zu analysieren, das deine Katze frisst, und dann ein Futter zu finden, dass KEINE dieser vorherigen Zutaten enthält.
    • Es kann bis zu 8 Wochen dauern, bis die vorherigen Allergene aus dem System entfernt sind und die Symptome verschwinden, erwarte daher keine schnellen Ergebnisse. Währen der Ausschlussdiät darfst du nur die hypoallergene Diät füttern, du solltest also aufpassen, dass du nicht zufällig ein Leckerchen fütterst, das ein Allergen enthält.
    • Wenn die Katze eine Nahrungsmittelallergie hat, kannst du entweder weiter die hypoallergene Diät füttern, oder alle zwei Wochen ein weiteres Nahrungsmittel hinzufügen und warten, ob der Juckreiz wieder auftritt, bevor du entscheidest, dass das Nahrungsmittel in Ordnung für deine Katze ist.
  3. Eine gängige Ursache für Hautreizungen sind Parasiten, vor allem Flöhe. Wenn ein Floh beißt, injiziert er Speichel in die Haut der Katze, und dieser fungiert als ein starkes Allergen. Wenn deine Katze sich das Fell ausreißt, ist es grundlegend nötig, dass du sie monatlich gegen Flöhe behandelst und ein Umgebungsspray verwendest, um Floheier und Larven im Haus zu eliminieren. [6]
    • Beispiele für effektive Produkte sind Fipronil, das rezeptfrei erhältlich ist, und Selamectin, das in den USA Revolution und in England Stronghold heißt und nur auf Rezept erhältlich ist. [7] Führe die Behandlung unabhängig davon durch, ob du Hinweise auf Flöhe erkennst oder nicht. Das liegt daran, dass nur ein Flohbiss notwendig ist, um eine Reaktion auszulösen, und da der Floh nicht auf dem Haustier lebt, könnte er lange verschwunden sein, während es die Katze noch immer juckt.
  4. Wenn eine Katze Fellpflege betreibt, setzt der Körper Endorphine frei, die eine natürliche Form des Morphins darstellen. Das führt dazu, dass die Katze sich gut fühlt und viele Katzen betreiben übermäßige Fellpflege, weil sie von den Endorphinen abhängig werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Katze aus irgendeinem Grund gestresst ist, denn das Lecken bietet eine Form der Stresslinderung. [8]
    • Versuche zu erkennen, warum die Katze gestresst ist. Vielleicht war ein Raubtier im Haus oder du hast vor kurzem ein neues Haustier bekommen. Die zugrundeliegende Ursache anzugehen ist wahrscheinlich die Lösung des Problems.
    • Zudem kannst du Feliway verwenden, wobei es sich um eine synthetische Version des Pheromons von Katzen handelt (ein chemischer Botenstoff), wodurch die Katze sich behütet und sicher fühlt. Feliway ist als Spray und Raum Diffusor erhältlich, wobei der Diffusor die bessere Option darstellt, da er ständig im Hintergrund arbeitet. [9]
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Tipps

  • Wenn deine Katze ihr Fell ausreißt, ist zunächst ein Besuch beim Tierarzt immer eine gute Entscheidung, um sie auf Schmerzen und Unannehmlichkeiten zu untersuchen, die die Stressursache sein könnten. Der Tierarzt kann auch eine Ernährungsumstellung und die richtige Parasitenkontrolle für dein Haustier mit dir besprechen, was alles hilfreich sein wird.
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Referenzen

  1. Feline Behaviour for Veterinarians. Bonnie Beaver. Publisher: Saunders
  2. BSAVA Manual of Canine and Feline Dermatology. Jackson & Marsella. Publisher: BSAVA Publications.
  3. BSAVA Manual of Canine and Feline Dermatology. Jackson & Marsella. Publisher: BSAVA Publications.
  4. Plumb's Veterinary Drug Handbook. Donald Plumb. Publisher: Wiley-Blackwell
  5. Plumb's Veterinary Drug Handbook. Donald Plumb. Publisher: Wiley-Blackwell
  6. BSAVA Manual of Canine and Feline Dermatology. Jackson & Marsella. Publisher: BSAVA Publications.
  7. https://www.zoetisus.com/_locale-assets/mcm-portal-assets/products/pdf/revolution-prescribing-information.pdf
  8. Feline Behaviour for Veterinarians. Bonnie Beaver. Publisher: Saunders
  9. http://www.pattersonvet.com/msds/078335521

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