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Die lose Haut um den Hals einer Katze nennt man das Genick. Wenn eine Katze richtig und nur, wenn es nötig ist, im Genick gepackt wird, dann ist es eine effektive Methode, um das Tier zu bändigen – auch wenn es so aussieht, als wäre der Katze das unangenehm und würde ihr wehtun. Diesen speziellen Griff kann man richtig oder falsch ausführen. Wenn du lernst, wie es richtig geht, dann kannst du besser darin werden, deine Katze sicher zu bändigen.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Deine Katze sicher im Genick packen

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  1. Stark riechende Parfüms oder Duftwasser könnten dem Tier lästig sein. Besonders der Geruch eines Hundes könnte sehr stören. [1]
  2. Streichle sie ruhig und gestatte ihr, sich an deinen Händen zu reiben. Das beruhigt das Tier. Vielleicht musst du bei diesem Schritt länger verweilen – je nachdem, wie ruhig oder schreckhaft deine Katze ist. [2]
  3. Man kann auch eine Katze mit Halsband im Genick packen. Das wird aber nur empfohlen, wenn du sehr viel Erfahrung mit diesem Griff hast. Zwar ist der Nacken flexibel, ein Halsband ist es aber nicht. Das heißt, du könntest das Halsband versehentlich zu fest ziehen. [3]
  4. Der Griff wird leichter, wenn sich deine Katze auf einer festen und ebenen Oberfläche, z.B. auf einem Tisch, befindet. [4] Diese feste Oberfläche könnte auch der Fußboden sein, wenn sich deine Katze dort wohler fühlt.
  5. Lege deine Hand auf die Rückseite des Halses und greife vorsichtig die lose Haut an dieser Stelle mit der ganzen Hand. Greife so dicht wie möglich an den Ohren. So senkst du das Risiko, dass deine Katze sich wehrt oder dich zu beißen versucht. [5]
    • Die Katzenohren sollten sich leicht nach hinten drehen, wenn du die Haut direkt hinter den Ohren greifst. So erkennst du, dass du an der richtigen Stelle zupackst.
    • Wenn du fester zugreifst, sollte sich die Haut in deiner Hand immer noch recht lose anfühlen. Ist das nicht der Fall, dann hast du womöglich zu viel Haut gegriffen. Dann solltest du den Griff etwas lockern. Deine Katze signalisiert dir wahrscheinlich, wenn du die Haut zu fest packst.
    • Du darfst auch nicht zu wenig Haut greifen. Sonst könntest du die Haut der Katze kneifen. Passe deinen Griff an, um mehr Haut zu greifen.
    • Solange deine Katze nicht sehr aggressiv ist, sollte sie der Griff überhaupt nicht stören. Sie könnte sogar erstarren. Manchmal reicht das schon, um die Katze dazu zu bringen, dass sie mit etwas aufhört, das du nicht möchtest. Oder du beruhigst sie damit, so dass du ihre Krallen schneiden oder ihr Medikamente geben kannst.
  6. Bevor du versuchst, deine Katze so anzuheben, denke daran, dass dieser Griff meist nicht nötig ist, besonders nicht bei älteren Tieren. Eine Katzenmutter trägt so ihre Jungen von einem Ort zum anderen. Aber normalerweise müssen Katzen nicht mit diesem Griff angehoben werden. [6]
    • Wenn du deine Katze mit diesem Genickgriff anheben musst, denke daran, dass das bei kleinen Kätzchen aufgrund ihres geringen Gewichts leichter geht. [7]
  7. Wenn du eine schwere Katze so hochhebst, dann könnte das eine besondere Spannung auf die Nackenmuskeln und die Haut ausüben. Das könnte für das Tier sehr unangenehm und schmerzhaft sein. [8] Um das zu vermeiden, solltest du das Gewicht zusätzlich abstützen.
    • Wenn du eine schwere Katze mit diesem Griff anhebst, dann solltest du ihr Hinterteil ganz mit der anderen Hand abstützen. Je nach Größe deiner Katze musst du ggf. deinen ganzen Arm unter das Hinterteil legen. [9]
    • Hebe das Tier nur an, wenn du das Hinterteil vollständig und sicher stützen kannst.
  8. Auch wenn das dem Tier nicht wehtut, wenn du die richtige Technik anwendest, kann es für das Tier unangenehm sein, wenn du es zu lange so hältst. Denke auch daran, dass es selbst dem geduldigsten Tier irgendwann zu viel wird, so gehalten zu werden. Dann könnte es sich herumdrehen, um den Griff zu lockern oder dich mit den Hinterpfoten treten. [10]
    • Du musst dir unbedingt darüber im Klaren sein, dass dir deine Katze in einer sehr verletzlichen Position vertraut. Wenn sie fühlt, dass du zu grob oder zu ängstlich bist, dann wird sie sich wahrscheinlich gegen diesen Griff wehren.
    • Solange deine Katze nicht das Gefühl hat, angegriffen zu werden, sollte sie einfach da hängen und dich ansehen und darauf warten, dass du sie absetzt. Einige Katzen machen leise Geräusche, so als würden sie sagen: „Hallo, ich mag das nicht besonders. Lass mich bitte bald wieder los.“
  9. Wenn du deine Katze angehoben hast, lass das Genick wieder los, sobald du sie sanft auf eine feste Oberfläche gesetzt hast.
    • Bestärke die Katze danach positiv, um sie für ihr gutes Verhalten während des Griffs zu belohnen. Zum positiven Bestärken zählen z.B. Streicheln, Sprechen und Leckerli. [11]
    • Lass das Genick nicht los, indem du die Katze fallen lässt. Eine gesunde Katze wird dadurch zwar nicht verletzt, sie lernt aber, dass du zu grob bist. Deshalb ist sie womöglich nicht mehr so kooperativ, wenn du sie mit dem Genickgriff hochhebst.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Wissen, wann und wo der Genickgriff angebracht ist

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  1. Mutterkatzen tragen und kontrollieren ihre Kinder, indem sie die Kätzchen fest mit dem Maul in den Nacken beißen. Wenn du das jemals gesehen hast, dann weißt du, dass die Kleinen instinktiv erstarren und ihre Beine eng am Körper halten. Viele Katzen machen das auch als erwachsene Tiere so, wenn sie im Nacken gegriffen werden. [12]
  2. Wende diesen Griff nicht in Situationen an, in denen die Katze aufgebracht ist oder eine erhöhte Verletzungsgefahr für dich oder die Katze besteht:
    • Wenn deine Katze schläft. Du möchtest ja auch nicht im Schlaf gegriffen werden. Genauso würde es einer Katze Angst machen, wenn du sie im Schlaf so greifst.
    • Wenn deine Katze frisst. Lass sie zuerst fertig fressen, bevor du etwas tust, das den Genickgriff erfordert.
    • Wenn deine Katze aufgebracht oder aufgeregt ist. Sie ist besonders schwer zu beruhigen und anzufassen, wenn sie erregt ist. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du gekratzt oder gebissen wirst. [13]
    • Wenn deine Katze Arthritis hat oder übergewichtig ist. Beim Genickgriff können die Nackenmuskeln gezerrt werden. Das ist besonders schmerzhaft für eine Katze, die Arthritis hat oder übergewichtig ist.
    • Wenn deine Katze nicht viel Haut am Nacken hat. Es gibt Katzen, bei denen das der Fall ist. Du solltest das fühlen können, wenn du ins Genick greifst. Wende den Griff nicht an, wenn es zu wenig Haut im Nacken gibt.
    • Wenn deine Katze alt ist. Alte Katzen könnte dieser Griff demütigen oder beschämen. [14]
  3. Deine Katze mag das Krallenschneiden womöglich nicht. Trotzdem ist es wichtig, sie so ruhig wie möglich dabei zu halten, damit es schneller geht und du nicht gekratzt oder gebissen wirst. [15]
    • Schneide die Krallen, wenn die Katze ruhig und entspannt ist und möglichst nicht, wenn sie gestresst oder vom wilden Spielen erregt ist. [16]
    • Deine Katze sollte auf einer festen Oberfläche liegen (einem Tisch oder Küchentresen), wenn du den Genickgriff beim Krallenschneiden anwendest. Das ist für euch beide angenehmer. Dazu brauchst du vielleicht zwei Leute (eine Person für den Griff, eine fürs Krallenschneiden).
    • Um Krallen zu schneiden oder Medikamente zu verabreichen, musst du die Katze während des Genickgriffs nicht anheben. In diesen Fällen solltest du den Kopf sanft Richtung fester Oberfläche drücken und die andere Hand oder den anderen Arm nutzen, um das Hinterteil sanft festzuhalten. [17]
  4. Es ist nicht besonders angenehm für die Katze, wenn verfilztes Fell ausgekämmt wird. Es kann sogar wehtun. Da sich das Tier deshalb beim Ausbürsten möglichst nicht bewegen sollte, ist es wichtig, dass du es möglichst stillhältst. [18]
    • Wie beim Krallenschneiden solltest du das Tier auf eine feste Oberfläche legen, bevor du den Genickgriff anwendest, um Verfilzungen auszukämmen.
    • Benutze ein breitzinkigen Kamm. [19]
    • Halte die Verfilzung mit der freien Hand möglichst dicht an der Haut fest und kämme sie von unten nach oben aus – so, wie du einen Knoten im Haar von jemandem auskämmen würdest. [20]
  5. Katzen können besonders schwierig sein, wenn jemand ihnen Medikamente geben will. Wenn du deine Katze stillhalten kannst, dann erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, ihr die Behandlung zu verabreichen. [21]
    • Wende den Genickgriff an, wenn sich das Tier auf einer festen Oberfläche befindet.
    • Wenn du der Katze eine Tablette geben willst, beuge ihren Kopf im Genickgriff leicht zurück, um die Tablette ins Maul zu geben.
    • Bei Injektionen ist es sicherer, wenn dein Tierarzt oder sein Helfer den Griff anwendet, um die Medikamente zu verabreichen. Das solltest du besser nicht zu Hause versuchen.
  6. Das solltest du nur gelegentlich tun, denn der Genickgriff könnte die Situation auch verschlimmern. [22]
    • Wenn du den Griff anwenden musst, um die Katze zu disziplinieren, sage: „Nein!“ dabei, damit die Katze weiß, dass sie sich falsch verhalten hat. [23]
    • Greife der Katze auch nur sanft in den Nacken, um sie zu disziplinieren. Wenn du zu grob bist, wenn sie etwas falsch macht, dann regst du sie wahrscheinlich nur noch mehr auf.
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Tipps

  • Du kannst eine Katze am besten im Genick packen, wenn sie ein ruhiges Temperament hat. Ist deine Katze rebellisch oder sehr unabhängig, dann mag sie es wahrscheinlich einfach nicht.
  • Eine Katze wird dir deutlich signalisieren, wenn es ihr wehtut, wenn du sie im Genick packst. Sie schlägt womöglich um sich, faucht und kämpft. Auf der anderen Seite könnte sie auch instinktiv erstarren, lautlos werden oder nur wenige Geräusche machen. So vermeiden sie in der Wildnis, zur Beute zu werden. Wenn deine Katze diese Verhaltensweisen zeigt, dann musst du dir im Klaren darüber sein, dass du ihr womöglich wehtust.
  • Wenn du dich unwohl dabei fühlst, deine Katze im Genick zu packen, bitte deinen Tierarzt, es dir zu zeigen.
  • Auch wenn man eine Katze mit diesem Griff bändigen will, sollte er nur angewandt werden, wenn andere Methoden der Bändigung nicht funktionieren. [24]
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Warnungen

  • Versuche nicht, andere Tiere am Genick anzuheben. Einige können sich in ihrer Haut drehen und beißen. Andere mögen das gar nicht oder du könntest sie sogar verletzen.
  • Denke daran, dass Katzen sich immer noch drehen können, wenn du sie an der Haut im Nacken hältst. Packe sie so dicht wie möglich an den Ohren, um das zu verhindern.
  • Wenn du die Katze falsch am Genick packst, dann könntest du die Halsmuskeln und die Haut dort ernsthaft verletzen. Wenn du unsicher bist, ob du es richtig machst, lass es dir von deinem Tierarzt oder seinem Helfer zeigen. [25]
  • Versuche deine Katze nicht im Genick zu packen, wenn die Katze eindeutig aufgebracht oder unruhig ist. Nur ein qualifizierter Profi, z.B. ein Tierarzt oder sein Helfer, kann das bei einem solchen Tier machen. [26]
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