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Wusstest du, dass du selbst eine funktionierende Kamera aus Gegenständen herstellen kannst, die du wahrscheinlich bei dir zuhause herumliegen hast? Wenn sie auch sehr kompliziert aussehen, so sind Kameras grundsätzlich dunkle Kästen mit einem kleinen Loch, durch welches Licht von einem sich außerhalb der Kamera befindlichen Gegenstand auf lichtempfindliches Material im Inneren reflektiert wird. Folge den nachstehenden Schritten, um eine Lochkamera aus Pappe oder Metall zu bauen.

Teil 1
Teil 1 von 5:

Baue das Kameragehäuse

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  1. Watermark wikiHow to Eine Lochkamera bauen
    Nimm einen Behälter, der in etwa die Größe einer normalen Kamera hat und sauber ist. Du könntest beispielsweise eine alte Farbdose, einen Behälter für Haferflocken, einen Schuhkarton oder eine Kaffeedose dafür benutzen. Stelle sicher, dass der Behälter einen dichtschließenden Deckel hat.
  2. Du kannst ihn auch vollständig mit Aluminiumfolie bedecken, vermeide dabei aber unbedingt ein Einreißen der Folie. Das Verkleiden der Kamera verhindert jegliche Lichteinfall ins Innere des Gehäuses.
    • Gehe auch sicher, dass du den Deckel des Behälters vollständig streichst.
    • Lasse die Farbe vollständig trocknen, bevor du mit dem nächsten Schritt weiter machst.
    • Sollte Farbe abblättern bevor du die Kamera benutzt, streiche sie unbedingt noch einmal über, bevor du damit fotografierst.
  3. Watermark wikiHow to Eine Lochkamera bauen
    Der Abstand zwischen dem Film und dem Loch beeinflusst die Qualität deiner Fotos. Der Film wird sich auf der dem Loch gegenüber liegenden Seite des Behälters befinden, d.h. höchstwahrscheinlich auf dem Deckel, solltest du eine Dose verwenden.
    • Die Größe des Loches ist wichtig, denn sie entscheidet, wie scharf oder wie unscharf dein Foto sein wird.
    • Bei einem Behälter mit einem Abstand von 4,5 cm bis 15 cm zwischen Loch und gegenüberliegender Wand verwende eine Nähnadel der Größe 10 und stoße sie über ihre halbe Länge durch die Vorderwand des Kameragehäuses, um das Loch herzustellen.
    • Bemühe dich, einen möglichst sauberen Kreis zu bekommen. Es hilft, die Nadel beim Durchstechen etwas zu drehen, um einen sauberen Lochrand zu erzielen.
  4. Watermark wikiHow to Eine Lochkamera bauen
    Du kannst mit einer Nadel ein Loch entweder direkt durch den Boden des Containers stoßen oder aber ein größeres Loch (ca. 1,3 cm x 1,3 cm) auf dem Boden auszuschneiden und dann ein Loch durch ein extra Stück Papier oder dünnes Metall stoßen. Diese zweite Methode wird gewöhnlich vorgezogen, da es dir auf diese Weise besser gelingt, ein wirklich perfektes, kreisrundes Loch zu bekommen. Sollte es das erste Mal daneben gehen, ist es so auch leichter, es noch einmal zu tun.
    • Wenn du die zweite Methode wählst, nimm dafür schwarze Pappe oder dünnes Metall und stoße die Nadel durch die Mitte des kleinen Quadrates. Dann sichere dieses Stück über dem größeren Loch, indem du dafür starkes Klebeband oder Isolierband verwendest.
    • Starke Aluminiumfolie, formbares Metall von einem Lebensmittelbehälter oder Karton sind alle gut für diese zweite Methode geeignet.
    • Überprüfe, ob das Loch wirklich kreisrund ist, indem du von der Rückseite der Kamera aus, wo später der Film angebracht sein wird, durch das Loch schaust. Vergewissere dich, dass du alles, das sich auf der anderen Seite des Loches befindet, klar und deutlich sehen kannst. Eine bedruckte Seite ist für diesen Test hervorragend geeignet.
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Teil 2
Teil 2 von 5:

Die Herstellung des Verschlusses und des Suchers

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  1. Watermark wikiHow to Eine Lochkamera bauen
    Undurchsichtiger Karton, der absolut kein Licht durchlässt, ist für diesen Schritt am besten. Vergewissere dich, dass das Papier dick genug ist, so dass es nicht knickt oder sich faltet, wenn es benutzt wird.
    • Schneide ein Quadrat (ca. 5 cm x 5 cm) aus dem dunklen Karton aus. Achte darauf, dass dieses Quadrat groß genug ist, dass es das zuvor ausgeschnittene Loch im Boden der Kamera vollständig abdeckt.
    • Klebe das Quadrat mit Klebeband entlang einer Kante oberhalb des Loches an das Kameragehäuse. Diese Stück Klebeband wird als Scharnier dienen, welches dir erlaubt, den Verschluss zu öffnen oder zu schließen, wenn du belichten willst.
    • Verwende dazu stabiles Klebeband oder Isolierband.
  2. Watermark wikiHow to Eine Lochkamera bauen
    Verwende dafür ein nicht zu stark klebendes Band (Isolierband eignet sich gut dafür) und halte damit das untere Ende des Verschlusses (unterhalb des Loches) verschlossen, wenn du kein Foto machst, um Lichteinfall durch das Loch zu verhindern.
  3. Der Sucher ermöglicht es dir, den Bildausschnitt, der durch das Loch auf den Film projiziert wird, zu bestimmen und eine Vorstellung davon zu bekommen, wie in etwa das fertige Bild aussehen wird.
    • Der vordere Sucher sollte das Format des Films haben und direkt oberhalb des Loches angebracht sein. Sichere ihn entweder mit starkem Klebeband oder Heißkleber.
    • Der rückwärtige Sucher sollte ebenfalls oben auf der Kamera sitzen und als Guckloch dienen, durch das du dir dein fertiges Foto in etwa vorstellen kannst. Du kannst diesen Teil des Suchers aus einer Unterlegscheibe aus Metall machen oder aber einen perfekten Kreis aus einem Karton ausschneiden. Befestige auch diesen Teil des Suchers mit starkem Klebeband oder Heißkleber.
    • Um Fotos von Gegenständen zu machen, die sich näher als etwa 1,50 m vor der Kamera befinden, positioniere das zu fotografierende Objekt etwas niedriger im Sucher, um den leicht unterschiedlichen Bildwinkel zwischen Sucher und Kameraloch auszugleichen.
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Teil 3
Teil 3 von 5:

Das Laden der Kamera

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  1. Solltest du Fotopapier verwenden, musst du es unter besonderen Lichtbedingungen in die Kamera einführen.
    • Du musst dafür entweder Dunkelkammerbeleuchtung verwenden oder Taschenlampenlicht, das durch wenigstens drei Lagen von rotem Zellophan, die direkt an der Taschenlampe befestigt sind, scheint.
    • Die Taschenlampe muss sich in einem Abstand von 1,80 m bis 2,40 m befinden, also ist es am besten, sie an die Zimmerdecke zu hängen und darunter zu arbeiten.
    • Anders als Fotopapier muss ein Film in völliger Dunkelheit eingelegt werden. Du solltest dies vorher einige Male mit einem Stück Papier bei Tageslicht üben, dann mit geschlossenen Augen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man den Film in völliger Dunkelheit einlegt.
  2. Film wirst du in kleinere Abschnitte schneiden müssen. Deren Größe wiederum hängt von der Größe deiner Kamera ab.
    • Bei den meisten Dosen von gemäßigter Größe kannst du einen Filmstreifen in Stücke von etwa 6 cm x 8,75 cm schneiden. Sollte deiner Kamera aus einer Farbdose (ca. 4 l) hergestellt sein, schneide ein Stück Film von 10 cm X 12,5 cm zurecht. Die gleichen Maße gelten auch für Fotopapier.
    • Wenn möglich, verwende Planfilm, der leichter zu handhaben ist, da er völlig flach ist.
    • Auf jeden Fall musst du Fotopapier und Film in absoluter Dunkelheit zuschneiden. Ein Kleiderschrank ich gut dafür geeignet, solange kein Licht durch die Ritzen dringt.
    • Wenn du dir über die Maße des Filmmaterials im Verhältnis zu deiner Kamera nicht ganz sicher bist, schneide lieber etwas größere Stücke zu als zu kleine. Nach dem Entwickeln kannst du die Ränder immer noch abschneiden.
  3. Watermark wikiHow to Eine Lochkamera bauen
    Platziere das Fotopapier oder den Film auf der inneren Rückwand der Kamera, gegenüber dem Loch.
    • Sichere das Papier oder den Film auf der Rückseite bei völliger Dunkelheit und verwende dazu ein Stück Klebeband, dass du zu einer Schleife rollt hast, Klebeseite nach außen. Unter Umständen musst du den Film an allen vier Ecken auf diese Weise sichern, um zu verhindern, dass er sich aufrollt. Auf keinen Fall darf Klebeband auf die Vorderseite des Films oder des Papiers geraten, da das Material dadurch beschädigt werden kann und Teile des Bildes abgedeckt werden.
    • Achte darauf, dass die Emulsionsseite des Papiers zum Kameraloch hin zeigt. Du kannst diese Seite daran erkennen, dass sie glänzend ist. Beim Film ist dies die Seite, die sich beim Aufrollen auf der Innenseite befindet.
    • Solltest du Probleme haben, zu bestimmen, welches die Emulsionsseite ist, befeuchte deinen Finger und berühre jede Seite des Papiers oder des Films an den Ecken. Die Seite, die sich klebrig anfühlt, ist die Emulsionsseite.
  4. Watermark wikiHow to Eine Lochkamera bauen
    Mache deine Kamera absolut lichtundurchlässig, indem du sicherstellst, dass alle Spalten oder Öffnungen vollständig mit schwarzer Farbe, Aluminiumfolie oder schwarzem Klebeband abgedeckt sind. Jedes unerwünschte Licht, das in die Kamera gelangt, ruiniert dein Bild.
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Teil 4
Teil 4 von 5:

Ein Foto machen

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  1. Du kannst sie entweder einfach auf einen Tisch, eine Arbeitsplatte oder jegliche andere völlig ebene Oberfläche stellen oder sie mit Gummibändern und Klebeband an einem Stativ befestigen. Wegen der Empfindlichkeit des Verschlusses musst du dafür sorgen, dass die Kamera beim Fotografieren absolut ruhig gehalten wird.
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    Bestimme die Verschlusszeit. Wenn du Film verwendest, wirst du diesen nur etwa ein paar Sekunden belichten müssen, Fotopapier dagegen benötigt bis zu mehreren Minuten.
    • Wenn du Film verwendest, hängt die Belichtungszeit auch von der Filmempfindlichkeit (ISO) ab. Je höher die ISO Zahl ist, desto kürzer ist die Belichtungszeit. Für einen 400 ISO Film wirst du zwischen 2 und 12 Sekunden belichten müssen, abhängig von der Helligkeit des Lichtes. Für einen 100 ISO Film liegt die Belichtungszeit in einem Bereich zwischen 8 und 48 Sekunden, und für einen 50 ISO Film reicht die Belichtungszeit von 16 Sekunden bis zu 1 Minute und 36 Sekunden.
    • Wenn du Fotopapier verwendest, liegt die Belichtungszeit zwischen 1 Minute bis zu mehreren Minuten, jedoch gibt es auch Fotopapier, das speziell für längere Belichtungszeiten hergestellt ist, diese reichen sogar bis zu mehreren Monaten!
    • Du wirst durch Experimentieren herausfinden müssen, welche Belichtungszeit für dich die richtige ist. Denke an die Faustregel für Belichtungszeiten: je heller das Licht, desto kürzer die Belichtungszeit.
  3. Vergiss nicht, den Unterschied zwischen Sucher und Kameraloch zu berücksichtigen und auszugleichen, indem du die Kamera etwas tiefer richtest als du das Objekt im Sucher siehst.
  4. Watermark wikiHow to Eine Lochkamera bauen
    Ziehe das untere Klebeband von der Klappe hoch, damit Licht durch das Kameraloch strömen kann. Gehe dabei sehr vorsichtig vor, damit die Kamera nicht wackelt.
    • Solltest du eine längere Belichtungszeit benötigen, etwa mehrere Minuten oder gar Stunden, kannst du den Verschluss vorsichtig mit Klebeband in der geöffneten Stellung fixieren, so dass du ihn nicht die ganze Zeit mit der Hand aufhalten musst.
    • Wenn es windig ist, während du fotografierst, kannst du deine Kamera auch mit einem Stein oder Schuh beschweren.
  5. Watermark wikiHow to Eine Lochkamera bauen
    Nach der gewünschten Belichtungszeit klebe die Verschlussklappe wieder nach unten, damit kein Licht mehr in die Kamera eindringen kann. Während der Öffnungszeiten des Verschlusses wurde auf dem Film oder dem Fotopapier ein Bild geschaffen. Alles, was du jetzt noch tun musst, ist, das Bild zu entwickeln.
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Teil 5
Teil 5 von 5:

Das Entwickeln des Fotos

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  1. Wenn du deine Bilder selbst entwickeln willst, brauchst du eine ganze Reihe von Materialien, einschließlich Chemikalien und Lösungen, eine Dunkelkammer und, wenn du mit Film arbeitest, ein Vergrößerungsgerät. Filme und Fotopapier, die mit einer Lochkamera belichtet wurden, können auch in einem Fotogeschäft entwickelt werden, genauso wie jede andere Art von Film. Solltest du jedoch deine Fotos selbst entwickeln wollen, lies weiter, um herauszufinden, was du dafür benötigten wirst.
  2. Zu den grundlegenden Dingen der Filmentwicklung gehören drei Dinge: Entwickler, Wasserbad und Fixierbad.
  3. Zusätzlich zur Dunkelkammer musst du eine Entwicklerlösung, Fixierlösung, Wasser, Fotozange, Handtücher, eine Glasscheibe und Dunkelkammerbeleuchtung haben. Mit Ausnahme der speziellen Dunkelkammerbeleuchtung muss dieser Raum absolut schwarz sein.
    • Du kannst auch orangefarbene LED-Leuchten (so genannte Halloweenleuchten} für die Dunkelkammer verwenden.
    • Du wirst darüber hinaus drei Plastikschalen benötigen. Fülle eine ungefähr 5 cm hoch mit der Entwicklerlösung, die zweite 5 cm hoch mit Wasser und die dritte mit Fixierlösung.
  4. Tue dies erst, wenn du dich in der Dunkelkammer befindest und lediglich die Dunkelkammerbeleuchtung eingeschaltet ist. Normales Licht wird deine Bilder ruinieren.
  5. Solltest du in deiner Kamera bereits Fotopapier verwendet haben, kannst du diesen Schritt überspringen. Anderenfalls lege das Negativ auf einem Rahmen, schalte das Vergrößerungsgerät ein und fokussiere dein Bild.
    • Du wirst vielleicht mehrere Abzüge mit verschiedenen Einstellungen machen wollen, bevor du dich auf eine festlegst, die dir am besten gefällt. Tue dies, indem du das Papier mit einem Stück schwarzem Karton abdeckst und es dann nach und nach frei legst und dabei die Einstellung veränderst, um einen Streifen mit Bildern mit verschiedenen Helligkeitsgraden zu schaffen.
  6. Sobald du das Negativbild auf Fotopapier übertragen hast, greife es mit einer Fotozange und lege es in die Entwicklerlösung. Beobachte, wie das Bild allmählich auf dem Papier erscheint und nimm es mit der Zange heraus, sobald es so dunkel ist, wie du es möchtest.
    • Schwenke die Schale vorsichtig hin und zurück, um die Entwicklerlösung über das ganze Fotopapier zu verteilen.
    • Bedenke, dass das Bild im hellen Licht außerhalb der Dunkelkammer etwas dunkler erscheinen wird.
  7. Dies besteht aus Wasser mit Zimmertemperatur.
  8. Hänge es auf oder benutze einen Föhn, um es vollständig zu trocknen.
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Tipps

  • Das Wichtigste beim Bau einer Lochkamera ist es, sicherzustellen, dass absolut kein Licht von außen in die Kamera gelangen kann.
  • Wenn du die Öffnung mit Aluminiumfolie abdeckst, versuche, dieses nicht zu stark zu knittern und stelle sicher, dass das Klebeband flach auf dem Karton aufliegt.
  • Solltest du mehrere Bilder sich während einer Belichtung überlappen lassen wollen, decke den Verschluss mit schwarzem Karton ab, während du das Objekt austauscht.
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Dinge, die du benötigst

  • eine Zylinder förmige Dose oder einen kleinen Karton/Kasten
  • eine Nähnadel der Größe 10
  • ein Skalpell oder eine starke Schere
  • Klebeband/Isolierband
  • starke Pappe oder Karton
  • schwarze Farbe oder Aluminiumfolie
  • Entwicklungsmaterial (optional)


Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Wenn du eine Lochkamera bauen möchtest, wähle hierfür zunächst einen passenden Behälter mit einem festen Verschluss und male diesen von innen und außen schwarz an. Steche mit Hilfe einer Nadel ein kleines Loch in das untere Ende der Box. Schneide dann ein 5 cm x 5 cm großes Viereck aus dunkler Pappe und platziere es über dem Loch. Klebe es an einer Seite fest, sodass du es leicht öffnen kannst, wenn du ein Foto machen möchtest. Klebe dann ein Stück Pappe in die Innenseite der Box, genau über dem Loch. Schneide anschließend ein kleines Guckloch in die Oberseite deiner Lochkamera, sodass du dein Foto visualisieren kannst. Wenn du Hilfe beim Schießen und Entwickeln deiner Fotos benötigst, lies weiter!

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