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Uhren traditioneller Bauart müssen aufgezogen werden, damit sie funktionieren. Standuhren sind freistehende Uhren dieser Sorte, die durch sich langsam herabsenkende Gewichte und die Bewegung eines Pendels in einem großen Gehäuse betrieben werden. Folge dieser Anleitung, um jede Art von Standuhr aufzuziehen.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Eine Uhr mit einer Kurbel aufziehen

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  1. Wenn deine Standuhr mit einer Kurbel oder mit einem Schlüssel aufgezogen wird, sollte sie ein bis drei Löcher am Zifferblatt haben. Üblicherweise befinden sich diese in der Nähe der 3 (III), der 9 (IX), der Mitte oder irgendwo in der unteren Hälfte des Zifferblatts. Wenn du kein Loch findest und bei deiner Uhr weder eine Kurbel noch ein Schlüssel dabei waren, schau stattdessen die untenstehende Anleitung für kettengetriebene Uhren an.
  2. einen Uhrenschlüssel in der richtigen Größe. Bei neu gekauften Uhren dieser Bauart sollte ein Schlüssel oder eine Kurbel dabei sein, aber falls du eine gebrauchte Uhr erworben oder dein Aufziehwerkzeug verloren hast, kannst du dir im Internet oder bei einem Uhrmacher ein neues besorgen. Öffne die Tür, die das Zifferblatt schützt und messe exakt die Breite von jedem Loch aus. Benutze dazu ein Lineal oder ein Maßband mit einer Millimeter-Skala bzw. am besten eine Schublehre, die Abstände von 0,25 mm messen kann. [1] Kaufe dir eine Kurbel oder einen Schlüssel in der gemessenen Schaftbreite, um die Uhr sicher und leicht aufziehen zu können. Vielleicht willst du dir auch Aufziehwerkzeug in drei oder vier verschiedenen Größen kaufen, für den Fall, dass du dich beim Messen ein bisschen vertan hast.
    • Beachte: Wenn du eine Kurbel kaufst, achte darauf, dass der Schaft lange genug ist, um die Kurbel oberhalb der Zeiger zu drehen, damit du diese beim Aufziehen nicht beschädigst. [2]
    • Manche Hersteller verkaufen Schlüssel, die nach Größe geordnet durchnummeriert sind und keine Angabe der Schaftbreite enthalten. Dafür gibt es aber keinen verbindlichen Industriestandard, so dass es empfehlenswert ist, sich an die Millimeter-Angaben zu halten. [3]
  3. den Schlüssel, um das erste Gewicht aufzuziehen. Drücke den Schaft der Kurbel oder des Schlüssels sanft in eine der Aufziehöffnungen. Der Schaft sollte fest sitzen, aber drücke ihn nicht mit Gewalt hinein. Halte das Zifferblatt vorsichtig mit einer Hand fest, und benutze die andere, um die Kurbel behutsam zu drehen. Versuche, in beide Richtungen zu drehen und prüfe, in welche es leichter geht; jede Uhr wird entweder mit oder entgegen dem Uhrzeigersinn aufgezogen. Eines der langen Gewichte, die sich weiter unten an der Uhr befinden, sollte sich beim Aufziehen nach oben bewegen. Höre auf zu drehen, kurz bevor das Gewicht den hölzernen Absatz berührt oder wenn sich der Schlüssel nicht mehr leicht drehen lässt. [4]
    • Wenn sich der Schlüssel nicht leicht drehen lässt oder sich keines der Gewichte bewegt, prüfe, ob sich bereits eines der Gewichte ganz oben befindet. Wenn einer oder mehrere der Glockenschläge ausgestellt sind, wird sich das Gewicht mit dem dieser Glockenschlag betrieben wird, nicht bewegen und es muss auch nicht aufgezogen werden.
    • Die Gewichte sind typischerweise über dem Pendel. Eventuell musst du die untere Abdeckung öffnen, um sie sehen zu können.
  4. Falls deine Uhr mehr als ein Gewicht hat, sollte sich am Zifferblatt auch mehr als eine Aufziehöffnung befinden. Führe dein Aufziehwerkzeug in die anderen Aufziehöffnungen ein und drehe es, bis jedes der Gewichte beinahe den hölzernen Absatz darüber berührt.
  5. Jetzt ist eine gute Zeit, um zu prüfen, ob die Uhr noch die richtige Uhrzeit anzeigt. Falls nicht, kannst du von Hand den Minutenzeiger (und NUR diesen!) im Uhrzeigersinn bewegen, um die korrekte Uhrzeit einzustellen. Halte immer kurz bei der 12 (XII) an, damit die Uhr die Stunde schlagen kann, und fahre erst danach fort. [5] Verfahre genauso an anderen Stellen, an denen die Uhr schlägt (typischerweise die Viertelstunden bei der 3, 6, und 9).
    • Bei einigen Uhren kann man den Minutenzeiger auch gegen den Uhrzeigersinn drehen, ohne sie zu beschädigen, aber mache das nur, wenn du dir dessen ganz sicher bist. Falls der Minutenzeiger sich nicht im, aber stattdessen leicht entgegen dem Uhrzeigersinn drehen lässt, hast du vielleicht ein untypisches Modell, das entgegen dem Uhrzeigersinn aufgezogen werden muss. [6]
    • Wenn deine Uhr vor- oder nachgeht, suche nach einem Knopf oder einer Mutter an der Unterseite des Schwungpendels. Drehe es im Uhrzeigersinn fest, um die Uhr langsamer zu machen oder löse es mit einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn, um die Uhr schneller zu machen.
  6. Fast alle Standuhren sind so gebaut, dass sie sieben oder acht Tage am Stück laufen. Wenn du sie immer am selben Wochentag aufziehst, wird sie also niemals stehenbleiben. Falls deine Uhr schon vorher stehenbleibt, musst du sie öfter aufziehen.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Eine kettengetriebene Uhr aufziehen

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  1. Öffne die Tür, die die langen, herunterhängenden Gewichte (nicht die Pendel) im Uhrengehäuse schützt. Die meisten Uhren haben ein, zwei oder drei Gewichte, aber bei ungewöhnlichen Modellen können es auch mehr sein. Wenn du neben jedem Gewicht eine Kette hängen siehst, ist deine Uhr wahrscheinlich kettengetrieben.
    • Wenn du weder eine Kette noch eine Aufziehöffnung finden kannst, frag jemanden, ob er dir bei der Suche helfen kann, oder hole dir professionellen Rat von einem Uhrmacher oder in einem Uhrenladen.
  2. Nimm eine Kette, die neben einem Gewicht hängt, das sich nicht am oberen Ende des Gehäuses befindet. Ziehe die Kette langsam nach unten und sieh zu, wie sich das Gewicht nach oben bewegt. Fahre damit fort, bis das Gewicht fast den Absatz am oberen Teil des Gehäuses berührt bzw. bis du das Gewicht nicht mehr durch den leichten Zug bewegen kannst. [7]
    • Ziehe immer an der Kette neben den Gewicht, niemals an der Kette, an der das Gewicht hängt.
    • Es spielt keine Rolle, welches Gewicht du zuerst aufziehst.
  3. Jedes Gewicht hat seine eigene Kette. Ziehe vorsichtig an jeder Kette bis das damit verbundene Gewicht fast den Absatz oberhalb der Gewichte berührt. Deine Uhr ist vollständig aufgezogen, sobald sich alle Gewichte oben befinden.
    • Normalerweise ist das Gewicht in der Mitte für die Zeitmessung zuständig. Falls es noch andere Gewichte gibt, sind diese für den Stunden- oder den Viertelstundenschlag.
  4. Drehe den Minuten-, nicht den Stundenzeiger von Hand, wenn du die Uhrzeit einstellen muss. Drehe im Uhrzeigersinn, außer du spürst dabei einen Widerstand, und benutze deine freie Hand, um die Uhr dabei zu stabilisieren. Sei vorsichtig, damit du den Zeiger nicht verbiegst oder gar abbrichst und warte immer den Glockenschlag ab, bevor du weiterdrehst.
    • Eine Mutter am unteren Ende des Pendels kann festgezogen werden, um die Uhr langsamer zu machen, oder gelockert, um die Uhr schneller zu machen. Nimm hier Anpassungen vor, wenn du alle ein oder zwei Wochen die Uhrzeit korrigieren musst.
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Tipps

  • Falls du keine viertelstündlichen oder stündlichen Glockenschläge willst, ziehe nicht die beiden Gewichte auf, die diese kontrollieren. Alternativ kannst du auch nach einem kleinen Hebel am Zifferblatt oder an der Seite der Uhr suchen, mit dem du den Glockenschlag immer oder nur nachts abstellen kannst.
  • Wenn deine Uhr auf einer Anzeige im Zifferblatt auch die Mondphasen anzeigt, kannst die korrekte Mondphase durch eine sanfte Drehung im Uhrzeigersinn an der Mondanzeige einstellen. Dasselbe gilt für andere kleine Anzeigen am Zifferblatt. [8]
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Warnungen

  • Wenn sich der Schlüssel oder die Kurbel nicht leicht drehen oder sich die Ketten nicht nach unten ziehen lassen, fahre nicht fort. Suche einen professionellen Uhrmacher auf.
  • Drücke den Schlüssel bzw. die Kurbel nicht mit Gewalt in die Aufziehöffnungen.
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Was du brauchst

  • einen Uhrenschlüssel oder eine Kurbel.

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