PDF herunterladen
PDF herunterladen
Es ist nicht die Verantwortung des potentiellen Opfers, einer Vergewaltigung zu entgehen, sondern die Vermeidung der Tat sollte in der Verantwortung des möglichen Täters liegen. Trotzdem gibt es auch hier, wie so oft im Leben, einige grundsätzliche Sicherheitsmaßnahmen, die wir treffen können, ohne unsere Lebensqualität dabei einschränken zu müssen. Dieser Artikel wird dir helfen, wenn du nach lebensnahen und evidenzbasierten Tipps suchst. Beginn einfach damit, dir die untenstehenden Tatsachen durchzulesen.
Vorgehensweise
- Vergewaltiger sind nicht, was du glaubst.
Wir glauben, dass Vergewaltiger irgendwelche furchterregenden Typen sind, die Frauen grundlos packen. Es ist leichter, wenn man sie sich als unwirkliche und weit entfernte Monster wie aus einer Geschichte vorstellt. Aber Vergewaltiger sind nicht einfach irgendwelche Leute in schwarzen Skimasken.
- Die meisten Vergewaltiger – je nach Quelle zwischen 65 und 85 % – sind dem Opfer bekannt. [1] X Vertrauenswürdige Quelle Rape, Abuse, and Incest National Network Weiter zur Quelle Sie können ein Bekannter, Freund, Partner, Ehegatte, oder Familienmitglied sein.
- Die meisten Vergewaltiger sind Männer: das ist einfach eine Tatsache. Was aber nicht heißen soll, dass Frauen keine Vergewaltiger sein können. Es ist wichtig, das zu wissen. Frauen sind in der Lage, Männer zu vergewaltigen und tun es auch. Wenn du ein Opfer bist, solltest du nicht das Gefühl haben, nichts sagen zu können, weil es ja keine richtige Vergewaltigung war.
- Die meisten Vergewaltiger sind tatsächlich weiß, obwohl wir oft mehr Angst vor Minderheiten haben (besonders, wenn diese dunkelhäutig sind). Zwar werden dunkelhäutige Menschen öfter verhaftet und verurteilt, aber dies hat mit einer ungleichen Verhaftungsrate zu tun. Bei Opferbefragungen werden die meisten Vergewaltiger als weiß beschrieben. [2] X Forschungsquelle
- Kleidung, Frisur und Verhalten spielen bei Vergewaltigungen nicht die Rolle, die ihnen oft zugeschrieben wird. Es gibt keinerlei statistischen Beweis, dass man mit irgendeiner Art von Kleidung oder Frisur leichter Vergewaltigungsopfer wird. Lass dir von niemandem einen Kleidungs- oder Frisurenstil einreden, der nicht genau das ist, was du tragen willst.
- Es ist möglich, bei einer Vergewaltigung erregt zu werden oder sogar einen Orgasmus zu haben. Unsere sexuelle Erregung und der Orgasmus sind nicht immer voll kontrollierbar. Vielleicht reagiert dein Körper einfach auf den Reiz. Du solltest deshalb kein schlechtes Gewissen haben oder denken, dass es keine Vergewaltigung war, nur weil du körperlich auf den Übergriff reagiert hast.
- Vergewaltigung passiert nicht dort, wo du glaubst. Die meisten Vergewaltigungen – um die 60 % – passieren entweder zuhause beim Opfer oder zuhause beim Vergewaltiger. Und obwohl dunkle Parkplätze natürlich nicht sicher sind, und manche Vergewaltigungen auch tatsächlich an solchen Orten passieren, solltest du dich nicht dauernd nur mit Selbstverteidigung beschäftigen.
- Es hilft, wenn man sich wehrt. Statistisch gesehen solltest du dich in bestimmten Situationen wehren, weil das den Vergewaltiger stoppen kann. Dies ist eine Entscheidung, die du selbst treffen musst, aber grundsätzlich gilt: wenn er keine Waffe hat, ist es wahrscheinlich eine gute Idee, sich zu wehren und wegzulaufen.
- Vergewaltigung hat nichts mit Sex zu tun, es geht um Macht. Vergewaltigung hat nichts damit zu tun, dass der Vergewaltiger Sex will, weil er sonst keinen bekommt. Es hat nichts damit zu tun, dass du zu sexy ausschaust oder zu viel flirtest. Der Vergewaltiger möchte sein Opfer kontrollieren. Er ist wütend oder traurig oder hat andere Probleme, wie zum Beispiel eine psychische Erkrankung. Das ist teilweise der Grund, warum es so wenig gibt, was man tun kann, um sich wirklich zu schützen.
- Finde ein Gleichgewicht zwischen deiner persönlichen Sicherheit und der Freiheit, dein Leben zu leben. Es sollte in der Verantwortung des Vergewaltigers liegen, eine Vergewaltigung zu vermeiden, ganz einfach. Trotzdem passieren Vergewaltigungen. Wir raten Leuten auch, das Auto in der Silvesternacht stehen zu lassen, weil so viele betrunkene Fahrer unterwegs sind, oder das Auto nicht in unsicheren Gegenden zu parken. Gleichermaßen solltest du die untenstehenden grundsätzlichen Sicherheitstipps nicht ablehnen, nur weil unsere Gesellschaft viel mehr Aufklärungsarbeit zum Thema Vergewaltigung leisten müsste.
- Eine Vergewaltigung ist nie deine Schuld. Völlig gleichgültig, wie du dich anziehst, benimmst, ob du vorher Sex hattest, wer dein Vergewaltiger ist, was du zu ihnen gesagt hast, wie viel du getrunken hast, wo du warst, oder alles andere: vergewaltigt zu werden ist nie deine Schuld. Es ist die Schuld des Vergewaltigers. Er hat diese Entscheidung getroffen. Selbst wenn du keinem einzigen der untenstehenden Ratschläge folgst, ist es nicht deine Schuld, wenn du vergewaltigt wirst, und du bist in keiner Weise gezwungen, diese Maßnahmen zu treffen. "Gib dir nie selbst die Schuld."
-
Sei vorsichtig dabei, Drinks anzunehmen, besonders von Fremden. Triff einige Sicherheitsmaßnahmen, wenn du Drinks in einer Bar oder bei einer Party von irgendjemandem annimmst, und nicht nur von Fremden. Egal, ob du die Person kennst, die dir den Drink gibt, oder ob sie aussieht wie ein Unterwäschemodel: das bedeutet nicht, dass sie sicher oder zurechnungsfähig ist. Da die Wahrscheinlichkeit, von jemandem vergewaltigt zu werden, den man kennt, leider höher ist, ist es in so einer Situation nicht einmal sicher, einen Drink von einem Freund anzunehmen. Die einzige Ausnahme ist, wenn dir jemand einen Drink anbietet und du dem Barkeeper dabei zuschauen kannst, wie er den Drink ausschenkt und er ihn dir dann direkt gibt.
- Eine vertrauenswürdige Person wird verstehen, dass du an deine Sicherheit denkst. Nimm einfach den Drink an und plaudere mit der Person, ohne davon zu trinken, oder bedanke dich für den Drink und sag etwas wie: „Eine Freundin von mir hat letztes Jahr K.O.-Tropfen in ihren Drink bekommen und jetzt bin ich einfach besonders vorsichtig geworden.“ Das muss nicht einmal stimmen, da die meisten Leute deine persönlichen Erfahrungen nicht in Frage stellen werden.
-
Wenn du trinken willst, trinke mit einer nüchternen Freundin. Selbst wenn deine Freundin auch trinkt, kann sie dich schützen, solange ihr die Dinge ernst nehmt und zusammen bleibt. Nimm jemanden mit, dem du vertraust, und für den du vertrauenswürdig bist. Nicht nur kann das Kumpelsystem den Abend lustiger machen, es kann auch in vieler Hinsicht zu deiner Sicherheit beitragen, und das nicht nur, wenn es darum geht, eine Vergewaltigung zu vermeiden.
- Wenn ihr zusammen ausgeht, ist es leichter, einander gegen Diebstahl, Kidnapping, betrunkenes Autofahren und andere körperlichen Schäden durch Trunkenheit zu schützen.
-
Schau dem Barkeeper dabei zu, wie er deinen Drink ausschenkt. Egal, ob du dein Getränk selbst kaufst oder es dir jemand anderer besorgt, du solltest dem Barkeeper immer beim Ausschenken zusehen. Immer. Selbst wenn du dir nur dein eigenes Getränk kaufst, ist es möglich, dass jemand etwas hineinschüttet, wenn es auch nur ein paar Sekunden lang unbeobachtet am Tresen steht. Sei wachsam.
-
Lass dein Getränk nie aus den Augen. Ebenso solltest du deinen Drink nie aus den Augen lassen. Nimm ihn mit, wenn du auf die Toilette gehst. Stell ihn nicht einfach am Tisch hinter dir ab, während du jemandem beweist, wie viel besser du Billard spielst als sie. Halte ihn in immer sichtbar in deiner Hand.
-
Lass dich heimführen. Organisiere dir schon im Voraus eine Heimfahrgelegenheit, so dass du nicht auf Fremde oder möglicherweise gefährliche Bekanntschaften angewiesen bist. Bitte einen Freund, dich abzuholen, lass dich (alleine) vom Barkeeper in ein Taxi setzen, oder nimm am Besten einen nüchternen Freund oder Freundin mit. Eine betrunkene Person heimzuführen ist eine der beliebtesten Taktiken von Vergewaltigern.
-
Triff Sicherheitsmaßnahmen. Bald wird es Becher und Strohhalme geben, die die Farbe wechseln, um dich davor zu warnen, dass dein Drink „gespiked“ wurde. [3] X Forschungsquelle Du könntest auch andere Sicherheitsmaßnahmen treffen, wie zum Beispiel die circleof6 app verwenden. Es gibt viele solche Apps, die einen Alarm auslösen können, deine Freunde warnen, dass du Hilfe brauchst, oder die deiner Familie mitteilen, dass du sicher zuhause bist (meistens gibt es auch zahlreiche andere Funktionen, je nachdem, welche App du verwendest).
-
Sei wachsam, wenn du nachts nach Hause kommst. Wenn du nachts heim kommst, schau dich um. Lungert jemand vor deiner Eingangstür herum? Steht eine verdächtige Person in deiner Einfahrt? Solltest du etwas bemerken, ruf Hilfe, oder ruf zumindest einfach einen Freund oder eine Freundin an und unterhalte dich mit ihnen, während du ins Haus gehst und die Tür hinter dir zusperrst. Eine gute Freundin wird das verstehen, auch wenn es spät ist.
-
Vermeide es, mit Leuten allein zu bleiben, die dir etwas tun könnten. Da es am Wahrscheinlichsten ist, dass du von einer bekannten Person vergewaltigt wirst, solltest du dich schützen, indem du nicht mit Leuten alleine bleibst, die dir etwas tun könnten. Sei vorsichtig bei neuen Bekanntschaften und anderen Leuten, denen du noch nicht voll vertraust, wie zum Beispiel Nachbarn. Geh nicht allein in das Haus eines Nachbarn (dasselbe gilt für neue Freunde) und lade sie nicht zu dir ein, wenn du alleine bist, bis du sie viel besser kennst.
-
Mach dein Heim so sicher wie möglich. Wenn du Angst vor Bedrohungen innerhalb deiner Familie hast, such dir einen sicheren Ort innerhalb deines Heims, an den du dich zurückziehen kannst. Du könntest zum Beispiel ein Schloss an deiner Schlafzimmertür anbringen, wenn es Grund gibt, sich von einem Familienmitglied bedroht zu fühlen.
- Wenn du noch minderjährig bist, solltest du den Jugendschutz kontaktieren, wenn du wirklich glaubst, bedroht zu werden. Du solltest in keinem Zuhause bleiben, das nicht sicher ist. Auch wenn du deine Familie liebst, ist das noch kein Grund, sich einem Risiko auszusetzen.
- Wenn du erwachsen bist, und dich von deinem Ehepartner oder einem anderen Familienmitglied bedroht fühlst, könntest du vielleicht eine Freundin oder das örtliche Frauenhaus kontaktieren, die dich und deine Kinder aufnehmen können, bis die Situation sich geklärt hat und eine andere Lösung gefunden werden kann.
-
Sprich mit deiner Familie. Sag es deiner Familie, wenn es jemanden gibt, um den herum du dich nicht wohl fühlst, oder der dir etwas antut. Viele Familienmitglieder würden dich gerne verteidigen oder dir Hilfe suchen, aber sie wissen vielleicht nicht, was los ist. Es mag eine furchtbare Erfahrung sein, aber ein Familienmitglied, das dir nicht glaubt oder die Sache zumindest weiter untersucht, ist es nicht wert, geliebt zu werden.
-
Ruf rechtzeitig Hilfe. Um zu vermeiden, dass du von jemandem vergewaltigt wirst, den du kennst, kannst du eigentlich nur auf die Gefahrenzeichen achten und rechtzeitig fliehen oder Hilfe rufen, bevor die Situation in eine Vergewaltigung ausartet. Eine gewalttätige Beziehung kann zum Beispiel leicht zu Vergewaltigung führen. Dasselbe gilt für Familienmitglieder. Achte darauf, ob sie von dir verlangen, über körperliche oder sexuelle Gewalt zu schweigen, indem sie zum Beispiel die private, spezielle Natur eurer Beziehung betonen, oder dir weismachen wollen, dass dir niemand traut oder dass niemand dich für gescheit hält. Wenn dir Verhalten auffällt, dass dir verdächtig oder gefährlich vorkommt, oder durch das du dich unwohl oder eingeschüchtert fühlst – hole Hilfe .
- Wenn du minderjährig bist, kannst du den Jugendschutz, einen Lehrer an deiner Schule, einen Arzt, oder einen anderen Erwachsenen kontaktieren, dem du vertraust. Sie werden dir dabei helfen, deine Situation zu klären und dir die nötige Hilfe zu verschaffen.
- Wenn du dich als Erwachsener in einer Missbrauchsbeziehung befindest, oder in einer Beziehung bist, die missbräuchlich zu werden droht, dann kannst du Hilfe durch eine der vielen örtlichen Missbrauchshotlines oder Anlaufstellen bekommen. Du kannst auch mit Freunden oder Familienmitgliedern sprechen. Es ist zwar schwer, um Hilfe zu bitten, aber du wirst sehen, dass die meisten Leute dir unbedingt dabei helfen werden wollen, in eine bessere Situation zu finden.
-
Versuch, dich zu verteidigen, wenn der Angreifer mit leeren Händen auf dich zukommt. Viele Vergewaltiger denken, dass sie ihr Opfer einfach überwältigen können und dann mit ihnen machen, was sie wollen. Das ist sowohl arrogant als auch falsch. Je mehr du dich wehrst, desto größer ist die Chance, dass dein Vergewaltiger aufgeben und sich nach einem leichteren Opfer umsehen wird. Mach dich nicht zum leichten Opfer. Versuche, zu verwenden, was du gerade zur Hand hast, um den Angreifer abzuwehren – Dinge, die jeder hat, wie zum Beispiel Nägel oder Fäuste, oder Alltagsgegenstände wie Regenschirme oder Steine.
- Die gute Nachricht ist, dass im Jahr 2001 nur 11% der versuchten Vergewaltigungen mit einer Waffe durchgeführt wurden. [4] X Vertrauenswürdige Quelle Rape, Abuse, and Incest National Network Weiter zur Quelle Das bedeutet, dass 9 von 10 Vergewaltigern nicht mehr natürliche Verteidigungsmöglichkeiten hatten, als du wahrscheinlich hast. Vergewaltigung mit einer Waffe bedeutet eine viel höhere Gefängnisstrafe.
- Sollte der Vergewaltiger eine Waffe tragen, folge deinen Instinkten und beobachte den Vergewaltiger genau. Wenn du die Vergewaltigung überlebst, hast du alles richtig gemacht.
-
Verwende Pfefferspray – oder drohe damit – um deinen Angreifer abzuschrecken. Wenn du Pfefferspray zur Hand hast, zieh in raus und halte ihn mit gestreckten Armen von dir, wobei du auf die Augen des Angreifers zielst. Rufe: „Ich habe Pfefferspray! Ich verwende ihn, wenn nötig!“ Wenn du keinen Pfefferspray dabei hast, kannst du versuchen, deine Hand in deine Tasche zu stecken und dieselbe Drohung zu schreien: „Ich habe Pfefferspray! Ich verwende ihn, wenn nötig!“ – in der Hoffnung, den möglichen Angreifer damit auszutricksen. Jeder Vergewaltiger, der schon mal von Pfefferspray geblendet worden ist, wird sich sehr gut überlegen, ob er dich wirklich angreifen will.
-
Wenn du den Verdacht hast, dass ein Vergewaltiger dir folgt, zögere nicht, ihm zu sagen, dass du dich verteidigen wirst. Eine informelle Befragung von Vergewaltigern im Gefängnis ergab, dass die meisten ein Opfer in Ruhe lassen würden, wenn es damit drohte, zurückzuschlagen. Sag: „Bleib weg! Ich werde mich verteidigen, wenn du näher kommst!“ Vergewaltiger suchen leichte Ziele; Leute, die am Handy telefonieren, während sie gehen, in ihren Taschen kramen, etc. Wenn du ihnen glaubhaft machen kannst, dass du dich nicht ohne einen Kampf ergeben wirst, schreckst du sie vielleicht ab.
-
Versuche, ihn zu zwicken, wo es wehtut. Wenn ein Angreifer seinen Arm um dich schlingt oder in Greifnähe ist, versuche zuerst, ihn an einer von zwei Stellen zu zwicken: am Oberarm (zwischen Ellbogen und Achselhöhle) oder am inneren Oberschenkel. Zwicke fest; zwicke, als ob dein Leben davon abhängt (was es vielleicht auch tut!).
- Um eine Idee zu kriegen, probiere, dich selbst an einer dieser Stellen zu zwicken. Das tut weh, oder? Und du zwickst wahrscheinlich noch nicht einmal so fest wie du könntest.
-
Schlag, tritt, kratz', oder ziel auf die Lenden. Wenn dein Angreifer ein Mann ist, wird ihm ein schneller Tritt in die Hoden unglaubliche Schmerzen bereiten, und wird die meisten potentiellen Vergewaltiger davon überzeugen, von dir abzulassen. Wenn dein Angreifer eine Frau ist, wird ihr ein Schlag oder Tritt in die Scheide oder Klitoris auch große Schmerzen zufügen.
- Ein gezielter Schlag in die Lendengegend setzt den Angreifer oft außer Gefecht. Wenn er nach der Lendenattacke verletzlich ist, probiere es mit einem Schlag auf die Vorderseite des Halses (denke an den Adamsapfel, auch Frauen sind hier empfindlich). Auch das tut extrem weh und sollte den Angreifer lange genug außer Gefecht setzen, so dass du dich in Sicherheit bringen kannst.
-
Wenn möglich, tritt dem Angreifer auf die Zehen oder verbieg seine Finger nach hinten. Tritt ihm wirklich fest auf die Zehen, wenn möglich. Wenn du die Finger des Angreifers zu fassen bekommst, versuch sie mit Gewalt nach hinten zu verbiegen. Wir Menschen haben viele Nervenenden in unseren Zehen und Fingern, was diese zu ausgezeichneten Verteidigungszielen macht.
-
Lerne SING. Dies ist der englische Ausdrück für Solar Plexus-Instep-Nose-Groin. Die Schlagabfolge beginnt mit einem Schlag mit dem Ellbogen in den Solar Plexus, dann mit einem Tritt mit dem Fuss so hart du kannst auf seinen Fuss, gefolgt mit einem harten Schlag mit dem Handballen auf die Nase und als krönender Abschluss wird das Knie in seine Leistengegend gestossen. Das sollte dir genug Zeit verschaffen, zu verschwinden.
-
Wasch dich nicht sofort danach. Der Drang, sofort zu duschen, zu baden, oder sich anderweitig zu reinigen, kann oft sehr stark sein, aber du solltest dem widerstehen. Du bist ein wandelndes Beweisstück, also stecke deine Kleider in einen Sack und fahr ins Krankenhaus, so dass dort ein Vergewaltigungsabstrich gemacht werden kann. Das ist ganz wichtig für deinen Fall, solltest du dich dafür entscheiden, die Tat strafrechtlich zu verfolgen.
-
Zeige die Vergewaltigung an. Selbst wenn du den Täter nicht rechtlich belangen willst, selbst wenn du nicht willst, dass irgendjemand davon weiß, selbst wenn du ein schlechtes Gewissen hast, weil du die Person kennst, du solltest eine Vergewaltigung anzeigen. Die Anzeige ist wichtig, selbst wenn sie niemals strafrechtlich verfolgt wird, weil sie wie eine rote Flagge wirkt, wenn diese Person jemals wieder vergewaltigt. Es ist schwer, eine Vergewaltigung nochmals durchleben zu müssen, und auch der Prozess, eine Anzeige zu erstatten ist selten leicht, dennoch solltest du es tun. Um dich und andere zu schützen.
-
Mach einen Schwangerschaftstest und lass dich auf STDs (sexuell übertragbare Krankheiten) testen. Wenn du vergewaltigt wurdest und eine Frau bist, solltest du unbedingt einen Schwangerschaftstest machen, selbst wenn du nicht vorhast, die Tat anzuzeigen oder strafrechtlich zu verfolgen. Du solltest dich auch auf jeden Fall auf STDs untersuchen lassen, egal welches Geschlecht du hast. Es geht darum, deine eigene Gesundheit zu schützen, da sich einige Krankheiten gut stoppen lassen, wenn die Behandlung bald erfolgt.
-
Sprich mit Experten, die dir helfen können. Noch einmal, selbst wenn du nicht vorhast, die Tat anzuzeigen oder zu verfolgen, du musst deine eigene Gesundheit schützen. Vergewaltigungsopfer unterliegen einem hohen Risiko von Depressionen, Selbstmord, Drogen- und Alkoholmissbrauch und anderen psychischen Problemen, besonders wenn sie keine Unterstützung bekommen. Ruf in einem Krisenzentrum für Vergewaltigungsopfer an, oder finde und rede mit einem Therapeuten. Beide werden dir dabei helfen können, mit deinen Gefühlen besser umzugehen.
-
Rede mit Freunden und Familie, wenn du möchtest. Wenn du vergewaltigt worden bist, musst du entscheiden, ob du mit Freunden und Familie darüber reden möchtest. Studien haben gezeigt, dass Unterstützung durch den nächsten Kreis eine große Rolle dabei spielt, wieder zur „Normalität“ zurückzufinden. Andererseits ist Vergewaltigung auch eine sehr persönliche Erfahrung, und du solltest nicht das Gefühl haben, mit jemandem darüber sprechen zu müssen, wenn du das nicht willst.
-
Schütze dich vor dem Angreifer. Wenn du von jemandem vergewaltigt wurdest, den du kennst – der wahrscheinlichste Fall – dann solltest du alles in deiner Macht tun, um von dieser Person wegzukommen. Er oder sie sollte nicht Teil deines Lebens bleiben. Die ständige Nähe zu deinem Vergewaltiger setzt dich einem höheren Risiko für Selbstverletzung, Depressionen, und einem erneuten Angriff aus. Wenn du die Person nicht strafrechtlich verfolgen willst, ziehe fort, besorge dir ein richterliches Näherungsverbot, oder sprich mit dem Jugendschutz, wenn du minderjährig bist.
-
Vergewaltigung ist Sex mit jemandem, der nicht bei Bewusstsein ist. Ein bewusstloser Mensch kann Sex nicht zustimmen. Das gilt auch für Sex, an den du dich nicht erinnern kannst, entweder weil du berauscht oder bewusstlos warst. Nur weil du es nicht im traditionellen Sinn „mitbekommen“ hast, heißt das nicht, dass du nicht vergewaltigt wurdest.
- Bevor du jemanden einer Vergewaltigung beschuldigst, solltest du natürlich deine eigenen Entscheidungen genau untersuchen. Man darf eine ernste Angelegenheit nicht als faule Ausrede für eine Entscheidung verwenden, von der man weiß, dass man sie getroffen hat, nur weil man sie hinterher bereut.
-
Vergewaltigung ist Sex mit jemandem, dessen Bewusstsein beeinträchtigt ist. Wenn jemand betrunken ist, kann er nicht mehr zustimmen. Die Person ist zu beeinträchtigt, um noch wirklich zu verstehen, was sie tut, oder Dingen zuzustimmen. Manche Menschen werden auch zu anhänglich durch Alkohol, so wie Menschen auf Ecstasy glauben, dass sie alle lieben.
-
Vergewaltigung ist, wenn eine Frau Sex mit einem Mann gegen dessen Willen hat. Auch Männer können von Frauen vergewaltigt werden. Tatsächlich und wie bereits oben angesprochen, kann das an manchen Orten genauso häufig vorkommen, wie Frauen, die vergewaltigt werden. Wenn du ein Mann bist und von einer Frau gegen deinen Willen zu Sex gezwungen wurdest, dann wurdest du vergewaltigt und hast ein Recht auf gesetzlichen Beistand.
-
Vergewaltigung ist erzwungener Oralsex. Nur weil du nicht im normalen Sinn penetriert wurdest, heißt das nicht, dass du nicht vergewaltigt wurdest. Jeder ungewollte sexuelle Kontakt ist eine Tätlichkeit und du solltest deine Vergewaltigung anzeigen.
-
Vergewaltigung ist erzwungener Sex, selbst wenn keine Waffe im Spiel ist. Selbst wenn keine Waffe im Spiel ist, ist Vergewaltigung immer noch Vergewaltigung. Die Behörden sollten das verstehen. Der Täter kann viele verschiedene Arten von Angsttaktiken verwenden, um ein Opfer davon abzuhalten, sich zu wehren.
-
Vergewaltigung ist ungewollter Sex ohne körperlichen Widerstand. Viele Opfer wehren sich nicht, wenn sie vergewaltigt werden, weil sie Angst vor körperlichen Verletzungen, Erpressung, oder anderen Folgen haben. Nur weil du dich nicht gewehrt hast, ist es nicht keine Vergewaltigung. Wichtig ist nur, dass du „nein“ gesagt hast. Die Behörden werden verstehen, dass du dich um deine Sicherheit sorgst.
-
Vergewaltigung ist ungewollter Sex zwischen Ehepartnern. Selbst wenn zwei Leute verheiratet sind, heißt das nicht, dass die Frau Sex mit ihrem Mann haben muss. In den meisten Ländern der Welt ist das im Gesetz aufgenommen. Wenn dein Ehepartner dich zum Sex gezwungen hat, hast du ein Recht, ihn anzuzeigen, wenn du möchtest.
-
Vergewaltigung ist ungewollter oder erzwungener Sex mit jemandem, mit dem du in einer Beziehung bist oder warst. Selbst wenn ihr vorher einvernehmlichen Sex hattet, oder sogar kürzlich noch einvernehmlichen Sex hattet, heißt das nicht, dass aller Sex zwischen euch einvernehmlich ist. Du bist immer noch vom Gesetz geschützt und hast das Recht, dir Hilfe zu holen. Wichtig ist nur, dass du „nein“ gesagt hast.
-
Vergewaltigung ist, wenn Lehrende mit einem Schüler schlafen. Sex zwischen einer weiblichen Lehrkraft und einem männlichen Schüler, oder Sex zwischen einem männlichen Lehrenden und einer Schülerin, die zum Sex ermutigt hat, wird oft entschuldigt. Trotzdem gibt es viele Gründe, warum dies nicht so einvernehmlich ist, wie es aussehen mag. Der Wichtigste davon ist wohl der, dass Kinder nicht zustimmen können (selbst wenn sie Jugendliche sind). Das junge Gehirn ist noch nicht entwickelt genug, um die Konsequenzen zu verstehen.
- Selbst bei Beziehungen zwischen Lehrern und älteren Studierenden muss man verstehen, dass Professoren ihre Autoritätsposition missbrauchen können, um Studierende damit zum Sex zu drängen.
-
Vergewaltigung ist jede Art von Sex, die du nicht willst. Im Endeffekt ist Vergewaltigung einfach jeder Sex, den du nicht willst. Die Leute müssen verstehen, dass „nein“ „nein“ heißt. Außerdem müssen sie verstehen, dass ein bewusstes „ja“ das ist, was sie anstreben sollten, nicht die Abwesenheit eines Neins. Für die Sicherheit beider Geschlechter ist es wichtig, dass wir alle zusammenarbeiten, um den Schwerpunkt auf die Zustimmung zu setzen, so dass Vergewaltigung in allen Lebensstufen so selten wie möglich wird.
Tipps
- Wenn du bei einer Person, Party, oder einem Ort ein schlechtes Gefühl bekommst, dann geh entweder sofort, oder suche einen Freund oder Freundin. Zögere nicht.
- Hab ein Handy dabei. Wenn du alleine irgendwo gehst und dich unwohl fühlst, rufe einen Freund oder ein Familienmitglied an, oder tue so, als ob du das machst. Gehe bestimmt weiter, und sprich mit klarer Stimme, wobei du etwas sagen kannst wie:“Könntest du mir aufsperren? Ich bin in drei Minuten zuhause, es ist nur noch eine Straße weiter,“ oder sag an welcher Straße oder Kreuzung du gerade bist. Potentielle Angreifer werden vielleicht davon abgeschreckt, wenn sie wissen, dass dich jemand erwartet und dass diese Person in der Nähe ist und wahrscheinlich nach dir suchen würde, wenn du nicht innerhalb der nächsten Minuten auftauchst.
- Wenn alles schief geht, und du von jemandem verfolgt/ angegriffen wirst, schrei! Hab keine Angst davor zu schreien, weil du dich dämlich fühlst; in manchen Ländern sind wir dazu erzogen worden, „kein Theater zu machen“. Wenn es sich hier um eine (versuchte) Vergewaltigung handelt, solltest du das größtmögliche Theater machen!
- Schrei laut: „Hilfe!“ oder „Feuer!“ Schrei nicht „Vergewaltigung!“ oder „Ich werde angegriffen!“ Der Grund dafür ist der sogenannte Zuschauereffekt, ein sozialpsychologisches Phänomen, in dem Zuschauer eine Notsituation bemerken und mitansehen, aber nicht helfen. Während einer Vergewaltigung helfen Zuschauer vielleicht deshalb nicht, weil sie Angst haben, selbst angegriffen zu werden.
- Wenn du einen Schlüsselbund oder auch nur einen Schlüssel hast, benütze ihn zu deinem Vorteil und stich ihn genau in sein/ihr Auge.
- Das Handy ist auch nützlich, um einen Notruf zu tätigen, wenn du attackiert wirst. Speichere mehrere Notrufnummern in der Kurzwahlfunktion, so dass du sie schnell wählen kannst, und wenn du in eine andere Stadt/ Bundesland/ Land fährst, denk daran, die dortigen Notrufnummern (z.B. Polizei, Notarzt etc.) eingespeichert zu haben, sowie die Nummern von mehreren Taxizentralen.
- Vermeide es, in Panik zu geraten, denn das macht dich zu einer leichten Beute.
- Ruf 112 an, bevor du Freunde oder Familie anrufst.
- Denk daran, dass, solltest du flüchten müssen, manche Schuhe das Weglaufen erleichtern oder erschweren können. Da deine Chancen, im Freien vergewaltigt zu werden jedoch relativ klein sind, sollte das deine Kleidungswahl generell nicht beeinflussen.
- Wenn er dich packt und es handelt sich um einen Mann, dreh dich um wie ein Blitz und tritt ihm zwischen die Beine.
- Wenn der Vergewaltiger nicht bewaffnet ist und dich zu Oralsex zwingt, beiße ihn FEST . Wenn das Beißen nichts hilft, denk immer daran, bei einem männlichen Angreifer gilt: "Packen, Drehen, Reißen!" Das ist auf die Hoden bezogen. Es mag jetzt lächerlich klingen, könnte aber dein Leben retten.
Warnungen
- Wenn du jemanden beißt, und die Person blutet, riskierst du, dich mit durch Blut übertragenen Krankheitserregern anzustecken. Diese könnten auch sexuell übertragbare Krankheiten sein. Allerdings ist dies dasselbe Resultat, wie wenn ein Angreifer ohne Kondom in dir ejakuliert. Beißen kann sehr effizient sein, wenn es darum geht, weiteren körperlichen Missbrauch abzuwehren. Wenn es hilft, einen weiteren Angriff abzuwehren, ist Beißen wahrscheinlich auch hygienischer, da während einer Vergewaltigung oft vaginale und rektale Blutungen auftreten. Solche oberflächlichen Wunden erhöhen das Risiko beträchtlich, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit anzustecken, wenn die Oberfläche deines verwundeten Darms/Rektums/Vagina mit der Samenflüssigkeit des Angreifers in Kontakt kommt.
- Keiner dieser Tipps bietet eine Garantie, einer Vergewaltigung zu entkommen.
- Die „Pack, Dreh und Reiß“- Methode funktioniert nur dann, wenn der Vergewaltiger ein Mann ist und kurze Sporthosen oder andere dünne Kleidung trägt. Sie funktioniert nicht durch Jeansstoff oder Khakistoff.