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Es gibt wohl keine mörderische Art des Fastens oder der inneren Reinigung als das reine Wasserfasten. Es kostet aber auch nichts und kann beim Abnehmen helfen. Es sorgt dafür, dass du dich auf dich selbst konzentrierst und dein Körper scheidet dabei belastende Giftstoffe aus. [1] Eine kurzzeitige drastische Kalorienreduktion kann, wenn sie richtig durchgeführt wird, das Leben auf gesunde Art verlängern – aber sie kann auch gefährlich werden. [2] Was auch immer dein persönliches Ziel ist, geh die Sache bitte vorsichtig und sicher an – gewöhn dich langsam daran, arbeite mit einem Profi zusammen, unterbrich das Fasten, falls es dir nicht gut gehen sollte, und fang dann langsam und gesund wieder an zu essen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Plan deine Fastenkur

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  1. Einige Erkrankungen können sich durch das Fasten noch verschlimmern und es kann zu schlimmen Konsequenzen kommen. Wasserfasten ist nicht für dich geeignet, falls du eine der folgenden Krankheiten hast - es sei denn es ist ausdrücklich von deinem Arzt abgesegnet: [3]
    • Eine Essstörung wie Anorexie oder Bulimie
    • Niedriger Blutzucker (Hypoglykämie) oder Diabetes
    • Enzymmangel
    • Ein fortgeschrittenes Nierenleiden oder eine Lebererkrankung [4]
    • Alkoholismus
    • Schilddrüsendysfunktion
    • AIDS, Tuberkulose oder andere Infektionskrankheiten
    • Ein fortgeschrittenes Krebsleiden
    • Lupus
    • Gefäßerkrankungen oder Kreislaufbeschwerden
    • Herzerkrankungen, inklusive Herzversagen, Arrhythmien (insbesondere Vorhofflimmern), Herzinfarkt, Klappenprobleme oder Kardiomyopathie
    • Alzheimer oder organisches Hirnsyndrom
    • Eine vorhergehende Transplantation
    • Lähmungen
    • Schwangerschaft oder Stillzeit
    • Medikamenteneinnahme, die nicht unterbrochen werden darf [5]
  2. Vielleicht fängst du am besten erst einmal mit einem Tag an. [6] Wenn du es alleine tust, solltest du dich jeweils auf maximal drei Tage beschränken. Es gibt Hinweise darauf, dass bereits einer bis drei Tage ausreichend sind, um in den vollen Genuss der gesundheitlichen Vorteile des Fastens zu kommen. [7] Wenn du länger fasten willst, solltest du es nur unter medizinischer Aufsicht tun, etwa in einer Fastenklinik, wo du rund um die Uhr einen Ansprechpartner hast. [8]
    • Es ist wahrscheinlich sicherer und bringt auch mehr, wenn du in mehreren kürzeren Intervallen fastest anstatt eine lange Fastenkur von mehr als drei Tagen zu machen. Du könntest zum Beispiel jede Woche einen Fastentag einlegen. [9]
  3. Du solltest dein Wasserfasten für einen Zeitraum planen, in dem es in deinem Leben eher ruhig zugeht und das Fasten nicht mit deiner täglichen Routine kollidiert. Nach Möglichkeit solltest du nicht arbeiten müssen, während du fastest. Warte mit dem Fasten, bis du dir wirklich eine Weile eine körperliche und geistige Auszeit nehmen kannst. [10]
  4. Der Gedanke daran, über mehrere Tage keine feste Nahrung zu sich zu nehmen, kann ganz schön beängstigend sein. Sprich darüber mit deinem Arzt, lies Bücher zu dem Thema und such Kontakt zu anderen Fastenden. Sieh die Fastenzeit als ein großes Abenteuer an.
  5. Anstatt von einem Tag auf den anderen auf Null zu schalten, fang klein an. Streich Zucker und verarbeitete Lebensmittel sowie Koffein bereits mindestens zwei bis drei Tage vor Beginn deiner Fastenkur aus deinem Speiseplan und iss fast nur noch Obst und Gemüse. [11] Du kannst auch deine Portionsgrößen bereits einige Wochen vorher langsam anpassen und verkleinern. So kannst du deinen Körper auf den kommenden Nahrungsentzug vorbereiten und ihm den Umstieg auf Wasser erleichtern. Auch intermittierendes Fasten ist für den Einstieg gut geeignet. Du könntest zum Beispiel einen Plan für mehrere Wochen machen, der etwa so aussehen könnte:
    • Woche 1: Verzicht aufs Frühstück
    • Woche 2: Verzicht auf Frühstück und Mittagessen
    • Woche 3: Verzicht auf Frühstück und Mittagessen, reduzierte Portionsgröße zum Abendessen
    • Woche 4: Wasserfasten
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Halt die Fastenkur durch

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  1. Grundsätzlich sollten Männer eher 3 bis 3,5 Liter trinken, bei Frauen sollten es mindestens 2,5 Liter sein. [12] Halt dich während des Wasserfastens an diese Menge und trink am besten gefiltertes Wasser. [13]
    • Trink nicht alles auf einmal! Verteil die tägliche Dosis Wasser über den ganzen Tag. Stell dir am besten jeden Tag deinen Bedarf in Flaschen bereit, damit du immer genau sehen kannst, wie viel du noch trinken solltest.
    • Trink nicht mehr Wasser als empfohlen, da sonst die Balance von Mineralien und Salzen in deinem Körper durcheinander geraten kann, was ernsthafte gesundheitliche Probleme nach sich ziehen könnte. [14]
    EXPERTENRAT

    Es ist wichtig, weiterhin Wasser zu trinken, wenn du fastest, da die meisten Menschen eh schon chronisch dehydriert sind.

    Kristi Major

    Zertifizierte Personal Trainerin
    Kristi Major ist vom ACE (American Council of Fitness) zertifizierte Personal Trainerin mit Sitz in der San Francisco Bay Area. Kristi hat über 18 Jahre Erfahrung mit Personal Training und mehr als 90 Stunden Rezertifizierung in Fitness, Gesundheit, Ernährung und Nahrungsergänzung abgeschlossen. Sie hat ein Zertifikat der American Heart Association für Herz-Lungen-Reanimation und die Verwendung von externen Defibrillatoren und einen Bachelorabschluss in TV-Journalismus.
    Kristi Major
    Zertifizierte Personal Trainerin
  2. Wenn du unter schlimmen Hungeranfällen leidest, bekämpfst du diese am besten, indem du ein bis zwei Gläser Wasser trinkst und dich anschließend etwas zur Ruhe legst. Normalerweise gehen die Attacken dann relativ schnell vorbei. [15] Du kannst auch versuchen dich mit Lesen oder Meditation abzulenken.
  3. Zum Fastenbrechen eignet sich ein Glas Saft. [16] Dann kannst du langsam wieder zu fester Nahrung übergehen. Iss zunächst etwa alle zwei Stunden und arbeite dich langsam über leicht verdauliche feste Nahrung wieder zu einer normalen Ernährung vor. Je nach Dauer deiner Fastenkur kannst du den Prozess über einen oder mehrere Tage ausdehnen: [17]
    • Fruchtsaft
    • Gemüsesäfte
    • Rohes Obst und grünes Blattgemüse
    • Joghurt
    • Gemüsesuppen und gekochtes Gemüse
    • Gekochtes Getreide und Bohnen
    • Milch, Milchprodukte und Eier
    • Fleisch, Fisch und Geflügel
    • Alles andere
  4. Die Fastenkur wird keinen großen Einfluss auf deine Gesundheit haben, wenn du dich danach wieder in erster Linie von fett- und zuckerreichem Fastfood ernährst. Stattdessen sollte deine Ernährung aus Obst, Gemüse und Vollkorn bestehen und weitestgehend ohne schlechte Fette und raffinierten Zucker auskommen. Treib etwa 30 Minuten am Tag und fünf Tage die Woche Sport. Ein gesunder und aktiver Lebensstil verbessert deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Das Fasten dabei einen kleinen aber entscheidenden Beitrag leisten. [18]
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Pass auf dich auf

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  1. Wenn du über eine Wasserfastenkur nachdenkst, kläre deinen Plan mit einem Arzt ab. Natürlich bringt das Fasten für viele Menschen gesundheitliche Vorteile mit sich, aber bestimmte Personen sollten es besser lassen. Deshalb solltest du dich unbedingt bei deinem Arzt absichern, dass das Wasserfasten für dich ungefährlich ist. [19] Wahrscheinlich wird der Arzt einige Tests mit dir machen und dir Blut abnehmen.
    • Wenn du Medikamente nehmen musst, musst du außerdem abklären, ob du diese weiter einnehmen oder für den Zeitraum des Fastens absetzen bzw. wenigstens die Dosis verringern solltest.
  2. Am besten fastest du nur in Begleitung und unter Aufsicht eines Arztes, insbesondere wenn du für länger als drei Tage fasten willst oder eine medizinische Vorgeschichte hast. Such dir einen Arzt, der Ahnung vom Fasten hat und lass dich von ihm führen, beraten und durch die Zeit des Fastens begleiten. Du kannst deinen Hausarzt fragen, ober sich das zutraut, oder dir von ihm einen Kollegen empfehlen lassen, der es kann. [20]
  3. Nach zwei bis drei Tagen ohne jegliche feste Nahrung kann es zu Schwindel kommen, wenn du zu schnell aufstehst. Das kannst du vermeiden, indem du immer nur langsam aufstehst und vorher einige Male tief durchatmest. [21] Wenn dir schwindelig wird, setz oder leg dich sofort hin, bis es wieder vorbeigeht. Du kannst auch versuchen deinen Kopf zwischen deine Knie zu legen.
    • Wenn dir so schwindelig wird, dass du das Bewusstsein verlierst, unterbrich das Fasten sofort und geh zum Arzt.
  4. Es kommt vor, dass man sich beim Fasten schwindelig, ein wenig schlapp oder krank fühlt. [22] Solltest du jedoch das Bewusstsein verlieren, dich verwirrt fühlen, mehr als ein oder zwei Mal am Tag Herzrasen, schwere Magen- oder Kopfschmerzen oder andere alarmierende Symptome haben, geh bitte sofort zum Arzt.
  5. Du wirst vielleicht feststellen, dass du weniger Ausdauer und Energie hast als du es gewohnt bist. Überanstreng dich nicht und achte auf einen gesunden Schlafrhythmus. Beim Fasten geht es in erster Linie um Ruhe und Erholung – körperlich, emotional, sinnlich und physiologisch. [23]
    • Wenn dir nach einem Nickerchen ist, leg dich hin. Lies aufmunternde Bücher. Hör auf deinen Körper und zwing deinen Körper zu nichts.
    • Wenn du müde und geschafft bist, fahr lieber erst einmal kein Auto.
  6. Du wirst in Sachen Energie extreme Hochs und Tiefs erleben, aber selbst während der absoluten Hochphasen solltest du dich nicht überanstrengen. [24] Beschäftige dich stattdessen mit sanftem und stärkendem Yoga. Yoga ist eine wunderbare Art, dich zu entspannen und gleichzeitig deine Muskeln zu dehnen und ein wenig zu fordern. [25]
    • Yoga und leichtes Stretching fühlen sich für manche Menschen während des Fastens toll an, anderen sind sie zu anstrengend. Hör auf deinen Körper und tu nur das, was sich richtig anfühlt.
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Tipps

  • Wenn du auf der Suche nach einer einfacheren Alternative bist, versuch es mit einer Fastenkur mit grünen Säften. Lass jedoch die Finger von zuckerigen Früchten und greif stattdessen zu biologisch angebautem Kohl, Sellerie, Gurke, Koriander und Spinat.
  • Auch wenn du durch das Fasten gut abgenommen hast, es ist wichtig, dass du weiterhin auf ein aktives und gesundes Leben achtest – sonst hast du die Kilos auch ganz schnell wieder drauf.
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Warnungen

  • Unterbrich das Fasten und such dir sofort medizinische Hilfe, wenn du schwere Magenschmerzen bekommst, dir schwarz vor Augen wird oder du dich verwirrt fühlst.
  • Wasserfasten sollten grundsätzlich nur gut informierte Erwachsene nach Absprache mit einem Arzt. Jugendliche unter 18 Jahren sollten nicht fasten.
  • Führ vor dem Fasten keine Darmreinigung (Einlauf) durch. Entgegen des weit verbreiteten Mythos, dass dies unbedingt notwendig sei, bietet die moderne Wissenschaft dafür keinerlei Anhaltspunkte. Im Gegenteil, es könnte sogar gesundheitsschädlich sein. Einläufe können Krämpfe, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen verursachen. [26]
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