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Begeisterst du dich für ein ganz bestimmtes Thema und möchtest diesen Enthusiasmus mit der ganzen Welt teilen? Möchtest du deinen Abschluss in Germanistik endlich praktisch umsetzen? Bist du bereit dazu, viele Stunden in die Redaktion, den Druck, den Versand und die Vermarktung zu investieren? Der Selbstverlag einer Zeitschrift ist ein schwieriges Unterfangen, aber es ist auch eine der dankbarsten Aufgaben, die es gibt. Wenn du ganz fest daran glaubst, solltest du es auf jeden Fall ausprobieren!

Vorgehensweise

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  1. Man sollte sich nichts vormachen. Eine Zeitschrift zu erstellen und selbst herauszugeben kann alles in allem eine sehr aufwendige Aufgabe sein; sowohl in geistiger als auch in finanzieller Hinsicht. Eine sorgfältige Recherche ist auf jeden Fall notwendig!
    • Ist derzeit eine Zeitschrift in Umlauf, die bereits ähnliche Inhalte anbietet?
    • Was macht das Magazin besonders gut?
    • Welches sind die Nachteile dieser Zeitschrift?
    • Inwiefern wirst du dein Magazin besser gestalten?
    • Oder wird deine Zeitschrift absolut einzigartig und genauestens auf deine Zielgruppe zugeschnitten sein?
    • Was macht ein gelungenes Magazin für deine Zielgruppe aus?
    • Welche anderen Zeitschriften zielen auf genau den gleichen Leserkreis ab?
    • Von welchem dieser Magazine kannst du dir das Erfolgsgeheimnis abgucken?
    • Was kannst du aus ihren Fehlern lernen?
  2. Wäge diese gegeneinander ab. Es ist wichtig, dass du dabei realistisch bleibst. Gehen wir einmal davon aus, dass du am Ende des ersten Jahres eine Auflage von einer Million Exemplaren erzielst und deine Gewinnspanne 85% beträgt. Doch nehmen wir mal an, nur so aus Spaß, dass einige Startschwierigkeiten oder andere Probleme auf dich zukommen könnten.
    • Welches sind deine Optionen für den Druck im Verhältnis zu deinem Budget?
    • Wie viele Seiten müssen farbig gestaltet sein und für wie viele wäre ein Schwarz-Weiß-Druck ausreichend.
    • Welches ist dein Auflagenziel?
    • Welche Möglichkeiten hast du in Bezug auf Auflage und Vertrieb?
    • Wäre es denkbar, Sponsoren zu gewinnen?
    • Kannst du schon vor dem Druck der ersten Ausgabe Inserenten von Werbeanzeigen verpflichten?
  3. Du musst ganz genau wissen, welches deine Zielgruppe ist. Ohne diese Kenntnis wird es schwierig sein, die Inhalte deines Magazins richtig zu bestimmen und entsprechend zu gestalten. Weiterhin wird es kompliziert sein, deine Zeitschrift zu vermarkten oder seriöse Inserenten zu finden. Dies sollte nicht allzu schwierig sein, vorausgesetzt, du weißt ziemlich genau, welches Themenfeld deine Zeitschrift abdecken soll. Du kannst dich in Diskussionsgruppen, wie Yahoo, einschrieben, andere Magazine abonnieren, dich lokalen Gruppen anschließen usw.
  4. Bevor du nun die ganze Welt über dein neues Unternehmen informierst, solltest du unbedingt eine Webseite veröffentlichen. Investiere eine Menge Arbeit, um die Seite so professionell wie möglich aussehen zu lassen. Dass es sich um ein Ein-Mann-Unternehmen handelt, musst du nicht unbedingt herausposaunen.
    • Auf deiner Internetseite solltest du eine Seite für Leute einrichten, die an dem Magazin mitwirken möchten. Dadurch kannst du die Deadlines bekanntgeben und hervorheben, welche Art von Artikeln du gern erhalten möchtest. Außerdem kannst du so den Autoren mitteilen, wie du ihre Arbeit verwenden würdest. Liste die Höhe der Honorare sowie die Rechte auf, die du erwerben möchtest.
    • Sofern es möglich ist, solltest du eine Möglichkeit anbieten, sich online ein Abonnement zu besorgen. Zumindest am Anfang funktioniert das recht gut mit Paypal. Wenn du keine Abonnement-Bestellungen online erhalten möchtest, achte darauf, dass man schnell und einfach deine Adresse findet. Gib an, welche Art von Zahlungsmitteln du akzeptierst. Wenn du Schecks oder Zahlungsanweisungen annimmst, musst du in der Regel dein Unternehmen vorher in deinem Namen registrieren. So wird deine Bank auch Schecks annehmen, die im Namen deiner Zeitschrift ausgestellt wurden.
  5. Veröffentliche bei den neuen Gruppen, denen du beigetreten bist, einen Aufruf für Einreichungen. Versuche diese Mitteilung auf Blogs zu publizieren, die hohe Besucherzahlen haben. Wenn du nach breit gefächerten Artikeln suchst, kannst du auch versuchen, deine Mitteilung in der nächstgelegenen Bibliothek auszuhängen. Ziehe auch in Betracht eine Kleinanzeige in Zeitschriften zu schalten, die ein bunt gemischtes Publikum erreichen. Solch ein Aufruf für Einreichungen bringt dir nicht nur die gewünschten Artikel, sondern schürt auch die Erwartungen an deine neue Publikation. Vergiss dabei nicht, die Leute auf deine Webseite zu verweisen!
  6. Da sich deine Zeitschrift noch nicht etablieren konnte, ist es besser, wenn du zunächst nur eine geringe Summe für Werbeanzeigen verlangst. (zwischen 30 und 60 Euro). Überlege dir, wer an einer Anzeige in deinem Magazin interessiert sein könnte und scheue dich nicht davor, diese Personen und Unternehmen auch zu kontaktieren. Du kannst die Mitglieder deiner Online-Diskussionsgruppen in Betracht ziehen, die ihr Unternehmen in ihrer Signatur verlinken.
  7. Wenn du erst einmal mit einem Ordner voller potentieller Artikel ausgestattet bist, solltest du die interessantesten und am besten geschriebenen Texte heraussuchen und deinen roten Stift zücken. Versuche nicht zu streng zu sein. Autoren werden häufiger einen Artikel bei einem Redakteur einreichen, der ihren Text nicht jedes Mal komplett durch die Mangel nimmt.
  8. Du musst nicht unbedingt darauf warten, dass sie alle Änderungen absegnen. Jedoch solltest du ihnen ermöglichen, alle redaktionellen Entscheidungen, die du getroffen hast, zu hinterfragen oder anzufechten.
  9. Professionelle Redakteure verwenden sogenannte Desktop-Publishing Software (DTP) wie QuarkXPress (allgemein üblich), Adobe In Design (oder die ältere Version PageMaker), während beispielsweise Scribus und Textverarbeitungsprogramme wie OpenOffice.org (mit denen man auch gestalten kann) gratis sind. Lerne dein Gestaltungsprogramm in- und auswendig kennen. Blättere andere Magazine zur Inspiration durch. Du kannst auch Fachbücher zu Rate ziehen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Haben dir die Autoren Fotos zu ihrem Text geschickt? Hast du selber Fotos? Wenn nicht, solltest du dir überlegen, ob du Bestandsfotos kaufen möchtest. (einfach im Internet zu finden). Ein ganzes Paket günstiger Bestandsfotos zu kaufen, kann die beste Kaufentscheidung sein, die du jemals getroffen hast.
  10. Wenn du einmal das Layout mit Umschlagseite, Titelblatt und den einzelnen Seiten festgelegt hast, solltest du dir eine zuverlässige und preisgünstige Druckerei suchen. Die Druckpreise variieren sehr stark. Plane also etwas Zeit ein, um Angebote und Probedrucke einzuholen. Suche nach einer Druckerei, die eher mit Laser- als mit Off-Set Druck arbeitet. Damit wirst du unglaublich viel Geld sparen.
  11. Wenn du mit einem sehr kleinen Budget beginnst, solltest du dir einen anständigen Schwarz-Weiß-Drucker kaufen, der beidseitig drucken kann. Du wirst merken, dass die Fähigkeit beidseitig zu drucken die wichtigste Funktion deines Druckers ist. Wenn du etwas Zeit in die Suche investierst, sollte es möglich sein, einen guten Drucker für einige Hundert Euro zu finden. Dies sollte für die Seiten im inneren Teil der Zeitschrift ausreichend sein. Das Titelblatt solltest du nach wie vor in einer Druckerei drucken lassen, sofern das möglich ist.
  12. Online Foren, andere Magazine, Blogs (überlege dir, ob du nicht deinen eigenen starten möchtest), Myspace, Facebook, Google AdWords usw.
  13. Um eine Datenbank der Abonnenten zu managen, reicht wahrscheinlich eine Software zur Tabellenkalkulation wie Excel oder Calc von OpenOffice.org (gratis). Eine spezialisierte Software zur Verwaltung von Datenbanken wäre natürlich besser. Denke auch daran, mit einem Mitarbeiter in deiner nächsten Postfiliale zu sprechen. Finde die beste Möglichkeit, deine neue Publikation zu verschicken. Es gibt gute und lang-erprobte Optionen. Außerdem kannst du eventuell etwas an Versandkosten einsparen.
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Tipps

  • Scheue dich nicht davor, Experten deines Themenbereichs zu kontaktieren und zu fragen, ob sie einen Text in deiner Zeitschrift veröffentlichen würden.
  • CorelDraw ist ein sehr effektives Hilfsmittel, um Seiten zu gestalten. Außerdem ist es weitaus preisgünstiger als die Produkte aus der Adobe-Familie.
  • Versuche, deine Webseite so einzurichten, dass sie eine wertvolle Quelle ist und nicht nur dazu dient, Abonnements zu vermitteln. Wenn du deine Seite mit begehrten Materialien und Inhalten füllst, wird es viel leichter sein, Abonnenten zu finden.
  • Etabliere dich selbst als Experten. Zwar erhältst du ganz automatisch mehr Anerkennung, wenn du ein Magazin zu einem bestimmten Thema veröffentlichst, jedoch solltest du auch in Betracht ziehen zu bloggen (am besten täglich, sofern das möglich ist), auf Versammlungen und Konferenzen zu sprechen, ein Buch zu veröffentlichen usw. Es empfiehlt sich auch, ab und an für dein eigenes Magazin zu schreiben. (nicht zu oft)
  • Überlege dir, ob du dir nicht eine ISSN Nummer (Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke) besorgen möchtest, so dass deine Publikation in allen öffentlichen Bibliotheken geführt wird. Auf der Webseite der Deutschen Nationalbibliothek findest du mehr Informationen dazu.
  • Vergiss nicht, alle Quittungen und Rechnungen für die Steuererklärung aufzubewahren.
  • Halte deine Abonnenten bei Laune. Informiere dich in Marketingbüchern darüber, wie du das am besten tun kannst. Grundlegend solltest du sichergehen, dass sie alles bekommen, was sie erwarten – und noch mehr. Überrasche sie ab und zu mit kleinen Extras.
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Warnungen

  • Es ist gut möglich, dass du einige Freunde brauchst, die dir bei der Umsetzung helfen. Als Bezahlung kannst du sie einfach an den Umsätzen beteiligen.
  • Stelle dich darauf ein, dass sich dein Leserkreis erweitert. Je mehr Abonnenten du hast, desto mehr Zeit musst du mit ihrer Administration aufwenden.
  • Scheue dich nicht davor, um Hilfe zu bitten, wenn du welche benötigst.
  • Halte dich an deinen Zeitplan. Es passiert leicht, dass man nicht rechtzeitig mit allem fertig wird. Dies wird deine Abonnenten enttäuschen.
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Was du brauchst

  • Ein Publikum.
  • Jemand, der sich richtig gut mit Grammatik, Rechtschreibung und Satzzeichen auskennt.
  • Jemand, der dir mit dem Grafikdesign helfen kann.
  • Eine Internetseite.
  • Ein guter Schwarz-Weiß-Drucker, der beidseitig drucken kann.
  • Eine verlässliche Druckerei für deine Titelseiten.
  • Eine Heftmaschine.
  • Word und weitere Software-Programme für das Layout, die Bildbearbeitung und Kalkulationstabellen.
  • Sehr viel Zeit....
  • Photoshop erleichtert die Bildbearbeitung.

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