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Über das schwierige Verhältnis zur Schwiegermutter ist über die Jahre schon viel gesagt und geschrieben worden. Aber was ist, wenn die Schwiegertochter oder der Schwiegersohn Auslöser für ständige Unruhe und Spannung sind? Wenn das Verhältnis zu deiner Schwiegertochter schwierig ist und du im Umgang mit ihr das Gefühl hast, dich ständig auf einem Minenfeld zu bewegen, ist Umsicht angebracht. Du musst den Fakt akzeptieren, dass dein Kind diese Person als Ehepartner ausgesucht hat. Es gibt einige Dinge, die du tun kannst, um den Umgang mit ihr oder ihm leichter machen und die helfen, das schwierige Verhältnis zu verbessern. Wenn deine Schwiegertochter oder dein Schwiegersohn psychologische Hilfe brauchen, kannst du dafür sorgen.

  • Der Einfachheit halber sprechen wir in diesem Text nur von der Schwiegertochter.

Vorgehensweise

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  1. Dein Sohn/deine Tochter liebt diesen Menschen, auch wenn du das nicht nachvollziehen kannst. Denk an den Song „When a man loves a woman.“, da heißt es sinngemäß: „Er sieht nicht, wenn sie böse ist. Sie macht alles richtig. Er trennt sich von seinem besten Freund, wenn der schlecht über sie redet.“ Das ist vollkommen richtig. Also egal, was du wirklich fühlst, sprich nie schlecht über sie vor deinem Sohn.
  2. Egal, wie rücksichtslos, dumm oder vulgär sie sein mag oder ob sie flucht wie ein Seemann während in deiner Familie alle brave Kirchgänger sind. Egal, ob sie ein unfreundlicher, grausamer Kontrollfreak ist oder eine Narzisstin, die alles und jeden dafür benutzen würde, um ihren Willen zu bekommen - du kannst es nicht ändern! Sei freundlich wie zu es zu einen Fremden wärst.
    • Die einzige Ausnahme ist, wenn sie flucht wie ein Pferdekutscher und kleine Kinder, z.B. andere Enkelkinder, anwesend sind. Dann ist es unumgänglich, dass du in etwa folgendes sagst: „Bitte achte darauf, was du in Gegenwart der Kinder sagst. Sie bekommen Ärger, wenn sie solche Worte benutzen und wir wollen doch nicht, dass sie die hier zu hören bekommen. Vielen Dank!“ Versuche, immer cool, souverän und freundlich zu bleiben. Selbst, wenn sie sich noch so unmöglich benimmt.
  3. Es ist in Ordnung, nur noch gerade so viel zu der Verbindung beizutragen, dass du den Kontakt zu deinem Sohn nicht ganz zu verlierst. Es ist deine Entscheidung. Stelle deine Regeln auf und mache sie von Anfang an klar.
    • Sollte deine Schwiegertochter giftige oder bösartige Bemerkungen über andere Familienmitglieder, z.B. deine andere Schwiegertochter, machen, könntest du sagen: „Es kann schon sein, dass sie nicht so viel Sinn für Mode hat aber dafür ist sie eine der nettesten Personen, die ich kenne und ich liebe sie sehr.“ So machst du auf ruhige, nicht aggressive Weise klar, dass du bösartige Bemerkungen dieser Art nicht hören willst.
    • Steht sie unangekündigt vor deiner Tür, lass sie nicht herein. Du musst nicht lügen aber sage höflich aber bestimmt: „Es tut mir leid Allison.“ Denke an das, was du gerade vorhast wie z.B. dass du Besorgungen machen und dringend los musst. Sag: “Ruf doch nächstes Mal vorher an, damit ich nicht zufällig gerade unter der Dusche stehe oder nackt durch die Wohnung tanze.“ Dann lächle und geh wieder hinein. Falls sie auf die Idee kommt, dich zu begleiten, erkläre ihr, dass du eine Freundin abholst und dir dafür extra Zeit genommen hast und du sie selten siehst. Außerdem fändest du es auch nicht gut, wenn sie in der letzten Sekunde noch jemanden mitbringen würde und dass du das respektieren würdest. Und du könntest ihr sagen: „Allison, wenn du mir das nächste Mal früher Bescheid gibst, dass du vorbei kommen willst, kann ich Bernice absagen oder fragen, ob sie etwas dagegen hast, wenn du mitkommst. So könnten wir es handhaben.“
    • Denk positiv.
  4. Um diesen Kontakt nicht zu gefährden, solltest du herzlich und freundlich mit ihr umgehen. Beiße dir notfalls auf die Zunge, wenn es nicht anders geht. Kritisiere ihre Erziehungsmethoden nicht. Werde nicht wütend, wenn sie in letzter Minute alle Pläne über den Haufen wirft und die Enkel dich nicht wie besprochen am Wochenende besuchen. Einige Menschen wollen auf diese Weise Situationen und andere Menschen kontrollieren. Am besten akzeptierst du einfach, dass sie letztendlich über die Kinder bestimmt. Und glaub nicht, dass du als Großmutter großartige Rechte hättest. Selten stellt sich ein Gericht auf die Seite der Großeltern, außer Mutter oder Vater des Kindes verlieren das Sorgerecht oder wurden wegen einer schwere Straftat verurteilt. Setze alles daran, dass du eine vernünftige Beziehung aufrecht erhältst, egal, wie blutig du deine Zunge dafür beißen musst.
  5. Lass dich nicht lang und breit über die schlechten Charakterzüge deiner Schwiegertochter aus. Versuche es diplomatisch und ohne Vorwürfe. Schildere das Problem und mache einen Lösungsvorschlag:
    • Beispiel 1: Entgegen der Absprache, hat deine Schwiegertochter die Enkelkinder am Freitagabend nicht für das Wochenende vorbei gebracht. Nachdem du anderthalb Stunden gewartet hast, rufst du deinen Sohn besorgt und wütend an und erfährst, dass sie sich anders entschieden haben. Warte lieber noch einen Tag, um das Thema ruhig und angemessen zu besprechen.
      • Du: "Joshua, du hast uns gebeten, die Kinder über das Wochenende zu nehmen. Allison wollte sie am Freitag um Fünf bringen und Sonntag Mittag abholen. Aber sie ist nicht aufgetaucht. Um halb sieben wurden wir langsam unruhig. Ich musste DICH anrufen, um zu erfahren, dass ihr es euch anders überlegt hattet und es schon Dienstag feststand.“
      • Dein Sohn Joshua: "Es tut mir leid. Ich dachte, Allison würde dich anrufen und sie dachte, ich würde dir Bescheid sagen. Es war alles so hektisch und wir haben uns ganz kurzfristig umentschieden. Es tut mir wirklich leid.“
      • Du: "OK, dieses Mal war es ein Missverständnis aber es ist nicht das erste Mal, dass Allison uns nicht Bescheid gesagt hat, dass ihr euch umentschieden habt und ich DICH zu guter Letzt anrufen muss, um es zu erfahren. Das ist rücksichtslos, Joshua, und du weißt es. Dein Vater und ich führen ein eigenes Leben und haben auch Pläne. Wir haben uns extra nichts vorgenommen, damit die Kinder das Wochenende bei uns verbringen können. Dein Vater wollte eigentlich mit Freunden zum Angeln. Wenn ihr wieder einmal eure Pläne ändert, sag bitte mindestens einen Tag vorher Bescheid. Und kümmere DU dich bitte darum und verlass dich nicht auf Allison. Ich will nicht die böse Schwiegermutter sein aber ich will auch nicht – ob absichtlich oder nicht – hängen gelassen und wie ein Fußabtreter behandelt werden. Können wir uns verständigen, dass DU mich in Zukunft informierst, wenn ihr es auch anders überlegt und nicht Allison?“
    • Beispiel 2: Der umgekehrte Fall. Allison kommt ständig vorbei und erwartet, dass du dich um die Kinder kümmest, so dass du kaum noch Zeit für dich selbst hast. Sie behandelt dich wie eine Angestellte und ihren persönlichen Babysitter, der jederzeit zur Verfügung zu stehen hat.
      • Du: "Allison, es tut mir leid aber ich kann mich gerade nicht um die Kinder kümmern."
      • Allison: "Oh, ich weiß, dass es sehr kurzfristig ist (eigentlich gab es gar keine Frist) aber bitte, bitte, bitte!“ Dabei schiebt sie die Kinder schon in Richtung Tür.
      • Du (bleibst resolut in der Tür stehen): „Es geht heute nicht. Du solltest mich vorher fragen. Ich habe heute etwas vor, was ich nicht verschieben kann und die Kinder kann ich nicht mitnehmen.“
      • Werde nicht schwach - auch nicht um des lieben Frieden willens. Es funktioniert nicht. Sie wird sonst genauso weiter machen und du weiter wütend sein. Und irgendwann explodierst du und sagst etwas Unkluges, dass zu einem Riss in der Familie führt. Bleibe besser freundlich und bestimmt und ziehe klare Grenzen. Und besprich es danach mit deinem Sohn:
      • Du: "Allison hat sicher erzählt, dass ich nicht babysitten wollte und wie gemein ich bin.“
      • Josh: "Ja." (Er hat wahrscheinlich sogar Verständnis und ist nicht sauer auf dich und. Aber genervt, weil er nicht nachvollziehen kann, warum seine Frau sich deshalb so aufregt und wie er sie wieder beruhigen kann.)
      • Du: "Es tut mir echt leid aber ich habe auch ein eigenes Leben. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, Allison glaubt, sie kann die Kinder immer bei mir abliefern, wenn sie mit einer Freundin shoppen gehen will oder so. Ich mag es nicht, als selbstverständlich betrachtet zu werden. Ich will keine Szene machen oder ihre Gefühle verletzen. Ich liebe die Kinder und verbringe gern Zeit mit ihnen aber ich möchte vorher gefragt werden. Ein bisschen Anerkennung wäre nett, denn es kann auch anstrengend sein, sich um kleine Kinder zu kümmern – auch, wenn man sie liebt. Auch ich werde älter und ich habe schon meine eigenen Kinder großgezogen. Ich finde es ist nicht zu viel verlangt nachzufragen, ob ich auf sie nehmen kann anstatt sie einfach bei mir abzuladen. Kannst du bitte mit ihr reden? Es ist sicher besser, wenn du ihr sagst, dass sie zukünftig bitte wenigstens ein paar Stunden vorher anrufen soll, damit ich JA oder NEIN sagen kann. Das wäre nett.“
      • Noch einmal: Egal, wie rücksichtslos und unhöflich Allison ist – kritisiere sie nicht. Kümmere dich um deine Gefühle. Dein Sohn wird das sicher verstehen. Bitte ihn, mit seiner Frau darüber zu sprechen. Das ist besser, als ständig NEIN zu ihr zu sagen und kann helfen, euer Verhältnis zu verbessern. Es kann aber sein, dass er es vergeblich versucht, weil seine Frau meint, dass es ihr zusteht, zu tun und lassen, was sie will – egal, was sie anderen damit zumutet. In dem Fall hilft nur, klare Grenzen zu ziehen, die nicht übertreten werden dürfen. Vorschlag: Nimm nie die Kinder, wenn du nicht mindestens 24 Stunden vorher gefragt wurdest. Mach das zur festen Regel für Allison und Joshua. Mach klar, dass du ein eigenes Leben hast aber dass du dich vielleicht zum Kinder hüten bereit erklärst, wenn du einen Tag vorher Bescheid weißt. Wird diese Frist nicht eingehalten, kannst du eben nicht. Also: Wenn sie anruft und fragt, ob du in einer Stunde auf die Kinder aufpassen kannst, sag einfach, dass du schon etwas vor hast. Lass dich nicht überreden oder von ihr provozieren. Erkläre es ihr ruhig und ohne große Umschweife. Sie wird dann schnell begreifen, dass es so nicht (länger) funktioniert.
  6. Wenn dein Sohn Kinder mit dieser Frau hat, spielt es keine Rolle, was du von ihr hältst – die Kinder brauchen ihre Mutter. Einen Keil zwischen sie und ihre Mutter zu treiben führt nur dazu, dass du einen Keil zwischen dich und deinen Sohn und seine Kinder treibst. Finde dich damit ab, dass sie nicht deine Traumschwiegertochter ist und dass du daran nichts ändern kannst. Versuche, das bestmögliche Verhältnis zu ihr aufzubauen, damit du den Kontakt zu deinen Enkelkindern und deinem Sohn aufrecht erhalten kannst.
  7. Wenn deine Schwiegertochter eitel ist, schmeichle ihr. Sollte sie gern tratschen, geh woanders hin, damit du nicht mitmachen musst. Flucht sie oft und stößt dich damit vor den Kopf, sprich sie nicht in ihrem Zuhause darauf an aber bitte sie darum, es bei dir Zuhause nicht zu tun. Wenn sie dich andauernd kritisiert - seien es deine Kochkünste, deine Einrichtung oder deine Kleidung – ignoriere es. Betrachte sie einfach als unmögliche Person. Höre ihr freundlich und aufmerksam zu und mach dann, was du für richtig hältst. Das ist wahrscheinlich das Beste, wenn sie ein komplizierter Mensch ist. Anders ist es, wenn sie eine Gefahr für sich und andere darstellt, sie beispielsweise trinkt oder Drogen nimmt. Dann solltest du dich ggf. an den Kindernotdienst oder eine ähnliche Einrichtung wenden.
  8. Es nützt nichts, dich andauernd bei deinem Sohn über sie zu beschweren. Wenn du ihm deine Gefühle dargelegt hast, deine Grenzen gezogen, ihn um Unterstützung gebeten und alles nichts genützt hat, dann versuche es nicht länger. Du solltest nur nicht zulassen, dass sie dich ständig mit ungerechtfertigten Ansprüchen wie babysitten u.ä. überfordert. Und wenn sie wieder einmal mit Sticheleien und Kritik nervt – geh darüber hinweg. Und sprich nie schlecht zu ihren Kindern über sie. Sie ist ihre Mutter und so sehr du dir vielleicht auch wünscht, dass es anders wäre: Ihre Mutter wird immer ihre Nummer Eins sein. Jedenfalls so lange bis sie alt genug sind, um zu erkennen, dass ihre Mutter eine komplizierte, verwirrende und narzisstische Person ist. Versuche, den Kindern zuliebe mit ihr klar zu kommen. So kannst du ihnen Stabilität und Mitgefühl schenken und auf diese Weise den Schaden, den deine Schwiegertochter bei ihnen anrichtet, abmildern.
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Tipps

  • Mach dir klar, dass du sie nicht ändern kannst – du kannst aber deinen Umgang mit ihr ändern und das kann sehr befreiend sein.
  • Lass es nicht an deinem Sohn aus.
  • Lass nicht zu, dass eine scharfe oder bösartige Bemerkung von ihr stundenlang an dir nagt. Ihre gemeinen Aussagen sagen mehr über sie aus als über dich.
  • Manche Menschen sind wie Feuer und Wasser – sie vertragen sich nicht. Es muss gar nicht daran liegen, dass einer von beiden kaltherzig ist. Bestimmte Persönlichkeiten passen nicht zusammen. Nicht jeder mag jeden. Wenn du hinnimmst, dass sie nie deine beste Freundin werden wird und es dir trotzdem gelingt, ein paar Momente mit ihr zu genießen, ist schon viel gewonnen.
  • Gehe respektvoll mit ihr um. Auch, wenn sie es nicht mit dir tut.
  • Eine positive Einstellung und der Wille, das Beste aus jeder Situation mit dieser Frau zu machen, wird dich langfristig glücklicher machen.
  • Ziehe auch in Betracht, dass sie vielleicht schüchtern ist, Probleme mit Vertrauen hat oder sich zu sehr bemüht, von der Familie akzeptiert zu werden und es deshalb manchmal übertreibt. Das ist anfangs anstrengend und nervig, kann aber mit der Zeit besser werden, wenn sie sich in der Familie wohler fühlt. Du hast ihr vielleicht die Hand ausgestreckt und sie hat sie ausgeschlagen – reiche ihr immer wieder die Hand bis sie sie wie eine Erwachsene annehmen kann und sich nicht länger wie ein bockiges Kind oder eine völlige Fremde verhält.
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Warnungen

  • Wenn du auf sie los gehst, kommt das bei deinem Sohn nicht gut an. Bewahre die Ruhe!
  • Die Situation wird vielleicht immer etwas frustrierend bleiben. Probiere, ob du jedes Mal einen Neustart hinbekommst. Mit anderen Worten: Sei nicht nachtragend und tue jedes Mal so, als wäre nichts gewesen, damit Frust und Enttäuschung nicht ständig an dir nagen.
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