PDF download PDF herunterladen PDF download PDF herunterladen

Postpartale Blutungen treten normalerweise bei allen Frauen nach der Geburt auf. Sie können bis zu sechs bis acht Wochen andauern. Danach sollte der normale Menstruationszyklus wieder einsetzen, allerdings nur wenn die Mutter nicht stillt oder hormonelle Verhütungsmittel verwendet. Manchmal kann es schwierig sein zu erkennen, wann die postpartale Blutung aufgehört und die normale Menstruation eingesetzt hat. Doch es gibt einige eindeutige Hinweise, auf die du achten kannst.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Die Unterschiede erkennen

PDF download PDF herunterladen
  1. Wann die Perioden bei einer stillenden Frau wieder einsetzen, hängt meist ganz davon ab, wie lange sie stillt. Wenn du drei Monate stillst, werden deine Perioden wahrscheinlich einige Wochen danach auftreten. Wenn du 18 Monate stillst, könntest du die ganze Zeit über keine Perioden haben. Postpartale Blutungen hingegen setzen quasi sofort nach der Geburt ein und können sechs bis acht Wochen andauern, bevor sie schwächer werden. [1]
    • Das Stillen kann die Menstruation verzögern, da es die Freisetzung von Prolactin im Körper anregt. Das wiederum sorgt für niedrige Progesteron- und Östrogenspiegel. [2]
    • Selbst wenn eine Frau sich entscheidet, nicht zu stillen, wird sie einige Wochen nach der Geburt keine Menstruation haben. Etwa 70 % der Frauen bekommen ihre normale Periode etwa sechs bis 12 Wochen nach der Geburt. Die Periode sollte nur drei bis sechs Tage dauern. [3]
  2. Die Farbe des Bluts bei einer postpartalen Blutung sieht etwas anders aus als bei einer Menstruation. Daher ist es wichtig, darauf zu achten. [4]
    • Bei einer postpartalen Blutung ist die Farbe des Bluts die ersten drei Tage hellrot. Von Tag vier bis zehn ändert sich die Farbe von rosarot zu rotbraun, da sich die Zusammensetzung aus altem Blut, weißen Blutkörperchen und Geweberesten ändert. [5]
    • Ab dem zehnten Tag könntest du weißlichen Ausfluss sehen. Dieser Ausfluss besteht aus Leukozyten (weißen Blutkörperchen), Schleim und Epithelzellen.
    • Auch wenn das Menstruationsblut am Anfang ebenfalls hellrot ist, ändert sich die Farbe zum Ende hin zu dunkelrot, schwarz oder braun. [6]
  3. Die postpartale Blutung ist stärker als eine Menstruation. Im Allgemeinen ist eine postpartale Blutung die ersten vier Tage recht stark und nimmt dann in den nächsten Tagen/Wochen ab.
    • Wenn du nach den ersten zwei bis drei Tagen drei Stunden lang jede Stunde eine starke Binde durchtränkst oder Blutgerinnsel, die größer als ein Golfball sind, siehst, geh sofort zum Arzt.
    • Die Menstruation ist ebenfalls in den ersten drei bis vier Tagen am stärksten, doch der durchschnittliche Blutverlust sind nur 10 bis 80 ml. [7]
    • Du kannst die Blutmenge leicht bestimmen, wenn du weißt, dass ein Tampon etwa 5 ml Blut aufnimmt. Du kannst dann die Anzahl der benutzten Tampons zählen und diese Zahl mal fünf nehmen, um zu bestimmen, wie viel Blut du verloren hast. [8]
  4. Du könntest etwas erleben, das postpartale Hämorrhagie genannt wird und bei einer bis fünf Frauen pro 100 Frauen auftritt. [9] Eine postpartale Hämorrhagie ist etwas anderes als eine postpartale Blutung und muss sofort medizinisch behandelt werden. Sie kann durch Reste der Plazenta in der Gebärmutter, Risse des Gebärmutterhalses oder anderer Gewebe oder eine Blutgerinnungsstörung verursacht werden. Wenn sie nicht behandelt wird, kann sie zu einem Schock führen, der tödlich sein kann. [10] Anzeichen für postpartale Hämorrhagie sind unter anderem: [11]
    • Vaginalblutungen, die mehr als eine Binde pro Stunde über zwei Stunden hinweg durchtränken oder das erneute Auftreten hellroter Blutungen mit oder ohne Blutklümpchen, nachdem der Vaginalausfluss schwächer oder braun geworden ist
    • Verringerter Blutdruck
    • Erhöhter Herzschlag
    • Abnahme der Anzahl der roten Blutkörperchen
    Werbeanzeige
Teil 2
Teil 2 von 3:

Eine postpartale Blutung behandeln

PDF download PDF herunterladen
  1. Wenn du Blut verlierst, verlierst du auch Eisen. Um einen Eisenmangel zu verhindern, solltest du die Eisenmenge, die du mit der Nahrung zu dir nimmst, erhöhen. Es gibt einige Nahrungsmittel, die von Natur aus viel Eisen enthalten. Das sind: [12]
    • Linsen und Wachtel- oder Kidneybohnen
    • Hühnchen, Leber oder Rindfleisch
    • Brokkoli oder Spargel
    • Okra, Petersilie und Seetang
    • Sareptasenf oder Rübengrün
    • Rosinen, Pflaumen, getrocknete Pfirsiche oder Pflaumensaft
    • Reiskleie
    • Rübenmelasse
  2. Bei normalen oder leichten postpartalen Blutungen musst du keine Medikamente nehmen, da die Blutungen nach maximal sechs Wochen oder zwei Monaten von selbst aufhören. Doch dein Arzt könnte die Einnahme von Eisenzusätzen empfehlen oder diese verschreiben, um Anzeichne einer Anämie aufgrund des Blutverlustes zu behandeln. [13]
    • Die meisten rezeptfreien Zusätze können gefahrlos eingenommen werden und werden besser mit saurem Saft wie Ananas- oder Orangensaft aufgenommen. Frag deinen Arzt oder Apotheker nach Empfehlungen, wenn du nicht weißt, welchen Zusatz du nehmen sollst.
    • Diese Zusätze werden normalerweise einmal am Tag eingenommen. Doch abhängig von der Schwere deiner Anämie könnte es auch häufiger notwendig sein. Sie sollten nach dem Essen eingenommen werden, um Verstopfung – eine häufige Nebenwirkung – zu vermeiden. Du könntest leichte Verdauungsstörungen wie Übelkeit oder Erbrechen erleben. Dein Stuhl könnte zudem eine grüne Farbe haben.
  3. Wenn du unter postpartaler Hämorrhagie leidest, musst du sofort zum Arzt, um einen Schock zu vermeiden. Zur Behandlung könnte Folgendes gehören:
    • Eine Bluttransfusion könnte notwendig sein, um lebenswichtige Organe wie das Gehirn, das Herz, die Nieren und die Leber zu unterstützen und Organschäden zu verhindern. Diese Bluttransfusion soll den übermäßigen Blutverlust ausgleichen. [14]
    • Über einen intravenösen Zugang wird Oxytocin zugeführt, um Gebärmutterkontraktionen anzuregen und die Blutung zu kontrollieren. [15]
    • Oxytocin wirkt hauptsächlich, indem es auf bestimmte Rezeptoren an der glatten Gebärmuttermuskulatur einwirkt und so starke Gebärmutterkontraktionen auslöst. Es erhöht die Kalziumwerte im intrazellulären Raum, um für eine stärkere Gefäßverengung zu sorgen. [16]
    Werbeanzeige
Teil 3
Teil 3 von 3:

Die körperlichen Vorgänge verstehen

PDF download PDF herunterladen
  1. Wenn alles nach Plan verläuft, wird die Gebärmutter sich nach der Geburt weiter zusammenziehen, um Reste der Plazenta auszustoßen. Dabei werden auch alle Blutgefäße verschlossen, die das Baby versorgt haben. Die postpartale Blutung besteht aus diesen Resten.
    • Die Blutung tritt auf, während die Gebärmutter die „Involution“ durchgeht – dies ist eine normale körperliche Reaktion, bei der die Gebärmutter wieder zu ihrem Zustand vor der Geburt zurückkehrt. Diese Blutung ist kontrolliert und sollte keine negativen Nebenwirkungen haben.
    • Im Lauf der Zeit wird die äußere Schicht der Gebärmutter langsam abgelöst und ausgestoßen. Dieser Ausfluss wird Lochien (Wochenfluss) genannt.
    • Dieser Vorgang ist ganz normal und zu erwarten. Die Gebärmutter heilt normalerweise von allein und die Blutung/die Lochien hören innerhalb von sechs Wochen auf.
  2. Während des normalen Menstruationszyklus einer Frau wird die Gebärmutter mit einer nährstoffreichen Schicht ausgekleidet, um sich auf die Ankunft eines befruchteten Eis vorzubereiten. [17]
    • Wenn es nicht zu einer Befruchtung kommt, schrumpft diese Schicht zusammen und löst sich, bevor sie gemeinsam mit dem unbefruchteten Ei ausgestoßen wird. Wenn die Schicht entfernt wurde, bildet sich eine neue und der Zyklus beginnt erneut. [18]
    • Jede Periode dauert zwei bis sieben Tage und tritt etwa alle 28 Tage ein, doch dies variiert von Frau zu Frau. [19]
  3. In einigen Fällen wird die postpartale Blutung übermäßig stark und kann zu einem ernsten Gesundheitsrisiko werden. Du blutest zu stark, wenn du eine oder mehr Binden die Stunde brauchst, Blutklümpchen in Größe eines Golfballs oder größer hast oder nach vier Tagen weiter hellrotes Blut bemerkst. [20] Es kann verschiedene Gründe dafür geben wie: [21]
    • Uterusatonie – Dies ist die häufigste Ursache für übermäßige postpartale Blutungen. Dabei kann sich die Gebärmutter nicht weiter zusammenziehen – aufgrund sehr langer Wehen, einer Infektion, Erschöpfung oder des Einsatzes bestimmter Medikamente (NSAIDs, Nitrate) -, so dass das Blut frei aus dem Körper fließen kann. [22]
    • Plazentaretention oder unvollständige Ablösung – Einfach gesagt löst sich die Plazenta dabei nicht ganz von der Gebärmutter. Die zurückbleibende Plazenta verursacht postpartale Blutungen. [23]
    • Trauma an der Gebärmutter – Ein Gebärmuttertrauma kann aus verschiedenen Gründen entstehen, etwa durch starke Wehen, den Versuch, zurückgebliebene Plazenta zu entfernen (entweder manuell, mit speziellen Instrumenten oder Medikamenten, die wie Oxytocin Wehen auslösen). All diese Dinge können Verletzungen des Genitalbereichs oder der Gebärmutterwand verursachen und zu starken Blutungen führen. [24]
    • Andere Ursachen – Andere mögliche Ursachen für postpartale Hämorrhagie sind eine zu stark gedehnte Gebärmutter (möglicherweise durch die Geburt von Zwillingen), Präeklampsie, Infektionen oder Fettleibigkeit. [25]
    Werbeanzeige
  1. http://www.healthcentral.com/sexual-health/c/1443/145708/menorrhagia/
  2. http://www.healthcentral.com/sexual-health/c/1443/145708/menorrhagia/
  3. http://www.ghc.org/healthAndWellness/?item=/common/healthAndWellness/pregnancy/newMom/care.html
  4. http://www.ghc.org/healthAndWellness/?item=/common/healthAndWellness/pregnancy/newMom/care.html
  5. http://www.mayoclinic.org/tests-procedures/blood-transfusion/basics/definition/prc-20021256
  6. http://www.mayoclinic.org/drugs-supplements/oxytocin-intravenous-route-intramuscular-route/description/drg-20065254
  7. http://www.mayoclinic.org/drugs-supplements/oxytocin-intravenous-route-intramuscular-route/description/drg-20065254
  8. http://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/womens-health/in-depth/menstrual-cycle/art-20047186
  9. http://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/womens-health/in-depth/menstrual-cycle/art-20047186
  10. http://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/womens-health/in-depth/menstrual-cycle/art-20047186
  11. http://www.babycenter.com/0_postpartum-late-hemorrhage_1456138.bc
  12. http://www.babycenter.com/0_postpartum-late-hemorrhage_1456138.bc
  13. https://www.urmc.rochester.edu/Encyclopedia/Content.aspx?ContentTypeID=90&ContentID=P02486
  14. https://www.urmc.rochester.edu/Encyclopedia/Content.aspx?ContentTypeID=90&ContentID=P02486
  15. https://www.urmc.rochester.edu/Encyclopedia/Content.aspx?ContentTypeID=90&ContentID=P02486
  16. https://www.urmc.rochester.edu/Encyclopedia/Content.aspx?ContentTypeID=90&ContentID=P02486

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 10.314 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige