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Reaktive Hypoglykämie wird auch postprandiale Hypoglykämie genannt. Sie entsteht, wenn dein Blutzuckerspiegel etwa vier Stunden nach dem Essen absinkt. Dies kann bei Menschen mit und ohne Diabetes auftreten. Man weiß nicht ganz genau, warum sie entsteht, aber mögliche Gründe sind eine vorhergehende Magenoperation, Enzymmangel, Empfindlichkeit gegenüber dem Hormon Epinephrin oder ein Mangel bei der Sekretion von Glukagon, der Substanz, die deine Blutzuckerwerte erhöht. Wenn du denkst, dass du darunter leidest, solltest du zum Arzt gehen, um die Diagnose bestätigen zu lassen. Danach können die meisten Menschen gut mit der Erkrankung umgehen, indem sie ihre Ernährung und den Lebensstil anpassen. [1]

Teil 1
Teil 1 von 3:

Reaktive Hypoglykämie erkennen

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  1. Die meisten Menschen mit reaktiver Hypoglykämie geben an, dass ihre Energiewerte und ihre Laune sich ändern. Du könntest die folgenden Symptome haben: [2]
    • Hunger
    • Schwäche
    • Zittrigkeit
    • Schläfrigkeit
    • Schwitzen
    • Schwindel
    • Angstzustände
    • Verwirrung
    • Vermindertes Bewusstsein
  2. Ruf einen Arzt an, wenn du Hypoglykämie, aber kein Diabetes hast, oder du unter Diabetes leidest, aber deine Blutzuckerwerte nicht normal werden, nachdem du etwas Süßes gegessen hast. Ruf einen Notarzt, wenn du oder jemand bei dir die folgenden Symptome aufweist: [3]
    • Bewusstseinsverlust
    • Betrunken erscheinen, da die Person lallt und keine Koordination hat
    • Anfälle
    • Verschwommene Sicht
  3. Wenn du denkst, dass du reaktive Hyopoglykämie hast, solltest du einen Termin ausmachen, um deine Symptome zu besprechen und einen Bluttest durchführen zu lassen. Dein Arzt wird die Diagnose wahrscheinlich durch Folgendes bestätigen: [4]
    • Deine Blutzuckerwerte messen, wenn du Symptome zeigst. Wenn du reaktive Hypoglykämie hast, sollte dein Blutzucker niedrig sein, wenn du Symptome zeigst.
    • Dir etwas zu essen oder trinken geben, wenn du Symptome zeigst, und dann deine Blutwerte noch einmal messen. Wenn dein Blutzucker normal wird und deine Symptome aufhören, hast du reaktive Hypoglykämie.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Die Ernährung umstellen

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  1. Wenn du häufiger kleine Mahlzeiten isst, bleiben deine Blutzuckerwerte konstant. Menschen mit reaktiver Hypoglykämie sollten alle drei Stunden eine kleine Mahlzeit essen. Das kann bedeuten, dass du deine großen Mahlzeiten in sechs oder mehr kleinere aufteilen musst. [5]
    • Hab immer praktische, gesunde Snacks dabei. Wenn du merkst, dass dein Blutzuckerspiegel sinkt, kannst du schnell einen nährstoffreichen Snack zu dir nehmen, um ihn wieder zu normalisieren.
    • Einfache Snack sind frische Früchte und Gemüse wie Bananen, Äpfel, Karotten, grüne Paprika oder Gurke. Weitere Möglichkeiten sind kleine Sandwiches oder Erdnussbutter auf Vollkorncrackern.
  2. Sprich mit deinem Arzt oder einem Ernährungsberater, um einen Ernährungsplan zu erstellen, der zu deiner Erkrankung und deinem Lebensstil passt. Allgemein werden Protein und komplexe Kohlenhydrate langsamer verdaut und geben deinem Körper gleichmäßiger Energie, im Gegensatz zu einfachen Kohlenhydraten und Zucker. Letztere sorgen eher dafür, dass dein Blutzucker plötzlich in die Höhe schnellt und dann absinkt. [6]
    • Gute Quellen für Proteine sind magere Fleischsorten wie Fisch und Geflügel, fettarme Milchprodukte, Eier, Tofu und Bohnen.
    • Komplexe Kohlenhydrate findet man in Vollkornbroten, Vollkornpasta, braunem Reis und Hafer.
    • Wähle gesunde Fettquellen aus, die ebenfalls langsam verdaut werden und deinen Blutzucker im Gleichgewicht halten. Dazu gehören: Nüsse, Samen, Avocados, Oliven und Olivenöl. [7]
    • Vermeide es, einfache Kohlenhydrate und Zucker zu essen. Man findet sie in Keksen, Kuchen und Gebäck, die aus Weißmehl und verarbeitetem Zucker sind. Vermeide es, zuckerhaltige Nahrungsmittel auf leeren Magen zu essen.
    • Nimm deine Kohlenhydrate gleichmäßig über den Tag verteilt auf. So verhinderst du, dass dein Körper viel Insulin produziert, das später dazu führen kann, dass dein Blutzucker in den Keller rauscht. [8]
  3. Koffein lässt deinen Körper Adrenalin produzieren und kann die gleichen Symptome auslösen wie Hypoglykämie. Zu den Nahrungsmitteln, die du vermeiden solltest, gehören: [9]
    • Kaffee
    • Grüner und schwarzer Tee
    • Koffeinhaltige Getränke
    • Schokolade
  4. Wenn du Alkohol trinkst, solltest du das nicht auf leeren Magen tun und es vermeiden, ihn mit zuckerhaltigen Getränken zu mischen. Damit wird nämlich dein Blutzucker in die Höhe getrieben, ehe er dann wieder rasch absinkt. [10] [11] [12]
    • Die Mayo Clinic empfiehlt, dass Frauen am Tag höchstens ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen sollten, Männer höchstens zwei. [13]
    • Ein alkoholisches Getränk sind 350 ml Bier, 150 ml Wein oder 45 ml Schnaps.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Deinen Lebensstil anpassen

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  1. Wenn du körperlich aktiv bist, erhöht das die Menge des Blutzuckers, den dein Körper nutzt, und reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass du zu viel Insulin produzierst. Sprich mit deinem Arzt oder einem Physiotherapeuten, um einen Sportplan zu erstellen, der zu dir passt. [14]
    • Die Mayo Clinic empfiehlt, dass ein Erwachsener in der Woche 75-150 Minuten Sport machen sollte. Das kann alles sein, was du gerne machst, wie Radfahren, Walking oder Spielsportarten. [15]
  2. Dir muss klar sein, dass bei manchen Menschen Hypoglykämie zu einer drastisch reduzierten Wahrnehmung und verlangsamten Reaktionszeiten führen kann. Um Probleme zu verhindern, kannst du Snacks bei dir haben und deinen Blutzucker testen, ehe du wichtige und eventuell gefährliche Aktivitäten durchführst wie: [16]
    • Autofahren
    • Das Führen schwerer Maschinen
    • Die Arbeit mit Chemikalien
    • Wichtige Tests in der Schule
  3. Wenn du unter schwerer Hypoglykämie leidest oder deine Leistung an der Arbeit oder in der Schule darunter leidet, solltest du mit den Menschen um dich herum reden. So können sie dir helfen und erkennen, was passiert, wenn du eine hypoglykämische Reaktion zeigst. Du kannst: [17]
    • Ein medizinisches Identifikationsarmband tragen, falls du das Bewusstsein verlierst.
    • Mit deiner Familie und deinen Freunden darüber sprechen, damit sie dich unterstützen und dir helfen können.
    • Deinen Kollegen erzählen, wie du deine Erkrankung im Griff hältst.
    • Mit deinen Lehrern und der Schulschwester sprechen.
    • Tritt einer Selbsthilfegruppe bei, wenn dein Zustand es dir schwermacht, deine täglichen Verantwortungen zu meistern. Du kannst deinen Arzt nach Selbsthilfegruppen fragen oder online nach entsprechenden Gruppen oder Foren suchen. [18]
  4. Wenn du starke hypoglykämische Reaktionen zeigst oder deine Erkrankung nicht in den Griff bekommst, solltest du deinen Arzt kontaktieren, um zugrundeliegende Erkrankungen wie die Folgenden auszuschließen: [19]
    • Andere Formen von Hypoglykämie
    • Diabetes
    • Nebenwirkungen von Medikamenten
    • Hormon- oder Enzymmangel
    • Tumore
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