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Kleinkinder sind meist voller Energie und ziemlich schnell abgelenkt. Oft werden sie schnell zappelig und unruhig, wenn Sie still sitzen müssen und nicht selten fangen sie in solchen Situationen an zu toben. Das ist völlig normal und du solltest dir keine Sorgen machen, wenn sich herausstellt, dass dein Kind kaum eine Minute auf etwas konzentrieren kann. Es gibt jedoch Situationen, in denen das Kind einfach still sitzen muss. Hier findest du ein paar hilfreiche Tipps, wie du dein Kind dazu bringen kannst, nicht gleich zappelig zu werden.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Die Fähigkeit des Stillsitzens entwickeln

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  1. Die meisten Kleinkinder können nicht von Anfang an ruhig sitzen, aber ihr könnt diese Fähigkeit zu Hause üben. Beginne damit, das Kleinkind auf deinem Schoss eine Minute lang still sitzen zu lassen. Fordere dein Kind heraus und lass es so lang wie möglich still sitzen. Nach und nach sollte dein Kind fähig sein, über eine längere Dauer still zu sitzen.
    • Lenke das Kind während der Übungseinheiten nicht zu sehr ab. Spielen, Kitzeln und Singen solltest du unterlassen. Du willst, dass dein Kind ein paar Minuten ruhig sitzen kann, ohne dass es währenddessen ständig unterhalten wird.
    • Wenn das Kleinkind Fortschritte macht, dann kannst du versuchen es anstatt auf deinem Schoss auf einem Stuhl sitzen zu lassen. Setze dich neben deinem Kind hin und übe mit ihm das Stillsitzen.
  2. Wenn du deinem Kind etwas vorliest, dann wird es sich auf die Geschichte konzentrieren. So lernt es, gleichzeitig aufmerksam zu sein und still zu sitzen. Lehre deinem Kind, kleinen Details Aufmerksamkeit zu schenken: Stelle ihm Fragen und mache es auf interessante Dinge in den Bildern aufmerksam.
  3. Stelle sicher, dass Papier, Buntstifte und/oder Filzstifte in Reichweite sind. Kreative Aktivitäten können eine positive Auswirkung auf die Aufmerksamkeitsspanne deines Kindes haben. Stelle sicher, dass dein Kind ein Bild fertig malt, bevor es sich einer anderen Aktivität zuwendet.
    • Zu Beginn mag es hilfreich sein, wenn du an den Aktivitäten teilnimmst. Wenn dein Kind merkt, dass du ihm deine volle Aufmerksamkeit schenkst, dann wird es motivierter sein, sich über eine längere Zeitspanne auf eine kreative Aktivität zu konzentrieren. Sobald er oder sie gelernt hat, etwas fokussierter und aufmerksamer zu sein, kannst du damit beginnen, dich zurückzuziehen und deinem Kind nur noch bei seinen Aktivitäten zuzuschauen.
  4. Lass dein Kind mit Bauklötzen spielen, puzzelt gemeinsam oder spielt andere Spiele, welche keine körperliche Aktivität erfordern. So kann das Kind die Feinmotorik und das Gedächtnis trainieren und lernt gleichzeitig still zu sitzen.
  5. Definiere einige Zeitpunkte, wo ihr als Familie ruhig zusammen sitzt. Das kann beispielsweise am Anfang einer Mahlzeit sein. Du kannst auch eine Zeit definieren, wo ihr alle ruhig ein Buch lest. Wenn ein Kleinkind seinen Eltern und Geschwistern zusieht, wie sie ein ruhiges Zusammensein vorleben, dann wird es selbst schneller lernen, nicht ständig zappelig zu sein.
  6. Kleine Kinder sollten lernen, währen Mahlzeiten ruhig am Tisch zu sitzen. Stelle sicher, dass dein Kind versteht, dass während den Mahlzeiten nicht herumgerannt wird. Das Kind muss still sitzen und aufessen, bevor es aufstehen und spielen gehen darf. Da die Essenszeiten zur regelmässigen Routine des Tages gehören, sind sie eine gute Möglichkeit, das Stillsitzen zu trainieren.
    • Sei währen den Mahlzeiten ein gutes Vorbild. Wenn ihr gemeinsam esst, dann stehe nicht auf um zu telefonieren und schaut nicht gleichzeitig fern.
    • Ziehe es in Erwägung, deinem Kind zu erlauben, einen Teddybär oder eine Puppe als Ess-Geselle an den Tisch zu bringen. Erkläre deinem Kind jedoch, dass der Teddy oder die Puppe während dem Essen nicht herumspringen darf.
  7. Wenn das Kleinkind länger stillsitzt, dann lobe es. Wenn dein Kind ausgesprochen gutes Verhalten an den Tag gelegt hat, dann ziehe eine kleine Belohnung wie beispielsweise ein Stück Schokolade oder einen Ausflug in den Park in Erwägung.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Dem Kind dabei helfen, still zu sitzen

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  1. Wenn ihr an einen Ort müsst, wo dein Kind still sitzen muss, dann bereite es darauf vor. Lass dein Kind wissen, wohin ihr geht und welches Verhalten du von ihm verlangst. Typische Situationen sind beispielsweise folgende:
    • Restaurantbesuche. Bei Mahlzeiten im Restaurant ist es noch wichtiger als zu Hause, dass das Kind sich gut benimmt. Erwarte keine Wunder – wähle ein kinderfreundliches Restaurant – aber lass dein Kind wissen, dass es still sitzen und sich benehmen muss.
    • Besuche beim Friseur. Wenn dein Kind herumzappelt, kreischt und herumspringt, dann wird es schwierig sein, einen guten Haarschnitt hinzubekommen. Erkläre das deinem Kind im Voraus und schlag ihm vor, dass es still sitzt und dem Friseur im Spiegel zuschaut.
    • Medizinische Untersuchungen. Kinder müssen während medizinischen Untersuchungen still sitzen, vor allem, wenn beispielsweise Blut abgenommen wird. Bereite dein Kind im Voraus darauf auf diese Situation vor. Während der Untersuchung solltest du versuchen, dein Kind so gut es geht zu beschäftigen. Lenke es ab, indem du seine Aufmerksamkeit auf farbenfrohe Bilder lenkst und sei möglichst fantasievoll: Ein Tropfen Blut könnte beispielsweise ein Glückskäfer oder Himbeersaft sein.
    • Konzerte, Kirchen- und Theaterbesuche. Auch hier gilt: Bereite dein Kind im Voraus darauf vor. Vergiss jedoch nicht, dass du nicht von deinem Kind erwarten kannst, während einer gesamten Messe in der Kirche still zu sitzen. Plane kleine Pausen ein, geh mit dem Kind regelmässig nach draussen.
  2. Du kannst von einem hungrigen, durstigen, übermüdeten Kind nicht erwarten, dass es still sitzt und sich benimmt. Wenn sich das Kind unwohl fühlt, dann kannst du das schlicht vergessen. Geh nirgends hin, wo man still sitzen muss, ohne vorher sicherzustellen dass die Grundbedürfnisse deines Kindes gestillt sind.
  3. Wenn dein Kind still sitzen muss – egal ob während einer Mahlzeit oder einem Arztbesuch -, dann hilft es in der Regel, wenn du es ablenkst. Lenke seine Aufmerksamkeit auf ein Gemälde, auf sein Spiegelbild beim Friseur, auf einen lustigen Song oder erzähle eine Geschichte. Wenn nötig, dann kannst du auch die Lieblingsspielzeuge, Bilderbücher und Snacks mitbringen.
    • Manchmal kann auch ein Trickfilm oder ein elektronisches Spielzeug hilfreich sein. Das kann dann eingesetzt werden, wenn dein Kind auf jeden Fall still sitzen muss, also beispielsweise beim Arzt oder beim Friseur. Mach aber nicht zu oft davon Gebrauch, denn dein Kind gewohnt sich sonst daran, sich nur ruhig zu verhalten, wenn es einen Bildschirm vor sich hat.
  4. Wenn dein Kleinkind herumrennt, dann solltest du ihm bequeme Kleider und Turnschuhe anziehen. Wenn ihr etwas unternimmt, wo sein bestes Verhalten erwartet wird, dann zieh ihm etwas Schönes an, um diese Erwartung zu reflektieren. Lerne deinem Kind, den Unterschied zu erkennen.
    • Kleide dein Kind nicht mit unbequemen, einengenden Kleidungsstücken ein. Du könntest dir damit ins eigene Fleisch schneiden - dein Kind könnte so zappeliger werden, als dir lieb ist.
  5. Kinder haben das Recht zu spielen und eine sorgenfreie Kindheit zu geniessen. Du musst die Dinge jedoch unter Kontrolle behalten. Vergiss nicht, dass du Regeln setzen musst und du von deinem Kind erwarten solltest, dass es sowohl dich wie auch deine Regeln respektiert.
    • Gleichzeitig solltest du deine Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Bestrafe dein Kind nicht, wenn es während einer einstündigen Messe in der Kirche nicht still sitzen kann – das wäre unfair. Ziehe aber milde, altersgerechte Bestrafungen für schlechtes Benehmen in Erwägung.
  6. Du bist zwar eine Autoritätsperson, aber du solltest deinem Kind trotzdem Wahlmöglichkeiten geben. Lass dein Kind seine eigenen Entscheide fällen. Will es auf deinem Schoss oder auf einem Stuhl sitzen? Will es lieber Apfelscheiben oder etwas Käse? Wenn du ihm die Wahl gibst, dann lernt es selbstständig zu sein und Verantwortung zu übernehmen.
  7. Lass es dein Kind wissen, wenn du es toll findest, wie es sich benimmt oder wie toll es still sitzt.
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Tipps

  • Mit Kleinkindern ist es immer am besten, wenn man das Beste erhofft, aber auf das Schlimmste vorbereitet ist. Du solltest immer einen Plan B auf Lager haben, falls dein Kind sich weigert sich zu benehmen oder still zu sitzen.
  • Es ist wichtig, dass du konsequent bist. Wenn du dein Kind manchmal während Mahlzeiten herumrennen lässt, oder wenn es manchmal an Konzerten auf dem Stuhl hin und her hüpfen darf, dann wird dein Kind es beim nächsten Mal wieder versuchen. Die Regeln die du aufstellst, sollten konsequent sein, damit dein Kind genau weiss, welches Verhalten du in welcher Situation von ihm erwartest.


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