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Um einem Kätzchen das Beißen abzugewöhnen, sollte man erst einmal verstehen, warum es überhaupt das Gefühl hat, sich verteidigen zu müssen. Jedes Tier hat andere Gründe zu beißen - der Schlüssel zur erfolgreichen Abgewöhnung ist also herauszufinden, warum dein Kätzchen beißt. Im Allgemeinen beißen Kätzchen aus einem dieser drei Gründe: Sie sind beim Spielen zu überschwänglich; irgendetwas hat sie erregt; sie haben Angst. Doch mit ein wenig Geduld kannst du deinem Kätzchen dieses Verhalten abgewöhnen. Möchtest du nun wissen wie, dann lies weiter.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Mit fehlgeleitetem Spielverhalten richtig umgehen

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  1. Eine entscheidende Entwicklungsstufe in den ersten Wochen eines Kätzchens ist das Spielen mit seinen Geschwistern. Durch Bisse, Kratzer und das Verhalten seiner Spielgefährten lernt es, was wehtut und wann es im Spiel zu grob ist. [1]
    • Wenn einem Kätzchen diese frühen Erfahrungen fehlen, z.B. durch Handaufzucht oder als „Einzelkind“, dann hat es noch kein Gefühl dafür entwickeln können, wann es anderen wehtut und wann nicht.
  2. Mache dir bewusst, dass der natürliche Jagdinstinkt deines Kätzchen es dazu veranlasst, deinen Füßen hinterherzutragen und in sie zu beißen. Es ist ein ganz natürlicher Instinkt, der kleine Kätzchen alles, was sich bewegt, jagen lässt, um für die spätere Beutejagd zu üben (selbst wenn sie wahrscheinlich nie werden jagen müssen). Im Alter von ungefähr zwölf Wochen sagt ihr Instinkt ihnen, ihre Beute zu beißen, um sie zu töten. So kommt es dann dazu, dass Kätzchen sich bewegenden Objekten, wie unseren Füßen oder Händen, hinterherjagen und auch anfangen sie zu beißen.
    • Dieses Verhalten der Kätzchen kann leider durch die Reaktion ihrer „Opfer“ noch verstärkt werden. Man wird gebissen und reagiert mit Angst, was wiederum den Instinkt der jungen Katzen, ihre Beute zu jagen und zu beißen, verstärkt.
  3. Junge Katzen neigen zu ungezähmten Energieausbrüchen, bei denen sie ihre Hemmungen zu beißen verlieren. Der Trick besteht nun darin, diese überschwängliche Energie von deinen Händen und Füßen wegzuleiten, indem du dein Kätzchen in ein wildes Spiel mit einem Angelspielzeug verwickelst. Halte deine Hände und Füße auf sicherem Abstand, während es sich mit dem Spielzeug müde tobt.
    • Bei einem Kätzchen dauert es normalerweise fünf bis zehn Minuten, bis ein solcher Spieltrieb erschöpft ist und es sich zum Ausruhen hinlegt. Streichle dein Kätzchen erst, wenn es sich beruhigt hat, und belohne es für sein ruhiges Verhalten mit einem kleinen Leckerli.
  4. Wenn dein Kätzchen sich langweilt, dann baut sich bei ihm ein Überschuss an Energie auf, der zu wilden, auf deine Füße gerichteten Beißattacken führen kann. Halte viele Spielsachen für dein Kätzchen bereit und tausche das Spielzeug, das du ihm zum Spielen hinlegst, von Zeit zu Zeit durch ein anderes aus, sodass die Spielsachen für dein Kätzchen immer wieder neu und aufregend sind. [2]
    • Es sind inzwischen viele batteriebetriebene Spielsachen im Handel erhältlich, die darauf programmiert werden können, sich zu bestimmten Zeiten zu bewegen. Auf diese Weise kannst du dein Kätzchen, selbst wenn du außer Haus bist, körperlich und geistig beschäftigen und stimulieren.
  5. Hast du doch einmal das Pech, gebissen zu werden, dann reagiere nicht mit Angst, da es deinem Kätzchen das Signal senden würde, dass du seine Beute bist (das mag sich recht komisch anhören, da es sich nur um ein winziges Kätzchen handelt, doch kann es später zu größeren Problemen mit dem Beißen führen). Stattdessen solltest du standhaft bleiben und deinem Kätzchen direkt in die Augen blicken. Direktes Anstarren ist für Katzen ein Zeichen von Dominanz, sodass dein Kätzchen es sich ganz genau überlegen wird, ob es dich noch einmal angreifen will.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Angstbezogenes Beißen kontrollieren

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  1. Hat ein Kätzchen keine Fluchtmöglichkeit, dann fühlt es sich überfordert und beißt, um sich zu verteidigen. Wenn es sich irgendwo verkrochen hat, dann lass es einfach in Ruhe. Es aus seinem Versteck herauszuholen, würde seine Angst lediglich steigern und ihm eine Rechtfertigung für seine Ängste liefern. [3]
    • Versteckt sich dein Kätzchen aus Angst, dann stelle ihm sein Futter oder ein Leckerli in Reichweite hin und verlasse das Zimmer. Sobald es wahrnimmt, dass die Bedrohung verschwunden ist, wird es darin einen weiteren Anreiz finden, herauszukommen und sein „Mut“ wird auch noch belohnt werden.
  2. Es mag sich komisch anhören, doch junge Katzen und Kinder können es recht schwer haben, miteinander auszukommen. Das liegt auch daran, dass Kinder oft nicht verstehen, dass Kätzchen es nicht immer mögen, hochgenommen zu werden. Hat dein Kätzchen also Angst vor Kindern, dann hilf ihm seine Angst zu überwinden. Du kannst dabei wie folgt vorgehen:
    • Füttere dein Kätzchen in der einen Ecke des Zimmers, während deine Kinder in der anderen Hälfte sitzen und das Kätzchen ignorieren. Erkläre deinen Kindern, dass sie ein Kätzchen niemals beim Fressen stören sollten, weil es sie für eine Bedrohung halten könnte. [4]
    • Indem dein Kätzchen lernt, dass die Kinder keine Bedrohung (für ihn und sein Fressen) darstellen, wird es mit der Zeit weniger Angst empfinden und anfangen, die Kinder mit angenehmen Dingen (wie dem Fressen) zu verbinden.
    • Füttere die Katzen immer in einer Hälfte eines Zimmers, während die Kinder in der anderen Hälfte sitzen und sie ignorieren. Erkläre den Kindern, dass sie die Katzen beim Fressen nie stören dürfen, da diese sich sonst bedroht fühlen.
    • Bleib immer bei den Kindern, wenn diese sich mit den Katzen beschäftigen, damit du im Notfall einschreiten kannst.
  3. Katzen sehen direkten Augenkontakt als Herausforderung an. Ein nervöses Kätzchen kann deine direkten Blicke daher als Bedrohung und nicht als Zeichen von Liebe oder Sorge ansehen. Zur Stärkung seines Vertrauens kannst du [5] :
    • dich flach auf den Boden legen: Ein stehender Mensch kann auf ein so kleines Wesen ganz schön einschüchternd wirken.
    • deinen Blick von deinem Kätzchen abwenden: Wenn dein Kätzchen auf dich zukommt, dann sieh es nicht an, sondern gib ihm Zeit, alles in seinem Tempo zu erkunden. So wird es sich in deiner Gegenwart wohler fühlen.
  4. Erkundigungen positiv zu bestärken, wird deinem ängstlichen Kätzchen zeigen, dass neue Erfahrungen auch Gutes bringen können. Um diesen Rat in die Tat umzusetzen, trage immer ein Päckchen mit Katzenleckerlis bei dir. Siehst du, wie sich dein Kätzchen hinter dem Sofa hervortraut, dann lass ein Leckerli wie zufällig in seiner Reichweite fallen. Auf diese Weise wird es die „große, weite Welt“ mit schönen Dingen, wie Futter, assoziieren.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Mit einem erregten Kätzchen richtig umgehen

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  1. Umgeleitete Aggressionen kann man für die Hälfte aller Angriffe von Katzen auf Menschen verantwortlich machen [6] . Es kommt bei jungen Katzen dazu, wenn sie frustriert sind. Wird dein Kätzchen bis zum Angriff gereizt, kann aber nicht angreifen, dann leitet es diese Energie auf den nächstbesten Gegenstand. Oft ist das die Person, die es im Angriff gestört hat: Es schlägt um sich und beißt.
    • Sieht dein Kätzchen z.B. draußen vor dem Fenster einen Vogel, kann aber nicht angreifen, weil die Fensterscheibe dazwischen ist, dann kann es sein, dass es seinen Frust am nächstbesten Gegenstand, der sich bewegt oder der ihn stört, wie deinem Fuß, abreagiert.
  2. Wenn du Zeichen von Unruhe bei deinem Kätzchen erkennst, dann solltest du versuchen, die Energie deines Kätzchens auf ein Spielzeug zu lenken. Sobald sein aufgestauter Frust im Spielen ein Ventil gefunden hat, wird es wieder dein liebes Kätzchen sein.
    • Wirf deinem Kätzchen eine Maus mit Katzenminze oder ein Angelspielzeug zu.
  3. 3
    Sei zukünftig in der Lage, Zeichen von Unruhe bei deinem Kätzchen zu erkennen. Der Schlüssel um ungebissen zu bleiben ist, dich von deinem Kätzchen fernzuhalten, sobald du merkst, dass es erregt, frustriert oder ängstlich ist. Anzeichen, dass dein Kätzchen erregt ist und beißen könnte, sind [7] :
    • Flachlegen der Ohren
    • Ein zuckender Schwanz
    • Hautzuckungen
    • Weitgeöffnete Augen und ein starrer Blick
    • Aufgestelltes Fell
    • Tiefe Knurrgeräusche
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Tipps

  • Belohne dein Kätzchen für gutes Benehmen mit kleinen Leckereien und Liebe.
  • Du solltest dein Kätzchen niemals anschreien oder schlagen. Es ist Tierquälerei und sollte unter allen Umständen vermieden werden.
  • Spiele mit deinem Kätzchen am besten mit einem Spielzeug, das an einem Band befestigt ist, damit es dich nicht versehentlich beißt.
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Warnungen

  • Lasse kleine Kinder und Kätzchen niemals zusammen alleine, da es gut sein kann, dass die Kinder den Kätzchen auf irgendeine Weise Angst machen, was in Verteidigungsreaktionen seitens der Kätzchen enden kann.
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Referenzen

  1. Cat Behavior and Training. Ackermann. Publ: TFH Publications.
  2. http://www.humanesociety.org/animals/cats/tips/kitten_play.html
  3. Cat Behavior and Training. Ackermann. Publ: TFH Publications.
  4. http://www.cat-world.com.au/bringing-your-new-kitten-home
  5. Feline Behavior: a guide for veterinarians. Bonnie Beaver. Publ: Saunders, 2nd edition
  6. Cat aggression redirected against people. Chapman BL, Voith VL. Journal Am Vet Med Assoc 196:947-950 March 15, 1990
  7. Feline Behavior: a guide for veterinarians. Bonnie Beaver. Publ: Saunders, 2nd edition

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