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Ein Brunnen ist ein von Menschen in den Boden gebohrtes Loch, um an Flüssigkeit heranzukommen. Meist wird dabei nach Wasser gesucht: Etwa 97 Prozent des Trinkwassers auf der Welt stammt aus unterirdischen Quellen. Wasserbrunnen werden gebohrt, um die Wasserqualität zu überwachen oder um zu heizen oder zu kühlen, sowie um nach einer Behandlung Trinkwasser zu produzieren. Man kann einen Brunnen auf unterschiedliche Art und Weise bohren, und muss einige Dinge beachten.
Vorgehensweise
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Wäge Kosten und Nutzen des Brunnenbohrens gegenüber dem Verlegen von Leitungen oder Transport von Wasser ab. Einen Brunnen zu bohren, bedeutet höhere Anfangskosten als der Anschluss an einem öffentlichen Wassernetz und außerdem besteht das Risiko, nicht genügend Wasser oder kein Wasser in ausreichender Qualität zu finden. Es entstehen dabei ständige Kosten, um das Wasser herauszupumpen und den Brunnen zu warten. In manchen Gegenden gibt es jedoch Einschränkungen, wer sich am öffentlichen Wassernetz anschließen lassen kann. Damit wird das Bohren eines Brunnens eine gute Alternative, wenn es genügend Grundwasser in erreichbarer Tiefe gibt.
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Informiere dich über das Grundstück, auf dem der Brunnen gebohrt werden soll. Du musst dich über die genaue Lage und die Brunnenaufzeichnungen in den geologischen Unterlagen deines Bundeslands informieren.
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Finde heraus, ob bereits zuvor Brunnen auf dem Grundstück gebohrt wurden. In geologischen Unterlagen ist die Tiefe bestehender Brunnen verzeichnet, die bereits auf dem Grundstück gebohrt wurden. Diese Aufzeichnungen kannst du persönlich oder online einsehen. Sie können dir helfen, die Tiefe des Grundwassers und den Ort bestehender Brunnen zu bestimmen.
- Die meisten wasserführenden Schichten liegen auf Tiefe des Grundwassers; diese werden als nicht eingeschlossene wasserführende Schichten bezeichnet, da das Material, das über ihnen liegt, porös ist. Eingeschlossene wasserführende Schichten sind von nichtporösen Schichten bedeckt, die zwar den Wasserspiegel über die Oberkante der wasserführenden Schicht hinaus drücken, sich aber schwieriger durchbohren lassen.
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Studiere geologische und topographische Karten. Wenn auch weniger nützlich als Bohrungsaufzeichnungen, können geologische Karten den allgemeinen Standort wasserführender Schichten sowie die Felsformationen in diesem Bereich anzeigen. Topographische Karten zeigen die Oberflächenstrukturen und Erhebungen und können verwendet werden, um Brunnenstandorte zu verzeichnen. Gemeinsam können sie bestimmen, ob ein Gebiet über genügend Grundwasser verfügt, damit sich eine Bohrung lohnt.
- Grundwasserschichten haben keine einheitliche Tiefe sondern folgen in gewisser Weise den Konturen des Bodens. In Tälern liegt die Grundwasserschicht näher an der Oberfläche, vor allem wenn sie von Flüssen oder Bächen geformt wurden. In höheren Lagen ist das Grundwasser schwieriger zu erreichen.
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Befrage Personen, die in der Nähe des Grundstücks leben. Viele ältere Brunnen sind nicht dokumentiert, und sogar wenn sie dokumentiert sind, erinnern sich Nachbarn vielleicht daran, wie viel Wasser diese Brunnen hervorgebracht haben.
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Lasse dir von einem Berater helfen. Offizielle Berater können allgemeine Fragen beantworten, die über das hinausgehen, was du in diesem Artikel erfährst. Wenn du detailliertere Informationen brauchst als das, was sie bieten können, brauchst du die Dienste eines professionellen Hydrologen.
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Besorge dir alle erforderlichen Genehmigungen zum Brunnenbohren. Erkundige dich bei der jeweiligen Gemeinde, um herauszufinden, welche Genehmigungen du vor dem Bohren brauchst und welche Regeln das Bohren von Brunnen betreffen.Werbeanzeige
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Bohre den Brunnen genügend weit entfernt von allen möglichen kontaminierenden Stoffen. Tiergehege, vergrabene Treibstofftanks, Mülldeponien und Abwassergruben können Grundwasser verschmutzen. Brunnen sollten an Orten gebohrt werden, wo sie leicht gewartet werden können, und mindestens 1,5m von Bauplätzen entfernt sein.
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Wähle die jeweilige Baumethode. Die meisten Brunnen werden gebohrt, man kann sie jedoch auch graben oder schlagen, wenn die Bedingungen entsprechend sind. Gebohrte Brunnen können mit einem Bohrer oder Rotationskabel gebohrt, mit einem Presslufthammer eingeschlagen oder mit Hochdruckwasserstrahl geschnitten werden.
- Brunnen werden gegraben, wenn sich genügend Wasser nah an der Oberfläche befindet und kein harter Fels im Weg ist. Wenn ein Loch mit Schaufeln oder Maschinen gegraben wird, wird ein Gehäuse in die wasserführende Schicht gesenkt und der Brunnen dann gegen Verunreinigungen verschlossen. Da sie flacher als gehauene oder gebohrte Brunnen sind, können sie eher austrocknen, wenn der Grundwasserspiegel bei Trockenheit sinkt.
- Brunnen werden gebohrt, indem man einen Bohrkopf aus Stahl an einer festen Scheibe und dann an einem soliden Rohr befestigt. Zuerst wird ein Loch gebohrt, das breiter ist als das Rohr, dann werden alle Teile mit weiteren Umdrehungen in den Boden getrieben, bis der Bohrkopf in die wasserführende Schicht stößt. Bis zu einer Tiefe von 9 Meter können Brunnen von Hand und bis zu einer Tiefe von 15 Metern maschinell gebohrt werden. Da das verwendete Rohr einen schmalen Durchmesser hat (3 bis 30 cm), werden oft mehrere Brunnen gebohrt, um genügend Wasser zu fördern.
- Erdbohrer sind entweder rotierende Schaufeln oder kontinuierliche Bohrstangen, die entweder von Hand oder maschinell gedreht werden können. Sie funktionieren am besten in lehmigem Boden, der dem Bohrer Halt gibt und schlecht in sandigem Boden oder dichtem Fels. Mit dem Erdbohrer kann man Brunnen von 4,5 bis 6 m Tiefe von Hand und bis zu 38 m maschinell bohren, wobei der Durchmesser von 5 bis 75 cm reichen kann.
- Rotationsbohrer ziehen Flüssigkeit aus Bohrlöchern in einem rotierenden Bohrkopf, um das Bohren einfacher zu machen und die Bohrreste herauszupumpen. Sie können bis zu 300 Meter tief bohren, wobei Bohrlöcher von 7,5 bis 30 cm entstehen. Sie bohren zwar schneller als andere Bohrer durch die meisten Materialien, Fels fällt ihnen jedoch schwer und es ist hier schwierig, die Bohrflüssigkeit von wasserführenden Schichten zu unterscheiden.
- Pressluftbohrer funktionieren durch einen sich an einem Kabel auf und ab bewegenden Hammer, der die Bodenschichten pulverisiert, in die er gebohrt wird. Wie bei Rotationsbohrern wird dabei Wasser verwendet, um Material zu lösen und zu entfernen. Pressluftbohrer können bis in die gleiche Tiefe bohren wie Rotationsbohrer, sind jedoch langsamer und teurer. Sie können jedoch auch Material durchbohren, durch das Rotationsbohrer nicht bohren können.
- Hochdruckwasserdüsen verwenden die gleiche Ausrüstung wie Rotationsbohrer bis auf den Bohrkopf, da das Wasser sowohl das Loch schneidet als auch das gebohrte Material nach oben befördert. Diese Methode dauert nur wenige Minuten. Durch Düsen gebohrte Brunnen können jedoch höchstens 15 Meter tief sein, und das Bohrwasser muss behandelt werden, damit es das Grundwasser nicht verschmutzt, wenn man auf die wasserführende Schicht trifft.
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Stelle den Brunnen fertig. Wenn der Brunnen gebohrt ist, werden Rohre eingelegt, damit das Wasser die Wände des Brunnens nicht abträgt und von ihnen verschmutzt wird. Die Rohre haben meist einen schmaleren Durchmesser als das Bohrloch selbst und werden mit Putz abgedichtet, normalerweise nimmt man entweder Ton oder Beton. Die Rohre verlaufen normalerweise bis zu einer Tiefe von mindestens 5,5 Metern und können in lockerem, sandigem Boden auch entlang des gesamten Brunnens verlaufen. In die Rohre werden Siebe eingelegt, um Sand und Kies herauszufiltern, dann wird der Brunnen mit einem hygienischen Siegel verschlossen, und es sei denn das Wasser steht bereits unter Druck, eine Pumpe angeschlossen, um das Wasser an die Oberfläche zu befördern.Werbeanzeige
Tipps
- Du solltest am besten eine Firma mit dem Bohren des Brunnens beauftragen. Mehr Informationen über Brunnen-Bohrfirmen erhältst du beim Berufsverband.
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