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Dem Friedenscorps beizutreten ist eine weitreichende Entscheidung – 27 Monate wirst du in einem Land leben, das mit unterschiedlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Dabei wirst du auf viele Annehmlichkeiten deines früheren Alltags verzichten müssen. Auf der anderen Seite ist es aber eine Erfahrung, die du nie vergessen wirst; du wirst mit vielen Menschen in Kontakt kommen, die Welt verbessern, wenn auch nur ein kleines bisschen, und nicht zuletzt macht sich so eine Erfahrung auch gut in deinem Lebenslauf. Der Bewerbungsprozess dauert etwa 6 Monate – wenn du die Geduld dazu aufbringst, könnte das die beste Entscheidung sein, die du je getroffen hast. Bitte vergiss nicht, dass das Friedenscorps eine US-amerikanische Behörde ist und es nur US-Bürgern offensteht, mit dem Friedenscorps einen Einsatz zu leisten.

Teil 1
Teil 1 von 3:

So qualifizierst du dich

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  1. Damit deine Bewerbung ernst genommen wird und um deine Chancen zu erhöhen, angenommen zu werden, ist es eine gute Idee, eine höhere Ausbildung zu absolvieren. Tatsächlich braucht man für rund 90% aller Stellen einen höheren Abschluss. [1] Ein Lehrabschluss kann auch ausreichen, falls du die nötige Arbeitserfahrung mitbringst.
    • Folgende Studienrichtungen sind empfehlenswert. Falls du denkst, du bist dafür geeignet und daran interessiert, studiere Agrar-, Forst- oder Umweltwissenschaften. Mit einer Ausbildung in dieser Richtung bist du ein offensichtlicher Anwärter für eine Anstellung in diesen Gebieten, für die oft zu wenig Arbeitskräfte vorhanden sind.
    • Für alle Bereiche brauchst du einen minimalen Notendurchschnitt von 2.5 (amerikanische Skala. Für detailliertere Informationen oder wenn du nicht in den USA eine Ausbildung gemacht hast, kontaktiere das Friedenscorps direkt)
  2. Deine Bewerbungschancen werden sich um einiges erhöhen, wenn du gut Spanisch oder Französisch sprichst. Für etwa 35% aller Einsatzländer musst du entweder zwei Jahre Französischunterricht (oder eine andere romanische Sprache) oder vier Jahre Spanischunterricht auf Gymnasialstufe oder zwei Jahre Spanischunterricht auf Universitätsstufe absolviert haben. [2]
    • Wenn du in ein spanisch- oder französischsprachiges Land eingeteilt wirst und du die Sprache nicht beherrschst, gibt dir das Friedenscorps die Möglichkeit, einen Sprachkurs zu absolvieren. Der Kurs findet zu Beginn deines Einsatzes statt, wird zu den 27 Monaten dazugerechnet und die Kosten werden vom Friedenscorps übernommen.
  3. Das Friedenscorps sucht nach Leuten, die ihren Willen, anderen zu helfen bereits unter Beweis gestellt haben. Wenn du bereits über Erfahrung als Freiwilliger verfügst – sei dies in einem Spital, einer Gassenküche oder als Nachhilfelehrer – zeigst du, dass du weisst, was von dir erwartet wird. Du signalisierst so dem Friedenscorps, dass du die richtige Einstellung für so einen Einsatz mitbringst.
    • Egal was es ist – mach es! Indem du dich in deiner Gemeinde engagierst zeigst du nicht nur, dass du über eine gute Arbeitsmoral und einen integren Charakter verfügst, sondern es befähigt dich auch, die Arbeit, die du für das Friedenscorps ausführen wirst, besser zu machen. Wenn du dich freiwillig engagierst, egal in welchem Bereich, bekommst du ein Gefühl dafür, was heisst, anderen Menschen zu helfen.
  4. In deinem Einsatz wirst du vor allem mit Einheimischen zusammenarbeiten und sehr oft auf dich alleine gestellt sein. Deine Bewerbungschancen erhöhen sich um einiges, wenn du für deinen Einsatz bereits Führungserfahrung mitbringst. [3] Egal ob du eine Freiwilligengruppe geleitet hast, eine Studentenverbindung oder deine Schulband – erwähne es unbedingt, wenn du dich bewirbst.
    • Jegliche selbständig ausgeführte Arbeiten unterstützen deine Bewerbung auch. Selber auf sich aufpassen zu können und unabhängig zu sein sind zwei wichtige Eigenschaften, die das Friedenscorps enorm zu schätzen weiss.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Die Bewerbung ausfüllen

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  1. Das Online-Formular ist einfach zu verstehen und du brauchst weniger als eine Stunde, um es auszufüllen. Bevor du es ausfüllst, schau dir den FAQ-Bereich an und die Porträts der ehemaligen Freiwilligen, damit du ein Gefühl für das ganze Programm bekommst. Es ist besser, zu wissen, worauf du dich einlässt, sonst verschwendest du eine Stunde mit der Bewerbung für ein Programm, das dich vielleicht gar nicht so interessiert
    • Wenn du deine Bewerbung nicht online verfassen willst oder weitere Fragen hast, kannst du die kostenlose Hotline anrufen unter 01 855-855-1961. Vergewissere dich, dass aus deinem Land keine Telefonkosten anfallen, wenn du von ausserhalb der USA anrufst. [4]
  2. Das kannst du gut in 10 bis 15 Minuten erledigen und das Formular ist abrufbar, sobald du bei deiner Online-Bewerbung auf „abschicken“ geklickt hast. Das Formular für deine Krankengeschichte ist umfassend und du wirst aufgefordert, Fragen zu deiner Krankengeschichte zu beantworten.
    • Es ist sehr wichtig, das Formular nach bestem Wissen auszufüllen, weil deine Antworten einen Einfluss darauf haben, welche Formulare du ausfüllen musst für deinen medizinischen Check-up.
  3. Auf der Website des Friedenscorps findest du viele offene Stellen. Du kannst deine Suche spezifizieren, indem du angibst, in welches Land du gehen oder in welchem Bereich du arbeiten willst. Das Friedenscorps hat sechs verschiedene Bereiche – du wirst in einen der folgenden eingeteilt werden: [5]
    • Bildung
    • Jugendarbeit
    • Gesundheit
    • wirtschaftliche Entwicklung auf Gemeindeebene
    • Landwirtschaft
    • Umwelt
  4. Parallel zu deiner medizinischen Abklärung wird dich ein regionales Büro des Friedenscorps kontaktieren, um einen Termin für ein Bewerbungsgespräch zu vereinbaren. Das Gespräch hat zum Ziel, herauszufinden, in welchem Bereich und in welchen Ländern du am besten einsetzbar wärst. Der Vermittler wird dir dann eine Rückmeldung geben, wo er dich am ehesten sieht und wird für dich die nötigen Schreibarbeiten erledigen.
    • Du brauchst nicht nervös zu sein. Alle Vermittler sind ehemalige Freiwillige und sind sehr nett und freundlich. Wenn du wirklich daran interessiert bist, beim Friedenscorps einen Einsatz zu leisten, wird ein ein- bis zweistündiges Bewerbungsgespräch über die Möglichkeit eines Einsatzes kein Problem sein.
  5. Dein Vermittler wird dich für ein Programm vorschlagen. Leider ist es nicht möglich, dir zu sagen, welches Programm das sein wird. Nachdem das passiert ist, wird dein Dossier an das nationale Büro des Friedenscorps in Washington D.C. weitergeleitet und alle weiteren Schritte werden jetzt von hier aus passieren. Es wird einige Zeit dauern, bis du etwas von ihnen hörst (normalerweise etwa 6 Monate). Aber du wirst von ihnen hören! Sobald du Informationen über deinen Einsatz erhalten hast, setze dich mit deinem regionalen Büro in Kontakt, um das Ganze zu bestätigen.
    • Wenn dir dein Einsatzgebiet nicht gefällt, kannst du dich auch erneut bewerben. Du musst dir aber bewusst sein, dass du den ganzen Bewerbungsprozess noch einmal durchmachen und wahrscheinlich wieder ein halbes Jahr warten musst.
  6. Das ist das einzige, wofür du im ganzen Bewerbungsprozess bezahlen musst. Alle übrigen Kosten, von der ersten Bewerbung bis zum Flug, werden vom Friedenscorps übernommen. Sobald deine Bewerbung bestätigt ist, bekommst du ein umfassendes medizinisches Informationsblatt. Vereinbare einen oder besser mehrere Termine bei deinem Arzt. Du wirst mehrere Bluttests absolvieren und eine allgemeine ärztliche Untersuchung machen müssen. Frauen müssen einen Abstrich machen, Männer und auch Bewerber über 50 müssen weitere medizinische Tests machen lassen.
    • Das ganze Informationsblatt muss ausgefüllt und unterschrieben werden. Wenn etwas fehlt, wird die verantwortliche Person mehr Papiere verlangen, was wiederum deinen ganzen Bewerbungsprozess verlängern und auch einen Einfluss auf dein Abreisedatum haben kann.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Gute und wertvolle Erfahrung sammeln

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  1. Sich für einen Einsatz beim Friedenscorps zu entscheiden ist nicht ohne. Viele Bewerber machen diesen Schritt aus den falschen Gründen heraus und gehen nach ein paar Monaten wieder zurück nach Hause. Folgende Punkte solltest du beachten.
    • Lust zu reisen sollte nicht ausschlaggebend sein für deinen Entscheid, dich beim Friedenscorps zu melden. Du machst einen Arbeitseinsatz. Es kann sehr gut sein, dass du in einem Gebiet platziert wirst, wo es extrem schwierig ist, zu reisen. Ausserdem sind Reisen in deinem Lebensunterhalt nicht budgetiert.
    • Denke nicht, dass du mit einem Einsatz beim Friedenscorps die Welt verändern kannst. Du wirst die Welt einiger Menschen verändern, aber sicher nicht die ganze Welt.
    • Entscheide dich nicht für einen Einsatz aus Mangel an Alternativen oder weil du nicht weisst, was du mit deinem Leben anfangen sollst. Ein Einsatz beim Friedenscorps verlangt eine sehr spezielle Persönlichkeit. Wenn du nicht weisst, was du mit deinem Leben anfangen sollst, könnte es dir schwerfallen, dich an die Lebensumstände in einem Entwicklungsland zu gewöhnen.
  2. Es gibt ein paar Grundsätze, die für jedes Programm gelten. Natürlich macht jeder Freiwillige seine eigene Erfahrung, aber ein paar Dinge bleiben sich gleich. So funktioniert's: [6]
    • Jeder Einsatz dauert 27 Monate. Es gibt kürzere Einsätze (als Teil vom Response Program des Friedenscorps), aber die sind generell erfahreneren Berufsleuten und/oder ehemaligen Freiwilligen vorbehalten. [7]
    • Du bekommst Geld, sobald du deine 27 Monate erfüllt hast (etwa $8000 Dollar, vor Abzug der Steuern). Das tönt nach viel, ist aber schnell aufgebraucht, vor allem wenn du nach deinem Einsatz noch reisen gehst.
    • Wenn du Studiendarlehen hast, können diese zurückgestellt werden, während du weg bist. Bis zu 15% der staatlichen Darlehen können pro Einsatzjahr abgegolten werden.
  3. Du kannst dir am ehesten eine Vorstellung über einen Einsatz machen, wenn du mit jemandem sprichst, der dieselbe Erfahrung gemacht hat. Lies Porträts oder Blogs auf dem Netz, setzt dich in Kontakt mit dem ehemaligen Babysitter vom Freund deiner Schwester oder kontaktiere Freiwillige über die Webseite oder mit Hilfe deines Vermittlers.
    • Einige Menschen werden dir sagen, dass es das Beste ist, was sie je gemacht haben. Andere mögen dir sagen, dass es mühsam war und sie nur noch die Tage zählten, bis sie wieder nach Hause gehen konnten. Die Erfahrung als Freiwilliger beim Friedenscorps hängt stark von deiner Persönlichkeit ab – vergiss das nie, wenn du mit ehemaligen Freiwilligen sprichst.
  4. Freiwillige vom Friedenscorps können auf lokaler Ebene viel bewirken, aber nicht auf globaler. Die meisten Freiwilligen sind sich darüber nicht im Klaren, wenn sie ihren Einsatz beginnen – du musst wahrscheinlich genau hinschauen, um die Unterschiede zu erkennen, die deinem Einsatz zu verdanken sind. Vielleicht verhilfst du einem Kind zu besseren Englischkenntnissen oder trägst dazu bei, die landwirtschaftlichen Fähigkeiten eines Dorfs zu verbessern. Vergiss nicht: Auf diese Dinge kommt es an. Vor allem auf diese Dinge.
    • Viele Leute verbinden mit einem Einsatz Dinge, die sich nicht bewahrheiten werden – sei dies, zu reisen oder die wirtschaftliche Situation eines Landes zu verändern. Die Veränderungen sind viel kleiner und passieren auf persönlicher Ebene. Und das ist auch gut so. Mit deiner Präsenz machst du eigentlich schon alles, was du kannst.
  5. Anfangs wirst du niemanden kennen. Sobald du jemanden Englisch reden hörst, wirst du aufhorchen und in die Richtung dieser Person laufen. Du wirst deine Freunde vermissen, das Essen und Trinken in deinem Land und alles andere, was du bisher immer für selbstverständlich gehalten hast. Mit der Zeit wirst du dich daran gewöhnen, aber viele Freiwillige machen eine Phase starken Heimwehs durch. Wenn du dich für einen Einsatz entscheidest, musst du in der Lage sein, mit solchen Situationen umgehen zu können.
    • Du wirst Freunde finden. Wahrscheinlich wird es einige Zeit dauern und du wirst nicht viel Auswahl haben, aber du wirst Freunde finden. Andere Freiwillige werden mit dir zusammen arbeiten. Ihr werdet auch Freizeit haben, die ihr miteinander verbringen könnt. Vielleicht werden das die besten Freunde, die du je getroffen hast.
  6. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du an deinem Einsatzort angestarrt oder vielleicht sogar belästigt wirst. Du wirst alleine sein und manchmal wirst du dich ausgestellt fühlen wie ein Tier im Zoo, das 24 Stunden am Tag angestarrt wird. Es ist nicht leicht, sich daran zu gewöhnen und einige Freiwillige können damit nicht umgehen. Es braucht eine starke Persönlichkeit, um unter solchen Bedingungen zu wachsen. Wenn du denkst, dass du so eine Persönlichkeit bist, dann solltest du dich unbedingt beim Friedenscorps melden.
    • Dies gilt vor allem für Frauen. Es kann sehr gut sein, dass du in ein Land platziert wirst, wo Gleichberechtigung sich erst langsam entwickelt. Es kann sein, dass du Zielscheibe von Sprüchen und Witzen wirst. Auch wenn das sehr unglücklich ist, ist es in einigen Gebieten sehr normal und blöderweise kann man dagegen sehr wenig unternehmen.
  7. Sei darauf vorbereitet, viel Freizeit zu haben, vor allem anfangs, wenn du zuerst die Sprache lernen und dich eingewöhnen musst. Es ist gut, wenn du eine Beschäftigung von zu Hause mitnimmst, zum Beispiel deine Gitarre oder dein Strickzeug. Auch wenn du weder Gitarre spielen noch stricken kannst – du wirst genügend Zeit haben, es zu lernen!
    • Das kann, aber muss nicht heissen, dass du Gelegenheit haben wirst, zu reisen. Wie auch immer, vergiss nicht, dass „reisen“ heissen kann, in einer einfachen Hütte zu schlafen, zu der du nur mit einem alten Schleppkahn gelangst.
  8. Wir sprechen hier nicht von anderen Einkaufshäusern, wir sprechen hier von fehlender Elektrizität oder fliessendem Wasser. Du wirst an einem Freitagabend höchstwahrscheinlich keine Pläne haben und vielleicht nicht einmal Freunde, die du anrufen kannst. Schmutz und Staub wird sich in allen Winkeln deines Körpers ausbreiten, das Klima wird dir zu schaffen machen und du wirst dich wie ein Aussenseiter fühlen. In vielfacher Weise sind das alles wundervolle Dinge, die Schwierigkeit besteht lediglich darin, nicht zu vergessen, dass sie eben wundervoll sind!
    • Unabhängig davon haben es Freiwillige heutzutage einfacher als früher. Nur einer von vier Freiwilligen hat kein fliessendes Wasser oder keinen Strom. Wenn man so will, werden die Zeiten weniger hart.
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Tipps

  • Habe Geduld. Wenn du es wirklich willst, dann wird es passieren.
  • Vergiss nicht, dass du jederzeit umkehren kannst, aber es ist viel einfacher umzukehren, bevor du im Flugzeug sitzt!
  • Sei flexibel. Wenn du dich mit einer fixen Idee im Kopf bewirbst und denkst „Ich möchte genau diese Arbeit in diesem Land machen“, dann sinken deine Bewerbungschancen erheblich. Wenn du offen bleibst, kannst du vielleicht genau das tun, was du machen wolltest.
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Warnungen

  • Dieser Artikel gibt weder die Ansichten des Friedenscorps noch diejenigen der US-Regierung wieder.
  • Das Friedenscorps ist eine grosse, sich stetig verändernde Organisation. Behalte das im Kopf, wenn es danach aussieht, als WOLLTEN sie nicht, dass du einen Einsatz machst (wegen einer oder mehrerer Hürden).
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