PDF download PDF herunterladen PDF download PDF herunterladen

In Deutschland kommt es zu bis zu 50.000 Tierbissen pro Jahr. Kinder werden am häufigsten Opfer und der überwiegende Teil der Bissverletzungen entsteht durch Hunde. [1] Dabei kann es zu Infektionen und anderen Komplikationen kommen. Teilweise werden Menschen durch Hunde schwer verletzt, auch permanente Behinderungen als Folge von Hundebissen kommen vor. Außerdem besteht die Gefahr einer Ansteckung mit Tollwut. [2] In diesem Artikel erklären wir dir, wie du einen Hundebiss reinigst und behandelst und wann du zu einem Arzt gehen solltest, damit du das Risiko von Komplikationen minimieren kannst.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Behandle kleinere Bissverletzungen

PDF download PDF herunterladen
  1. Meist sind Hundebisse einigermaßen harmlose Verletzungen, die du selbst behandeln kannst. Ist die Haut kaum verletzt oder du hast nur einen Kratzer, kannst du dich selbst verarzten. [3]
    • Anders sieht es aus, wenn das unter der Haut liegende Gewebe ebenfalls verletzt wurde oder Knochen oder Gelenke gebrochen sind. In solchen Fällen solltet du immer zum Arzt gehen - mehr dazu im zweiten Abschnitt.
  2. Lass einige Minuten lang reichlich angenehm warmes Wasser über die Verletzung laufen und reinige sie gründlich mit Seife. [4] So kannst du hoffentlich einen Großteil der Keime auswaschen, die aus der Schnauze des Hundes in deine Wunde übertragen wurden.
    • Du kannst dafür jede Seife verwenden, aber am besten ist es, wenn du eine antibakterielle Seife hast.
    • Die Wunde kann beim Auswaschen etwas brennen, aber du solltest die Zähne zusammenbeißen und sie gründlich reinigen.
  3. Nimm ein sauberes Handtuch oder Verbandsmaterial und drück damit auf die Verletzung, wenn sie nach dem Auswaschen immer noch blutet. [5] Die Blutung sollte innerhalb von einigen Minuten ganz oder zumindest so weit aufhören, dass du die Wunde gut verbinden kannst.
    • Blutet sie weiterhin zu stark, um sie zu verbinden, geh zum Arzt. [6]
  4. Diese kann einer Infektion der Wunde vorbeugen. [7] Verwende die Salbe gemäß Hinweisen im Beipackzettel.
  5. Sobald du die antibiotische Salbe aufgetragen hast, solltest du die Wunde verbinden. [8] Leg den Verband mit genug Druck an, um die Wunde zu schützen, achte aber darauf, dass die Durchblutung nicht beeinträchtigt wird und es nicht unangenehm wird.
  6. Du solltest den Verband jedes Mal wechseln, wenn er schmutzig wird, etwa wenn du duschen gehst. Wasch den Biss vorsichtig aus, trag erneut die antibiotische Salbe auf und verbinde die Stelle frisch.
  7. Nach einem Hundebiss, der die Haut verletzt hat, kann es zu einer Tetanusinfektion kommen. [9] Liegt deine letzte Tetanusspritze mehr als fünf Jahre zurück, wird der Arzt sie auffrischen. [10]
  8. Achte auf Anzeichen einer Infektion. Solltest du befürchten, dass sich die Wunde infiziert, geh sofort zum Arzt. Folgende Anzeichen können auf eine Infektion hinweisen: [11] [12]
    • Schlimmer werdende Schmerzen
    • Schwellungen
    • Rötungen oder Wärme um die Bisswunde herum
    • Fieber
    • Eitrige Absonderungen
  9. Tollwut ist eine weitere Infektion, die selbst bei einem noch so kleinen Biss übertragen werden kann. Oft kennt man den Hund, der einen gebissen hat, oder seinen Besitzer und kann daher bestätigen, dass der Hund gegen Tollwut geimpft ist. In diesem Fall besteht kein Grund zur Sorge. [13]
    • Kann der Impfstatus des Hundes nicht zweifelsfrei bestimmt werden – etwa weil es sich um einen Straßenhund handelt –, sollte der Hund nach Möglichkeit zwei Wochen lang beobachtet werden, um zu sehen, ob Symptome auftreten. Außerdem solltest du in diesem Fall unbedingt sofort zum Arzt gehen.
  10. Auch bei eigentlich unbedeutenden Bissverletzungen solltest du unter bestimmten Umständen einen Arzt aufsuchen. Solche Umstände sind etwa: [14]
    • Diabetes
    • Lebererkrankungen
    • Krebs
    • HIV
    • Behandlung mit Medikamenten, die das Immunsystem schwächen, etwa gegen Autoimmunerkrankungen.
    Werbeanzeige
Methode 2
Methode 2 von 2:

Behandle eine schwere Bissverletzung

PDF download PDF herunterladen
  1. Ein schwerer Biss weist eine oder mehrere tiefe Verletzungen der Haut durch die Zähne des Hundes auf. Das Gewebe ist möglicherweise zerfetzt, möglicherweise aber auch nicht. [15] Manche Hunderassen haben eine enorme Beißkraft, deshalb kann es auch zu Verletzungen der Knochen, Sehnen oder Gelenke kommen, die sich durch starke Schmerzen äußern, wenn du die betroffene Stelle bewegst. Möglicherweise kannst du sie auch gar nicht bewegen. In folgenden Fällen solltest du unbedingt zum Arzt gehen: [16]
    • Wenn der Biss so tief ist, dass du Fett, Muskeln oder gar Knochen sehen kannst
    • Wenn der Biss ausgefranste Ränder hat oder sie weit auseinander liegen
    • Wenn Blut aus der Wunde spritzt oder sich die Blutung nicht innerhalb von 15 Minuten durch Druck stoppen lässt
    • Wenn die Wunde größer ist als ein bis zwei Zentimeter
    • Wenn sich die Wunde am Kopf oder Hals befindet
  2. Bevor du zum Arzt gehst, solltest ein sauberes Handtuch nehmen und damit auf die Wunde drücken, um die Blutung bestmöglich zu stoppen. [17] Deck die Wunde ab und üb Druck darauf aus, bis du beim Arzt angekommen bist.
  3. Dieser kann bei einer schweren Bissverletzung am besten beurteilen, wie sie behandelt werden sollte, vom Stoppen der Blutung bis hin zur Entscheidung, ob die Wunde genäht werden sollte. Vermutlich wird er die Wunde ausspülen und gründlich mit einem Desinfektionsmittel wie Jod reinigen und bei Bedarf eine Ausschneidung vornehmen. Dabei wird stark beschädigtes oder infiziertes Gewebe entfernt, das andernfalls die Heilung weniger geschädigten Gewebes behindern kann. [18]
    • Außerdem wird er sich deinen Impfpassansehen wollen um zu entscheiden, ob du eine Auffrischung deiner Tetanusimpfung brauchst.
    • Befürchtet der Arzt, dass durch den Biss Knochen geschädigt wurden, wird er sich röntgen, um die richtige Behandlungsmethode zu determinieren. [19]
    • Dies ist der richtige Zeitpunkt, um dem Arzt zu sagen, ob du sicher weißt, dass der betreffende Hund gegen Tollwut geimpft ist. Sieht der Arzt das Risiko einer Tollwutinfektion, wirst du mehrere Tollwutimpfungen über dich ergehen lassen müssen. [20]
  4. Hast du Anzeichen einer Infektion oder erkennt der Arzt ein erhöhtes Risiko, dass du nachträglich eine Infektion entwickeln könntest, wird er dir vermutlich Antibiotika verschreiben. [21]
    • Das am häufigsten eingesetzte Antibiotikum ist Co-Amoxiclav. Meist geht die Einnahme über drei bis fünf Tage. Häufigste Nebenwirkungen sind Verdauungsbeschwerden.
  5. Dein Arzt wird dir genaue Anweisungen geben, wie und wie oft du sie wechseln solltest, nachdem er die Wunde behandelt hat. [22] Vermutlich wird das ein oder zwei Mal täglich sein.
    Werbeanzeige

Tipps

  • Erzieh deinen Hund vernünftig, um das Risiko von Bissen zu senken.
  • Weitere Informationen dazu, wie du Hundebisse verhindern kannst, findest du in diesem Artikel.
Werbeanzeige

Warnungen

  • Beginnt der Biss zu jucken oder schwillt die Stelle stark an, geh zum Arzt.
  • Verschlimmert sich die Wunde, solltest du ebenfalls zum Arzt gehen.
  • Dieser Artikel bietet zwar Empfehlungen, wie ein Hundebiss behandelt werden kann, er ersetzt aber keinen medizinischen Rat. Geh immer zum Arzt, wenn du dir nicht ganz sicher bist, wie schlimm ein Biss ist.
  • Bist du nicht absolut sicher, dass der Hund gegen Tollwut geimpft ist (etwa aufgrund eines Vermerks im Impfbuch des jeweiligen Hundes), solltest du immer sofort zum Arzt gehen. Es ist möglich, Maßnahmen zu ergreifen, wenn der Biss noch sehr frisch ist, später kann der Arzt dir nicht mehr helfen. [23]
  • Bisse in Hände, Füße oder Kopf müssen häufiger medizinisch versorgt werden, da die Haut sehr dünn ist und es viele zerbrechliche Knochen und Gelenke gibt. [24]
Werbeanzeige
  1. http://www.uptodate.com/contents/animal-bites-beyond-the-basics?source=search_result&search=dog+bite&selectedTitle=1~26
  2. http://www.uptodate.com/contents/animal-bites-beyond-the-basics?source=search_result&search=dog+bite&selectedTitle=1~26
  3. http://www.mayoclinic.org/first-aid/first-aid-animal-bites/basics/art-20056591
  4. http://www.uptodate.com/contents/animal-bites-beyond-the-basics?source=search_result&search=dog+bite&selectedTitle=1~26
  5. http://www.uptodate.com/contents/animal-bites-beyond-the-basics?source=search_result&search=dog+bite&selectedTitle=1~26
  6. http://www.mayoclinic.org/first-aid/first-aid-animal-bites/basics/art-20056591
  7. http://www.urmc.rochester.edu/encyclopedia/content.aspx?ContentTypeID=1&ContentID=2978
  8. http://www.mayoclinic.org/first-aid/first-aid-animal-bites/basics/art-20056591
  9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3178974
  10. http://www.uptodate.com/contents/animal-bites-beyond-the-basics?source=search_result&search=dog+bite&selectedTitle=1~26
  11. http://www.uptodate.com/contents/rabies-beyond-the-basics?source=search_result&search=dog+bite&selectedTitle=7~26
  12. http://www.uptodate.com/contents/soft-tissue-infections-due-to-dog-and-cat-bites?source=see_link&sectionName=Prophylaxis&anchor=H8#H8
  13. http://www.uptodate.com/contents/animal-bites-beyond-the-basics?source=search_result&search=dog+bite&selectedTitle=1~26
  14. http://www.uptodate.com/contents/rabies-beyond-the-basics?source=search_result&search=dog+bite&selectedTitle=7~26
  15. http://www.uptodate.com/contents/animal-bites-beyond-the-basics?source=search_result&search=dog+bite&selectedTitle=1~26

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 11.086 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige