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Nierensteine können zu moderaten bis starken Schmerzen führen. Glücklicherweise haben sie selten dauerhafte Schäden oder Komplikationen zur Folge. Auch wenn sie unangenehm sind, sind die meisten Nierensteine klein genug, um ohne medizinische Behandlung ausgeschieden zu werden. Trinke reichlich Wasser, kontrolliere die Schmerzen mit Medikamenten und nimm Mittel, um den Harntrakt zu entspannen, wenn dein Arzt das empfiehlt. Um das Risiko für zukünftige Nierensteine zu lindern, solltest du deinen Salzkonsum reduzieren, dich fettarm ernähren und dich an andere Ernährungsumstellungen halten, die dein Arzt dir empfiehlt. [1]

Methode 1
Methode 1 von 3:

Kleine Nierensteine ausscheiden

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  1. Symptome für Nierensteine sind stechende Schmerzen in den Seiten, im Schoß oder Unterbauch sowie beim Wasserlassen. Dazu kommen trüber Urin und die Unfähigkeit zum Wasserlassen. Geh zum Arzt, um eine akkurate Diagnose und einen passenden Behandlungsplan zu bekommen. [2]
    • Ärzte stellen durch Blut- und Urinuntersuchungen, Ultraschall und Röntgen fest, ob es sich um Nierensteine handelt. Tests und bildgebende Scans zeigen, was für Nierensteine du hast, wie groß sie sind und ob sie klein genug sind, um von allein ausgeschieden zu werden.
  2. Wasser fließt durch die Nieren und hilft, die Steine auszuspülen. Überprüfe deinen Urin, um deine Flüssigkeitszufuhr zu überwachen. Ist er blassgelb, dann trinkst du genug Wasser. Ist er dunkel, dann bist du dehydriert. [3]
    • Wenn du dafür sorgst, dass du hydriert bleibst, dann kannst du zukünftige Steine verhindern. Deshalb solltest du jeden Tag ausreichend Wasser trinken.
    • Wasser ist am besten. Du kannst aber auch Ginger Ale oder 100%igen Fruchtsaft in moderaten Mengen trinken. Vermeide aber Grapefruit- oder Cranberrysaft, denn sie können das Risiko für Nierensteine erhöhen. [4]
    • Meide Koffein oder schränke den Konsum ein, da es dehydrieren kann. Trinke möglichst nicht mehr als 250 ml koffeinhaltigen Kaffee, Tee oder Cola am Tag. [5]
  3. Nimm je nach Bedarf und Empfehlung des Arztes Schmerzmittel . Die meisten Nierensteine verschwinden meist ohne medizinische Behandlung, aber ihr Ausscheiden kann trotzdem schmerzhaft sein. Nimm dagegen ein frei verkäufliches Schmerzmittel wie Ibuprofen® oder Aspirin®. Siehe auf der Packung nach der empfohlenen Dosierung. [6]
    • Wenn frei verkäufliche Schmerzmittel nicht wirken, bitte deinen Arzt um ein rezeptpflichtiges Mittel. Entweder bekommst du eine verschreibungspflichtige Dosierung eines Mittels (z.B. Ibuprofen®) oder ein narkotisierendes Schmerzmittel. [7]
    • Achte darauf, jegliche Medikamente entsprechend ärztlicher Anordnung einzunehmen.
  4. Diese Mittel entspannen die Muskeln im Harntrakt, so dass Harnsteine leichter ausgeschieden werden können. Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig und werden täglich zur selben Zeit, etwa 30 Minuten nach einer Mahlzeit eingenommen. [8]
    • Zu den Nebenwirkungen können zählen: Schwindel, Benommenheit, Schwäche, Durchfall und Ohnmacht. Vorsichtiges Aufstehen aus dem Bett oder aus dem Sitzen kann gegen Ohnmacht und Benommenheit helfen. Sage deinem Arzt, ob die Nebenwirkungen anhalten oder schwer sind. [9]
  5. Dazu bittet dein Arzt dich ggf, in eine Tasse zu urinieren und den Urin dann abzuseihen. Das Aufheben eines Steins ist notwendig, wenn bei dir eine Harnwegsblockierung festgestellt wurde oder Art bzw. Ursache der Nierensteine nicht feststehen. [10]
    • Der langfristige Umgang mit Nierensteinen hängt von Art und Ursache ab. Um einen effektiven Behandlungsplan zu entwickeln, braucht dein Arzt ggf. einen Stein zum Testen.
    • Falls nötig stellt dir dein Arzt die notwendigen Gegenstände zur Verfügung und sagt dir, wie du einen Stein auffangen kannst.
  6. Dieser Prozess kann bei einem kleinen Nierenstein von ein paar Tagen bis zu ein paar Monaten dauern. In dieser Zeit solltest du weiter die Medikamente nach ärztlicher Anweisung einnehmen. Bleibe hydriert, halte den Schmerz unter Kontrolle und befolge die Ratschläge des Arztes zur Ernährung. [11]
    • Es kann frustrierend sein, darauf zu warten, dass ein kleiner Nierenstein abgeht. Versuche aber, Geduld zu haben. Meist verschwinden sie zwar von allein, aber ab und zu bedarf es einer medizinischen Intervention. Wenn während des Wartens auf den Abgang die Symptome schlimmer werden, z.B. starke Schmerzen auftreten, du nicht urinieren kannst oder Blut im Urin auftaucht, geh zum Arzt.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Medizinische Behandlungsmöglichkeiten

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  1. Dazu zählen u.a.: Blut im Urin, Fieber oder Frösteln, Hautverfärbungen, starke Rücken- oder Seitenschmerzen, Erbrechen oder Brennen beim Wasserlassen. Wenn du darauf wartest, dass ein kleiner Stein abgeht, ruf deinen Arzt an, wenn derartige Symptome auftreten. [12]
    • Wenn du noch nicht beim Arzt warst oder noch keine Nierensteine diagnostiziert wurden, geh bei diesen Symptomen zum Arzt.
    • Ärzte diagnostizieren Nierensteine meist mit Ultraschall oder Röntgen. Wird festgestellt, dass ein Stein zu groß ist, um allein abzugehen, dann wird dir eine Behandlung je nach Größe und Lokalisierung des Steins empfohlen.
  2. Dein Arzt verschreibt dir ggf. Medikamente, um die Substanz abzubauen und zu entfernen, die die Steine verursacht. Kalziumcitrat z.B. wird eingesetzt, um Kalziumsteine zu kontrollieren, die am häufigsten auftreten. Bei Harnsäuresteinen wird der Wirkstoff Allopurinol eingesetzt, um den Harnsäurespiegel im Körper zu senken. [13]
    • Es können unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten, z.B. Magenbeschwerden, Durchfall, Schwindel und Benommenheit. Informiere deinen Arzt, wenn Nebenwirkungen anhalten oder stark sind. [14]
  3. Verdauungsstörungen, Gicht, Nierenerkrankungen, Fettleibigkeit und einige Medikamente können Nierensteine fördern. Um das Risiko für Nierensteine zu senken, sprich mit deinem Arzt über die Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen, eine Ernährungs- oder Medikamentenumstellung. [15]
    • Bei Strutivsteinen, die durch Infektionen hervorgerufen werden, verschreibt dir dein Arzt wahrscheinlich ein Antibiotikum. Nimm jedes Medikament wie vorgeschrieben und höre nicht mit der Einnahme auf, ohne mit dem Arzt gesprochen zu haben.
  4. Lithotripsie oder Stoßwellentherapie wird bei den meisten großen Nierensteinen angewandt, die sich in den Nieren oder im oberen Harntrakt befinden. Dabei sendet eine Maschine Hochdruckschallwellen durch den Körper, die große Steine in kleinere Stücke zertrümmern. Diese Stücke können dann über den Urin ausgeschieden werden. [16]
    • Du bekommst ein Medikament, um während der Prozedur zu entspannen oder zu schlafen. Sie dauert ungefähr eine Stunde und du musst danach etwa zwei Stunden ruhen. Die meisten Menschen können am selben Tag wieder nach Hause gehen.
    • Ruhe dich ein bis zwei Tage aus, bevor du deine normalen Aktivitäten wieder aufnimmst. Die Stücke brauchen vier bis acht Tage, um ausgeschieden zu werden. Während dieser Zeit hast du ggf. Schmerzen in den Seiten oder im Rücken, dir wird ggf. übel oder du bemerkst geringe Mengen Blut im Urin. [17]
  5. Zum unteren Harntrakt zählen Blase und Harnröhre (das ist die Röhre, über die der Urin den Körper verlässt). Ein besonders dünnes Gerät wird eingesetzt, um dort größere Steine zu finden und zu entfernen.
    • Dein Arzt empfiehlt ggf. auch eine ähnliche Prozedur, die sogenannte Ureteroskopie, um Steine aus den Röhren zu entfernen, die Nieren und Blase verbinden. Wenn ein Stein zu groß ist, um entfernt zu werden, dann zertrümmert ein Laser ihn in Stücke, die klein genug sind, um über den Urin ausgeschieden zu werden.
    • Zystoskopie und Ureteroskopie werden meist unter Betäubung durchgeführt, d.h. dass du während der Prozedur schläfst. Die meisten Menschen können danach am selben Tag nach Hause gehen.
    • In den ersten 24 Stunden nach der Prozedur leidest du ggf. unter einem Brennen beim Urinieren und bemerkst geringe Mengen Blut im Urin. Informiere deinen Arzt, wenn diese Symptome länger als einen Tag anhalten. [18]
  6. Bei Nierensteinen muss selten operiert werden. Es kann aber nötig sein, wenn andere Methoden nicht möglich oder wirksam sind. Dabei wird ein Schlauch über einen kleinen Schnitt im Rücken eingeführt. Dann werden die Steine mit einem Laser entweder entfernt oder zertrümmert. [19]
    • Nach einer Nephrolithotomie (der technischen Bezeichnung für diese Prozedur) müssen Patienten meist mindestens zwei bis drei Tage im Krankenhaus bleiben. Dein Arzt wird dir sagen, wie du dich umziehen, deine Wunde versorgen und nach der Prozedur ruhen sollst. [20]
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Nierensteine verhindern

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  1. Dein Arzt empfiehlt dir Ernährungsumstellungen für die spezifische Art Steine, die du hast. Bestimmte Veränderungen, z.B. weniger Salz und Fett zu essen und mehr Wasser zu trinken, gelten für alle Typen. Aber bestimmte Nahrungsmittel fördern die Bildung spezifischer Nierensteine. [21]
    • Wenn du z.B. Harnsäuresteine hast, dann solltest du Hering, Sardinen, Anchovis, Organe (wie Leber), Pilze, Spargel und Spinat meiden.
    • Wenn du Kalziumsteine hast, dann musst du Kalzium und Vitamin-D-Ergänzungsmittel meiden. Du musst kalziumreiche Nahrung einschränken und nur zwei bis drei Portionen davon täglich essen. Du solltest auch Säureblocker meiden, die Kalzium enthalten.
    • Du solltest wissen, dass Menschen, die einmal Nierensteine hatten, ein erhöhtes Risiko für zukünftige Nierensteine haben. Die Steine kehren innerhalb von fünf bis zehn Jahren bei 50 % der Menschen zurück, die bereits Nierensteine hatten. Präventive Maßnahmen können allerdings das Risiko dafür senken. [22]
  2. Erwachsene sollen täglich maximal 2300 mg Salz konsumieren, aber dein Arzt wird dir wahrscheinlich raten, nur 1500 mg zu dir zu nehmen. Salze deine Speisen möglichst nicht nach und limitiere die Salzmenge beim Kochen. [23]
    • Verwende anstelle von Salz frische getrocknete Kräuter, Zitronensaft oder -zesten.
    • Koche möglich selbst, anstatt essen zu gehen. Wenn du außer Haus isst, dann kannst du die Salzmenge im Essen nicht kontrollieren.
    • Vermeide Aufschnitt oder verarbeitetes sowie bereits mariniertes Fleisch. Halte dich außerdem von salzigen Snacks wie Chips fern.
  3. Gib ein paar Spritzer Zitrone ins Wasser oder trinke jeden Tag ein Glas zuckerarme Limonade. Zitrone kann Kalziumsteine aufbrechen und dafür sorgen, dass sich erst gar keine bilden. [24]
    • Zitrone hilft ggf. auch, das Risiko von Harnsäuresteinen zu senken.
    • Trinke keine Limonade oder andere Zitrone enthaltene Produkte, die viel Zucker enthalten. [25]
  4. Du kannst wahrscheinlich tierische Produkte in Maßen essen, wenn sie fettarm sind, z.B. weißes Geflügelfleisch und Eier. Um das Risiko für Nierensteine jeder Art zu senken, vermeide fettes, rotes Fleisch und iss möglichst viel Eiweiß aus pflanzlichen Quellen, z.B. Bohnen, Linsen und Nüsse. [26]
    • Wenn du zu Urinsäuresteinen neigst, iss möglichst nicht mehr als 85 g Fleisch pro Mahlzeit. Um diese Art Steine zu vermeiden, schlägt dein Arzt dir ggf. vor, ganz auf tierisches Eiweiß zu verzichten, auch auf Eier und Geflügel. [27]
  5. Einige Menschen mit Kalziumsteinen glauben, dass sie ganz auf Kalzium verzichten sollen. Du brauchst aber Kalzium, um gesunde Knochen zu behalten. Deshalb solltest du täglich zwei bis drei Portionen Milch, Käse oder Joghurt essen. [28]
    • Nimm keine Ergänzungsmittel für Kalzium, Vitamin-D oder C und vermeide Säureblocker, die Kalzium enthalten.
  6. Mache möglichst jeden Tag 30 Minuten Sport, denn körperliche Aktivitäten sind für deine allgemeine Gesundheit wichtig. Stramme Spaziergänge und Fahrradfahren eignen sich gut und besonders dann, wenn du nicht an körperliche Aktivitäten gewohnt bist. [29]
    • Auch wenn Sport wichtig ist, achte darauf, wie viel du schwitzt. Je mehr du schwitzt, desto mehr Wasser musst du trinken. Achte darauf, nicht zu dehydrieren. Trinke alle 20 Minuten etwa 250 ml Wasser, wenn du intensiv Sport treibst, es sehr heiß ist oder du viel schwitzt.
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Tipps

  • Es ist wichtig, präventive Methoden anzuwenden, um zukünftige Nierensteine zu vermeiden. Denke aber daran, dass etwa die Hälfte der Menschen, die sie einmal hatten, sie wiederbekommen. [30]
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  1. https://medlineplus.gov/ency/patientinstructions/000135.htm
  2. https://www.health.harvard.edu/blog/5-things-can-help-take-pass-kidney-stones-2018030813363
  3. https://medlineplus.gov/ency/article/000458.htm
  4. https://medlineplus.gov/ency/article/000458.htm
  5. https://medlineplus.gov/druginfo/meds/a682673.html
  6. https://www.niddk.nih.gov/health-information/urologic-diseases/kidney-stones/definition-facts# more-likely
  7. https://medlineplus.gov/ency/article/007113.htm
  8. https://medlineplus.gov/ency/patientinstructions/000136.htm
  9. https://www.niddk.nih.gov/health-information/diagnostic-tests/cystoscopy-ureteroscopy
  10. https://www.niddk.nih.gov/health-information/urologic-diseases/kidney-stones/treatment
  11. https://medlineplus.gov/ency/patientinstructions/000137.htm
  12. https://medlineplus.gov/ency/patientinstructions/000135.htm
  13. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5817324/
  14. https://www.niddk.nih.gov/health-information/urologic-diseases/kidney-stones/eating-diet-nutrition# sodium
  15. https://www.health.harvard.edu/blog/5-things-can-help-take-pass-kidney-stones-2018030813363
  16. https://www.kidney.org/atoz/content/kidneystones_prevent
  17. https://medlineplus.gov/ency/patientinstructions/000135.htm
  18. https://www.niddk.nih.gov/health-information/urologic-diseases/kidney-stones/eating-diet-nutrition#uric
  19. https://www.kidney.org/atoz/content/kidneystones_prevent
  20. https://www.kidney.org/atoz/content/kidneystones_prevent
  21. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/kidney-stones/symptoms-causes/syc-20355755

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