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Jeder Trainingsplan für einen Papagei muss im Wesentlichen so individuell sein wie der Vogel, den du in deinem Haus aufgenommen hast. Jeder Papagei hat eine einzigartige Persönlichkeit und du brauchst eine besondere Mischung aus Technik, Geduld, Freundschaft und Bestechung, um ihn effektiv trainieren zu können. Dennoch gibt es einige allgemeine Tipps, die dir helfen können, dich auf das Training vorzubereiten und - in den meisten Fällen - einige grundlegende und nützliche Fähigkeiten zu vermitteln.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Die richtigen Vorbereitungen

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  1. Überlege dir, wie du ein kleines Kind unterrichten würdest. Wenn es sich sicher, ruhig, behaglich und wachsam fühlt, nimmt es den Unterricht mit größerer Wahrscheinlichkeit effektiv auf. Dasselbe gilt für deinen Papagei.
    • Finde einen ruhigen Raum, wo du und dein Vogelschüler sich auf die anstehende Aufgabe konzentrieren können. Wähle einen Ort, der dem Vogel vertraut ist, damit er sich schon vor Beginn des Trainings wohl fühlt. [1]
    • Versuche nicht zu trainieren, wenn der Papagei übermäßig aufgeregt ist. Warte auf einen ruhigeren Moment. Allerdings funktioniert das Training mit Leckerlis am besten, wenn der Vogel hungrig ist. Also ist das Training vor der Mahlzeit normalerweise das beste Szenario.
  2. Obwohl Papageien oft recht freundlich und fürsorglich sind, sind sie im Allgemeinen nicht dafür bekannt, übermäßig geduldig zu sein. Verzögerungen und Fehler machen sich während des Trainings nicht so gut, weshalb die Vorbereitung so wichtig ist.
    • Suche alles zusammen, was du für die Art von Training brauchst, das du durchführen wirst. Dazu gehören Gegenstände wie ein Sitzstab in der Hand, ein Handtuch, ein Klicker (wenn du "Klickertraining" machst), ein Stäbchen oder einen Trommelstock (fürs "Target-Training"), eine Leine / ein Geschirr (wenn das Training im Freien stattfindet), Bitterapfelspray (um den Papagei daran zu hindern, an Dingen wie Vorhängen zu knabbern) und natürlich Leckerlis. [2]
    • Wähle ein Leckerli, das dein Papagei besonders genießt und das du auch leicht an deinen Vogel verfüttern kannst. Dünne Apfelspalten können z.B. für einen Papagei eine gute Leckerei sein. [3]
  3. Wir wissen alle, dass alte Hunde Schwierigkeiten haben, neue Tricks zu lernen, und dasselbe Prinzip gilt für fast jedes Tier, auch für Papageien (und Menschen!).
    • Beginne so früh wie möglich mit dem Training. Wenn dein Papagei in der Lage (wenn auch noch nicht ganz willens) ist, ein Leckerli aus deiner Hand zu fressen, kannst du mit dem Training beginnen. [4]
    • Du solltest im Laufe des Tages mehrere Trainingseinheiten abhalten, idealerweise jeden Tag zu ähnlichen Zeiten, um Konsistenz zu gewährleisten. Noch wichtiger ist es aber, dass der Papagei in Lernstimmung, d.h. ruhig ist.
    • Halte die Trainingseinheit jedoch relativ kurz - nicht länger als fünfzehn Minuten am Stück. Sobald dein Vogel anfängt, das Interesse zu verlieren, solltest du die Sitzung beenden und ein anderes Mal weitermachen. [5]
  4. Es ist für praktisch jede Art von Papageien-Training unerlässlich, deinen Vogel mit einem Leckerbissen aus deiner Hand zu belohnen. So schaffst du auch eine Bindung zwischen dir und einem neuen und/oder jungen Papagei.
    • Beginne den Prozess mit dem Papagei in seinem Käfig. Nähere dich langsam und präsentiere das Leckerli. Bleib ruhig und äußere nur ermutigende Zustimmung, wenn der Vogel schließlich das Leckerli nimmt.
    • Apfelscheiben sind auch hier eine gute Leckerli-Option, wenn du Angst hast, dass deine Finger angeknabbert werden. Wenn du möchtest, kannst du auch Handschuhe tragen, obwohl dein Vogel diese vielleicht noch attraktiver findet, um daran zu knabbern.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Grundlegende Trainingsstrategien

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  1. "Formen" ist dabei eine Trainingsideologie, die sich darauf konzentriert, den Vogel für die Annäherung und schließlich das bewusste Handeln bei den Schritten zu belohnen, die zur Erfüllung einer Trainingsaufgabe erforderlich sind.
    • Formen ist eine gute Bezeichnung, denn es geht darum, Verhaltensweisen durch positive Verstärkung zu formen.
    • Ein Beispiel: Wenn du deinem Papagei beibringst, sich in einer kleinen Wasserschale zu baden, würdest du den Vogel dafür belohnen, dass er (neben einigen anderen Zwischenschritten) zur Schale schaut, die Schale anschaut, sich auf die Schale zu bewegt, sich auf die Schale setzt, das Wasser testet, ins Wasser tritt und schließlich herumspritzt.
  2. Haustiere, von Vögeln bis hin zu Katzen, können oft vom "Klickertraining" profitieren. Dabei hält man ein Gerät, das klickt (z.B. das Geräusch, das ein Kugelschreiber oder ein metallener Saftflaschenverschluss macht) in der Hand, um ein angemessenes Verhalten anzuzeigen, das eine Belohnung verdient.
    • Das "Klicken" dient als hörbares Zeichen dafür, dass eine angemessene Reaktion erfolgt ist, und sollte sofort nach der besagten Reaktion erfolgen und sofort von einer Belohnung begleitet werden. Daher kennst du vielleicht den Ausdruck "klicken und belohnen", um zu beschreiben, was im Wesentlichen ein einziges Manöver ist.
    • Wenn du z.B. einen Klicker während des "Aufsteigetrainings" benutzt - wie an anderer Stelle in diesem Artikel beschrieben - würde das "klicken und belohnen" sofort stattfinden, wenn der Papagei auf deinen Finger/deine Hand tritt. Das Klicken kann in praktisch jedes Trainingsprogramm integriert werden.
  3. Das ist eine weitere Trainingsmöglichkeit, die auf Wunsch in Kombination mit einem Klicker genutzt werden kann. Es nutzt die natürliche Neugier eines Vogels bei der Untersuchung neuer Objekte, um eine verlässliche Reaktion aufzubauen.
    • In einer Grundversion des Target-Trainings wird ein Stäbchen, ein Trommelstock oder ein anderer hölzerner Stab in die Nähe des Papageis gehalten, und jede Berührung der Spitze wird sofort mit einem Leckerli (oder auch mit "Klicken und belohnen") belohnt. Mit der Zeit lernt der Papagei langsam, dem Target-Stab durch den Käfig und durch den Raum zu folgen. Dabei lernt er auch, einer einfachen Befehlsaufforderung zu gehorchen.
    • Das Target-Training bildet also eine wichtige Grundfertigkeit, die als Grundlage für ein spezifischeres Training dient.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Versuche Variationen des "Aufsteigens"

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  1. Wie der Name schon sagt, geht es bei dieser Fertigkeit darum, dass dein Vogel lernt, nach Anweisung von einer Sitzstange zur anderen zu treten oder zu hüpfen. Dabei ist die Zielsitzstange normalerweise deine Hand, dein Finger oder ein in der Hand gehaltener Stab (z.B. eine Dübelstange).
    • Das Aufsteigen ist aus mehreren Gründen eine ideale Fähigkeit, um es früh zu unterrichten:
      • Es ist relativ einfach zu beherrschen, sowohl für den Lehrer als auch für den Schüler.
      • Es stammt von einem natürlichen Verhalten der Papageien ab, dem Wunsch, sich von einer Sitzstange zur nächsten zu bewegen.
      • Es ist praktisch, denn wenn dein Vogel auf Kommando in deine Hand hüpft. Denn so wird alles vom Spielen bis zum Käfigputzen einfacher.
      • Als Grundmanöver führt es zu anderen, detaillierteren Fertigkeiten.
    • Während das Aufsteigen eine einfache Fertigkeit ist, gibt es zahlreiche Trainingsmethoden unterschiedlicher Komplexität, aus denen man wählen kann. Einige davon werden in den folgenden Schritten beschrieben.
  2. Wenn dein neuer Vogel bereits über etwas Trainingserfahrung verfügt oder einfach nur eine natürliche Neigung für etwas Bestimmtes hat - die einfachste Trainingsmethode ist meist die effektivste.
    • Biete deinem Papagei deinen Finger oder dein Handgelenk an (je nach Größe des Vogels und deiner Vorliebe). Platziere Finger oder Handgelenk vor dem Vogel auf Brusthöhe. Viele Vögel werden von Natur aus ohne jegliche Nachhilfe auf die neue Sitzstange steigen.
    • Kreiere ein Stichwort für das Verhalten, indem du entweder "Aufsteigen" sagst oder einen Klicker benutzt, wenn der Papagei seine Bewegung ausführt. Belohne den Vogel auch sofort.
    • Wenn der Vogel nicht unaufgefordert aufsteigt, setze das "Formen" ein und belohne einzelne Schritte wie das Berühren der Sitzstange mit dem Schnabel, das Aufsetzen eines Fußes auf die Sitzstange usw.
  3. Bei dieser Methode benutzt du das Leckerli eher als Köder, um das gewünschte Verhalten zu erzielen, aber die grundlegenden Trainingsprinzipien sind recht ähnlich.
    • Halte das Leckerli in einer Hand und biete die andere Hand/den anderen Finger dem Vogel in Brusthöhe an. Richte deine Hände so aus, dass der Papagei das Leckerli am leichtesten erreicht, indem er auf die angebotene Sitzstange tritt.
    • Wenn dein Vogel nicht sofort aufsteigt, belohne zunächst jeden Kontakt mit dem angebotenen Sitzplatz. Belohne dann nach und nach nur das gewünschte Aufsteigen.
    • Wenn du dich an das Arbeiten mit dem Klicker gewöhnt hast, auch wenn beide Hände beschäftigt sind, kannst du ihn einsetzen, und/oder ein verbales Kommando geben, z.B. "Hochsteigen".
  4. Wenn andere Methoden weniger erfolgreich waren oder du bereits Target-Training eingesetzt hast, kannst du das Aufsteigen auch mit dem bekannten Target- und Belohnungssystem unterrichten.
    • Halte das vertrautes Target - z.B. einen hölzernen Trommelstock - in der einen Hand, und den gewünschten Sitzplatz (deinen Finger, deine Hand oder einen anderen handgehaltenen Sitzplatz) in der anderen Hand. Wenn du geschickt genug bist, kannst du beides auch mit einer Hand tun, so dass du mit der anderen Hand z.B. Leckerlis oder einen Klicker halten kannst.
    • Platziere das Target so, dass es den Vogel auf die neue Sitzstange lenkt, die sich an der Brust des Vogels befinden sollte (wie immer beim Aufstiegstraining).
    • Belohne positives Verhalten sofort und benutze den Klicker oder ein verbales Stichwort, falls gewünscht. Irgendwann ist kein Target mehr nötig, um das gewünschte Verhalten zu erzielen.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Deinem Papagei das Sprechen beibringen

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  1. Besonders Leute, die erstmals einen Papagei besitzen, ist das Sprechen normalerweise die erste Fähigkeit, die sie unterrichten wollen und von der sie annehmen, dass ihr Vogel sie beherrschen wird.
    • Die Wahrheit ist, dass jeder Papagei anders ist. Du solltest nie einen Vogel erwerben und glauben, dass er sprechen wird. [6]
  2. Manche Papageien benötigen wenig oder gar kein Training, um sprechen zu lernen, und nehmen vielleicht sogar Wörter und Sätze auf, die er vielleicht nicht wiederholen sollte.
    • Aufgeregte Äußerungen - z.B. Dinge, die du während einer Sportveranstaltung vor dem Fernseher schreist - werden oft leichter von einem Papagei aufgenommen, und sie hören öfter zu, als du vielleicht denkst. Sei also vorsichtig, was du in ihrer Gegenwart sagst! [7]
  3. Papageien sprechen mit anderen Mitgliedern ihrer Kolonie. Deshalb ist einfacher, wenn du dich schon früh als Teil seiner Kolonie etablierst. Es ist also wahrscheinlicher, dass du Erfolg hast, wenn du mit einem Vogelbaby beginnst. [8]
    • Sprich mit klarer, ruhiger, fröhlichen Stimme, um ein einfaches Wort oder einen Satz zu wiederholen, wenn du den Trainingsprozess beginnst. Denke darüber nach, wie du versuchen würdest, einem Menschenkind beizubringen, "Mama" zu sagen.
    • Belohne dabei zuerst jeden Laut, dann jeden annähernd akkuraten Laut, und schließlich den wieder erkennbaren Laut mit einem sofortigen Leckerli.
  4. Wiederholung ist das Schlüsselelement, um einem Papagei das Sprechen beizubringen. Einfach ausgedrückt: Je öfter du ein Wort oder einen Satz in Gegenwart des Vogels sagst, desto wahrscheinlicher ist es, dass er es aufnimmt und wiederholt.
    • Trainiere so oft du willst. Papageien werden nicht müde, sich mit einem anderen Mitglied ihrer Kolonie zu unterhalten, auch wenn dir es vielleicht zu viel wird.
    • Einige Experten empfehlen, dass du dich selbst beim Sprechen eines Satzes aufnimmst und ihn in einer Schleife für den Vogel abspielst. [9] Natürlich geht bei dieser Methode die persönliche Interaktion zwischen euch beiden verloren.
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Tipps

  • Sei geduldig.
  • Mache langsame, ruhige Gesten, wenn du in der Nähe deines Vogels bist.
  • Sorge dafür, dass der Trainingsbereich so störungsfrei wie möglich ist.
  • Futter ist eine effektive Belohnung, es sollte aber gesund für den Vogel sein, wie z.B. Bananenchips, die du an deinem Vogel ausprobieren kannst.
  • Die Benutzung eines Klickers kann beim Training deines Vogels hilfreich sein.
  • Zu den beliebten Tricks, die Papageien lernen, gehören winken, auf Kommando zu dir fliegen, sich im Kreis drehen, Flügel ausbreiten, einen Gegenstand holen, kopfüber hängen, Hände schütteln und auf dem Rücken liegen.
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