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Staub- und Sandstürme gehören zu den zerstörerischsten und unvorhersehbarsten Phänomenen, die unsere Natur zu bieten hat. Dabei hebt starker Wind Sandkörner oder Staubpartikel in die Luft und erzeugt eine verwirbelte und erstickende Wolke, in der man manchmal innerhalb von Sekunden die Hand vor Augen nicht mehr sehen kann und die große Sachschäden, Verletzungen und sogar Todesopfer nach sich ziehen kann. Ganz egal wo du lebst, es kann nicht schaden, wenn du weißt, was zu tun ist, falls jemals eine solche Wand auf dich zurasen sollte.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Überleb einen Sturm zu Fuß

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  1. Wenn du eine Atemschutzmaske hast oder eine Maske, die kleine Partikel aus der Atemluft filtern kann, setz sie sofort auf. Hast du keine Maske, wickle dir ein Bandana oder anderes Stück Stoff über Nase und Mund. Ein Ärmel eignest sich dafür ebenso wie ein BH. Wenn du ausreichend Wasser hast, solltest du den Stoff etwas befeuchten. Gib eine kleine Menge Vaseline in deine Nasenlöcher, damit deine Schleimhäute nicht austrocknen.
  2. Eine normale Brille bietet nur minimalen Schutz vor herumfliegendem Staub oder Sand, eine Schutzbrille oder sogar eine Schwimmbrille kann dich besser schützen. Wenn du keine hast, schütz dein Gesicht mit deinem Arm, während du nach einem geeigneten Stück Stoff suchst und es fest um deinen Kopf wickelst, um Augen und Ohren zu schützen.
  3. Selbst ein geparktes Auto kann dir guten Schutz bieten, solange es nicht auf der Straße steht und Gefahr läuft, gerammt zu werden. Einfach alles, was in die richtige Richtung steht, damit es dich vor dem Wind schützen kann, ist besser als gar kein Schutz.
    • Sand prallt allerdings auch von Objekten ab, die er trifft, deshalb solltest du dein Gesicht und deine Haut trotzdem so gut wie möglich mit Stoff bedecken.
    • Wenn du keinen Unterschlupf finden kannst, kauer dich zusammen. So minimierst du wenigstens das Risiko, von herumfliegenden Gegenständen getroffen zu werden.
  4. Die Konzentration an Sand und Staub ist nah am Boden am höchsten, ein solcher Sturm ist also beispielsweise auf einem Hügel weniger zerstörerisch. Versuch nach Möglichkeit, auf eine Erhebung zu kommen, wenn du dort eine sichere Stelle finden kannst – allerdings nur dann, wenn der Sturm nicht von Blitz und Donner begleitet wird und du nicht Gefahr läufst, von herumfliegenden größeren Gegenständen getroffen zu werden.
    • Leg dich nicht in einen Graben, da es zu Überflutungen kommen kann, selbst wenn es an deinem Standort gar nicht regnet. In der eigentlichen Staubwolke verdunstet der Regen normalerweise, bevor er den Boden erreicht, aber in der näheren Umgebung könnte es durchaus regnen und dann können Gräben, Schluchten und andere tiefliegende Areale schnell überflutet werden.
    • Wenn du ein Kamel hast, bring es dazu, sich hinzusetzen und verkriech dich hinter ihm. Kamele sind von der Natur bestens dafür ausgestattet, solche Stürme zu überstehen.
    • Wenn du dich in Sanddünen befindest, verkriech dich nicht gleich hinter der nächsten Düne. Starke Winde können sehr schnell große Mengen von Sand bewegen und es könnte passieren, dass du unter Sand begraben wirst.
  5. Such nach einem großen Felsen oder anderen Objekt, hinter dem du dich wenigstes teilweise verkriechen kannst. Schütz so viel von deinem Körper wie möglich, damit du nicht so viel Sand abbekommst. Fliegender Sand kann richtig wehtun, aber in einem Staubsturm können auch größere und gefährlichere Objekte in der Gegend herumfliegen. Wenn du keinen Unterschlupf finden kannst, bleib nah am Boden und schütz deinen Kopf mit deinen Armen, deinem Rucksack oder einem Kissen.
  6. Versuch nicht, dich darin zu bewegen, das ist viel zu gefährlich. Bleib, wo du bist, und lass den Sturm vorüberziehen, bevor du deinen Standort zu wechseln versuchst.
    • Wenn du einen Unterschlupf erreichen kannst, bevor der Sturm dich erreicht, sieh zu, dass du dorthin kommst und bleib auch dort. Schließ alle Fenster und Türen und warte ab, bis sich der Sturm legt.
    • Wenn du mit anderen Leuten unterwegs bist, bleibt zusammen, damit keiner von euch verloren geht.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Überleb einen Sturm im Auto

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  1. Wenn du einen Staubsturm von Weitem auf dich zukommen siehst und dich in einem Fahrzeug befindest oder schnell in eins einsteigen kannst, schaffst du es vielleicht, dem Sturm noch zu entgehen oder ihn zu umfahren. Manche Staubstürme erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h, aber meist sind sie wesentlich langsamer. Du solltest jedoch nicht versuchen, vor einem Sturm zu fliehen, wenn du dabei ein zu großes Risiko eingehen musst. Wenn der Sturm dich einholt, solltest du am besten anhalten und dich darauf vorbereiten. Wenn du einmal drin bist, wirst du eventuell innerhalb von Sekunden die Hand vor Augen nicht mehr sehen können.
    • Versuch nicht, zu Fuß vor einem Sturm davonzulaufen. Stürme lassen sich so gut wie nicht vorhersagen und du könntest voll erwischt werden, wenn der Wind schneller wird oder die Richtung wechselt.
    • Fahr an einen sicheren Ort, wo du Schutz suchen kannst, bis der Sturm vorübergezogen ist.
  2. Wenn du unterwegs bist und die Sicht weniger als 100 Meter beträgt, solltest du rechts ranfahren (oder von der Autobahn abfahren, wenn das noch möglich ist), die Handbremse anziehen, das Licht ausschalten und darauf achten, dass auch Bremslicht, Parklicht und Blinker aus sind.
    • Wenn du nicht in der Lage bist, sicher die Straße zu verlassen, lass das Licht an, mach den Warnblinker an und fahr ganz langsam und vorsichtig weiter. Betätige ab und zu die Hupe und orientier dich an Fahrbahnmarkierungen neben dir, wenn du nach vorne raus nichts sehen kannst. Bei der nächsten sicheren Stelle solltest du dann anhalten.
    • Du solltest dein Licht deshalb ausschalten, wenn du abseits der Straße anhältst, weil du damit die Gefahr von Auffahrunfällen reduzieren kannst. Oftmals orientieren sich andere Fahrer nämlich an den Rücklichtern des Fahrers vor ihnen, wenn sie ansonsten nur schlecht sehen können. Wenn du nun an die Seite gefahren bist und dein Licht angelassen hast, könnte ein anderer Fahrer denken, dass er sich an dich dranhängen kann, und so leicht im Graben landen oder sogar mit dir zusammenprallen.
  3. Versuch nicht, dich in einem Sturm, in dem du kaum oder gar nicht sehen kannst, fortzubewegen, denn du würdest mögliche Gefahren auf deinem Weg nicht erkennen können.

    • Mach die Fenster zu und schließ die Lüftungskanäle, die Luft von draußen hereinlassen.
    • Beweg dein Fahrzeug erst wieder, wenn sich der Sturm gelegt hat.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Plan nächstes Mal voraus

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  1. Beide Arten von Stürmen verbindet man zunächst mit Gebieten wie der Sahara oder der Wüste Gobi, aber sie können auch in allen anderen trockenen oder überwiegend trockenen Gegenden auftreten. Wenn du in einer Gegend mit viel Sand oder Staub und starken Winden wohnst oder unterwegs bist, solltest du auf alles vorbereitet sein.
  2. Staubstürme treten am wahrscheinlichsten an heißen Sommetagen und unter bestimmten atmosphärischen Bedingungen auf und Meteorologen können die Wahrscheinlichkeit von solchen Stürmen relativ gut vorhersagen. Schalt das Lokalfernsehen oder einen örtlichen Radiosender ein, bevor du dich in heißen und trockenen Bedingungen auf den Weg machst. Eventuell gibt es auch Straßenschilder, die auf die Gefahr von Sandstürmen hinweisen.
    • Wenn absehbar ist, dass du ziemlich wahrscheinlich in einen Sturm geraten würdest, solltest du am besten gar nicht reisen. Bleib zuhause und mach alle Schotten dicht, damit dir und deinem Eigentum nichts passiert.
  3. Wenn du dich in einem sturmgefährdeten Gebiet befindest, solltest du jederzeit auf einen Sturm vorbereitet sein. Wenn du für längere Zeit draußen sein musst, trag lange Ärmel und Hosen, um dich zu schützen. Trag eine Tasche bei dir oder bereite eine Kiste im Kofferraum vor, in der du alles dabeihast, was du im Falle eines Staub- oder Sandsturm brauchen könntest. In dieses Notfallset gehören auf jeden Fall:
    • Eine Maske, die kleine Partikel aus der Atemluft filtert
    • Luftdicht abschließende Schutzbrille
    • Einen Wasservorrat
    • Eine warme Decke, für den Fall, dass es zu einem „winterlichen“ Staubsturm kommt, in dem man sich sehr leicht unterkühlen kann.
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Tipps

  • Trag nach Möglichkeit keine Kontaktlinsen, wenn du in Gebieten unterwegs bist, in denen es häufig zu Staubstürmen kommt Schon kleine Mengen an fliegendem Staub können die Augen stark irritieren und bei Kontaktlinsenträgern zu ernsthaften Sichtproblemen führen. Schon heißes und trockenes Klima allein kann unangenehm sein. Bring auf jeden Fall deine Brille mit, wenn du in der Wüste unterwegs bist.
  • In Wüstenklima können Fahrzeuge leicht ihre eigenen kleinen Sandstürme verursachen. Das ist ein Problem für Konvois, da die permanenten Staubwolken verheerende Schäden an beweglichen Teilen verursachen können und die eingeschränkte Sicht oft zu Unfällen führt. Außerdem können sie Atemprobleme bei den Menschen hervorrufen, die in diesen Konvois unterwegs sind, deshalb solltest du immer eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille dabeihaben, wenn du in einem offenen Fahrzeug durch die Wüste reist.
  • Bleib bei deiner Gruppe. Wenn du in einer Gruppe unterwegs bist, beweg dich während eines Staubsturms nicht von ihr weg. Du könntest dich sehr leicht fürchterlich verirren. Alle Gruppenmitglieder sollten eng zusammen bleiben und sich am besten an den Händen halten oder sich unterhaken. Wenn jemand unbedingt die Gruppe verlassen muss (was zum Beispiel bei einer Militäroperation notwendig sein kann), sollte die betreffende Person mit einem Seil gesichert werden, damit sie sicher wieder zurückfindet.
  • Staubstürme können sich in ihren Ausmaßen und ihrer Dauer sehr stark unterscheiden. Die meisten dauern nur ein paar Minuten und richten keine großen Schäden an, aber extreme Stürme können über hunderte von Kilometern hinweg wüten, sich kilometerweit in die Höhe auftürmen und über viele Tage andauern. Wenn die Umstände einen Staubsturm entstehen lassen, sind sie außerdem ideal für Gewitter und viele Staubstürme werden von Blitzen begleitet. In diesem Artikel erklären wir dir, wie du dich am besten vor einem Gewitter schützt.
  • Schütz deinen Bauch und deinen Unterleib vor herumfliegenden Kleinteilen.
  • Wenn du an einem sicheren Ort bist, verlass ihn nur im äußersten Notfall. Wo auch immer du dich verkriechst, trink reichlich Wasser.
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Warnungen

  • Staubstürme sind extrem gefährlich für Menschen mit eingeschränkter Lungenfunktion oder einem geschwächten Immunsystem. Wenn sie nur kleinste Partikel einatmen, kann das schon potenziell tödliche Folgen haben.
  • Wenn irgend möglich solltest du in einem Staubsturm oder unter Bedingungen, die vermuten lassen, sich das ein solcher Sturm bilden wird, keine tief fliegenden Fluggeräte fliegen. Für Helikopter zum Beispiel sind Staubstürme enorm gefährlich. Die Sicht kann innerhalb von Sekunden von mehreren Kilometern auf praktisch Null fallen und dann kannst du dich nur noch auf deine Instrumente verlassen. Außerdem könnte Sand in den Motor gelangen und dort verheerende Schäden in der Mechanik anrichten. Wie andere Fahrzeuge und Fortbewegungsmittel erschaffen auch Fluggeräte ihre eigenen kleinen Staubstürme und gerade bei Start und Landung ist extreme Vorsicht geboten. In Wüstengegenden sollte außerdem so wenig Kraft wie möglich aufgeboten werden, um Flugzeuge auf dem Boden zu bewegen, damit nicht schon Sand in die Triebwerke gerät, bevor das Flugzeug überhaupt startet. Zum Glück sind die meisten leichten Flugzeuge mit Kolbenmotoren mit Luftfiltern ausgestattet.
  • Versuch, dich von bereits wütenden Stürmen fernzuhalten und begib dich nicht mit Absicht in einen hinein, es sei denn es geht absolut nicht anders.
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Referenzen

  1. GlobalSecurity.org U.S. Army Field Manual 90-3: Desert Operations

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