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Ein Schmetterlingsgarten ist ein tolles Projekt, um die unterschiedlichsten Arten der bunten Falter in deinen Garten zu locken. Schmetterlinge sehen nicht nur anmutig und wunderschön aus, sie bestäuben auch Pflanzen und sind daher sehr wichtig für das Ökosystem. Wenn du Pflanzen für deinen Garten auswählst, informiere dich vorher, welche Gewächse die Schmetterlinge in deiner Gegend besonders mögen. Du solltest auf jeden Fall Nektarpflanzen, die den Schmetterlingen Futter liefern, mit solchen Pflanzen kombinieren, die sich speziell für die Raupen eignen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Wähl die Pflanzen aus

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  1. Damit du die Pflanzen in deinem Garten so auswählen kannst, dass sie Schmetterlinge anziehen, musst du wissen, welche Spezies es überhaupt gibt. Das kannst du mit einer einfachen Internetsuche herausfinden, du kannst aber auch ein Buch über Schmetterlinge lesen oder mit Gärtnern und ähnlichen Experten direkt sprechen. Wenn es in deiner Umgebung einen Schmetterlingsgarten gibt, statte ihm einen Besuch ab und schau dich um, welche Pflanzen dort verwendet wurden! [1]
    • Eine relativ vollständige Liste der in Deutschland vorkommenden Schmetterlingsarten findest du hier: https://www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/steckbriefe/tagfalter/
    • Einheimische Schmetterlinge ernähren sich normalerweise auch von Pflanzen, die für deine Region typisch sind.
    • Wenn du die einheimischen Schmetterlingsarten kennst, kannst du anhand dieser Information auch herausfinden, welche Pflanzen sich für deinen Schmetterlingsgarten eignen.
  2. Erwachsene Schmetterlinge beziehen Nahrung und Flüssigkeit in erster Linie aus dem Nektar bestimmter Pflanzen. Zwar bevorzugen bestimmte Arten von Schmetterlingen bestimmte Arten von Pflanzen, aber sie begnügen sich häufig mit allen Pflanzen, die Nektar produzieren und schöne farbenfrohe Blüten haben.
    • Beliebte Schmetterlingspflanzen sind etwa lila Sonnenhut, Wolfsmilch, Schmetterlingskraut, Aster, Ringelblume, Zinnie, Schmuckkörbchen und Wandelröschen. [2]

    Du hast wenig Platz? Setz deine Pflanzen in Töpfe anstatt direkt in den Boden.

  3. Hast du dir einen Überblick über einheimische Schmetterlingsarten verschafft, finde heraus, wo sie am liebsten ihre Eier ablegen. Berücksichtige auch diese Pflanzen, wenn du für deinen Garten einkaufen gehst. Erwachsene Schmetterlinge sind zwar häufig nicht besonders wählerisch, wenn es um ihren Nektar geht, aber bei ihrem Nachwuchs sind sie pingelig. Das liegt daran, dass sie ihre Eier genau auf die Pflanzen legen, von denen sich die frisch geschlüpften Larven ernähren können, und das sind gewöhnlich nur jeweils ein oder zwei Arten. [3]
    • Die Brutpflanzen der Schmetterlinge sind dabei typischerweise andere als ihre Futterpflanzen.
    • Monarchfalter etwa legen ihre Eier nur auf Wolfsmilch, da dies die einzige Pflanze ist, die die Raupen dieser Art fressen.
    • Schwalbenschwänze hingegen legen ihre Eier gern auf Dill, Petersilie, Fenchel und Möhren. [4]
    • Andere Schmetterlinge lieben Sonnenblumen als Brutplätze.
  4. Nicht alle Pflanzen in deinem Garten müssen speziell nach den Vorlieben der Schmetterlinge in deiner Region ausgerichtet sein. Schmetterlinge werden von leuchtenden Farben angezogen. Berücksichtige das, wenn du deinen Garten anlegst. Wenn du auch andere Blumen pflanzen willst, denk daran, dass Schmetterlinge alle Pflanzen mit großen Blütenständen mögen, da sie auf diesen leicht landen können - vor allem wenn die Blüten dann auch noch eine relativ ebene Fläche bilden wie bei Goldruten, Zinnien, Eisenkraut oder Spirea. [5]
    • Schmetterlinge mögen sehr gern Lila, Pink, Orange und Gelb. Manche Arten können jedoch kein Rot sehen, deshalb biete ihnen unbedingt auch andere Farben an! [6]
    • Auch der Duft der Pflanzen hilft dabei, die Schmetterlinge anzulocken.
  5. Mit einem abwechslungsreichen Angebot an Pflanzen lockst du besonders viele Schmetterlinge an. Ein reiches Angebot an Formen und Farben nehmen die Schmetterlinge auf größere Distanz wahr. Je mehr unterschiedliche Pflanzen du anbietest, desto mehr Schmetterlingsarten wirst du außerdem in deinem Garten begrüßen können. [7]
    • Pflanzen in verschiedenen Größen geben den Schmetterlingen ein Gefühl von Sicherheit.
  6. Hast du ausreichend Platz, solltest du darüber nachdenken, irgendwo ein Stück Garten verwildern zu lassen, sodass dort ganz natürlich Gras, Wildblumen und Unterholz wuchern können. Gerade bei Wind und unfreundlichem Wetter verstecken sich Schmetterlinge gern in hohem Gras und Büschen. Mit einem solchen Wildgarten bietest du deinen Schmetterlingen einen sicheren Rückzugsort an.
    • Dort verstecken sie sich zum Beispiel auch vor Fressfeinden.
    • Hast du nicht die Möglichkeit, deinen Schmetterlingen diesen wilden Bereich zu bieten, stell wenigstens ein Schmetterlingshaus auf.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Finde eine geeignete Stelle und leg deinen Schmetterlingsgarten an

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  1. Bei der Planung deines Schmetterlingsgartens solltest du einfach mal einen schönen Tag im Garten verbringen und beobachten, wie die Sonne hindurch wandert. Schau dir jede Stunde an, welche Bereiche in der Sonne liegen und welche im Schatten. Als optimalen Platz für deinen Schmetterlingsgarten solltest du einen Bereich aussuchen, der möglichst viele Stunden am Tag direktes Sonnenlicht bekommt. [8]
    • Schmetterlinge sind Kaltblüter, sie brauchen das Sonnenlicht also, um warm und aktiv zu bleiben.
  2. Sind Schmetterlinge immer wieder Windböen ausgesetzt, müssen sie einen Großteil ihrer Energie dafür aufwenden, nicht weggepustet zu werden. Leg deinen Schmetterlingsgarten also am besten an einer Mauer, einem Zaun oder zwischen Bäumen an, die Schutz vor Wind bieten, damit die Schmetterlinge Energie sparen und in Ruhe fressen und Eier legen können.
    • Hast du zum Beispiel einen Schuppen im Garten und es weht häufig ein kalter Nordwind, könntest du den Garten an der Südseite des Schuppens anlegen.
  3. Die Schmetterlinge werden es leichter haben, an ihr Futter zu kommen, wenn du die Blumen in Form einer Treppe arrangierst. Hohe Büsche und Sträucher gehören also ganz nach hinten und kleine Blumen ganz nach vorn.
    • Hast du keinen Platz für Büsche, kannst du auch eine Laube mit Ranken in den hinteren Teil des Gartens setzen.

    Tipp: Da die Raupen die Pflanzen, auf denen sie schlüpfen, anfressen werden, sollten diese eher in der Mitte oder weiter hinten stehen, wo man sie nicht so sieht. Pflanz sie jedoch nicht zu weit von den Nektarpflanzen entfernt, damit die Schmetterlinge sie auch wirklich als Brutplätze annehmen.

  4. Schmetterlinge sind eher klein, aber sie mögen große Ansammlungen von Blumen. Gruppier deine Blumen nach Möglichkeit zu großen Trauben. So sehen die Schmetterlinge sie bereits aus weiter Entfernung und du bekommst zahlreicheren Besuch von ihnen.
    • Natürlich musst du nicht ausschließlich Schmetterlingspflanzen in deinen Garten setzen. Indem du die jeweiligen Pflanzen nah beieinander gruppierst, machst du den Schmetterlingen jedoch die Nahrungssuche etwas einfacher.
  5. Um das Beste aus deinem Schmetterlingsgarten herauszuholen, solltest du in Erfahrung bringen, welche Pflanzen zu welcher Jahreszeit blühen. Unterteil deinen Garten nach den Blühphasen, damit du rund ums Jahr immer eine dichte Fläche von Blüten hast. [9]
    • Blühen etwa einige deiner Blumen im späten Frühjahr und andere im Frühherbst, gruppier die einen auf einer Seite des Gartens und die anderen auf der anderen Seite.
    • Ist dein Garten eher klein, musst du ihn vermutlich gar nicht unterteilen.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Dekorier den Garten mit anderen Elementen

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  1. Schmetterlinge lieben es, sich auf einem warmen Stein niederzulassen und sich zu sonnen, vor allem früh am Morgen. So bietest du deinen Schmetterlingen die Möglichkeit, sich morgens aufzuwärmen, bevor sie sich auf die Suche nach Futter machen.
    • Leg die Steine so hin, dass sie gleich nach Sonnenaufgang oder noch bis kurz vor Sonnenuntergang von der Sonne beschienen werden. Das sind die Tageszeiten, zu denen die Schmetterlinge die zusätzliche Wärme am dringendsten brauchen.
  2. Schmetterlinge trinken gewöhnlich nicht aus tiefen Wasserstellen wie Teichen oder Vogelbädern. Sie bevorzugen dafür feuchte Erde oder Sand. Du kannst sicherstellen, dass deine Schmetterlinge genug zu trinken haben, indem du eine kleine Stelle mit Sand bedeckst und immer mal wieder Wasser darüber gießt. [10]
    • Hast du nicht besonders viel Platz, kannst du auch einen flachen Untersetzer mit Sand füllen und diesen jeden Tag ein wenig befeuchten.
  3. Ein Schmetterlingshaus ähnelt einem Vogelhaus, hat aber Schlitze als Öffnungen. Du kannst es in einen Baum oder neben einen Schuppen hängen oder auf einen Pfahl stellen, den du in die Erde zwischen deinen Blumen setzen kannst. Ein solches Haus bietet den Schmetterlingen Schutz vor Wind und Wetter und sie können dort nachts sicher schlafen.
    • Durch die schmalen Schlitze kommen die Schmetterlinge hinein, Vögel und andere Tiere jedoch nicht.
    • Hast du einen großen Garten, kannst du auch mehr als ein Schmetterlingshaus anbringen.
  4. Eigentlich sollte der Nektar deiner Blumen ausreichen, damit die Schmetterlinge alle wichtigen Nährstoffe bekommen, aber etwas Obst sind sie so gut wie nie abgeneigt. Stell früh am Morgen einen kleinen Teller mit klein geschnittenem Obst in den Schmetterlingsgarten.
    • Viele Schmetterlinge lieben vor allem Orange, Birne oder Melone.
  5. Auch wenn dein Garten gerade nicht blüht, müssen deine Schmetterlinge nicht hungern - richte einfach eine Fütterungsstation ein. Füll sie mit Nektar und häng sie in einen Baum oder setz sie auf einen Pfahl. [11]
    • Fertige Fütterungsstationen kannst du in vielen Gartencentern kaufen.
    • Alternativ kannst du Schmetterlingsfutter aus zu gleichen Teilen Zucker und Wasser herstellen. Bring die Mischung zum Kochen und lass sie abkühlen, bevor du sie in die Fütterungsstation füllst.
    • Eine Fütterungsstation für Kolibris wird nicht funktionieren, da diese speziell für die langen Schnäbel der Vögel ausgelegt sind.
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Tipps

  • Leider sind viele Schmetterlingsarten von dem aktuellen Insektensterben betroffen und werden immer seltener. Mit deinem Schmetterlingsgarten kannst du einen Beitrag zu ihrer Erhaltung leisten!
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Warnungen

  • Schmetterlinge sind sehr zarte Geschöpfe und reagieren extrem empfindlich auf Pestizide. Verwende nach Möglichkeit nur biologische Mittel zur Schädlingsbekämpfung und keine Chemikalien.
  • Wähl deine Pflanzen mit Bedacht aus, denn einige von ihnen könnten invasiv oder sogar schädlich für Menschen und andere Tiere sein, wie etwa Traubenkraut oder Erzengelwurz!
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