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Vulkanaktivitäten können zu explosiven Ausbrüchen, sogenannten plinianischen Eruptionen führen, bei denen Gestein, Asche und Gas mehrere Hundert Meter hoch in die Luft geschleudert werden. Wenn auch nicht alle Vulkanausbrüche so dramatisch sind, so können sie trotzdem gefährlich sein. Glücklicherweise werden die meisten Vulkane genau beobachtet, wodurch Wissenschaftler meistens frühzeitig vor einem ernsthaften Ausbruch warnen können. Doch wenn du in der Nähe eines Vulkans lebst oder die Möglichkeit wahrnimmst, einen zu besuchen, dann besteht immer auch das Risiko einer Eruption. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man sich auf einen Vulkanausbruch vorbereiten und ihn lebendig überstehen kann.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Sich auf einen Ausbruch vorbereiten

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  1. Wenn du nahe einem Vulkan wohnst, dann hat deine Gemeinde mit Sicherheit einen Plan, wie sie alle Bewohner vor einem Vulkanausbruch warnen kann. In vielen Fällen werden Sirenen verwendet, um die Bevölkerung auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen. Aber auch lokale Radiosender werden sofort diesbezügliche Meldungen übertragen. Doch da jede Region andere Vorgehensweisen haben kann, ist es wichtig, dass du über das jeweilige Warnverfahren in deiner Gegend Bescheid weißt. [1]
    • Sobald du eine Sirene hörst, solltest du das Radio anschalten, um festzustellen, was der regionale Katastrophenschutz rät. Es kann sein, dass du gebeten wirst, drinnen zu bleiben, dich von bestimmten Gebieten fernzuhalten oder im Extremfall die Gegend zu evakuieren.
    • Wenn du nicht in der Gegend wohnst, sondern nur auf Durchreise bist, dann solltest du trotzdem mit dem Warnsystem der Region vertraut sein, damit du weißt, was der Alarm zu bedeuten hat.
  2. Lebst du in der Nähe eines gut erforschten und unter Beobachtung stehenden Vulkans, dann kannst du wahrscheinlich eine Gefahrenzonenkarte von der regionalen Katastrophenschutzstelle beziehen oder, wenn du dich in den USA aufhältst, vom U.S. Geological Survey, einem Institut für amtliche Kartografie. Diese Karten zeigen den möglichen Verlauf der Lava und des Lahars (Schlamm- oder Schuttstrom) an und geben Schätzungen, wie lange es minimal dauern würde, bis ein solcher Strom eine bestimmte Gegend erreicht hat. Außerdem wird auf ihnen der Bereich um den Vulkan in Zonen eingeteilt, von Hoch- bis zu Niedrigrisikozonen.
    • Du kannst diese Informationen nutzen, um zu ermitteln, wie sicher dein Zuhause oder dein Arbeitsplatz ist, und um die beste Fluchtroute zu planen.
    • Da Vulkanausbrüche komplex und bis zu einem gewissen Grade unvorhersehbar sind, solltest du verschiedene, alternative Fluchtrouten einplanen, um an einen oder mehrere sichere Bereiche zu gelangen.
  3. Finde heraus, was zu tun ist, wenn die Sirenen Alarm schlagen. Gib genau an, wo deine Familie hingehen soll, und ermittle den sichersten Weg, um dorthin zu gelangen. Bedenke dabei, dass, wenn der Himmel voller Asche ist, du nicht weit mit dem Auto fahren kannst, da Automotoren in ihrem Betrieb behindert werden, sobald Asche in bestimmte Mechanismen gelangt.
    • Rede mit jedem Familienmitglied über den Evakuierungsplan. Vergewissere dich, dass jeder genau weiß, was zu tun ist und wo ihr euch treffen werdet. Vergiss nicht, eure Haustiere in den Evakuierungsplan mit einzubeziehen.
    • Außerdem wäre eine Checkliste, die du durchgehen kannst, damit du in der Hitze des Gefechts niemanden und nichts vergisst, eine gute Idee. Füge eine Liste hinzu mit all den Personen und Tieren, die anwesend sein sollten, den Gegenständen, die du mitnehmen musst, und schnellen Maßnahmen, die du zum Versiegeln deines Heimes erheben könntest, um so viel Zerstörung wie möglich entgegenwirken zu können.
  4. Habe am besten einen Essensvorrat und tragbares Wasser für drei Tage bei dir zu Hause. Wenn es zu einem Vulkanausbruch kommt, könnte die Wasserversorgung verschmutzt werden - du kannst dich also nicht auf deinen Brunnen oder die öffentliche Wasserversorgung verlassen. Bewahre alle deine Vorräte am gleichen Platz auf - in einem großen tragbaren Behälter beispielsweise - damit du sie schnell mitnehmen kannst, falls ihr evakuieren müsst. Zusätzlich zum Essen und Wasser solltest du dich auch mit Folgendem eindecken:
    • Erste-Hilfe-Kasten
    • Decken und warme Kleidung
    • Ein batteriebetriebenes Radio und neue Batterien, damit du, auch wenn der Strom ausfällt, aktuelle Meldungen hören kannst
    • Benötigte Medikamente
    • Eine Karte der Region
  5. Wenn du zu einem Vulkan reist, ist Wissen dein größter Schutz. Bevor du zum Vulkan gehst, hole dir Rat bei den zuständigen Behörden vor Ort und halte dich an ihre Empfehlungen und Warnungen. Mache dich mit den Gefahren, auf die du in der Gegend stoßen könntest, bekannt und suche dir möglichst einen erfahrenen Führer als Begleitung.
    • Hast du vor, in der Nähe eines Vulkans zu klettern oder zu wandern, dann solltest du einige Dinge mitbringen, die deine Überlebenschancen erhöhen würden, falls du draußen ohne Unterschlupfmöglichkeit überrascht wirst. Du würdest eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille, um dein Gesicht zu schützen und dir beim Atmen zu helfen, benötigen. Habe außerdem eine lange Hose und langärmelige Hemden dabei.
    • Nimm viel Wasser mit für den Fall, dass du unerwarteterweise von einem Lavastrom eingekesselt wirst, und überanstrenge dich nicht. Du wirst schneller reagieren und falls nötig um den Leben rennen können, wenn du nicht zu erschöpft bist.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Während Vulkanaktivitäten in Sicherheit sein

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  1. Bricht ein Vulkan aus, dann schalte sofort Radio oder Fernseher ein, um festzustellen, ob du in unmittelbarer Gefahr schwebst und um zu erfahren, was um dich herum passiert. Diese Warnungen werden es dir ermöglichen, das Gesamtbild zu sehen und dir helfen, die Situation einschätzen und die richtigen Entscheidungen treffen zu können.
    • Sirenen werden wahrscheinlich deine erste Warnung sein, dass ein Ausbruch stattfindet, du könntest aber auch andere Anzeichen dafür, dass etwas im Gange ist, wahrnehmen. Wenn du eine Aschewolke über dem Vulkan aufsteigen siehst oder fühlst, wie die Erde bebt, schalte sofort die Nachrichten ein.
    • Achte immer darauf, dass dein batteriebetriebenes Radio im Falle eines Stromausfalls funktionstüchtig ist. Es ist ein wichtiges Bindeglied zwischen dir und der Außenwelt, um aktuelle Nachrichten zu erhalten, die Einfluss auf deine Sicherheit haben könnten.
  2. In den meisten Fällen wirst du gebeten werden, drinnen zu bleiben, doch es kann auch zu Evakuierungen kommen. Daher ist es enorm wichtig, die Anweisungen, wie auch immer sie lauten mögen, zu befolgen, um deine Sicherheit und die deiner Familie zu gewährleisten. Aber mit am wichtigsten ist es, dass du, wenn du aufgefordert wirst, die Gegend zu verlassen, sofort Folge leistest. Dies gilt ebenso, wenn du aufgefordert wirst, nicht zu evakuieren, sondern an Ort und Stelle zu bleiben, es sei denn, du befindest dich an deinem Standort in unmittelbarer Gefahr.
    • Bei den jüngsten Vulkanausbrüchen starben viele Menschen, weil sie sich nicht an die Evakuierungsbefehle gehalten haben. Hast du also das Glück, frühzeitig gewarnt zu werden, sei so klug und nutze dieses Wissen, anstatt an Ort und Stelle abzuwarten.
    • Es ist ebenfalls wichtig, die Gegend schnellstmöglich zu evakuieren, wenn dazu aufgefordert wurde. Wenn du zu lange wartest, bekommst du es wohlmöglich mit Ascheregen zu tun, der den Motor deines Autos verstopfen und es dir dadurch erschweren würde, die Gegend zu verlassen.
  3. Ein festes Gebäude ist, außer bei Evakuierungsbefehl, der sicherste Platz für dich. Schließe alle Fenster und Türen, um dich vor Ascheregen und glühenden Gesteinsbrocken zu schützen. [2] Vergewissere dich, dass sich alle deine Familienmitglieder drinnen aufhalten und dass sich auch dein Notvorrat bei dir im Haus befindet.
    • Wenn du Vieh besitzt, dann bringe es in seine Unterschlüpfe und schließe alle Türen und Fenster.
    • Wenn du noch ausreichend Zeit hast, dann stelle deine Maschinen zum Schutz in eine Garage oder einen Schuppen.
  4. Lava- sowie Schlammströme (Lahars) und Überflutungen treten bei einem großen Ausbruch üblicherweise auf. Jede einzelne dieser Katastrophen kann den Tod bringen und sie alle neigen dazu durch Täler und niedrig gelegene Bereiche zu fließen. Begib dich deshalb auf höher gelegene Ebenen und bleibe dort, bis du dir sicher sein kannst, dass die Gefahr vorbei ist.
  5. Neben deinem Bemühen auf höher gelegene Ebenen zu gelangen, solltest du ebenfalls versuchen, dich vor Pyroklastika (teilweise glühend heiße Gesteinsbrocken und Schutt) zu schützen, die während einer Eruption herausgeschossen werden. Am wichtigsten ist es, nach ihnen Ausschau zu halten und ihnen auszuweichen. Manchmal regnen sie geradezu herab und bei manchen Vulkanausbrüchen, wie bei dem des Mount St. Helens im Jahre 1980, können sie Kilometer vom Vulkankrater entfernt landen.
    • Schütze dich, indem du dich unterhalb der Hügelkämme und auf der vom Vulkan abgewandten Seite eines Hügels aufhältst.
    • Wenn kleinere Pyroklastika auf dich niederhageln, gehe vom Vulkan abgewandt in die Hocke und lege deine Arme, einen Rucksack oder was auch immer du finden magst, schützend über deinen Kopf.
  6. Bei Vulkanausbrüchen treten verschiedene Gase aus. Befindest du dich in der Nähe eines Vulkans, wenn er ausbricht, dann könnten diese Gase für dich tödlich sein. Atme daher durch eine Atemschutzmaske, eine Maske oder ein feuchtes Stückchen Stoff (sie alle werden deine Lungen zudem vor der Asche schützen) und versuche, dich schnellstmöglich vom Vulkan zu entfernen.
    • Vermeide es, dich dicht am Boden aufzuhalten, da einige der gefährlichsten Gase schwerer als Luft sind und sich daher dicht über dem Boden ansammeln.
    • Schütze auch deine Augen. Trage eine Schutzbrille, wenn dein Maske nicht über die Augen reicht.
    • Halte deine Haut mithilfe langer Hosen und langärmeliger Oberteile geschützt.
  7. Hotspots, Geysire und Schlammtöpfe treten auf Vulkanen häufig auf. Der Boden um diese Bereiche herum ist typischerweise sehr dünn. Dort einzubrechen könnte zu ernsthaften Verbrennungen oder sogar zum Tode führen. Daher solltest du niemals versuchen, solche Bereiche während einer Eruption zu überqueren. Ist es unvermeidlich, dann halte dich an die markierten, sicheren Pfade.
    • Schlammströme und Überflutungen, die häufig auf einen Ausbruch folgen, töten im Allgemeinen mehr Menschen als Pyroklastika oder Lava. Selbst mehrere Kilometer vom Vulkan entfernt kannst du noch durch sie bedroht sein. Versuche niemals, einen Lavastrom oder Lahar zu überqueren.
    • Selbst bei Lavaströmen, die abgekühlt scheinen, kann sich lediglich eine dünne Kruste über einem extrem heißen Lavakern geformt haben. Solltest du einen Lavastrom aber doch überqueren, dann besteht außerdem das Risiko zwischen zwei Lavaströmen eingeschlossen zu werden, wenn sich plötzlich ein weiterer bildet.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Sich nach dem Ausbruch schützen

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  1. Lasse das Radio laufen und bleibe drinnen, bis gemeldet wird, dass die Gefahr vorbei ist und man wieder ins Freie gehen darf. Es kommt vor, dass empfohlen wird, nach dem Ausbruch drinnen zu bleiben, bis keine Asche mehr fällt. Begibst du dich aber ins Freie, bevor es als sicher gilt, dann achte darauf, deinen Körper von Kopf bis Fuß bedeckt zu halten und durch eine Atemschutzmaske oder ein feuchtes Tuch zu atmen.
    • Du solltest nur abgefülltes Trinkwasser zu dir nehmen, bis bestätigt wurde, dass das Leitungswasser in deiner Gegend sauber ist. Wenn du in jeglichen Wasserquellen Asche siehst, solltest du lieber nicht aus ihnen trinken. [3]
    • Hält der Ascheregen viele Stunden an, so könnten selbst nach Ende des Ausbruches von offizieller Stelle aus Evakuierungen empfohlen werden. Dies liegt daran, dass Asche so schwer sein kann, dass sie Dächer zum Einsturz bringt, wodurch alle Personen, die sich im betreffenden Gebäude aufhalten, gefährdet werden können.
  2. Vulkanasche besteht aus winzigen, glasähnlichen Partikeln, die für die Lungen schädlich sind. Gehe oder fahre nicht durch Gebiete in der Nähe des Vulkans, an denen sich viel Asche angesammelt hat. Finde mithilfe des Radios heraus, welche Bereiche am stärksten betroffen sind.
    • Vor allem Menschen, die unter Atemwegserkrankungen, wie Asthma oder Bronchitis, leiden, sollten sich von der Vulkanasche fernhalten.
    • Durch Gebiete mit starkem Ascheregen solltest du aber auch nicht fahren, da die Asche deinen Motor verstopfen und zerstören würde. [4]
  3. Sobald du weißt, dass du ohne Bedenken ins Freie gehen kannst, musst du die Asche von deinem Dach und anderen Bereichen deines Heimes entfernen. Asche ist sehr schwer und kann Dächer zum Einsturz bringen, insbesondere, wenn sie nass ist. Wenn Wind aufkommt, besteht außerdem die Gefahr diese Asche einzuatmen, was für alle Betroffenen schädlich wäre. [5]
    • Trage eine lange Hose sowie etwas Langärmeliges und halte deinen Mund mit einer Maske geschützt, um keine Asche einzuatmen. Zusätzlich könntest du auch eine Schutzbrille tragen.
    • Schaufle die Asche in Müllsäcke, verschließe sie gründlich und erkundige dich, wie du sie entsorgen sollst. Bei Asche besteht Rutschgefahr - sei daher vorsichtig.
    • Klimaanlagen oder andere Belüftungssysteme solltest du erst wieder in Betrieb nehmen, wenn ein Großteil der Asche entfernt ist. [6]
  4. Verbrennungen, Verletzungen sowie das Einatmen von Gas oder Asche erfordern sofortige, ärztliche Hilfe. Sobald es draußen wieder sicher ist, solltest du keine Zeit verschwenden, sondern dich sofort behandeln und/oder untersuchen lassen. Bereite dich aber auf eine möglicherweise längere Wartezeit vor, für den Fall, dass Personen mit ernsthafteren Verletzungen vor dir behandelt werden müssen.
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Warnungen

  • Halte nach Anzeichen für Feuer Ausschau, wenn du dich in einem Gebäude befindest. Glühend heiße Pyroklastika können Dächer und anderes brennbares Materiale ziemlich schnell entzünden.
  • Sei dir der Einsturzgefahr von Dächern, die bei starkem Ascheregen besteht, bewusst.
  • Pyroklastische Ströme oder Glutwolken können eine Geschwindigkeit von über 480 km/h erreichen.
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