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Viele Transgender-Personen wählen auch einen neuen Namen, wenn sie ihr Geschlecht anpassen lassen. Es kann sehr schwer sein, einen neuen Namen zu finden, aber es gibt einige Tricks, die diesen Prozess vereinfachen können. Du kannst zum Beispiel auf Babynamen-Webseiten suchen oder eine weibliche beziehungsweise männliche Variante deines Vornamens ausprobieren. Du kannst auch einen ungewöhnlichen Namen wählen. Eine weitere Option wäre es, dich für einen Namen zu entscheiden, der in deiner Familie oder in deiner Religion eine Bedeutung hat. Wenn du einen Namen gefunden hast, der sich gut anfühlt, dann beginne damit, ihn zu nutzen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Namen entdecken

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  1. Auf diesen Websites finden sich viele unterschiedliche Namen, was für dich eine große Inspirationsquelle sein kann. Wenn du weißt, mit welchem Buchstaben dein Name anfangen soll, dann kannst du dir eine Reihe von Namen ansehen, die genau mit diesem Buchstaben anfangen. Wenn du das nicht möchtest, kannst du schauen, welche Namen in deinem Geburtsjahr beliebt waren oder in deiner ethnischen Gruppe beliebt sind. [1]
    • Überlege dir, welchen emotionalen Beigeschmack der Name für dich hat. Namen können sich sanft, raffiniert, schrullig oder kraftvoll anfühlen. Wähle einen Namen, der deine Persönlichkeit widerspiegelt.
    • Schlage auch nach, welche Bedeutung ein Name hat, um sicherzugehen, dass er zu dir passt. [2]
  2. An so einen Namen kann man sich oft einfacher erinnern und es kann auch für dich und deine Familie beziehungsweise Freunde einfacher sein, ihn zu verwenden. Ein Michael kann zu einer Michaela werden, Stefan zu Stefanie und Elliot zu einer Ella werden. [3]
    • Tue dies nur, wenn sich das auch richtig für dich anfühlt. Viele Leute wollen sich komplett von ihrem Vornamen distanzieren. Aus diesem Grund wählen sie einen ganz anderen Namen aus.
  3. Janet Mock, eine bekannte Transgenderrechtsaktivistin, lehnte ihren Namen an Janet Jacksons an. Eine Person, die dich zu der Namensgebung inspirieren kann, kann entweder eine Musikerin, Aktivistin, Fernsehstar, Autorin, Politikerin oder eine Verwandte sein. [4]
    • Es muss sich auch nicht um eine reale Person handeln! Du kannst dich nach einem Charakter aus deinem Lieblingsbuch oder –film benennen, wie zum Beispiel „Luna“ (Harry Potter), „Nala“ (König der Löwen) oder auch „Orlando“ (ein sehr cooler Transgender-Charakter aus dem gleichnamigen Virginia Woolf Buch).
    • Wenn du die griechischen Mythen magst, dann kannst du dich „Athena“ oder „Artemis“ nennen. Oder wenn du das Theater magst, dann könntest du dich nach einer Figur aus einem Shakespeare-Stück benennen, wie zum Beispiel „Romeo“.
  4. Du musst dir keinen traditionellen, gewöhnlichen Namen aussuchen, wenn du nicht willst. Viele Menschen entscheiden sich für einen ungewöhnlichen Namen, da sie so kreativer sein können. Du kannst den gewählten Namen auf einen Ort basieren lassen, den du gerne besuchst (wie zum Beispiel „Brooklyn“). Wenn du Natur magst, kannst du dich für die englischen Namen „Wren“ oder „Canyon“ entscheiden. Oder du benutzt einen Nachnamen als Vornamen. Du könntest ebenfalls deinen jetzigen Namen auf eine kreative Weise neu schreiben. [5]
    • Du kannst auch ein Wort als Name wählen, das du inspirierend findest, wie zum Beispiel die englischen Wörter für Hoffnung, Gerechtigkeit oder Schicksal („Hope“, „Justice“, „Destiny“).
    • Du könntest einen Namen annehmen, der dich an einen Ort erinnert, mit dem du dich sehr verbunden fühlst, wie zum Beispiel „Brooklyn“, „Sydney“, „Denver“ oder auch „Kenya“. [6]
  5. Wenn du nonbinary bist oder du aus einem anderen Grund einen gender-neutralen Namen wählen möchtest, hast du viele unterschiedliche Optionen. In vielen Kulturen gibt es neutrale Namen. Hier sind einige Beispiele: Cameron, Kai, Quinn, Asa, Noor, Angel, Sage, Riley, Valentine, Jamie, Casey, Amor und Jesse. Es gibt aber noch viel mehr! Auf den Babynamen-Websites gibt es unter Umständen auch die Option, nach gender-neutralen Vornamen zu suchen, um herauszufinden, welche Namen in deinem Kulturkreis zu dieser Kategorie gehören. [7]
    • Wenn du einen eindeutig weiblichen beziehungsweise männlichen Namen wählen möchtest, dann vermeide zweideutige Namen wie Sascha.
    • Welche Namen als weiblich oder männlich wahrgenommen werden, hängt davon ab, in welchem Kulturkreis du lebst. So ist zum Beispiel der Name Ashley in den US weiblich konnotiert, während der Name in den UK eher als Männername genutzt wird.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Deine Familie und dein Erbe mit einbeziehen

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  1. Wenn du kein Problem hast, mit deinen Eltern über private Dinge zu sprechen, dann kannst du diese Fragen, welchen Namen sie dir gegeben hätten, wenn du als deine Genderidentität geboren wärst. Wenn du beispielsweise ein Transgender-Mann bist, frage deine Eltern, welche männlichen Vornamen deine Eltern vor deiner Geburt in Betracht gezogen haben. Oder frage deine Geschwister oder Freunde, welcher Name gut zu dir passen könnte. Die Menschen, die deine Persönlichkeit am besten kennen, sind wahrscheinlich in der Lage dazu, einen Namen vorzuschlagen, der sich für dich richtig anfühlt. [8]
    • Wenn du deine engste Familie in den Prozess der Namensfindung einbeziehst, kann das eure Familie näher zusammen bringen. Wenn sich die Vorschläge aber nicht richtig anfühlen, dann fühl dich nicht unter Druck gesetzt, diese zu verwenden.
  2. Denke an beliebte Namen in deinem Kulturkreis oder deiner ethnischen Gruppe. Wenn du religiös bist, dann kannst du in Betracht ziehen, einen Namen einer religiösen Figur zu wählen, die du inspirierend findest. Du kannst an die Namen denken, die in deinen liebsten religiösen Geschichten auftauchen. Wie zum Beispiel Namen von Heiligen, Mönchen oder weiteren biblischen Charakteren. Ziehe auch Namen in Betracht, die in dem Heimatland deiner Eltern beliebt sind oder aus der Sprache kommen, die deine Familie spricht. [9]
    • Wenn es in deiner Religion ein Buch gibt, wie die Bibel oder den Koran, suche dort nach Namen.
    • Auf Babynamen-Websites kannst du auch nach religiösen Namen suchen oder Namen, die in bestimmten Kulturkreisen beliebt sind.
    • Du könntest dich auch nach einer Person aus deinem Familienstammbaum benennen, wie deine Großtante Martha, über die du wundervolle Geschichten gehört hast.
  3. Einige Leute entscheiden sich auch dazu, ihren Nachnamen zu ändern, um ihre Umwandlung deutlich zu machen und sich von online Informationen zu distanzieren, die in Bezug zu ihrem alten Namen leicht zu finden sind. Es kann aber auch sein, dass deine Familie verärgert reagiert, wenn du deinen Namen ändern willst. Oder du musst deine Entscheidung eventuell erklären. Tue, was sich für dich richtig anfühlt! [10]
    • Du kannst versuchen, einen Familiennamen anzunehmen, wie zum Beispiel den Geburtsnamen eines geliebten Familienmitglieds.
    • Wenn du in einer festen Partnerschaft oder verheiratet bist, dann kannst du den Nachnamen deines Partners annehmen.
    • Du kannst auch den Nachnamen einer Person wählen, die dich inspiriert. Oder du entscheidest dich für einen Namen, der sich für dich natürlich anfühlt.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Potenzielle Namen ausprobieren

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  1. Wenn du unterschreibst, denke darüber nach, ob sich eine der Unterschriften besonders natürlich und richtig anfühlt. Schreibe deine Initialen auf und achte darauf, ob sich eine bestimmte Kombination besser anfühlt als eine andere. Wenn du deinen Nachnamen behältst, dann übe diesen in Kombination mit allen potenziellen Vornamen zu schreiben. [11]
    • Wenn du dir sicher über einen bestimmten Namen bist, übe deine Unterschrift, bis diese dir flüssig von der Hand geht. Es muss nicht schön aussehen, aber es wird sich toll anfühlen, deine Unterschrift schnell schreiben zu können und überhaupt eine eigene Signatur zu haben, die dich widerspiegelt.
    • Überlege dir, wie einfach sich die Namen schreiben lassen, die du in Betracht ziehst. Es kann ermüdend sein, wenn du deinen Mitmenschen immer wieder buchstabieren musst, wie man deinen Namen schreibt. Es kann auch zu Fehlern in E-Mail-Adressen führen etc. Wenn du dir deshalb Sorgen machst, dann wähle einen Namen, der sich leicht schreiben lässt.
  2. Einige Namen (wie Elisabeth, Alexandra, Robert oder Nicholas) werden auf bestimmte Weise verkürzt. Kürzere Namen wie Paul oder Emma werden oft nicht abgekürzt, obwohl es auch Spitznamen gibt (Paulie oder Em). Wenn du einen Spitznamen nicht magst, der mit deinem Namen häufig verwendet werden könnte, überlege dir, einen anderen Namen auszuwählen. [12]
    • Einige weibliche Vornamen werden mit männlich klingenden Spitznamen abgekürzt (z. B. Alexandra wird zu Alex oder Christina zu Chris). Wenn du das nicht magst, wähle einen Namen aus, der nicht auf diese Weise abgekürzt werden kann.
  3. Wenn du den Namen laut aussprichst, wird dir das helfen, festzustellen, ob du den Namen magst und ob dieser auch deine Persönlichkeit reflektiert. Frage einen Freund, ob er dir helfen kann, dich an deinen neuen Namen und deine neuen Pronomen zu gewöhnen. Frag den Freund, dich mit deinem potenziellen Namen anzusprechen und achte darauf, wie sich das für dich anfühlt. [13]
    • Achte darauf, wie leicht sich der Name aussprechen lässt. Werden andere Leute ihn richtig sagen können? Wenn du leise sprichst, werden deine Mitmenschen den Namen falsch verstehen?
  4. Die Namenswahl ist ein Prozess und kann für einige Menschen länger dauern als für andere. Du hast keine Frist und es gibt auch keine richtige oder falsche Methode, einen Namen auszuwählen. Lass dir Zeit und spiele ein wenig mit unterschiedlichen Namen. Wenn du dich für einen Namen entscheidest, diesen aber nach einer Weile nicht mehr leiden kannst, kannst du einen neuen auswählen. [14]
    EXPERTENRAT

    Inge Hansen, PsyD

    Klinische Psychologin
    Dr. Inge Hansen ist die Direktorin für Wohlbefinden an der Standford University und der Weiland Health Initiative. Dr. Hansen hat professionelles Interesse an sozialer Gerechtigkeit, Geschlechterdiversität und sexueller Vielfalt. Sie promovierte in Psychologie an der California School of Professional Psychology, mit spezialisierter Ausbildung im Bereich der Geschlechtsidentität und sexuellen Identität ab. Sie ist die Mitautorin von The Ethical Sellout: Maintaining Your Integrity in the Age of Compromise.
    Inge Hansen, PsyD
    Klinische Psychologin

    Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, einen neuen Namen auszuwählen. Einige Leute bevorzugen einen Familiennamen oder einen Namen, den ihre Eltern ihnen bei der Geburt gegeben hätten, wenn sie ein anderes Geschlecht zugewiesen bekommen hätten. Andere fühlen sich zu einem Namen hingezogen, der eine Variation ihres jetzigen Namens ist oder mit dem gleichen Buchstaben beginnt. Andere wiederum präferieren einen Namen, der keine dieser Assoziationen hat und wählen einen Namen, der auf einem Sound oder einer anderen Assoziation mit dem Namen basiert. Egal wie du deinen Namen auswählst, stelle sicher, dass dieser dir auch noch in 30 Jahren gefallen wird.

  5. Wenn du dir in Bezug auf deinen neuen Namen sicher bist, dann kannst du deinen jetzigen Namen gesetzlich ändern lassen. Dazu kannst du einen formlosen Antrag bei dem zuständigen Amtsgericht stellen. [15]
    • Dem Antrag musst du auch eine Kopie deines Ausweises, deiner Geburtsurkunde sowie nach Möglichkeit einen kurzen transsexuellen Lebenslauf beilegen. [16]
    • Der Antrag erfordert auch zwei Gutachter, die durch das Gericht beauftragt werden. Der Antragsteller kann Wünsche diesbezüglich äußern. [17]
    • Um Erfolg bei diesem Antrag zu haben, muss das Empfinden mindestens drei Jahre vorhanden sein, nicht mehr dem seit der Geburt zugeschriebenen Geschlecht zuzugehören. Außerdem sollte mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen sein, dass sich die Zugehörigkeit zu einem anderen Geschlecht nicht mehr ändern wird. [18]
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Tipps

  • Es kann ein wenig dauern, bis du dich an deinen neuen Namen gewöhnt hast. Das ist in Ordnung.
  • Erstelle ein Diagramm, das alle Elemente beinhaltet, die du von einem Namen erwartest. Dann schau, welcher Name am besten zu deinen Kategorien passt.
  • Füge den zur auswahlstehenden Namen auch deinen Nachnamen hinzu und schau, was am besten klingt.
  • Deine Freunde können dich auch mit den potenziellen Namenskandidaten ansprechen. So kannst du testen, wie sich die einzelnen Namen anfühlen.
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