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Eine Erfrierung liegt dann vor, wenn Haut und Muskelgewebe über eine längere Zeit kalten Temperaturen ausgesetzt waren. In besonders schweren Fällen kann eine Erfrierung dazu führen, dass das Gewebe abstirbt und das betroffene Körperteil amputiert werden muss. [1] Meistens ist nur die Haut von der Kälteeinwirkung betroffen (leichte Erfrierung), aber in Extremfällen stirnt auch das Gewebe ab und die Erfrierung muss mit besonderer Vorsicht behandelt werden. Eine Erfrierung bedarf sorgfältiger medizinischer Behandlung, um den erlittenen Schaden zu versorgen und weitere Komplikationen zu verhindern.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Den Erfrierungsgrad bestimmen

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  1. Das ist die mildeste und am wenigsten ernste Form einer Erfrierung. Man erkennt sie an leichten Schmerzempfindungen, sehr blassen Bereichen auf der Haut oder Hautrötungen. Allerdings sollte die Haut normal auf Druck reagieren, ohne ernsthaftes Taubheitsgefühl, und anschließend wieder ihre normale Struktur annehmen. [2]
    • Eine leichte Erfrierung kommt bei Kindern häufiger vor als bei Erwachsenen. Am häufigsten tritt sie an Fingern, Zehen, Nase, Ohren, Wangen und Kinn auf. [3]
    • Leichte Erfrierungen weisen darauf hin, dass es möglich ist, bei den vorliegenden Temeraturen schwerere Erfrierungen zu erleiden. [4]
  2. Obwohl es sich möglicherweise nicht nur oberflächlich anfühlt, wird diese Form der Erfrierung deshalb so genannt, weil man den erlittenen Schaden durch eine Behandlung rückgängig machen kann. Man erkennt eine oberflächliche Erfrierung an Taubheit in dem betroffenen Bereich, weißer oder gräulich-gelber Haut, klopfenden Schmerzen und leicht verhärteter Haut. [5]
    • Ein Gewebeverlust ist bei einer oberflächlichen Erfrierung nicht der Fall. Es können sich allerdings Blasen bilden, in denen eine klare Flüssigkeit ist. Sie bilden sich innerhalb 24 Stunden an den Spitzen oder Enden der erfrorenen Bereiche.
  3. Dieser Erfrierungsgrad ist der gefährlichste der drei Formen. Die Merkmale einer schweren Erfrierung sind Gefühlsverlust/Taubheit in den betroffenen Bereichen, Gangrän (graue/schwarze abgestorbene Haut) und Blasen auf der Haut. Außerdem fühlt sich die Haut wachsartig und ungewöhnlich fest an.
    • Eine schwere Erfrierung geht auf Muskeln und sogar Knochen über. Sie kann zum Absterben von Gewebe führen.
  4. Alle Formen einer Erfrierung sollten durch medizinisches Fachpersonal behandelt werden, aber du solltest (auf dem Weg zum Arzt) bereits selbst mit einer Behandlung beginnen, um weitere Schäden zu verhindern. Alle drei Erfrierungsgrade lassen sich auf die gleiche Weise zu Hause behandeln.
    • Beginne damit, den betroffenen Bereich aufzuwärmen. Sobald du eine Erfrierung am Körper bemerkst (meistens an Fingern, Zehen, Ohren und Nase), solltest du die nötigen Schritte einleiten, um diese aufzuwärmen. Stecke deine Finger/Hände in deine Achselhöhlen. Ziehe trockene Handschuhe an und halte sie über Gesicht, Zehen und andere Körperbereiche. Falls du nasse Kleidung trägst, solltest du diese ausziehen, um deine Körpertemperatur anheben zu können.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Die erfrorenen Bereiche aufwärmen

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  1. Sobald du feststellst, dass eine Erfrierung vorliegt (am häufigsten tritt sie an Fingern, Zehen, Nase, Ohren, Wangen und Kinn auf), versuche, die btroffenen Bereiche aufzuwärmen. Wärme deine Finger in den Achselhöhlen, hauche deine Hände an, ziehe nasse Sachen aus. [6]
  2. Falls du unter einer oberflächlichen oder schweren Erfrierung leidest, kann der Aufwärmvorgang sehr schmerzhaft sein. Um weiteres Leiden zu vermeiden, kannst du ein Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Naproxen einnehmen. Allerdings solltest du auf die Einnahme von Aspirin verzichten. Folge den Anweisungen in der Packungsbeilage für die richtige Dosierung.
  3. Fülle ein Waschbecken oder eine Schale mit heißem Wasser (37,5 bis 40,5° C). Bei höheren Temperaturen besteht die Gefahr, dass es zu Verbrennungen der Haut und Blasenbildung kommt. [7]
    • Falls du ein Thermometer zur Hand hast, miss die Wassertemperatur. Du kannst es auch mit dem Ellbogen messen. Es sollte warm sein, aber auf keinen Fall zu heiß! Wenn das Wasser zu heiß ist, gib etwas kaltes Wasser dazu. [8]
    • Fließendes Wasser ist besser als stehendes. Ein Whirlpool ist perfekt. Aber ein fließender Wasserstrahl aus dem Hahn tut es auch.
    • Die erfrorenen Bereiche sollten beim Auftauen nicht den Wasserhan oder Schüsselrand berühren. Das könnte zu weiterem Gewebeschaden führen.
    • Wärme für nicht weniger als 15 bis 20 Minuten die Stellen auf. Auch wenn es sehr schmerzhaft sein wird, wenn die erfrorenen Bereiche auftauen - wenn du aufhörst zu wärmen, bevor sie komplett aufgetaut und warm sind, kannst du noch stärkeres Schaden anrichten.
    • Bei starker Erfrierung kann das Wärmen bis zu einer Stunde dauaern. [9]
  4. [10] Diese Wärmequellen lassen sich zu schwer kontrollieren und liefern nicht die Art von allmählicher Erwärmung, die zur Behandlung einer Erfrierung benötigt wird. [11]
    • Trockene Hitze kann schwer eingeschätzt werden, si kann also schnell zu heiß sein. Außerdem sind die erfrorenen Bereiche taub, du spürst also nicht, wie heiß die Luft wirklich ist. Wassertemperatur kann der Körper besser erkennen.
  5. Während sich die Haut langsam aufwärmt, solltest du ein kribbelndes und leicht brennendes Gefühl verspüren. Die betroffenen Hautpartien sollten sich rosa oder rot färben und ihre normale Struktur annehmen. Die Haut sollte nicht anschwellen oder Blasen bilden, ansonsten sind das Zeichen für weitere Verletzungen, die sofort von einem Arzt behandelt werden sollten. Falls sich deine Haut nach mehrere Minuten in warmen Wasser nicht verändert, kann ebenfalls ein ernsthafter Schaden vorliegen, der von einem Arzt behandelt werden muss. [12]
    • Mache Fotos von der Erfrierungen, wenn du kannst. Du kannst sie danach dem Arzt zeigen, er wird daran erkennen, welche Erfrierung du hast, und kann sie besser behandeln.
  6. Suche weiterhin nach ärztlicher Hilfe, aber achte darauf, dass du dabei deine Erfrierungen nicht verschlimmerst. [13]
    • Reibe die betroffenen Hautpartien nicht, vermeide zu viel Bewegung und setze den Bereich nicht erneut extremer Kälte aus.
    • Verbinde die betroffenen Bereiche nicht selbst. Es ist nicht bewiesen, dass Bandagieren vor der ärztlichen Behandlung die Erfrierung bessert oder besser schützt.
    • Massiere die erfrorenen Stellen nicht. Das kann das Gewebe noch mehr schädigen.
    • Lege den Bereich hoch, damit sich keine Schwellungen bilden.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Professionelle Behandlung bei Erfrierungen

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  1. Abhängig vom Schweregrad deiner Erfrierung kann die durch deinen Arzt durchgeführte Behandlung variieren. Meistens wird eine Hydrotherapie eingeleitet, aber in Extremfällen kann auch eine Operation notwendig werden. Falls du eine schwere Erfrierung erlitten hast, besteht die einzige Behandlung möglicherweise in einer Amputation, aber diese Entscheidung wird erst 3-6 Wochen nach der eigentlichen Erfrierung getroffen. [14]
    • Der Arzt wird prüfen, ob der Bereich wieder aufgewärmt ist und ob es totes Gewebe gibt oder solches, das nicht mehr gerettet werden kann. Nach der Behandlung wird er den Bereich verbinden und dir sagen, wie du mit der Erfrierung umzugehen hast und sie weiter behandeln kannst. Dann kannst du das Krankenhaus wieder verlassen.
    • Bei schweren Erfrierungen wirst du vielleicht in die Abteilung für Verbrennungen überwiesen.
    • Bei mittleren Erfrierungen musst du nach ein oder zwei Tagen wieder zum Arzt, damit er sich die Entwicklung der Heilung ansehen kann.
  2. Da die Haut schwer geschädigt wurde, kann es sein, dass der Heilungsprozess schmerzhaft ist und sich auch Entzündungen bilden. Ruhe dich viel aus und sprich mit deinem Arzt über die folgenden Dinge:
    • Aloe vera: Aloe vera ist ein wirkungsvolles Mittel bei Hauterkrankungen und Verletzungen, auch bei Verbrennungen und Erfrierungen.
    • Blasen: Deine Haut wird Blasen bilden bei der Heilung. Frage deinen Arzt, wie du mit ihnen umgehen sollst. Steche sie nicht einfach auf.
    • Schmerzen: Vermutlich wirst dein Arzt dir Ibuprofen empfehlen oder verschreiben. Das hilft gegen Schmerzen und Entzündungen. Nimm es nach Anweisung.
    • Entzündungen vorbeugen: In besonders schweren Fällen bekommst du wahrscheinlich ein Antbiotikum gegen die Entzündung.
    • Bewegung: Wenn du Erfrierungen an den Füßen hast, kannst du nicht darauf gehen. Frage deinen Arzt nach einem Rollstuhl oder anderen Optionen, damit du dich bewegen kannst.
  3. Um den Bereich komplett heilen zu lassen, solltest du ihn für sechs bis zwölf Monate nicht mehr der Kälte aussetzen.
    • Um dich zukünftig vor Erfrierungen zu schützen, solltest du nicht zu lange in der Kälte bleiben und dich zwischendurch immer wieder aufwärmen, besonders wenn es windig oder nass ist.
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Tipps

  • Falls vorhanden, behandle eine Unterkühlung zuerst. Diese ist dann gegeben, wenn die Körperkerntemperatur auf einen gefährlich niedrigen Wert abfällt. Eine Unterkühlung kann zum Tode führen und muss immer vor der Erfrierung behandelt werden.
  • Wie du Erfrierungen vermeiden kannst:
    • Trage Fäustlinge statt Handschuhe.
    • Trage mehrere dünne Kleidungsschichten als eine oder zwei dicke.
    • Halte deine Kleidung trocken, besonders Socken, Handschuhe oder Fäustlinge.
    • Stelle sicher, dass Kinder noch einige zusätzliche Kleidungsschichten tragen und lass sie jede Stunde drinnen aufwärmen. Kinder sind anfälliger für Erfrierungen, da ihre Körpertemperatur schneller fällt als bei Erwachsenen.
    • Achte darauf, dass deine Stiefel/Schuhe nicht zu eng sind.
    • Trage einen Hut oder eine Skimaske, die auch die Ohren und Augen bedeckt.
    • Sollte ein schwerer Sturm aufziehen, suche sofort nach einer Unterkunft.
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Warnungen

  • Wärme die erfrorenen Bereiche nicht mit direkter oder trockener Hitze (beispielsweise durch eine heiße Wasserflasche oder Heizdecke), da du Verbrennungen nicht spüren kannst und die betroffenen Hautpartien sehr anfällig sind.
  • Sobald deine eingefrorenen Gliedmaßen wieder aufgewärmt sind, ist es absolut entscheidend, dass du sie nicht erneut der Kälte aussetzt. Ansonsten kann das zu irreversiblen Gewebeschäden führen.
  • Taube Hände können nicht fühlen, wie heiß das Wasser ist, also lass von jemand anders die Temperatur überprüfen, um Verbrennungen zu vermeiden.
  • Trinke während der Erholung keinen Alkohol und verzichte auf das Rauchen, da dadurch deine Durchblutung gestört werden kann.
  • Sobald du dich aufgewärmt hast, darfst du die betroffenen Bereiche bis zur vollständigen Heilung nicht benutzen. Ansonsten verursachst du unter Umständen ernsthafte zusätzliche Schäden. [15]
  • In eiskaltem Wasser können Erfrierungen schon nach fünf Minuten eintreten.
  • Kinder sind anfälliger für Erfrierungen als Erwachsene. Lasse sie nicht zu lange in der Kälte udn halte sie gut warm.
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Was du brauchst

  • Warmes Wasser
  • Antibakterielle Seife
  • Schmerzmittel
  • Warme Unterkunft

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