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Sex kann wundervoll sein, aber nur wenn du auch wirklich dafür bereit bist. Wenn du noch nicht bereit dafür bist, kann Sex ernsthafte Konsequenzen wie z.B. emotionale Probleme, Geschlechtskrankheiten und sogar eine ungewollte Schwangerschaft nach sich ziehen. Du kannst auf verschiedene Arten herausfinden, ob du schon bereit für Sex bist. Wenn du das Gefühl hast, bereit zu sein, solltest du Bedenken und Erwartungen mit deinem Partner besprechen und mit ihm zusammen einen Plan aufstellen, wie ihr euch schützen wollt. Wenn du diese Dinge bedenkst, kann dein erstes Mal zu einem sicheren und wundervollen Erlebnis werden.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Bewerte die Situation

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  1. Die Entscheidung, sexuell aktiv zu werden, ist eine wichtige und du solltest dabei deine spezielle Situation betrachten. Es gibt keinen „richtigen“ Zeitpunkt, um sexuell aktiv zu werden. Das ist etwas, über das du dir Gedanken machen und versuchen musst, die richtige Entscheidung für dich zu treffen. [1]
  2. Deine Werte und Überzeugungen prägen dich, also solltest du darüber nachdenken, wie die Entscheidung, Sex zu haben, diese beeinflusst. Versuche deine persönlichen Werte und Überzeugungen zu definieren, um herauszufinden, wie Sex dich beeinflussen könnte. [2]
    • Wenn es z.B. Teil deiner Überzeugungen ist, dass mit dem Sex bis zur Ehe gewartet werden sollte, wie würde vorehelicher Sex dich beeinflussen? Oder, wenn du immer der Überzeugung warst, dein erstes Mal sollte mit einem Menschen stattfinden, den du wirklich liebst, wie würde Sex ohne große Bedeutung dich beeinflussen?
  3. Um die Gefahr von STIs (Sexuell übertragbare Infektionen) oder einer ungewollten Schwangerschaft zu reduzieren, musst du darüber nachdenken, welche Fragen du noch in Bezug auf Sex hast. Dadurch wird dir klar werden, in welchen Bereichen du noch etwas lernen solltest. [3]
    • Sprich mit einem vertrauenswürdigen, älteren Freund oder Erwachsenen über deine Fragen. Wenn du dich nicht dabei wohlfühlst, jemandem persönlich deine Fragen über Sex zu stellen, kannst du immer noch im Internet nach den Antworten suchen.
  4. Sex ist ein intimer Akt, es ist also wichtig, dass du nur mit jemandem Sex hast, dem du voll und ganz vertraust und den du gut kennst. Wenn du deinem Partner nicht vertraust oder ihn/sie kaum kennst, solltest du dich nicht auf Sex mit ihm/ihr einlassen. Stelle dir u.a. folgende Fragen: [4]
    • Vertraust du deinem Partner? Du solltest dir sicher sein, dass dein Partner ein guter Mensch ist, der dich nicht verletzen oder demütigen wird. Das kann manchmal schwer zu beurteilen sein, aber versuche es mit folgendem Vergleich: Wenn du ihm oder ihr nicht mit deine privatesten Gedanken oder Geheimnisse vertraust, dann solltest du wahrscheinlich auch nicht mit ihm oder ihr ins Bett gehen.
    • Ist eure Beziehung reif genug für Sex? Wenn der Großteil eurer Beziehung sich um Oberflächlichkeiten dreht, dann könnte der Schritt zum Sex eine schlechte Idee sein. Wenn du allerdings das Gefühl hast, dass ihr euch gegenseitig beim Wachsen unterstützt und dabei, ein besserer Mensch zu werden, dann kannst du den Schritt ernsthaft in Erwägung ziehen.
    • Kannst du mit deinem Partner über Sex reden? Denke darüber nach, ob du mit deinem Partner über Themen wie Verhütung, STIs, grundlegende Anatomie und andere Themen sprechen kannst, die mit Sex in Verbindung stehen. Wenn ihr euch schon bei einem Gespräch über diese Themen nicht wohlfühlt, solltet ihr noch einmal darüber nachdenken, ob Sex zu haben, die richtige Entscheidung ist.
    • Würde es die Wertvorstellungen deines Partners verletzen? Du solltest nicht nur über deine Werte und Überzeugungen nachdenken, sondern auch über die deines Partners. Wenn er oder sie durch den Sex mit dir zum Opfer von Schmähungen und Bestrafungen werden könnte, solltet ihr euch vielleicht zurückhalten.
    • Wird dir der Sex mit der Person später vielleicht peinlich sein? Das klingt vielleicht dumm, aber denke ein paar Jahre in die Zukunft. Angenommen, du bist nicht mehr mit der Person zusammen, wäre es dir peinlich, ihn oder sie deinem künftigen Partner zu beschreiben? Wenn die Antwort „ja“ oder „vielleicht“ lautet, solltest du dich vielleicht für jemand besseren aufsparen.
  5. Das Alter für einvernehmlichen Sex variiert in manchen Ländern, also solltest du vor deiner Entscheidung sicherstellen, ob ihr überhaupt legal Sex haben dürft. Bedenke dabei, dass auch wenn du deine Einwilligung gibst, dein Partner Probleme bekommen kann, wenn du noch nicht alt genug bist. Sollte dein Partner noch nicht alt genug für einvernehmlichen Sex sein, kannst du Probleme bekommen. [5]
    • In Deutschland ist einvernehmlicher (freiwilliger) Sex unter Minderjährigen ab 14 Jahren straffrei. Für weitere Informationen besuche diese Seite .
  6. Wenn du dir Gedanken über Sex machst, weil dein Partner etwas Bestimmtes zu dir gesagt hat, dann solltest du seine oder ihre Aussagen richtig bewerten. Manche Menschen wollen dich zum Sex drängen, indem sie irreführende oder überzeugende Dinge sagen. Häufig vorkommende Aussagen, die dein Partner sagen könnte, um dich vom Sex zu überzeugen, sind z.B.: [6]
    • „Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du mit mir schlafen.“
    • „Jeder hat Sex. Nur wir nicht.“
    • „Ich werde ganz sanft sein. Du wirst es lieben.“
    • „Irgendwann wirst du es sowieso machen müssen. Also warum nicht jetzt?“
  7. Freunde oder Gleichaltrige können ebenfalls die Entscheidung einer Person beeinflussen, sexuell aktiv zu werden. Diese Entscheidung nur deswegen zu treffen, weil deine Freunde es sagen, ist allerdings keine gute Idee. Denke darüber nach, ob Dinge, die deine Freunde gesagt haben, deine Entscheidung beeinflussen. Einige Dinge, die Gleichaltrige über Sex zu sagen haben, könnten z.B. sein: [7]
    • „Du bist immer noch Jungfrau?!“
    • „Ich hatte mein erstes Mal mit 12!“
    • „Das verstehst du nicht, du hattest ja noch keinen Sex.“
    • „Sex ist die beste Sache auf der Welt. Du verpasst da wirklich was.“
Teil 2
Teil 2 von 3:

Über Sex sprechen

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  1. Nachdem du dir etwas Zeit genommen hast, um über deine Gefühle nachzudenken und was sie beeinflusst haben könnte, denkst du vielleicht immer noch darüber nach, ob du Sex haben solltest. Wenn du das Gefühl hast, für Sex bereit und nicht von deinem Partner oder deinen Freunden dazu gedrängt worden zu sein, dann solltest du mit deinem Partner über deine Gefühl sprechen. [8]
    • Versuche es mit etwas wie, „Ich denke, ich bin bereit für Sex. Wie geht es dir dabei?“
    • Vergiss nicht, auch wenn du dich bereit für Sex fühlst, muss es deinem Partner nicht genauso gehen. Wenn er oder sie noch nicht bereit dafür ist, dann respektiere seine oder ihre Entscheidung.
  2. Wenn dein Partner ebenfalls bereit für Sex ist, solltest du mehr über seine sexuelle Vergangenheit herausfinden. Zu deinem eigenen Schutz solltest du herausfinden, mit wie vielen Personen dein Partner bereits Sex hatte und ob er oder sie jemals eine sexuell übertragbare Krankheit hatte. [9]
    • Versuche es damit, „Ich verstehe, dass das vielleicht ein wenig unangenehm für dich ist, aber ich würde gerne mehr über deine sexuellen Erfahrungen wissen. Hattest du schon einmal Sex? Wenn ja, mit wie vielen Personen? Hattest du schon einmal eine STI?“
  3. Bevor du eine sexuelle Beziehung mit jemanden eingehst, ist es wichtig, über den Umgang mit ernsten Konsequenz - wie Schwangerschaft oder Infektionen - zu sprechen. Seid ihr beide gut versichert? Akzeptiert ihr beide, dass das Risiko einer Schwangerschaft oder einer übertragbaren Krankheit ein Teil einer sexuellen Beziehung ist? Sprecht in aller Ruhe über potentielle Konsequenzen und wie ihr damit umgehen würdet. [10]
  4. Nachdem ihr über die potentiellen negativen Konsequenzen von Sex gesprochen habt, solltet ihr auch über eure Wünsche und Erwartungen sprechen. Sprich mit deinem Partner darüber, wie du dir die Erfahrung vorstellst - euer erstes Mal und darüber hinaus. Bitte deinen Partner, auch über seine/ihre Erwartungen zu sprechen. [11]
    • Hast du z.B. eine bestimmte Stellung, die du beim Sex ausprobieren möchtest? Willst du nach dem Sex noch eine Weile im Bett kuscheln? Willst du eine monogame Beziehung mit deinem Partner eingehen?
  5. Bevor ihr Sex habt, solltet ihr herausfinden, wie ihr euch vor einer Schwangerschaft oder einer Infektion schützen wollt. Plant einen gemeinsamen Besuch bei einem Arzt oder einer Klinik, um mehr über eure Möglichkeiten zu erfahren. Viele Kliniken verschenken Kondome, um zu „Safer Sex“ zu ermutigen. [12]
    • Ihr müsst euch z.B. entscheiden, ob ihr alleine auf ein Kondom vertraut oder zusätzlich die Pille verwenden wollt.
  6. Nachdem du mit deinem Partner über deine Bedenken gesprochen hast, solltest du vielleicht darüber nachdenken, zusätzlich mit jemandem zu sprechen, dem du wichtig bist und der sicherstellen kann, dass du die richtige Entscheidung triffst. Wenn ein Gespräch mit deinen Eltern für dich in Ordnung ist, wäre das schon einmal ein guter Anfang. Wenn nicht, kannst du über ein Gespräch mit einem Arzt, einem Vertrauenslehrer, einem älteren Bruder/einer älteren Schwester oder einem Freund nachdenken. [13]
    • Sei direkt und sage etwas wie, „Ich denke darüber nach, sexuelle aktiv zu werden. Hast du irgendwelche Rastschläge für mich?“
    • Untersuchungen haben gezeigt, dass wenn du dich bei einem Gespräch mit deinen Freunden über Sex wohlfühlst, du auch eher mit deinem Partner über Safer Sex diskutieren kannst. [14]
Teil 3
Teil 3 von 3:

Genieße dein erstes Mal

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  1. Verwende ein Kondom, um dich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen . Die beste Möglichkeit, um dich vor STIs zu schützen, ist sexuellen Kontakt aufzuschieben oder ganz darauf zu verzichten. Wenn du aber nicht länger warten willst, gehe auf Nummer sicher und verwende jedes Mal ein Kondom. Es handelt sich um einen weitverbreiteten Mythos, dass du bei deinem ersten Mal nicht schwanger werden oder dir eine Geschlechtskrankheit zuziehen kannst. Du kannst jedes Mal, wenn du Sex hast, schwanger werden oder dir eine STI zuziehen, also musst du dich unbedingt schützen. Kondome können dich effektiv gegen STIs schützen, wenn du sie jedes Mal und richtig verwendest. [15]
    • Wenn dein Partner gegen die Verwendung eines Kondoms protestiert, gib dem Druck nicht nach. Stelle klar, dass du nur dann an einer sexuellen Beziehung interessiert bist, wenn sie auch sicher ist. [16]
    • Du kannst dir auch überlegen, ob du dich gegen HPV impfen lassen willst. HPV, das humane Papillomavirus, ist der Auslöser für Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs. Sprich mit deinem Arzt über HPV-Impfstoffe, wie z.B. Gardasil® oder Ceravix®. [17]
  2. Die Pille alleine schützt dich nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten, wenn du sie aber zusammen mit Kondomen verwendest, kannst du das Risiko einer Schwangerschaft noch weiter verringern.
    • Kondome schützen dich zu 82% vor einer Schwangerschaft, während es bei der Pille 91% sind. Deswegen kann die gemeinsame Verwendung von Kondom und Pille dich relativ sicher vor einer Schwangerschaft und zudem vor STIs schützen. [18]
  3. Das erste Mal kann sehr aufreiben sein, also kannst du vielleicht von ein paar Übungen zur Stressreduzierung profitieren, bevor es losgeht. Versuche dich mit langen, tiefen Atemzügen zu beruhigen. Vergiss nicht, jeder ist vor seinem ersten Mal ein wenig nervös, es ist also nichts Seltsames an deinen Gefühlen. [19]
  4. Ein Teil davon, was Sex so angenehm macht, ist das Vorspiel und die Romantik. Nimm dir also deine Zeit und genieße den Moment. Du musst nicht das Gefühl haben, dass du zum Ziel sprinten musst. Lass dir Zeit und genieße die Erfahrung. Versuche mit sanfter Musik eine romantische Stimmung zu schaffen, dämme das Licht und unterhalte dich zunächst mit deinem Partner, bevor es losgeht. [20]
  5. Wenn dir zu irgendeinem Zeitpunkt etwas nicht gefällt, solltest du das deinem Partner sofort sagen. Genauso solltest du sofort aufhören, wenn dein Partner dich darum bittet. Sex kann sich zu Beginn manchmal schmerzhaft anfühlen, das ist ganz normal. Wenn du dich aber unwohl fühlst, ist es wichtig, dass du es deinem Partner mitteilst, damit ihr eine andere Stellung ausprobieren oder es auf einen anderen Zeitpunkt verschieben könnt. [21]
  6. Auch wenn Film und Fernsehen Sex wie eine glamouröse, romantische Erfahrung darstellen, in Wirklichkeit kann es sich manchmal ganz schön unbehaglich anfühlen. Das erste Mal ist besonders unbeholfen und seltsam, da es so neu für dich ist. Denke nur immer daran, dass diese Unbehaglichkeit ganz normal ist und sie dir nicht unangenehm sein muss. [22]
  7. Nachdem der Sex vorbei ist und du Zeit hattest, um über alles nachzudenken und die Erfahrung zu verarbeiten, wirst du vielleicht Emotionen verspüren, die neu für dich sind. Es ist ganz normal, wenn du dich nach dem ersten sexuellen Kontakt mit jemandem etwas seltsam fühlst. Wenn du Probleme damit hast, mit diesen Gefühlen umzugehen, besprich sie mit jemandem, dem du vertraust. Du kannst dich z.B. einem Elternteil, dem Schulpsychologen oder einem engen Freund gegenüber öffnen. [23]
  8. Zwischen Händchenhalten und Sex gibt es viele Zwischenschritte. Wenn du das Gefühl hast, dass sich die Beziehung zu deinem Partner zu schnell entwickelt, versuche sie mit anderen intimen Handlungen zu entschleunigen, die keinen wirklichen Sex benötigen. Ihr könnt euch z.B. küssen, es mit Petting versuchen oder miteinander kuscheln. Ihr könnt euch auch über Sex, die Ehe oder Kinder unterhalten, wodurch manche Personen stimuliert werden. Seid auf eine Weise liebevoll zueinander, mit der ihr euch beide wohlfühlt.

Tipps

  • Deine Jungfräulichkeit zu verlieren sollte Teil einer positiven, befriedigenden Erfahrung sein. Achte darauf, dass du das Gefühl hast, im richtigen Alter und mit dem richtigen Partner zusammen zu sein.
  • Dränge deinen Partner zu nichts. Denke darüber nach, wie du dich fühlen würdest, wenn dich jemand unter Druck setzen würde.
  • Wenn du noch nicht das Gefühl hast, dass du über Sex sprechen möchtest, dann tue es auch nicht. Du musst nichts überstürzen.

Warnungen

  • Informiere dich über die rechtliche Lage bezüglich einvernehmlichen Sex, solltest du nicht in Deutschland leben. In Deutschland ist der Sex zwischen zwei Minderjährigen über 14 Jahren legal. Sex zwischen einem Erwachsenen (über 18 Jahren) und einem Minderjährigen (zwischen 14 und 18) ist nur unter bestimmten Voraussetzungen legal (keine Zwangslage, kein Entgelt, Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmung). Sex zwischen einem Erwachsenen und einem Kind (unter 14 Jahre) ist grundsätzlich verboten.
  • Niemand sollte zum Sex gezwungen werden. Solltest du vergewaltigt worden sein, rufe den Notruf (112) und gehe sofort in ein Krankenhaus oder zur Beratungsstelle für Vergewaltigungsopfer!
  • Denke niemals darüber nach, Sex mit deinem Partner zu haben, wenn du dich in einer Missbrauchsbeziehung befindest.

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