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Egal, ob du einen Vorgesetzten hast, der ständig mies gelaunt ist oder ob dein Chef mit Vorliebe persönliche Grenzen missachtet: In den meisten Fällen ist es ziemlich knifflig, einen Weg zu finden, um den eigenen Chef feuern zu lassen. Wenn du die Mission „Chef loswerden“ beginnst, solltest du allerdings äußerst vorsichtig und raffiniert vorgehen, denn schlimmstenfalls könnte infolge deiner Aktionen auch dein eigener Job auf der Kippe stehen. [1] Deine Erfolgschancen werden am größten sein, wenn du es schaffst, strategisch überzeugende Beweise für das furchtbare Verhalten deines Chefs zusammenzutragen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Beobachte und dokumentiere das Verhalten deines Chefs

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  1. Welche Dinge tut dein Chef konkret, für die er eine sofortige Kündigung verdient hätte? Wenn dein Chef vielleicht nur einen miesen Charakter hat oder nicht gerade der freundlichste Zeitgenosse ist, hast du leider nichts in der Hand, was eine Entlassung rechtfertigen würde. Sprich am besten mit einem vertrauenswürdigen Freund oder Kollegen über deine persönlichen Gefühle. Tue alles, was in deiner Macht steht, um zu verhindern, dass dein Chef von deinen Überlegungen Wind bekommt.
    • Ziehe in Erwägung, dir einen anderen Job zu suchen. Es kann gut sein, dass es keinen Sinn macht, dir den Aufwand und den emotionalen Stress anzutun, die sicherlich als Begleiterscheinungen auftreten würden, wenn du den Kampf gegen deinen Chef aufnimmst. [2]
  2. Wenn dein Chef die Angestellten respektlos behandelt oder sie bestiehlt, sind das definitiv gute Gründe für eine sofortige Entlassung. [3] Um das negative Verhalten deines Chefs glaubhaft zu beweisen, wirst du mehrere Angestellte brauchen, die allesamt bezeugen, dass dein Chef seinen Angestellten gegenüber auf die eine oder andere Art und Weise respektlos ist. Unangebrachtes Verhalten gegenüber Mitarbeitern beinhaltet unter anderem folgende Aktionen:
    • Rassistisch oder sexuell motivierte Diskriminierung („Witze”). Arbeitest du für eine Person, die dir abwertende Spitznamen gibt oder ständig schauderhafte Witze über deine ethnische Herkunft, dein Geschlecht und/oder deine Religion reißt? Handlungen dieser Art sind rechtswidrig und gelten als angemessene Gründe für eine fristlose Kündigung.
    • Missbräuchliches Verhalten. Zerrt dich deine Chefin in ihr Büro, um dich dort anzuschreien oder niederzumachen, wenn du einen Fehler gemacht hast – oder noch schlimmer, macht sie dich mitten im Büro vor allen Kollegen zur Schnecke? Missbräuchliches Verhalten jeglicher Art hat am Arbeitsplatz nichts zu suchen. Jeder Mensch hat es verdient, mit Respekt behandelt zu werden.
    • Unfaire Managementpraktiken. Hat deine Chefin klare Lieblinge unter ihren Angestellten und verwehrt ungeliebten Mitarbeitern die guten Projekte, die besten Schichten oder sogar die Aufstiegschancen? Werden du und deine Kollegen ständig „übersehen“, wenn Beförderungen anstehen, obwohl ihr alle besser qualifiziert und erfahrener seid als der Chef-Liebling?
    • Diebstahl intellektuellen Eigentums oder umgangssprachlich: Wenn dein Chef die Ideen seiner Mitarbeiter stiehlt und sie als die eigenen ausgibt. Nicht nur das Stehlen von materiellen Dingen ist ein Kündigungsgrund. [4]
  3. Wenn du dich noch in der Planungsphase befindest, solltest du präventive Maßnahmen treffen, um sicherzustellen, dass niemand von deinem Vorhaben erfährt. Viele Firmencomputer laufen auf einem gemeinsamen Netzwerk, zu dem natürlich auch dein Chef Zugang hat. Achte darauf, dass du alle gesammelten Dokumentationen außerhalb deines Firmencomputers speicherst und dass du auch sonst keine Beweise offen und für alle sichtbar rumliegen lässt.
    • Abhängig davon, wie schwerwiegend dein Fall ist – und er sollte gravierend sein, schließlich bereitest du die Kündigung deines Chefs vor – wirst du zur Beweisfindung vermutlich einen Stift, Papier, ein Audioaufnahmegerät, eine Videokamera und einen Ordner oder ein Notizbuch brauchen.
    • Möglicherweise kannst du auf die Videokamera verzichten, wenn dein Büro wie in den meisten Fällen über Überwachungskameras verfügt, die in einer Untersuchung als Beweismaterial herangezogen werden könnten.
  4. Beweise gegenüber der Personalabteilung, dass dein Chef eine fristlose Kündigung verdient hat, indem du sorgfältig jeden noch so kleinen Fehltritt deines Chefs dokumentierst, sobald er passiert. [5]
    • Besorge dir ein Tagebuch und schreibe im Anschluss an jeden Vorfall mit deinem Chef die Uhrzeit, das Datum und eine Beschreibung der Aktion deines Chefs auf.
    • Sammle stichhaltige Beweise, wie z.B. Rechnungen oder Dokumente, die beweisen, dass dein Chef etwas Illegales oder Falsches tut.
    • Besorge Foto- oder Videobeweise, indem du eine versteckte Kamera in jenem Teil des Büros montierst, wo du vermutlich am leichtesten Beweise aufnehmen wirst können. Allerdings solltest du daran denken, dass diese Fotos und Videos vielleicht nicht vor Gericht verwendet werden können, wenn die betreffende Person nicht ihre Zustimmung gegeben hat, auf Video aufgenommen zu werden. Durch Dokumentationen dieser Art wirst du deine anderen Beweise stützen können.
  5. Keinesfalls solltest du auffällig ein Stativ oder eine professionelle Kameraausrüstung in die Arbeit bringen. Wenn du einen Vorfall aufnehmen oder durch Fotos dokumentieren musst, solltest du einfach unauffällig dein Smartphone nutzen. Alle Spionagegeräte, die du brauchst, hast du bereits in deiner Hosentasche - und zwar in Form deines Handys, mit dem du Videos, Audios und Fotos aufnehmen kannst.
    • Schreibe alle Notizen über das Verhalten deines Chefs auf, wenn du unbeobachtet bist.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Schütze deinen eigenen Arbeitsplatz

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  1. Es ist unerlässlich, dass du weitere Personen findest, denen du absolut vertrauen und die du in deinen Plan einweihen oder einbinden kannst. Halte dich am besten an die „Teile-und-Herrsche-Strategie“, da zwei oder mehr Köpfe immer besser sind als nur einer. [6] Ein Beispiel: Wenn du ständig das Opfer von unzähligen sexistischen Witzen bist, solltest du dich einem gleichgeschlechtlichen Kollegen anvertrauen, um herauszufinden, ob er oder sie etwas Ähnliches erlebt hat.
    • Beginne das Gespräch, ohne irgendwelche deiner Pläne preiszugeben. Du wirst vorsichtig herausfinden müssen, ob dein Kollege ähnlich über deinen Chef denkt wie du. Wenn er oder sie zugibt, dass er ebenfalls unglücklich mit dem Verhalten eures Chefs ist, solltest du die andere Person in deinen Plan einweihen.
  2. Verbringe nicht deine gesamte Arbeitszeit damit, deine geheime Mission weiter voranzutreiben. Es ist extrem wichtig, dass du nach wie vor hauptsächlich den Job erledigst, für den du auch bezahlt wirst. Setze dir das Ziel, der beste Angestellte zu sein, der du nur sein kannst, damit man dir nichts vorwerfen kann. Vielleicht hast du es sogar mit einem Chef zu tun, der nicht davor zurückschrecken würde, eine Schmutzkübelkampagne gegen dich einzuleiten.
    • Verliere niemals aus den Augen, dass du für deine Arbeitsleistung bezahlt wirst, daher musst du diese Verpflichtung, die du vertraglich eingegangen bist, auch erfüllen.
  3. Selbst in einer Situation, in der eigentlich alles glasklar sein sollte, weil dein Chef völlig unverhohlen diverse Grenzen überschritten oder sich diverse extreme Fehltritte erlaubt hat, kann es sein, dass dein verhasster Manager nicht über Nacht verschwindet – wenn überhaupt. Vielleicht hat dein Chef herausgefunden, dass du ihn demontieren willst oder hat dich zumindest im Verdacht. Es kann also sein, dass er bereits versucht hat, alle seine Spuren zu verwischen.
    • Im schlimmsten Fall erfindet dein Chef vielleicht sogar eine an den Haaren herbeigezogene Geschichte, nur um dich unglaubwürdig erscheinen zu lassen.
    • Falls es so aussieht, als ob dein Vorgesetzter vielleicht nicht gefeuert wird, solltest du dir überlegen, ob du es ertragen kannst, weiterhin in dieser Firma zu arbeiten. [7]
  4. Obwohl du deinen aktuellen Job vermutlich behalten wirst können, wenn du dich wie ein vorbildlicher Angestellter verhältst, wärst du sicherlich glücklicher, wenn du dir einfach einen neuen Job suchst. Durchsuche Jobplattformen im Internet nach Jobangeboten für deine aktuelle Position. Selbst, wenn du entscheidest, dich momentan noch nicht zu bewerben, könnte deine Anspannung an deinem aktuellen Arbeitsplatz abnehmen, wenn du weißt, dass du andere Möglichkeiten hast. Es schadet nicht, wenn du einfach mal nachsiehst, welche anderen Jobs es für dich gibt – und wer weiß: Vielleicht findest du sogar eine tolle neue Gelegenheit.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Schließe den Fall ab

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  1. Stelle am besten einen professionellen Bericht zusammen, inklusive deiner gesammelten Dokumentationen und faktischen Dokumenten, um deine Anschuldigungen mit stichhaltigen Beweisen zu untermauern. Überreiche deinen Vorgesetzten und den Experten in der Personalabteilung bloß keinen chaotischen Stoß an losen Zetteln, zerknüllten Papierservietten und kleinen Notizzetteln mit eilig hin gekritzelten Notizen. Übertrage alle deine Aufzeichnungen in einen perfekt abgetippten, formatierten und zusammenhängenden Bericht.
    • Wenn du Rechnungen, Videos oder Foto-Beweise hast, solltest du diese Dokumente in einem Ordner oder einer Mappe präsentieren. Wenn du eine professionelle Präsentation lieferst, werden deine Vorgesetzten den Eindruck haben, dass diese Situation langfristig und gravierend ist und nicht damit erklärt werden kann, dass dein Chef vielleicht einfach einen schlechten Tag hatte.
  2. Triff dich mit einem Vertreter der Personalabteilung, um deinen Bericht zu präsentieren. Wenn du den Termin vereinbarst, solltest du der zuständigen Person mitteilen, was der Grund für das Treffen ist. Bitte um Vertraulichkeit und frage nach, ob du deine Beweise anonym einreichen kannst. [8]
    • Versuche, deine Emotionen zu Hause zu lassen, wenn du dich mit den Verantwortlichen aus der Personalabteilung triffst. Versuche, eine emotionale Distanz zu der ganzen Situation herzustellen und behandle die Situation so, als würdest du deine Erkenntnisse im Namen einer anderen Person präsentieren. [9]
    • Verwende keine Schimpfwörter und negativen Aussagen. Während des Meetings solltest du so professionell wie möglich auftreten. Lasse dich niemals dazu hinreißen, deinen Chef als einen „schlechten Menschen“, „bösartig“ oder „ekelhaft“ zu bezeichnen. Lege stattdessen die Fakten klar auf den Tisch und präsentiere deinen Bericht auf eine ruhige und selbstbewusste Art und Weise.
    • Danke dem Personalverantwortlichen für seine Zeit. Sei in Bezug auf das Treffen bewusst freundlich und respektvoll. Stelle sicher, dass der Personalverantwortliche erkennt, dass du dankbar dafür bist, dass dein Fall angehört wurde.
  3. Wenn du in einem kleinen Unternehmen arbeitest, das über keine Personalabteilung verfügt, solltest du dich an die nächst sinnvolle Instanz wenden. Wenn du in einem kleinen Familienunternehmen arbeitest, ist die Chance oft gering, dass dein Chef gefeuert wird. Die meisten größeren Firmen weisen folgende Unternehmensstruktur auf: Leitendes Management, mittleres Management, unteres Management und dann die normalen Angestellten.
    • Die wahrscheinlichste Hierarchie eines kleinen Unternehmens sieht meist wie folgt aus: Inhaber, Manager, Abteilungsleiter, Dienstvorgesetzter und normale Angestellte.
    • Sprich mit jemandem aus der Weisungskette, der über deinem Chef steht. Wenn sich dein eigener Chef wiederholt danebenbenimmt, solltest du mit dem Chef deines Chefs sprechen.
    • Wenn du in einer kleineren Firma arbeitest, solltest du darauf bestehen, dass deine Anhörung vertraulich geschieht.
  4. Falls es dir unangenehm ist, mit deinem Unternehmen über deinen Chef zu sprechen, solltest du am besten die Antidiskriminierungsstelle des Bundes einschalten. Diese staatliche Organisation ist dafür verantwortlich, Antidiskriminierungsgesetze am Arbeitsplatz durchzusetzen. Darunter fallen auch Vorfälle, bei denen eine Misshandlung durch einen Vorgesetzten stattgefunden hat und bei denen außerdem geltende Antidiskriminierungsgesetze verletzt wurden.
    • Du wirst eine Klage bei der Antidiskriminierungsstelle einreichen müssen, inklusive deiner Recherchen und Berichte, die du bereits zusammengestellt hast.
    • Die Mitarbeiter der Antidiskriminierungsstelle werden dich bezüglich der weiteren Vorgehensweise beraten, z.B. ob eine Klage gegen dein Unternehmen ratsam wäre.
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Tipps

  • Finde heraus, ob deine Anschuldigungen gegen deinen Chef vertraulich bleiben können. Falls nicht, solltest du dir überlegen, ob du bereit dazu bist, in einem Treffen mit den Verantwortlichen der Personalabteilung deinem Chef von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten und deine Vorwürfe vorzubringen.
  • Handle organisiert und wohlüberlegt, wenn du deine Beweise dokumentierst und sie anschließend in der Personalabteilung äußerst.
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Warnungen

  • Wenn dein Chef dir gegenüber sexuelle Anspielungen oder sogar Avancen macht und einfach kein “Nein” akzeptieren will, solltest du dich direkt an die Personalabteilung wenden und möglicherweise sogar rechtliche Schritte einleiten, falls sich nicht innerhalb eines Werktags etwas ändert.
  • Egal, wie sehr du dir wünschst, dass dein Chef endlich verschwindet: Versuche niemals, deinem Chef Beweise unterzuschieben oder Dinge über deinen Chef zu erfinden, die deinen Chef belasten würden.
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